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Kaiserschnitt, vorher Einleitung um Wehen zu haben?

Thema: Kaiserschnitt, vorher Einleitung um Wehen zu haben?

Hallo, ich stehe gerade vor der Entscheidung, einen geplanten Kaiserschnitt zu machen oder vorher eine Einleitung zu versuchen. Bzw zu versuchen, vor dem Kaiserschnitt Wehen zu bekommen, damit der dann unter Wehen stattfindet. Faktenlage: Bin ü40 Mein 1. Kind kam per Kaiserschnitt nach Einleitung 9 Tage nach ET, wegen abfallenden Herztönen. Davor ca 13h Wehen, aber MuMu war bis zum Schluss nur 2cm geöffnet. Jetzt soll die Geburt wegen Insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes nicht später als am ET erfolgen. Weil die erste Geburt KS war, kann man keine medikamentöse Einleitung machen, sondern nur mit diesen Zäpfchen. Jetzt habe ich erstmal einen Termin für den Kaiserschnitt gemacht, für 39+4. wenn bis dahin keine Wehen einsetzen, ist das auch ok für mich. Und ich tendiere auch dazu, so oder so am Ende den Kaiserschnitt zu wählen. Die Frage ist jetzt: soll ich vorher eine Einleitung versuchen? Zum einen, um zu sehen, ob es trotzdem klappt? Aber zum zweiten (und im wahrscheinlicherem Fall): damit ich und das Kind vor dem Kaiserschnitt Wehen hatten? Die Ärzte sagen, dass es in meinem Fall recht unwahrscheinlich ist, dass die Einleitung funktioniert und dass es keinen Vorteil hat, vorher Wehen auszulösen. Und dass es aber höhere (aber nur leicht) Risiken gibt, unter Wehen den Kaiserschnitt zu machen (zB weil das Kind dann schon Sauerstoffmangel hat. Aber die Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs meinte, dass es besser for das Kind ist, wenn es vor dem Kaiserschnitt Wehen erlebt. Weil es dann besser für die Lunge ist und die Babys seltener Anpassungsstörungen haben oder schreibabys werden. Wie sehr ihr das? Lieber einen geplanten KS ohne vorher Wehen oder mit vorher Wehen?

von Ninikuss am 28.03.2024, 16:44



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Hey ninikuss Ich bin ja auch ü 40 auch ich hatte einen ungeplanten Kaiserschnitt, nach 5 Tagen Einleitung allerdings noch total unreifen Befund dem Kind ging es auf einmal sehr schlecht. Davor habe ich aber 6 Kinder spontan zum Teil nach Einleitung aber halt zügiger Einleitung schnell und komplikationslos bekommen Dieses Mal entbinde ich in einem Hebammen geführten Level zwei Krankenhaus Haus, die leitende Hebamme hat genau so viel zu sagen wie der Chefarzt Ich habe ganz klar gesagt das ich diesen Horror Einleitung nicht mehr möchte, in meinem Fall ( habe ja schon sieben Schwangerschaften davon einen KS durch) sagem auch die Hebammen sie würden meiner Gebärmutter keine weitere Einleitung unbedingt zumuten wollen außer ich will es unbedingt, hier in der Gegend wird auch nicht mal mit Zäpfchen eingeleitet weil wohl auch das umstritten ist Hier würde mit Ballonkatheter und Wehentropf eingeleitet werden, zusätzlich würden die Hebammen mit Akupunktur unterstützen ( beim Gedanken an den Katheter bin ich raus, will ich absolut nicht) Wir haben uns jetzt auf einen Kaiserschnitt bei 39+1 geeinigt, damit bin ich fein. Zum Thema künstliche Wehen bzw Einleitung Das Thema ist sehr umstritten, bei meiner letzten Geburt konnten die Ärzte machen was sie wollten, ich habe in den 5 Tagen nicht eine einzige wehe bekommen und somit die Ärzte ( und ich wurde dauerhaft von der Oberärztin behandelt selbst der Chefarzt der Klinik war da und war ratlos, wir reden da von einer Klinik Level 1 mit knapp 2300 Geburten im Jahr die drittgrößte Geburtsstation in NRW) Wie lange willst du versuchen wehen zu bekommen?? Und ganz ehrlich??? Ich finde die Aussage deiner Hebamme im Vorbereitungskurs ein bisschen frech bzw wüsste ich gerne auf welche Studien sie sich bezieht Ab30+0 ist auch bei einem geplanten Kaiserschnitt nicht mehr mit größeren Anpassungsschwierigkeiten zu rechnen bzw nur mit solchen die Kinder auch bei einer spontanen Geburt haben können . Und weil die Kinder wehen keinen sind sie seltener schreikinder??? Kann ich gar nicht bestätigen Meine jüngste ist ja per ungeplanten Kaiserschnitt gekommen, sie ist sofort zu den Ärzten gebracht worden musste gut 30 Minuten beatmet werden bis sie sie richtig stabil hatten, die packen nicht zimperlich zu. Danach musste sie 5 Tage auf intensiv , ich durfte wegen Corona nur stundenweise zu ihr, für die letzten zwei Tage durfte ich mit ihr in ein Überwachungszimmer ziehen Dieses Kind war so ziemlich mein ruhiigstes Baby , hat mit ca 6 Wochen sieben Stunden durch geschlafen, nie Schreianfälle gehabt oder sonst was Dagegen mein 4 Kind, geboren nach spontanen Wehen, 38+5 Traumgeburt wo nur die Hebamme anwesend war, alles unauffällig Ergebnis, 4/5 Monate schreikind, nie länger als eine Stunde am schlafen Trinkschwierigkeiten usw Klar, die Hebamme aus deinem Kurs wird sagen ist halt wahrscheinlicher das es andersrum ist, aber ich bin jemand der wahnsinnig viel liest auch Statistiken und Studien, ich habe noch nie gehört das sowas belegt wurde was deine Hebamme behauptet Lg

von misses-cat am 29.03.2024, 07:10



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Danke für deine Antwort. Klar in deinem Fall macht deine Entscheidung absolut Sinn. Ich weiß ehrlich gesagt gerade eh nicht, warum ich mich so stresse. Die Ärzte haben ne leichte Tendenz für geplanten KS. Ich weiß nicht, warum ich nicht einfach das mache was die mir sagen.

von Ninikuss am 29.03.2024, 22:37



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Also das kannst du jetzt nicht so sagen. Zumindest ich konnte jede Menge medizinische Fachartikel finden, die genau das widerlegen, was du da sagst. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/geplanter-kaiserschnitt-so-koennen-gefahren-fuer-das-kind-vermieden-werden/ Meine Hebamme meinte im Übrigen das gleiche. Auch bei meiner ersten Geburt sagte die Hebamme, das es ganz gut gewesen wäre, dass mein Kind vor dem ungeplanten Kaiserschnitt einmal Wehen erlebt hat. Und 30+0? Ich denke du hast dich verschrieben, oder? Anpassungsstörungen betreffen ja auch nicht jedes Kind. Von deinen eigenen Kindern dann auf irgendetwas zu schließen, ist jedenfalls nicht wissenschaftlich :) ob meine Tochter Anpassungsstörungen hatte, oder ob es am niedrigen Gewicht lag, kann ich gar nicht sagen. Aber statistisch ist das Risiko erhöht bei KS. Meist passiert gar nichts, aber so ist das halt mit Risiken.

von Ellianna am 02.04.2024, 08:01



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Hallo, in meiner Entbindungsklinik wurden vor geplantem KS per Wehentropf ein paar künstliche Wehen ausgelöst. Sie waren nicht so heftig wie bei einer echten Einleitung und stressten das Baby nicht. Es geht hier darum, das Baby fit für die Geburt zu machen. Die Wehen sorgen nur dafür, dass bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden, die z.B. die Lunge für die Außenatmung freimachen usw. Solche KS-Babys haben bessere Apgar-Werte nach der Geburt. Eine Einleitung dagegen (hatte ich beim ersten Kind auch), löst heftige, schnell aufeinander folgende Wehen aus. Das ist etwas anderes und stresst beide, Mutter und Baby, weil es kaum Wehenpausen gibt. Ich weiß allerdings nicht, ob das für Zäpfchen auch gilt und wie stark deren Wirkung wirklich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dieselbe Wirkung haben, wie ein intravenöser Tropf. Haben die Ärzte dir bei der Anmeldung zum geplanten KS denn überhaupt angeboten, vorher noch eine Einleitung zu probieren...? Nach meiner Erfahrung hat man längst nicht so viel freie Auswahl in der Klinik, wie man sie gern hätte, sondern eigentlich läuft alles nach Schema F. LG

von Banu28 am 29.03.2024, 17:40



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wohl logisch... Sicher wird sie auch entsprechende Studienergebnisse zur Hand haben. Wenn ich so eine gequirlte...lese. Schon allein die Aussage, dass das Kind sich mit Wehen vor dem KS anders entwickeln würde. Da fehlt mal wieder völlig die Betrachtung der Gründe. Ein geplanter KS findet ja überwiegend statt, weil die Mutter oder das Kind bereits Vorerkrankungen haben. Ach, was rede ich... Alles Gute!

von Tini_79 am 30.03.2024, 16:56



Antwort auf Beitrag von Tini_79

Bei meiner Vorerkrankung geht es aber nur darum, dass ich nicht nach ET warten soll. Wie das Kind raus kommt ist nicht so wichtig Bzw. Beides, vaginal und Kaiserschnitt wäre für die Ärzte vertretbar. Es ist nur so, dass die Ärzte meinen, eine Einleitung (geht wegen vorherigem KS nur mechanisch) wäre wahrscheinlich nicht erfolgreich und ich soll doch einfach direkt den KS machen. Aber ich habe halt auch gelesen , dass wegen das Kind auf die Geburt vorbereiten und das fehlt natürlich vor einem Kaiserschnitt

von Ninikuss am 30.03.2024, 22:05



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Hey :) zu Wehen vor einem Kaiserschnitt kenne ich mich leider nicht aus und kann daher nichts dazu sagen. Aber eine Einleitung nach einem Kaiserschnitt hatte ich dafür schon... Warum geht denn bei dir nur eine mechanische Einleitung? Bei mir wurde mit Gel eingeleitet, ich brauchte zwei Gaben, dann kamen die ersten Wehen, die Blase ist geplatzt und nach ca. 10 Stunden war mein Sohn da. Tabletten und Wehentropf hatten sie bei mir auch ausgeschlossen, weil man eben wegen Wehenstürmen und der Narbe etwas aufpassen muss, aber Gel war kein Problem. Ein Kaiserschnitt ist nichts Schlimmes (weißt du ja selbst) und auch ein Segen, dass es sowas gibt. Allerdings würde ich mich persönlich immer wieder für eine Einleitung, bzw. eine vaginale Geburt entscheiden, wenn ich die Wahl hätte. Sowohl ich, als auch mein Kind waren danach deutlich fitter als nach dem Kaiserschnitt bei meiner Großen. Vielleicht kannst du ja nochmal wegen dem Gel nachfragen (wenn das nicht aufgrund anderer Themen ausgeschlossen wurde, ein vorangegangener Kaiserschnitt sollte aber nicht der Grund sein). Evtl. kannst du dir ja auch ein zeitliches Limit setzen, bspw. maximal 2 Tage Einleitung und wenn sich dann nichts tut KS? Egal wie du dich entscheidest...es wird im Endeffekt das Richtige für dich und dein Kind sein :) Alles Liebe

von FiJa am 02.04.2024, 12:38



Antwort auf Beitrag von Ninikuss

Hallo! Es ist echt schwierig, so eine Entscheidung zu treffen. Würdest du persönlich es gerne mit Einleitung probieren? Bei mir war das so: Erstes Kind per Kaiserschnitt, da ich unter der Geburt mehrere Geburtsstillstände hatte. Es wurde mit Tabletten und Tropf versucht, Wehen aufrechtzuerhalten, hat aber nicht geklappt. Dann hieß es, der Kopf des Kindes passt nicht zum Becken...nach langem hin und her dann der Entschluss für den Kaiserschnitt. Hatte auch Insulinpflichtigen Ssdiabetes. Ich hatte aber den sehnlichsten Wunsch, das 2. Kind spontan zu entbinden. Hatte wieder Ssdiabetes und mir wurde gesagt, einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt usw. Aber ich hatte das Vertrauen in mir gefunden, es wenigstens auszuprobieren. Ich hatte natürlich gehofft, dass es vor den errechneten ET von alleine los geht, hat es aber nicht. So kam ich zum ET in die Klinik. Die Chefärztin machte eine Kontrolle und gab mir noch zwei Tage, quasi das Wochenende, falls es von alleine los ginge. Tat es aber nicht. So wurde bei mir dann eingeleitet. Ich hatte tierische Angst davor, dass es eh nicht klappt und es eh im Kaiserschnitt endet. Echt, mich verließ die Zuversicht. Ich bekam einen Wehencocktail ohne Alkohol. Wirkte bei mir sehr schwach, es tatsächlich sich nichts. Am nächsten Morgen ging die Einleitung mit Gel los. Wird vaginal aufgetragen. Dann hat es den ganzen Tag Zeit zu Wirken. Die Hebamme sagte, nun wird jeden Tag am Morgen mit Gel eingeleitet, bis die Geburt los geht. Die längste Einleitung hätte mal 7 Tage gedauert, wurde mir gesagt. Ohje, ich war gar nicht begeistert. Das gute war aber, das nur morgens eingeleitet wurde, sodass ich Energie hatte, falls die Geburt los ginge. Und am dritten Tag ging es gut los! Richtig gute Wehen, und Muttermund öffnete sich. Ich konnte zügig in den Kreissaal und wurde an einen Wehentropf angeschlossen. Das ist nach KS erlaubt. Wegen waren gut und produktiv. Die Betreuung war super, die Hebammen kümmerten sich echt und sagten, was wann ich zu tun habe. Man soll echt nicht scheuen, zu fragen: Was man jetzt am besten tun soll. Ich konnte mein 2. Kind per Einleitung mit Gel und Tropf zügig zur Welt bringen, für mich war das wunderbar. Ich wollte es doch wenigstens probiert haben. Das dritte kam vor ET und kam innerhalb von zwei Stunden. Also es muss nichts heißen, wie du siehst. Es spielen so viele Faktoren mit rein. Und dein Körper weiß im Prinzip beim 2. Kind schon mehr, was zu tun ist. Das mit dem Schreikind und Anpassungsschwierigkeiten ist doch längst überholt. KS Kinder können genauso fit und ausgeglichen sein wie Spontan geborene. Und umgekehrt gibt es unzählige spontan geborene Schreibabys. Davon würde ich es nicht abhängig machen. Ich denke, es ist nichts in Stein gemeißelt und die Ärzte sollten ohne richtige Indikation nicht von einem Kaiserschnitt auf den nächsten schließen. Ich denke, es ist auch wichtig in sich zu gehen und einfach daran zu glauben, dass es möglich sein kann. Aus dem Gefühl heraus, gelingt es vielleicht am ehesten eine persönliche Entscheidung zu treffen. Jede Geburt birgt Risiken auf der einen Seite, ist aber auf der anderen Seite das natürlichste der Welt. Mir hat es bei der 2. Schwangerschaft unglaublich gut getan, das Buch, die selbstbestimmte Geburt zu lesen. Einfach viele positive Geburtsberichte, die einem das Selbstvertrauen zurück geben und einen bereit machen. Mir hat das super viel Mut gemacht. Hast du das Gefühl , dein ET stimmt so überein? Es kann sein, dass dein Baby sich schon vorher auf den Weg macht. Das wäre natürlich ideal. Vielleicht war dein 1. ET einfach nicht optimal berechnet und dein Baby war damals nicht so weit wie das zweite? Gab es einen Grund, warum der MuMu nicht weiter aufging? Herzliche Grüße

von Ireen am 31.03.2024, 00:45