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Wie Schnuller und Fläschchen zum einschlafen abgewöhnen

Thema: Wie Schnuller und Fläschchen zum einschlafen abgewöhnen

Hallo Mamis und Papis, mein Sohn ist 1 Jahr und 8 Monate und er nutzt zum Mittags- und Nachtschlaf den Schnuller. Abends trinkt er immer noch einige Schlückchen Milch aus der Flasche, reicht sie dann aber nach kurzer Zeit zurück und schläft dann friedlich mit Schnulli ein. Das einschlafen läuft sooo easy und der kleine Mann schläft schon ewig durch. Ich frage mich wann muss ich eigentlich mal was verändern und ihm die Milch zum einschlafen abgewöhnen und den Schnuller und vor allem wie? Oder kann ich das noch so laufen lassen weil doch grad einfach alles läuft?! Wie seid ihr das angegangen? Und wann? Habt ihr Tipps? Unter der Woche macht er das Mittagsschläfchen bei der Tagesmutter. Das entwöhnen des Schnullers tagsüber ist gar kein Thema gewesen obwohl er wirklich oft den Schnuller im Mund hatte. Wir haben schon ein Buch zu dem Thema. Das schaut er sich auch richtig gerne an. Er hat übrigens eine kleine Schwester (bald 6 Monate) die Milch trinkt und Schnuller hat (da steckt er sich tagsüber auch mal ihren in den Mund und lacht dann frech, weil er weiß dass er Quatsch macht. Das ist auch voll ok). Freue mich auf eure Inspiration und Erfahrungen. Danke!

von AnnikaHä am 16.05.2024, 23:14



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Ich habe als Ziel gesetzt dass der Schuller bis spätestens 3 Jahre weg ist.. zuerst am Tag weg, dann den Nachtschnuller von 2 auf 1 Stück reduzieren, das war ca. mit 2 Jahren und mit 2,5 war dann auch der letzte Schnuller weg. Ohne Probleme und total easy (habe mir vorher grosse sorgen gemacht wie da wird, vor allem weil der kleine Bruder noch hat). Der grosse hat entschieden, dass er die Schnuller den Babytieren im Zoo schenkt (er liebt Tiere), so war es für ihn einfacher. Der Kleine ist aktuell 20 Monate alt und hat nachts noch 2 Schnuller, die lasse ich vorerst auch noch. Mir war vor allem wichtig, dass nicht damit gesprochen, gerannt und die ganze Zeit geschnullert wird… Ich denke wenn es nur für den Schlaf ist, dann ist es in diesem Alter ok

von mena00 am 16.05.2024, 23:46



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Hallo, im zweiten Lebensjahr haben Kinder noch ein recht starkes Saugbedürfnis, vor allem zur Beruhigung und beim Einschlafen. Dieses Bedürfnis ist angeboren. Deshalb ist es eher noch etwas zu früh, ihnen in diesem Alter den Schnuller schon abzugewöhnen, und es ist auch nicht nötig. Abends ein Schlückchen Milch aus der Flasche ist nicht schädlich, denn Milch enthält Casein, und das härtet und schützt den Zahnschmelz. Auch das ist also völlig okay. Meine Kinder haben noch ihre Abendmilch gewollt, als sie schon über zwei Jahre alt waren. Die Schnullerfee kam, als sie 3,5 Jahre alt waren. Tagsüber hatten sie schon lange keinen Nucki mehr, aber zum Einschlafen war er halt doch noch wichtig. Übrigens haben beide Kinder kerzengerade, perfekte Zähne. Wenn man den Nucki nur noch zum Einschlafen verwendet, stört er die Zahnentwicklung nicht. Ich würde also an deiner Stelle völlig entspannt bleiben und alles erstmal so lassen, wie es ist. Sei froh, dass dein Sohn so gut einschläft, denn das ist bei weitem nicht selbstverständlich. LG

von Mijou am 17.05.2024, 08:36



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Entschuldigung, aber das ist Blödsinn. In Milch ist Milchzucker. Nicht viel, deswegen ist es tagsüber auch nicht so schlimm/ wichtig. Da kommen dann auch die anderen Bestandteile zu tragen. Aber wenn wir einschlafen, schlafen auch unsere Speicheldrüsen - heißt die Milchreste, die dann an den Zähnen sind, werden nicht mehr verdünnt und weggespült, sondern bleiben dort schön die ganze Nacht. Ja, dass lässt die Zähne nicht sofort schwarz werden - aber sie werden innerhalb von 6-12 Monaten besonders weiß. Das ist nichts was man zuhause sieht - aber in der KiZa-Praxis ein ganz typisches Zeichen für Einschlaffläschen. Wenn sonst die Ernährung, Mundhygiene und Fluoridzufuhr passen, geht dass meist 1-2 Jahre gut, bevor die Löcher so tief sind, dass man bohren muss. Wenn das passt. Was ehrlich gesagt bei sehr vielen Familien nicht der Fall ist. Auch bei uns zuhause nicht immer, obwohl ich Kinderzahnärztin bin. Blöderweise verzeihen neu durchbrechende Zähne solche „Phasen“ nicht besonders gut. Deswegen: klar, wenn es gar nicht anders geht, das Kind unbedingt nachts Milch braucht, weil es Hunger hat, ja dann kommt man um die Milch nicht herum. Mit entsprechendem Verhalten tagsüber und ein bisschen mehr zahnärztlicher Prophylaxe kann man das auffangen. Aber wenn die Milch, wie hier, mehr ein Ritual ist, würde ich mir den Stress nie antun. Zumal es bei 10-30% der Kinder dann trotzdem noch schief geht. Bohren oder Kronen bei Kinder unter 3 Jahren ist kein Spaß - weder für die Kids, die Eltern, noch für das Behandlungsteam. Da ist es deutlich unkomplizierter langsam auf Wasser umzusteigen. Das Saugbedürfnis kann so weiter befriedigt werden. Die Kinder sind glücklich und man hat als Eltern ein Problem weniger, um das man sich Gedanken machen muss

von BabyBoy20 am 18.05.2024, 10:37



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Hast Du irgendwo eine Leitlinie, die empfiehlt U2 Kinder nachts nicht mehr mit Pre zu füttern? Ich streite mich mit meinem Bruder (auch Zahnarzt) seit Jahren, weil ich meine Kinder iG zu Seinen nicht zuckerfrei ernähre und sie auch stark stärkehaltiges Zeug wie Chips oder Brezeln essen dürfen. Aber selbst der hält bei entsprechender Zahnpflege und va Fluoridprophylaxe Pre U2 nachts für unproblematisch. Zumal sich das eben auch mit den Ernährungsempfehlungen der Pädiater/ WHO "ad libitum" deckt. Selbst in Eurer Leitlinie für die bleibenden Zähne erschlägt einen der body of evidence ("Zucker-Konsum ist positiv assoziiert mit Karies") jetzt nicht gerade, um es mal vorsichtig auszudrücken. In der Version, die ich habe, steht, dass man seit Einführung der Fluoridierungsmaßnahmen nur noch eine schwache Korrelation misst (obwohl man in Studien NMES/non-milk extrinsic sugars misst wegen Confounding). "There is convincing evidence available from animal studies and from epidemiological and experimental studies in humans that a correlation exists between the quantity and frequency of the intake of free sugars and the onset of caries. Up until about 1970, it was possible to find a very positive correlation between sugar consumption and the prevalence of caries in a number of countries (Sreebny, 1982). Following the introduction of fluoridation measures, however, only a weak correlation is detectable (Burt and Pai, 2001)." Ich glaube wirklich, dass man freie Zucker reduzieren sollte und dass zwischendurch snacken schlecht ist (bei uns wird mittags genascht wenn der Speichel fließt). Aber selbst für diese Empfehlung, NMES / "freie Zucker" gibt es zumindest in der Leitlinie, die ich kenne, keine handfeste Datenlage: "As part of caries prevention, it is common in dental practice to recommend that patients reduce the amount and frequency of their sugar consumption, based on the previously described knowledge. The question of whether caries is in fact reduced as a result of these dental recommendations, has not been investigated to date (Lingström et al., 2003; Harris et al., 2010). " https://www.dgzmk.de/documents/10165/2623576%7D/LL_083-021_S2k_Kariesprophylaxe_lang_engl_2016.pdf/c20a383e-da66-42bf-862a-9b60c4740054?download=true

von emilie.d. am 18.05.2024, 12:56



Antwort auf Beitrag von AnnikaHä

Hallo, solange der Zahnarzt keine beginnende Fehlstellung feststellt, würde ich ihm Schnuller und Flasche lassen. Viele Grüße

von Mamamaike am 17.05.2024, 08:51



Antwort auf Beitrag von AnnikaHä

Ich würde das erstmal so weiterlaufen lassen. Meistens lassen sie selber von ab. Er hat ihn ja nur zum schlafen und nicht 24 Std im Schnabel

von NaduNaduNadu am 18.05.2024, 08:28



Antwort auf Beitrag von AnnikaHä

Wenn es sowieso nur so wenig Milch ist, würde ich die Stück für Stück verdünnen bis es irgendwann nur noch Wasser ist. Da geht es wohl eher um die Gewohnheit oder Beruhigung als um Hunger. Beim Schnuller ist das Alter nicht so relevant. Es ist v.a. wichtig wie lange er pro Tag im Mund. Braucht er ihn nur ein paar Minuten zum Einschlafen und verliert ihn dann? Dann kannst du entspannt sein und dass noch bis zum 3. Geburtstag so laufen lassen, ohne dass Kieferfehlbildungen/ Zahnfehlstellungen/ Sprachstörungen etc. zu erwarten sind. Hat er ihn die ganze Zeit im Mund? Das wäre ungünstig, dass sind sehr viele Stunden. Da würde ich versuchen ihn nach einer Weile zu klauen. Vielleicht erst nur Mittags (da ist zumindest bei uns der Schlaf tiefer), wenn das klappt auch abends…

von BabyBoy20 am 18.05.2024, 10:20



Antwort auf Beitrag von AnnikaHä

Mein ältester Sohn ist mittlerweile 12 und ich glaube, dass dieses Thema, dass Du ansprichst (welche Milch, Flasche ja/nein, Schnuller ja/nein, Stillen ja/nein), extrem kontrovers ist. Vermutlich weil es so wenig handfeste Studien gibt, das meiste sind Korrelationen/Beobachtungsstudien mit wenig "Schlagkraft". Ich kenne ein Psychologenehepaar, dass Saugreize so früh wie möglich wegreduziert hat, weil sie glauben, dass dies weniger anfällig macht für neurotische Störungen (Drogen etc.) und die wutschnaubend eine Party verlassen haben, weil die restlichen Therapeuten ihnen an den Kopf geworfen haben, dass sie im Gegenteil dadurch die Risiken für ihre Kinder erhöhen würden (saugen schüttet Dopamin aus und beruhigt, Stress im Kleinkindalter hinterlässt lebenslange Spuren im Hirn, Kinder sind weniger resilient). Als junge Mutter hatte ich da sehr dezidierte Meinungen zu, mittlerweile bin ich sehr milde geworden und glaube, dass viele Wege nach Rom führen. Insofern, weil das oben mit Karies angesprochen wurde: ich würde Minimum alle halbe Jahre zum Zahnarzt (wir gehen 3-4 mal pro Jahr) und morgens und abends mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen. Glaube, in dem Alter hatten wir noch Fingerlinge, aber ich weiß es nicht mehr genau. Man kann relativ früh auch elektrisch anfangen zu putzen. Am besten den Zahnarzt fragen. Und ansonsten würde ich U2 Pre nach Bedarf geben, auch zum Einschlafen. Meine Kinder hatten keine Schnuller, ich finde Schnuller zum Einschlafen aber wirklich unproblematisch.

von emilie.d. am 18.05.2024, 13:21