Frage: Babyschlaf 7 Monate

Hallo, Mein Sohn ist fast 7 Monate alt. Er hat von Anfang an massive Probleme mit einschlafen. Er nimmt keinen Schnuller, und die erste 3 Monate hat absolut keine Trage und keinen Kinderwagen akzeptiert, pukken hat ihm auch überhaupt nicht gefallen. Es sieht so aus, dass er total bereit zum schlafen ist, macht die Augen zu und auf, zu und auf, er fängt an sehr stark zu atmen und schreit wie am Spieß... Das macht mich fertig, ich kann die Elternschaft gar nicht genießen. Als der 2 Monate alt war hat uns mindestens die Pezziball geholfen, wir haben ihm es aber schon längst abgewöhnt, weil wir sind es bewusst, dass dieses wackeln nicht optimal für Babys ist. Sie können sich vorstellen wie schwer unsere Situation ist. Einschlafen bei Brust ist das einzige was hilft. Nach dem Stillen, versuche ich ihm so schnell wie möglich wieder im seinen Bettchen zu ablegen, aber falls er auchwacht da protestiert er wirklich stark. Er schreit und ist total wach, ich versuche ihm zu wiegen, tragen, singen, schummeln, Hand auflegen, Popo klopfen, alles langsam und leise im einem abgedunkelten Raum. Das ganze kann bis zum 2 Stunden dauern bis ich ihm wieder Stille, weil ich keine Kraft mehr habe weiter zu kämpfen. Er wacht Nachts dann 3-4 mal auf. Im Kinderwagen schläft er auch nicht mehr so gut, die Babytrage dient uns nur zum rumfragen (max. 1 Stunde pro Tag). Abends sind wir immer leise, versuchen ihm zu beruhigen, achten darauf, dass er nicht zu müde ist, abendliche Rituale sind schon längst eingeführt. Das alles bringt aber nichts. Ich bin am Ende... 

von Rosanna am 16.05.2024, 19:36



Antwort auf: Babyschlaf 7 Monate

Hallo Rosanna, es hört sich danach an, dass Ihr Kind ein grundlegendes Problem mit der Regulation hat. Hier muss man an verschiedenen Ebenen arbeiten. Zum Einen muss man gut schauen, ob Ihr Kind ein grundlegendes Problem hat, welches ihn bei der Entspannung hindert,  z.B. Schmerzen, Verspannung, unphysiologischer Muskeltonus, Hunger, uvam. Zum Anderen machen es solche Kinder den Eltern schwer, die Feinzeichen zu erkennen. Hier müssen Sie schon deutlich vor der Übermüdung beginnen in ein Chill-out-Programm überzugehen. In diesem Alter hat Ihr Kind Wachzeiten von ca 2 Stunden, bereits vor der Übermüdung wendet es den Blick abm wird blasser, hat Schluckauf oder andere "Pausenzeichen" - dann reduzieren Sie Ihre Angebote (also nicht der Pezzi-Ball, der zusätzliche Reize schafft, er bringt Ihr Kind vielleicht ein wenig aus dem Schreien, aber doch nicht in die totale Entspannung). Ändern Sie  auch nicht ständig die Strategien, nur damit das Kind ruhig ist. Liebevoller Körperkontakt, sanfte Massagen, Wiegen und auch das Stillen bringen Ihr Kind zur Ruhe. Haben Sie keine Angst davor, wenn sich Ihr Kind auch mal in Ihrer liebevollen Begleitung in den Schlaf quengelt, manche Kinder müssen noch von dem Tag oder von ihren Eindrücken erzählen. Allerdings sollte sich das Kind nicht einschreien. Dieses kann man verhindern, wenn man mit dem "Sinkflug" früh genug beginnt und selbst Ruhe ausstrahlt. In Ihrem Fall könnte jedoch eine Schlafberatung helfen, Ihnen die Feinzeichen Ihres Babys zu übersetzen. Da es sinnvoll ist, hierfür auch das Baby komplett anzuschauen können Sie mich unter info@kindergesundheit-trier.de anschreiben, dann kann ich Ihnen ggf. Adressen von von uns ausgebildeten "familienorientierten Babyschlafcoaches" nennen, die genauso arbeiten, nämlich gut nach der Gesundheit und dem Entwicklungszustand des Kindes zu schauen und gleichzeitig Übersetzer für kindliche Signale sind, und neue liebevolle Rituale gemeinsam mit Ihnen einüben. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl

von M. Hoehl am 17.05.2024



Antwort auf: Babyschlaf 7 Monate

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort, Frau Hoehl. Tatsächlich hat unsere Sohn Regulation und Schlafstörungen. Die Geburt war 3 Tage lang eingeleitet und er ist durche seine geschätzte Gewicht am Ende doch mit einem Kaiser Schnitt geholt worden. Der kleine hat danach Wochen lang mit Blokaden im Nacken zum kämpfen (zwischen Schädel und Atlas, Atlas und Axis) und ist von Anfang an Osteopathisch behandelt worden (10 Termine...) es kam sogar dazu dass die Blokaden so stark waren, dass ein Kinderarzt Chiropraktiker müsste engagiert worden sein - erst aber im Woche 15, er behandelt keine Säuglinge unter 13 Wochen. Also einfach sehr viel Stress, Schreien und Weinen für uns alle... Jetzt sind wir schon auf dem gutem Weg mit Blokaden, aber die Regulation ist einfach sehr sehr schwierig....

von Rosanna am 23.05.2024, 21:01