Frage: Schreikrämpfe

Liebe Frau Höhl, ich wende mich an Sie, weil ich hoffe, Sie haben noch eine Idee oder Erklärung für meinen Fall. Mein Kind (23 Monate alt) hat seit Wochen Schreikrämpfe, die Abends beim ins Bett gehen, Nachts plötzlich von einer Sekunde auf die andere und Morgens beim Aufwachen auftreten. Es wird geschrien wie am Spieß, mit Füße Strampeln, Hände rudern, biegen etc. Leider bringt es nichts zu warten, bis sich das Kind beruhigt, dann werden es nämlich auch gerne 2-3 Std... Es ist sehr schwer ihn da rauszuholen, weil er auf nichts mehr reagiert. Weder Nähe noch andere Reize. Irgendwann findet man wenn man Glück hat etwas das ihn ablenkt und dann der Anfall unterbrochen wird. Es zerrt und ich weiß nicht mehr weiter. Am Tag treten solche Momente auch manchmal auf aber hier weiß ich den Grund, z.b. bekommt gerade nicht was er möchte oder man verlässt das Zimmer wenn er nicht alleine sein will. Er schläft noch bei uns im Bett also man ist sofort da wenn er aufwacht. Aber selbst das scheint nicht zu helfen. Ob Licht an oder aus spielt auch keine Rolle. Kinderarzt, Osteopathe keiner weiß die Lösung. Haben Sie eine Idee, einen Tipp? Er tut mir einfach so leid, weil er sich so heftig reinsteigert, dass er schwitzt und völlig erschöpft ist. Die Nächte sind nicht erholsam und ich möchte so gerne helfen.  Alles Liebe 

von Lara-Sonne am 02.05.2024, 06:01



Antwort auf: Schreikrämpfe

Hallo, wenn diese Schreikrämpfe nur in der Nacht wären, dann würde ich auf einen sogenannten "Nachtschreck" (Pavor nocturnus) tippen. Diese können sehr beängstigend wirken, sind jedoch harmlos, weil das Kind selbst nichts davon mitbekommt. (Hätte man das Kind im Schlaflabor, würde man sehen, dass das Kind eigentlich noch tief schläft, nur das motorische System aktiv ist, was die Schreikrämpfe auslöst. Das ist ähnlich wie beim Schlafwandeln, wo die Kinder nicht schreien, sondern umherlaufen, und selbst nichts davon mitbekommen). Am Morgen beim Aufwachen ist das allerdings ungewöhnlich. Eine Schlaflaboruntersuchung könnte hier Aufschluss über die Ursachen geben. Vorab würde ich folgende Beobachtungen abklären: -Könnte es sein, dass Ihr Kind am sauber werden ist und von nächtlichem bzw. morgendlichen Einnässen wach wird, total genervt ist, dieses jedoch nicht in Worte kleiden kann (fassen Sie mal an die Windel, ob diese frisch warm ist)? -Könnte es sein, dass Ihr Kind im Schlaf manchmal sauer aufstoßen muss (evtl. mal am Mund riechen oder schauen, ob es Schluckbewegungen macht, wenn es so schrill schreiend aufwacht)? -Könnte es sein, dass Ihr Kind durch eine verlegte Nasenatmung (z.B. durch Polypen) nacht schlecht Luft bekommt (Schnarchen, unregelmäßige Atmung)? Liebe Grüße, Mechthild Hoehl

von M. Hoehl am 02.05.2024