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Waldkindergarten in der Großstadt mit Busfahrt

Thema: Waldkindergarten in der Großstadt mit Busfahrt

Hallo ihr Lieben, hier im Forum gibt es ja schon einige (überwiegend positive) Beiträge zu Waldkindergärten. Wir hätten nun die Chance, unser 1-jähriges Kind in einer Waldkita anzumelden. Allerdings wohnen wir mitten in einer Großstadt und die Waldkitas in unserer Nähe funktionieren alle so, dass die Ü3-Kinder an vier Tagen in der Woche mit einem gemieteten Bus in den Wald fahren (30 min Fahrzeit), wo sie den Vormittag verbringen. Die U3-Kinder bleiben in der Stadt und nachmittags sind alle zusammen in der Kita vor Ort. Hat jemand Erfahrungen mit so einer Konstellation? Mir gefällt die Vorstellung, dass die Kinder regelmäßig raus in die Natur kommen, gerade wenn sie eigentlich in der Großstadt aufwachsen. Aber ich frage mich, ob die Fahrerei nicht zu viel ist. Immerhin sitzen sie 1h im Bus, um 3h im Wald zu verbringen. Die Alternative wäre eine "normale" Kita, in der sicherlich weniger Naturerfahrungen stattfinden, dafür mehr typischer Kitaalltag mit verschiedenen Angeboten (singen, malen, etc.). Die haben ja auch ihre Vorteile, gerade wenn man noch gar nicht weiß, welche Vorlieben das Kind selbst haben wird. Wir tun uns mit der Entscheidung echt schwer und ich würde mich über eure Erfahrungen bzw. Meinungen sehr freuen. Vielen lieben Dank!

von ella2802 am 16.05.2024, 06:53



Antwort auf Beitrag von ella2802

Das wäre mir zu doof. Ich würde eine "normale" Kita wählen und selber Zelt in der Natur organisieren.

von Häsle am 16.05.2024, 08:05



Antwort auf Beitrag von ella2802

so ein hybrid modell würde ich mir ehrlich gesagt wünschen. du hast da ja offensichtlich nicht das problem, dass um 14:00 uhr schluss mit der betreuung ist. da es ja für die kinder normaler kitaalltag ist mit dem bus zu fahren und du nicht selbst fahren musst, würde ich es machen. wenn sie nachmittags ja noch in die kita fahren, hat das kind dort ja auch die typischen kita aktivitäten. auch bei extremwetter müssen sie nicht im bauwagen bleiben.

von Rachelffm am 16.05.2024, 09:05



Antwort auf Beitrag von ella2802

Hey, Prinzipiell finde ich es gut und die reine Fahrzeit würde mich überhaupt nicht stören. Ü3 Kinder können sich ja auch schon gut unterhalten und haben ziemlich sicher Spaß dabei. Mich würde es eher stören, dass sie wahrscheinlich jeden Tag 1 Std unangeschnallt durch die Gegend gefahren werden. Oder hat der gemietete Bus für jedes Kind einen Sitz? In den Fall würde ich es definitiv machen!

von Aixoni am 16.05.2024, 09:27



Antwort auf Beitrag von Aixoni

wieso unangeschnallt? im bus herrscht auch anschnallpflicht. dass da jedes kind n eigenen kindersitz hat ist wohl eher nicht der fall.

von Rachelffm am 16.05.2024, 10:47



Antwort auf Beitrag von ella2802

Ich glaube auch, dass sie angeschnallt sind, das kann ich mir eigentlich nicht anders vorstellen.

von ella2802 am 16.05.2024, 10:52



Antwort auf Beitrag von ella2802

Hallo, Ich würde mein Kind in der normalen Kita anmelden. Bis dein Kind 3 Jahre alt ist bleibt es ja eh in der Kita und fährt nicht mit in den Wald. Wer weiss was in 2 Jahren ist. LG

von Sonnenblume50 am 16.05.2024, 11:23



Antwort auf Beitrag von ella2802

Meine Kinder waren im Wald, weil Kinder in Waldkigas im Schnitt weniger krank sind, weil sich in Waldkigas Infektionskrankheiten schlechter übertragen. Tageslicht schützt außerdem vor Kurzsichtigkeit. Es ist außerdem vom Lärmpegel meist ruhiger und Natur entstresst. Kommt etwas auf den Waldkiga an, aber idR wird sich dort auch mehr bewegt. Insofern fände ich 3h draußen immer noch besser als vielleicht täglich 1h, je nachdem, wieviel der Regelkiga rausgeht. Das mit dem Bus finde ich gar nicht so tragisch, die Kleinen hier waren mittags komplett platt und haben dann auch im Bauwagen gelegen oder gesessen. Gerade im Winter ist es ganz schön, wenn man sich nach ein paar Stunden aufwärmen kann. Stelle mir das eigebtlich ganz gemütlich im Bus vor.

von emilie.d. am 16.05.2024, 12:11



Antwort auf Beitrag von ella2802

Ich fand den Gedanken auch erst seltsam, weil ich so ein Konzept nicht kenne. Aber die Argumente der anderen finde ich überzeugend: 30 Minuten Ruhepause ist gar nicht verkehrt und regelmäßig 3 Stunden draußen ist super. Vielleicht singen oder erzählen sie auch im Bus mit den Kindern. Basteln und Co können die Kinder ja auch nachmittags oder an dem einen Tag in der Woche. Ich würde das Gesamtpaket betrachten (Wohnortnähe, Betreuungszeiten, Kosten, Chance auf einen Platz…) und mit den vorhandenen Alternativen vergleichen. Beim Waldkindergarten muss man noch die Kosten für gute Outdoor-Kleidung bedenken. Wenn für euch alles passt - warum nicht!

von JoMiNa am 16.05.2024, 17:34



Antwort auf Beitrag von ella2802

Hand aufs Herz. Wie viel Natur kriegt dein Kind zu sehen, wenn du es nicht anmeldest? Ihr müsstet doch bestimmt auch immer ne halbe Stunde fahren und vermutlich schafft man das dann viel zu selten.

von kia-ora am 16.05.2024, 19:43



Antwort auf Beitrag von ella2802

Das Konzept klingt gut aber man kann wirklich nicht sagen was in 2 Jahren ist. Ich war ja mit meinem Kind viel im Wald, immer draußen (wir wohnen ländlich) und unsere Kita bietet 1x/Woche einen Waldtag an, wo die Kinder selber entscheiden dürfen, ob sie mit möchten. Meiner war innerhalb von 9 Monaten nur 1x mit. Wenn es regnet hat er auch keine Lust mehr, er ist da mimimi. Wie machen die Erzieherinnen es, wenn die Kinder trocken werden und mal müssen? Oder sich ausversehen in die Hose gemacht haben? Wird dann im Winter bei Minusgraden alles gewechselt oder haben die dort einen Bauwagen? Ich persönlich gehe gerade jetzt zu der Jahreszeit nicht mehr so direkt in den Wald. Man wird ja von Mücken geradezu überfallen. Alternativ dann jeden Tag im Sommer das Kind einsprühen. Da weiß ich nicht, ob diese Chemie auf Dauer so gut ist. Aber übersäht von Stichen wär auch nicht pralle. Ist es immer derselbe Wald? Ist der Wald frei von Eichenprozessionsspinnern? Das wären so die Fragen die ich mir stellen würde. LG

von Piccadilly am 17.05.2024, 06:06



Antwort auf Beitrag von Piccadilly

Ich weiß nicht, wie es dort ist, aber ich kann sagen, wie es in unserem Wald war. Kinder sind wie Meerschweinchen. Wenn sie immer draußen sind, gewöhnen sie sich an die Temperaturunterschiede. Das ist anders, wenn man immer nur hin und wieder oder 1x pro Woche draußen ist. Hinzu kommt, dass die Ausrüstung manchmal auch einfach nicht so gut ist bei Kindern, die nicht so häufig draußen sind. Kinder, die nicht trocken sind, sollten doch auch in einem normalen Kiga Windelslips tragen? Aber grundsätzlich werden Kinder im Wald so angezogen, dass sie sich selbst schnell ausziehen können und man auch selbst schnell wechseln kann. In unserem Kiga waren Strumpfhosen mit Füßen nicht erlaubt (stattdessen Leggins mit Socken), Matschhosen/Schneehosen durften keine Einteiler sein/Schultergurte haben. Und ja, wenn ein Unfall passiert, muss man im Zweifel auch bei Minusgraden wechseln. Das wird aber in 1000 von Waldkindis gemacht, auch in Finnland und Schweden, wo es viel kälter ist, ohne dass die Kinder Schaden nehmen. Man hat in Kiefernwäldern insbesondere an stehenden Gewässern oft mehr Mücken und die Mücken kommen va nachmittags/gegen Abend raus. Während ich ab 18 Uhr nicht mehr durch den Wald meines Sohnes gejogged bin wegen der Mücken, ist er ohne Repellent dort bis in den frühen Nachmittag hingegangen. Zur Not kann man aber auch va Kleidung einsprühen. Mache ich wenn ich in schwedischen Wäldern unterwegs bin, ich hab das auch nicht gern auf meiner Haut. In Schottland habe ich gegen die Midgets so spezielle Hauben fürs Gesicht, aber das habe ich wirklich noch nie irgebdwo in einem deutschen Wald gebraucht. Sollte es Eichenprozessionsspinner geben, wird so ein Bereich in aller Regel gesperrt. Genauso wenn es stürmt sollte man den Wald nicht betreten. Passiert aber nicht oft. Unsere Kinder waren bei Sturm dann in einem Alternativraum der Gemeinde. Je nach Größe und Philosophie des Waldkigas wird viel gelaufen. Es ist dann zwar immer derselbe Wald, aber man geht zu unterschiedlichen Plätzen und der Wald verändert sich übers Jahr. Je nach Wetter ist es anders. Meine Kinder haben Regen geliebt, weil sie dann mit Wasser spielen konnten. Ich fand das weniger toll, manche Eltern hatten so Fahrradkärcher zum Absprühen beim Abholen.

von emilie.d. am 17.05.2024, 06:57



Antwort auf Beitrag von ella2802

Ich finde das ganz schön viel Fahrerei. Es gibt auch Kitas mit Waldgruppe oder Waldtag. Da fahren sie dann einmal in der Woche zum Wald.

von Muffin2020 am 18.05.2024, 14:20