Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Forum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Notfall Medikament für Epilepsie

Thema: Notfall Medikament für Epilepsie

Hallo ihr Lieben, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Bei meinem 8jährigen Sohn wurde ein Rolando Fokus festgestellt. Also sprich er neigt zu Krampfanfällen. Anfang März hatte er seinen ersten und bisher letzten Anfall. Wir haben uns erstmal gegen die medikamentöse Therapie entschieden, weil laut Arzt ein Anfall noch keine Epilepsie ist. Aber für den Notfall haben wir uns ein Notfall Medikament verordnen lassen. Dieses Medikament soll in der Schule hinterlegt werden. Jetzt zu meiner Frage: Muss ich für das Medikament eine Einverständnis Erklärung in die Schule mitgeben, das es im Notfall verabreicht werden darf? LG Melanie

von Melli2011 am 29.04.2024, 10:44



Antwort auf Beitrag von Melli2011

huhu was sagt denn die Schule dazu, manche verabreichen das nicht mal mit schriftlicher Erlaubnis... Was habt Ihr denn als Notfall Medi bekommen ?

von Ellert am 29.04.2024, 21:07



Antwort auf Beitrag von Ellert

Vielen Dank erstmal für deine Antwort. Das Medikament heißt Midazolam Desitin 7,5mg. Ist bereits fertig in einer Spritze aufgezogen und wird wenn der Anfall länger als 4 Minuten dauert in die Wangentasche verabreicht. Konnte heute morgen mit dem Schulleiter sprechen und dieser bespricht es mit seinen Kollegen. Habe das Medikament auf jeden Fall erstmal da gelassen, weil ich dies mit der Klassenlehrerin so vereinbart hatte. Muss ich jetzt erst einmal abwarten was bei der Besprechung rauskommt. Ich weiß von meinem Neffen das im Kindergarten dass Notfall Medikament deponiert wurde und die Erzieherinnen die Erlaubnis hatten es im Notfall zu verabreichen. War aber nie der Fall, weil mein Neffe gut mit seinem Epilepsie Medikament eingestellt war.

von Melli2011 am 30.04.2024, 10:44



Antwort auf Beitrag von Melli2011

Hier macht die Schule das nicht die würden halt den RTW rufen. Mein Sohn hatte im Oktober 2022 seinen ersten und einzigen Anfall (auch er hat die Diagnose Rolando) Da bei Rolando die meisten Anfälle in der ein und aufwachphase stattfinden fühle ich mich aber auch ziemlich sicher, zudem sind die Anfälle bei Rolando in der Regel sehr sehr kurz so kurz das man kein Notfall Medikament gibt

von misses-cat am 01.05.2024, 17:53



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Vielen Dank für deine Antwort. Mit der Schule hat sich alles geklärt. Sie brauchten nur eine Einverständniserklärung und halt das Notfall Medikament. Glaube auch nicht das es gebraucht wird aber sicher ist sicher. Da ich mich mit dem Thema Rolando Epilepsie schon auseinander gesetzt habe weiß ich das die Anfälle kurz vor dem Einschlafen oder in den frühen Morgenstunden auftreten. Seinen ersten Anfall hatte er aber ganz untypisch am Morgen in der Schule. Aber die Symptome die ich dem Arzt geschildert habe passen zu 100% zur Rolando Epilepsie. Deshalb auch das Notfall Medikament.

von Melli2011 am 02.05.2024, 08:11



Antwort auf Beitrag von Melli2011

Habt ihr kein EEG machen lassen, oder steht das noch aus? Wir hatten 3 Monate nach dem Krampf das zweite EEG da waren die typischen Spikes drauf , wir sind jetzt alle sechs Monate zur Kontrolle da Unser Sohn hatte seinen ersten Anfall in den frühen Morgenstunden, war totaler Zufall das wir ihn gefunden haben , das war sein Glück er hatte nämlich anders als typisch für Rolando keinen kurzen Anfall sondern einen der über 20 min ging

von misses-cat am 02.05.2024, 08:38



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Doch wir hatten am 25.04 einen Termin im SPZ in der Uniklinik inklusive EEG und Arzt Gespräch. Wir sind aufgrund seiner weiteren "Baustellen" die er hat eh ans SPZ gebunden. Wir hatten echt Glück mit dem Termin, da jemand kurz nachdem ich angerufen hatte seinen Termin abgesagt. Sonst hätten wir bis November warten müssen. Die typischen Spikes waren auch bei ihm zu sehen. In 3 Monaten wird ein MRT in Sedierung gemacht und in 6 Monaten ist nochmal Kontrolle mit EEG. Der Anfall in der Schule hat nur ca. eine halbe Minute gedauert. Er war dabei bei vollem Bewusstsein, die linke Gesichtsbacke hat gezuckt,Speichel lief ihm aus dem Mund und er konnte nicht sprechen. In Rücksprache mit uns hat die Schule einen RTW inklusive Notarzt bestellt. Der Notarzt konnte keine Neurologischen Ausfälle feststellen. So mit gab es keinen Hinweis auf einen Epileptischen Anfall. Da er nachdem Anfall wieder komplett normal reagierte war es nicht erforderlich gewesen ihn ins KH zu bringen. 20 Minuten ist schon heftig. Bekommt dein Sohn ein Medikament gegen die Epileptischen Anfälle?

von Melli2011 am 02.05.2024, 12:15



Antwort auf Beitrag von Melli2011

Ja er bekommt ospolot dagegen 50mg morgens und 100 mg abends wir haben uns dafür entschieden da unser Sohn zwar nur einen Anfall hatte aber da auch bei vollem Bewusstsein und da es so lange war war das ein sehr einschneidendes Erlebnis für ihn. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering das er noch mal einen Anfall bekommt der so lange dauert ist wohl sehr sehr selten bei der Rolando Epilepsie

von misses-cat am 07.05.2024, 12:17



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Das glaube ich das es sowohl für ihn als auch euch echt erschreckend war. Da hätten wir uns auch für ein Medikament entschieden. Dann drücke ich euch mal die Daumen das es nie wieder zu einem Anfall kommt.

von Melli2011 am 07.05.2024, 23:35



Antwort auf Beitrag von Melli2011

Hallo, das Thema Medikamentengabe (Notfallmedikamente) in Kiga/Schule ist ja immer ein schwieriges Thema. In vielen Erste-Hilfe-Kursen wird (fälschlicherweise) gesagt, dass solche Medikamentengaben durch Laien nicht übernommen werden dürfen. Bei unserem Sohn geht es nicht um Epilepsie, sondern um Anaphylaxie. In diesem Fall wird das Notfallmedikament sogar gespritzt und "nicht nur" oral verabreicht. Ich wüsste aber keinen Grund, warum sich die rechtliche Lage zur Gabe von Notfallmedikamenten unterscheiden sollte. Es wird für das Notfallmedikament einen Notfallplan geben. Der muss (in Kopie) beim Medikament sein. Dann die Lehrer (am Besten das ganze Kollegium)nach Rücksprache mit Direktor schulen (geht oft gut, wenn sowieso eine Lehrerkonferenz ansteht) - Medikament, Wann und wie wird es eingesetzt?, Wird bei jedem Krampfgeschehen der RTW angefordert oder nur ab einer bestimmten Länge? Wo befindet sich das Medikament? (Wird das Medikament in der Schule deponiert oder jeden Tag vom Kind mitgebracht und dann an einem sicheren Ort im Klassenzimmer deponiert, etc.). Erfahrungsgemäß werden Widerstände abgebaut, wenn sich die Betreuungspersonen gut informiert fühlen. Ich finde es auch wichtig, dass man kommuniziert, warum es eben nicht ausreichend ist auf den Rettungsdienst/Notarzt zu warten. Manche Einrichtungen möchten einen Haftungsschuss (dieser ist aber rechtlich nicht notwendig; da hat sich die Unfallversicherung eindeutig positioniert). Vom DAAB gibt einen für Allergiker (Foto anbei)- wenn gewünscht, haben wir ihn immer ausgefüllt. Wir wollten alles tun, damit sich Betreuungspersonal möglichst gut abgesichert fühlt. Wir hatten das Gefühl, dass die Bereitschaft steigert Medikamente im Akutfall dann auch wirklich zu verabreichen. Also um Verständnis werben, klar kommunizieren und informieren. Es ist im Zweifel gerade auch für das betreuende Personal viel angenehmer, wenn man handlungsfähig ist und nicht nur auf den Notarzt warten muss, der vielleicht im Stau steht. weiterführende Infos findest du hier: DGUV-Broschüre „Medikamentengabe in Kindertageseinrichtungen/ Schulen" DGUV-Broschüre "Handbuch zur Ersten Hilfe in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder" von den Schulministerien der jeweiligen Bundesländern gibt es schriftliche Hinweise rund um die Medikamentengabe und Erste Hilfe https://www.ukh.de/fileadmin/Medien/Medien/Formulare/3-049_UKH_Formular_Notfallplan_Epilepsie_Schule_WEB.pdf https://www.ukh.de/fileadmin/Medien/Medien/Merkbl%C3%A4tter/3-034_UKH_MB_Medikamentengabe_Schule-Betreuung_Web.pdf (S.3) Euch alles Gute.

von clame am 24.05.2024, 22:56



Antwort auf Beitrag von clame

Toll das du dir soviel Mühe gegeben hast einen so langen Text zu schreiben. Aber vollkommen überflüssig. Es ist schade dass du dir nicht die Mühe gemacht hast alle Antworten zu lesen. Dann hättest du gesehen das alles bereits geklärt ist. Also kleiner Tipp am Rande: Lesen hilft.

von Melli2011 am 25.05.2024, 08:52