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Lesen üben

Thema: Lesen üben

Wenn ihr mit euren Mäusen lesen übt, wie lange braucht ihr im Schnitt für einen neuen Satz? Mir stehen leider fast täglich Tränen in den Augen. Für 3 Sätze brauchen wir gut 30 Minuten. Nur geht es inzwischen um eine ganze Doppelseite mit Fragen zur Lesekontrolle. Für die heutige Aufgabe waren es 1 1/2 Stunden. Wir üben täglich. Doch sie fragt auch immer noch nach einzelnen Buchstaben. Ist einer einer anderen Zeile noch Mal das gleiche Wort, ist es als sieht bzw ließt sie es das erste Mal. Ich könnt manchmal echt heulen. Nächste Woche ist wieder Elterngespräch in der Schule. Aber ich wollte dennoch Mal fragen, ob das normal ist oder ( was ich auch vermute) sie mehr Aufmerksamkeit möchte oder was anderes dahinter steckt. Sie hat noch eine kleine Schwester die immer dazwischen kommt. Leider habe ich keine andere Betreuung für die kleine. Danke. Schonmal für die Antworten.

von lymue92 am 01.02.2023, 20:33



Antwort auf Beitrag von lymue92

Was ist denn DEIN Eindruck? Tut sie sich wirklich so schwer oder ist es mehr Unlust, weil anstrengend? Kennst sie die Buchstaben wirklich nicht oder ist das Zusammenziehen eher das Problem? Wie liest sie? Also zB "Hund" - "H" , "U", "HU" , "n", HUN", D, Hund ? Oder weiß sie tatsächlich schon nicht, das vorne der Buchstabe ein "H" ist?

von cube am 02.02.2023, 12:01



Antwort auf Beitrag von lymue92

Hallo, das wird schon… 1) Pro Tag maximal 30 Minuten konzentriert Hausaufgaben plus 10-15 Minuten Lesen. Beim Lesen nur loben. Danach eine kleine Belohnung. Rückmeldung an die Klassenleitung, falls die Hausaufgaben oder das Lesen in diesem Zeitrahmen nicht zu schaffen sind. 2) Jedes Lesen ist gutes Lesen. Auch Schilder, Einkaufszettel. 3) Abwechselnd lesen, Du einen Satz, sie einen Satz. 4) Das Geschwisterchen in der Zeit versuchen, ruhig mit „Hausaufgaben“ zu beschäftigen. Großes Kind liest aus Fibel, kleines Kind malt Bilder aus oder „liest“ selber Buch.

von vb123 am 02.02.2023, 12:39



Antwort auf Beitrag von vb123

Zur Ergänzung: Wir wurden gebeten, unsere Kinder beim Lesenüben mit dem Handy zu filmen, falls für Kind und Eltern ok. Klassenleitung hat sich das im 1:1 Elterngespräch angeschaut und Tipps gegeben. Lernt das Kind Lesen in einzelnen Buchstaben oder in Silben? Ist das Kind deutschsprachig aufgewachsen?

von vb123 am 02.02.2023, 12:48



Antwort auf Beitrag von lymue92

Stopp das am besten sofort. Sie braucht einfacheres Übungsmaterial. Wenn du sie so weiter üben lässt, dann hat sie bald keine Lust mehr zu lesen. Lass sie kurze lautgetreue Wörter lesen, so lange, bis sie es gut kann, dann längere lautgetreue Wörter. Maximal 15 Minuten am Tag. Kinder lernen unterschiedlich schnell lesen. Übe mit ihr so: H Ha Has Hase Oder: Au Aut Auto Oder: Sch Schu Schul Schule Noch ein Tipp: Kauf ihr das Kükenheft aus dem Jandorfverlag, dann Lies-Mal 1 und helfe ihr dabei nicht zu viel. Wenn sie diese beiden Hefte bearbeitet hat (selbstständig, nicht vorsagen), dann kann sie mit kurzen einfachen Sätzen beginnen. Viel Erfolg!

von ChatBot am 02.02.2023, 17:32



Antwort auf Beitrag von lymue92

Meine Tochter liest inzwischen fast flüssig. Aber am Sprachverständnis hapert es noch etwas - wobei das glaube ich in der ersten Klasse normal ist. Bei uns ist es so, dass jedes Kind einzeln in der Klasse jede Woche einen kleinen Text gemeinsam mit der Lehrerin liest. Vielleicht ist das ja bei euch auch so? Dann kann die Lehrerin genau einschätzen wie gut deine Tochter liest. Wenn nicht, dann bitte eure Lehrerin im Elterngespräch doch mal darum, dass während die anderen Kinder z.B. den Wochenplan bearbeiten etc. sie mal mit deiner Tochter zusammen ein paar Sätze liest. Lg

von Mia186 am 02.02.2023, 18:28



Antwort auf Beitrag von lymue92

Huhu, wir hatten letztes Jahr auch so Probleme mit dem lesen. So ein ganzer Satz hätte meinen Sohn total überfordert. Wir haben dann mit der Anlauttabelle geübt. Sprich- 15 Minuten nur Silben lesen! Wenn sie das drauf haben klappt es mit dem lesen plötzlich super! Ich würde nie 1,5 Stunden lesen oder Hausaufgaben machen in der ersten Klasse. Da würde ich der Lehrerin in Hausaufgabenheft auch Rückmeldung geben, dass sie nur eine Seite geschafft hat oder sogar noch weniger und dann die konzebtration weg war.

von Muffin2020 am 03.02.2023, 06:20



Antwort auf Beitrag von lymue92

Hört sich nicht nach Spaß an sondern nach Qual. Für euch beide Lesen sollte Spaß machen, dann machen die Kinder es auch gerne. Vielleicht also mal das wie und was überdenken. Zum üben müssen es ja nicht die Schulbücher sein. Besser spielerisch oder im Alltag. Kind zB mitkochen lassen und dann das Rezept vorlesen lassen, Zutaten holen usw.

von Neverland am 03.02.2023, 09:02



Antwort auf Beitrag von lymue92

Also es wird dir nichts nutzen, hier zu fragen wie lange andere Kinder dafür brauchen. Meine kleine ist auch in der ersten Klasse und würde keine 15 Minuten dafür brauchen, wenn sie Lust hat zu lesen. Meine Große hat sich aber super schwer getan mit dem Lesen lernen und liest heute immer noch nicht besonders gerne. Dank Corona kam bei unsere Tochter auch erst spät der Verdacht auf eine Rechtschreibschwäche auf (im Homesholling gibt es halt keine Diktate und abschreiben geht). Die Schule hat esabgetan und dann war die Lehrerinschwanger etc. Jetzt gaben wir die neue Lehrerin direkt angesprochen, die sagte auch sie findet es nicht auffällig (im Aufsatz gab es keine Zeile ohne Fehler, aber durchaus viele mit 4-5). Wir haben jetzt ganz frisch -und sie ist mittlerweile in der fünften Klasse- selbst einen Test bezahlt und es kam raus, dass sie in allen Bereichen deutlich auffällig ist. Da sie sonst sehr intelligent ist, hat sie es immer gut kompensiert. Aber für sie selbst ist es wichtig zu wissen, dass sie "nucht zu dumm" um Schreiben zu lernen, sondern sie einfach eine andere Förderung braucht. Bei der Teststelle waren auch schon Erstklässler, vielleicht solltet ihr eure Tochter einen zu langen Leidensweg ersparen. Lehrer sind, wie ich erfahren musste, leider nicht immer die kompetentesten Ansprechpartner bezüglich einer Leserechtschreibschwäche! Und quäl dich und dein Kind nicht. 15 Minuten und fertig und erst wenn Silben gut klappen dann mehr verlangen. Bringt sonst nur Frust...

von starlight.S am 03.02.2023, 10:46



Antwort auf Beitrag von lymue92

Hallo, kluge Wissenschaftler sagen: Die beste Leseförderung ist das Vorlesen. Die Deutsche Stiftung Lesen empfiehlt Eltern, zweimal täglich vorzulesen. Der Grund ist, dass das Kind nur so erlebt, dass sich Wörter und Sätze im Kopf zu einer Geschichte formen. Denn weil Kinder selbst am Anfang nur sehr langsam lesen, entsteht in ihrem Kopf kein Bild und keine Geschichte zu dem Gelesenen, die Bedeutung des Satzes erschließt sich ihnen nicht oder kaum. Das frustriert und spornt nicht zum Lesen an. Ich habe meinen Kindern auch sehr viel vorgelesen. Dabei habe ich hier und da ein Wort ausgelassen und dieses Wort vom Kind lesen lassen, bevor ich weitergelesen habe. Später habe ich dann mehrere Wörter ausgelassen, noch später ganze Sätze, die jeweils das Kind übernommen hat. Im vierten Schuljahr dann ganze Absätze. Das Ganze aber nicht zu betont und nicht zu oft innerhalb einer Geschichte, sondern nur hier und da, damit das Kind nicht die Lust verliert. Gut eignen sich für solche Wechsel natürlich besonders spannende Stellen, weil das Kind wissen möchte, wie es weitergeht. Es hat dann viel mehr Lust, das Wort oder den Satz auch zügig zu lesen, das motiviert sehr. Auf die Weise erlebt das Kind, dass Sätze einen Sinn ergeben, dass sie interessante oder schöne Bilder im Kopf machen, dass man damit spannende Geschichten erzeugen kann. Und erst dann werden auch die Sätze in den Hausaufgaben interessanter und die Leselust (und damit auch die Routine und das Tempo) steigen. LG

von Banu28 am 04.02.2023, 10:20



Antwort auf Beitrag von Banu28

Wir haben immer viel vorgelesen und mit Schuleintritt auch das gemacht, was du beschreibst. Bzw. Kind hat dann selber schon interessierter mit auf den Text geschaut. ich würde auch sagen: ja, vorlesen fördert ungemein. Und wir haben auch noch vorgelesen, als Kind eigentlich schon selbst alles hätte lesen können. Einfach, weil es ein schönes Ritual vor dem Schlafen war. Was bei unserem Kind auch gut ankam: Comics. Die kann man super gut richtig "vertonen" und Kind kann mit wenigen Worten lesen dennoch der Geschichte folgen.# Bei uns war ganz lange "Tim & Struppi" angesagt. Dann "Lustige Taschenbücher". Vielleicht wäre das auch etwas für deine Tochter? Ein cooler Comic, bei dem man eben nur ein paar Wörter lesen muss und manchmal sogar nur so lustige Dinge wie "krach, quietsch, rumms" ;-)

von cube am 04.02.2023, 15:40



Antwort auf Beitrag von lymue92

Danke für die Antworten. In der Schule wird bei uns die Silbenmethode gelehrt. Motte hatte heute eine Freundin zu Besuch. Beim Vesper hatten wir über die Schule gesprochen und das Mädchen sagte, dass sie bisschen neidisch auf meine Tochter ist. Motte braucht die "Piloten" (Vokale) nicht mehr zu markieren. Nur noch Silbenbögen zeichnen. Das heißt, im Unterricht gehört sie zu den Fortgeschrittenen. Laut dieser Freundin. Wenn es die Lehrerin nächste Woche bestätigen kann, Werd ich vielleicht die Lesezeit an die Spielzeit koppeln. Sprich je schneller sie die 5 oder 6 Sätze ließt, desto mehr Zeit kann sie mit mir spielen. So hat sie ihre Aufmerksamkeit aber mit weniger Stress für unsere Nerven. Methe und schreiben klappt in 90% der Fälle super. Das mit den Comics ist auch eine gute Idee. Da haben wir ein paar Schleich Zeitschriften da. Werd ich morgen Mal probieren. Die kleine Schwester habe ich jetzt mit Schwungübungen abgelenkt. Das ging recht gut.

von lymue92 am 04.02.2023, 23:45



Antwort auf Beitrag von lymue92

Mein Sohn hat sich auch so gequält. Die Lehrerin sagte immer, dass komme noch und manche Kinder würden erst in der 2. flüssig lesen lernen. Hat er leider nicht. Er ist Legastheniker. Die Tochter tut sich deutlich leichter und liest jetzt schon so gut wie er (Er 4. Klasse, sie 1. Klasse). Ich würde also an deiner Stelle eine Auge drauf haben und ggf. nächstes Jahr beim KJP vorstellig werden. Außer das Kind liest bis dahin um einiges besser.

von Spirit am 05.02.2023, 13:19



Antwort auf Beitrag von lymue92

Das ist ganz unterschiedlich wie die Kinder das lernen. Mein Sohn hat das erste Buch (erst ich ein Stück, dann du) in den Sommerferien zwischen der ersten und zweiten Klasse gelesen. Vorher kannte er gar nicht alle Buchstaben. Bei Tochter gab es Lesetexte. Am Anfang nur Silben wie la Le lu, ma, ne mu usw. Wenn sie oft nach Buchstaben fragt, würde ich zunächst diese mit ihr üben. Ihr habt doch bestimmt ne Anlauttabelle. Kein Stress, ist doch erst 1. Klasse. Vielleicht könnt ihr auch Abends vorm einschlafen lesen/vorlesen. Vielleicht geht das jüngere Kind ja früher ins Bett? LG

von Lewanna am 05.02.2023, 21:40



Antwort auf Beitrag von lymue92

Mein Sohn war letztes Jahr in der ersten Klasse. Ich habe ihm meist etwas zum Lesen aufgeschrieben. Zum Beispiel Reimwörter: Hund - Mund - rund oder Hase - Vase - Nase. Sätze habe ich auch selbst geschrieben, ganz einfache mit den jeweiligen Buchstaben und Wörtern, die sie in ihren Büchern gerade durchnahmen. Von der Anlauttabelle her kannten sie optisch eigentlich früh alle Buchstaben. Oder wir haben mal Scrabbel gespielt oder kleine Rätsel gemacht, z. B. Farbklekse aufgemalt und dann die Wörter dazu durcheinander aufgeschrieben, so dass er sie zuordnen musste. Damit hatte er Spaß und kleine Erfolgserlebnisse. Ab den Weihnachtsferien ging es dann merklich aufwärts. Aber in Büchern wollte er da auch noch nicht lesen. Wir haben aber von Anfang an sehr viel vorgelesen. Und in der Schule nutzen sie die Lies Mal-Hefte, die sind sehr gut für das Leseverständnis! Inzwischen lesen wir abends im Bett die Bücher für die Altersklasse, also 7-8 Jährige, erst ich eine Seite, dann er eine. Klappt je nach Müdigkeit ziemlich gut und vor allem will er meist von selbst unbedingt noch vorlesen, da sie in der Schule einen Lesepass haben für daheim, der abzuzeichnen ist. Wenn der Pass voll ist, dürfen sie eine Perle auf ihren Lesewurm stecken. Er ist relativ weit vorne dabei damit und diesbezüglich wirklich ehrgeizig. Beim Rest allerdings nicht so ;-). Die Antolin-App haben sie auch in der Schule, aber da wir immer erst abends im Bett lesen, machen wir da nicht so mit. Ihm reicht der Lesepass als Anreiz. Alleine ein Buch lesen tut er auch noch nicht. Ab dann fände ich Antolin für ihn auch prima. Vielleicht nächstes Schuljahr!

von Junijunge am 07.02.2023, 15:42



Antwort auf Beitrag von lymue92

Lesen und sprechen fängt mit der Geburt an. Ich habe mit meinem Kind immer gesprochen von Geburt an. Immer gesagt was wir machen, usw. Mein Kind hat mit 10 Monaten begonnen zu sprechen. Hat selbst auf Dinge gezeigt und wollte dass ich diese benenne, mit ca. 1,5 Jahren auch auf Buchstaben. Hat begonnen mit 1,5 Jahren in Sätzen zu sprechen. Mit 3 Jahren hat es begonnen Wörter mit 3 Buchstaben zusammen zu lesen. Das hat sich von selbst immer weiter gesteigert. Habe auch immer viel vorgelesen und Reime und Gedichte und Lieder gesungen. Als es eingeschult wurde konnte es bereits lesen. Wir brauchen nicht üben.

von juestein23 am 15.04.2024, 23:23