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Ist mein Sohn doch schon ein Schulkind????

Thema: Ist mein Sohn doch schon ein Schulkind????

Hallo Ihr lieben Vorschulmamis, ich bin, glaube ich, absolut betriebsblind, was meinen Sohn angeht und hoffe auf zahreiche Meinungen. Mein Sohn wird im Juli 2011 6 Jahre alt. Bei uns ist der Stichttag für die Einschulung der 30.06., demnach ist er ein Kannkind. Nach Rücksprache mit den Erzieherinnen bin ich zu der Entscheidung gelangt, dass er in 2012 in die Schule geht. Seine besten Freunde gehen auch erst dann und sind genauso alt. Das Gespräch war im Spätsommer des letzten Jahres. Er ist ein sehr sensibler Junge und die Tränen kullern schon mal schnell. Wobei die Gründe hierfür meistens darin liegen, dass er sich unverstanden fühlt und frustriert zu weinen beginnt (er heult nicht, er beißt die Tränen weg, aber man merkt es schon). Mein Sohn hat mit damals gerade 4 Jahren die Buchstaben für sich entdeckt, also nicht das Erkennen von Buchstaben, sondern das Zusammenziehen der Buchstaben. Jetzt, mit Fünfeinhalb, liest er alles. Seine Weiterentwicklung in diesem Bereich ist gerade im Moment rasend schnell, auch kleine Buchstaben, "sch", "ei", "au" und Umlaute kann er richtig lesen. Seit einiger Zeit schreibt er auch, z.b. "libe Mama du bhst bäst mama" und ähnliches. Man kann das schon richtig lesen, was er da zusammenschreibselt. Ihm hilft hierbei niemand. Zählen kann er bis 100, rechnen (+ und -) im Bereich bis 10 sicher, bis 20 eigentlich mittlerweile auch, wenn ich es mir recht überlege. Ich fördere ihn in diesem Bereich nicht und bin jedesmal wieder erstaunt, wenn er mir etwas Neues präsentiert. Allerdings hat er eine neunjährige Schwester, da bekommt er zwangsläufig allerhand mit. Was machen eure Vorschulkinder so? Wie schätzt ihr sein Verhalten in diesem "kognitiven Bereich" ein? Sozial ist er in jedem Fall. Er hat viele Freunde, spielt Fußball und geht turnen und hat oft Besuch bzw. geht spielen. Ich kann ihn ohne weiteres bei Freunden "abladen", er bleibt ohne Probleme, ist nicht besonders anhänglich. Jetzt hat sich sein Freundeskreis gewandelt. Mit den Freunden, die noch im Sommer seine besten Freunde waren, spielt er immer weniger, findet sie langweilig und wendet sich den Vorschulkindern zu. Die akzeptieren ihn auch ohne weiteres, kommen häufig zum spielen. Und nun die große Frage: Was tun? Am liebsten würde ich die Augen zumachen und an meinem Plan festhalten, ihn nächstes Jahr in die Schule zu geben. Jedoch werden immer mehr Stimmen laut, dass ich ihm damit womöglich keinen Gefallen tue und seine Weinerlichkeit (die nun wirklich nicht übermäßig stark ist und bei so manchem Vorschulkind wesentlich stärker ausgeprägt ist) womöglich sogar damit zusammenhängt, dass seinen Interessen nicht angemessen nachgekommen wird. Ich bin soooo unsicher! Nun überlege ich, ob ich mal mit der Grundschuldirektorin sprechen soll (sehr starke Anbindung an den Kindergarten, wir sind hier ein kleines Dorf) und die Dame so quasi mal mit ins Boot hole. Ist das schlau? Wer mag mir seine Meinung schreiben, von seinen Erfahrungen berichten? LG Svenja

von Svenni am 21.02.2011, 04:53


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Hi, das ist immer schwierig zu sagen..Allerdings wäre dein Sohn hier in Niedersachsen dieses Jahr ein Muss Kind.... Ich kann auch nur von uns sprechen..Meine Tochter jetzt 4. Klasse ist als Kann Kind eingeschult worden und das war bis jetzt die beste Entscheidung... Sie konnte auch schon sehr lange still sitzen und sich auf verschiedene Sachen lange konzentrieren... Ich denke du weißt am besten was für dein Sohn gut ist.... :o) Unser kleiner Mann ist jetzt 4,5 Jahre und macht auch riesen Sprünge was Buchstaben und Rechnen angeht...Das macht mir manchmal auch schon Angst :o) Aber auch er bekommt viel von der Großen mit... Unser Sohn wird im September 2012 6 Jahre alt und muss da auch schon zur Schule da dann hier der Stichtag 30.9 ist... LG Yvonne

von 20012006 am 21.02.2011, 09:46


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kommen auch aus NI, Tochter wird erst Ende August 6, Stichtag ist ja bei uns Ende August. Also wäre dein Sohn sogar älter. Ich denke wenn er es sehr gerne macht und will o.k., meine macht kann es zwar auch alles so wie du beschreibst, hat auch eine große Schwester, aaaber wenn ich könnte, würde ich ihr noch ein Jahr geben. lg

von disi am 22.02.2011, 21:14


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Mit diesem kognitiven Vorsprung sollte das Kind eingschult werden. Es ist jetzt schon so weit, was wird das erst wenn er mit fast 7 in die Schule kommt? Ürbigens, hier wäre dein Kind ein klassisches Muss-Kind. Und das wäre auch gut so. VG

von Caot am 21.02.2011, 10:00


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Diese Dinge die Du aufgezählt hast sind sicher eine Richtung um für das Einschulen zu plädieren - aber es geht in der GS nicht nur darum dass sie eingeschult werden weil sie bereits lesen schreiben und rechnen können - denn das hat mit der Art und Weise wie sie es in der GS lernen nichts zu tun - und alle Kinder widmen sich dem was sie für sich entdeckt haben so ausgiebig dass kaum ein Erwachsener mithalten kann -mein damals 4jähriger kannte jeden Dynosauriertyp auch die schwierigen Namen nachdem er sie mit 5 lesen konnte. Auch geschrieben hat er so wie er es hörte - er wurde trotzdem mit 7 eingeschult weil damals Kannkind und es war gut so weil er so in sich gefestigt war dass er äußeren Einflüssen kaum beachtung schenkte die seiner Art zuwider liefen. Wie weit ist Dein Sohn im Sozialen bereich -kann er zuhören wenn es sein muss - kann er Anweisungen von Lehrern folge leisten - kann er sich selber anziehen - Schuhebinden - wie zügig zieht er sich um??? Kann er mitarbeiten wenn er gefragt wird - kann er Antworten???? Das sind alles Dinge die mit einbezogen werden sollten bei der Entscheidung ob Schule oder nicht - Du hast doch ein älteres Schulkind und weist was auf dich zukommt. Mein Kleiner musste mit 6 eingeschult werden wegen Stichtagverschiebung (beide haben im August Geburtstag) und er tat sich schon schwerer - schon alleine weil er in sich selber noch nicht so gefestigt war wie der Große und daher äußeren Einflüssen schneller erlag - auch was es heist ruhe zu bewahren während dem Unterricht- für ihn war es ein schwieriges lernen bis jetzt zur 5. Klasse. Aber trotz allem wäre er auch bei uns in BaWü ein eindeutiges Schulkind so dass Dir keiner die Entschedung abnehmen kann. Gruß Birgit

von Birgit67 am 21.02.2011, 10:45


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Schon allein die Tatsache, daß er sensibel ist und schnell frustriert ist weil er sich nicht verstanden fühlt sprechen meines Erachtens gegen eine frühe Einschulung. Es ist ja schön und gut, wenn er lesen und schreiben kann, aber das allein ergibt eben keine Schulfähigkeit. Ich sehe das an meinem Sohn, der im Januar 6 Jahre alt geworden ist und nun im Sommer zur Schule kommt. Der konnte mit 5 auch flüssig lesen, in Druckbuchstaben schreiben, rechnet (plus und minus im Zahlenraum bis 100, kann das Einmaleins von 1-10 ohne Probleme und kann auch dividieren), ist sehr sozial eingestellt, sehr beliebt und hat viele Freunde. Aaaaaber: im letzten Jahr schnell frustriert, wenn etwas nicht sofort klappte und sehr schnell unkonzentriert. Ich würde an deiner Stelle das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen und ihn beim KIA testen lassen, was der zum Thema Schulfähigkeit sagt. Unserer hat uns anhand der obigen Probleme davon abgeraten und ich bin auch froh, diesem Rat nachgekommen zu sein. Denn JETZT ist er tatsächlich schulreif und wird auch wegen der mangelnden Konzentration und Frustrationsgrenze keine Probleme mehr haben.

von mama von Joshua am 21.02.2011, 11:22


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Hier in Italien muesste er dieses Jahr in die Schule gehen (alle Kinder Jahrgang 2005 werden dieses Jahr eingeschult). Ich wuerde mal mit der Schule reden.

von germanit1 am 21.02.2011, 17:32


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Hi, klingt ja jetzt vielleicht dumm, aber wie sieht er das denn? Denn all das nützt ihm ja nichts, wenn er einfach noch nicht möchte - denn wenn er eben noch nicht muss, hat er ja quasi die Wahl. Vom rein Kongnitiven klingt das natürlich unbedingt nach Schule... ABER was ist mit seinen Freunden? Meine Tochter ist gerade 5 geworden - sie soll dieses Jahr eingeschult werden, weil bei ihr auch alles dafür spricht - sie liest und schreibt auch so wie Dein Sohn usw.. Desweiteren ist sie einfach total "weit", vorausschauend, absolut sozial kompetent usw.. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern auf dem ihrer Erzieher, aber ich unterstreiche es. Wir haben es nun so besprochen, dass sie bis zuletzt einen Rückzieher machen könnte. Denn auch ihre Freunde gehen alle erst nächstes Jahr in die Schule. Ist ihr wurscht - sie möchte unbedingt. Was auch immer ich ihr für Nachteile aufzähle (früh aufstehen, mehr Pflichten, weniger Zeit, Freunde nicht dabei)... ihr ists egal - sie will. Okay.... also musste ich mich damit anfreunden. Mein Bauchgefühl lässt mich noch etwas hängen - ansonsten stehen wir einfach hinter ihr, egal, wofür sie sich letztendlich entscheidet. Also ... was sagt Dein Sohnemann? LG!

von happymom am 23.02.2011, 11:52


Antwort auf Beitrag von happymom

Hi, ich nochmal .. habe gerade mal die anderen Beiträge gelesen. Finde neben der "sozialen Kompetenzen" und dem "psychoemotionalen Bereich" auch superwichtig, was Birgit67 schrieb... eben .. zuhören können, Anweisungen befolgen, Selbständigkeit .. absolut erforderlich! Außerdem wollte ich noch erzählen, dass gut Dreiviertel unseres Bekannten- und Familienkreises uns nicht wirklich unterstützen mit unserer Tochter. Wir würden ihr ein Jahr unbeschwerte Kindheit nehmen, sie sei noch so klein, so zart, sie spiele noch so gern .... usw.. Alles Fakten, die uns wohl bewußt sind... Aber dem gegenüber steht ein Kind, das es gern so möchte - und bei dem mir die Erzieher sagen, es wäre eine absolute Quälerei für sie, noch ein Jahr Kindergarten zu haben... Ich finde so was immer ganz schwierig und hätte lieber nicht so eine Entscheidung vor mir. Deswegen..... sprecht mit allen, die was dazu sagen können - vor allem mit Eurem Sohn! LG nochmal..

von happymom am 23.02.2011, 11:55


Antwort auf Beitrag von Svenni

Hallo liebe Svenni! Wie dir vielleicht bekannt sein dürfte, haben wir ein ähnlich altes Kind - in NRW ist sie allerdings Muss-Kind, und wir sind auch ganz froh drüber. Nach dem, was du so beschreibst, würde er kognitiv super dieses Jahr schon in die Schule passen - und auch von den Freunden und Interessen her scheint es ja gut zu passen. Leider muss ich sagen, dass nah am Wasser gebaute Jungs es nicht immer einfach in der Klassengemeinschaft haben (ich hab hier so einen 11jährigen). Wie kommt er generell so in Kindergruppen klar? Kann er sich durchsetzen? Ist er körperlich fit? Ist er in irgendwelchen Vereinen, wo man sieht, wie er in anderen Gruppen akzeptiert wird? Hast du schon mal mit anderen drüber gesprochen, die deinen Sohn kennen? Erzieherinnen im KiGa? Dem Vater? Patentante / -onkel? Kinderarzt? Hat dein Sohn selbst mal was geäußert? Ich hab dir mal noch einen kritischen Text aus einem anderen Forum kopiert - wenn du nach dem Lesen das Gefühl hast, dass das kein Problem darstellen sollte, dann ist er wohl definitiv schulreif... "Es wird so oft überlegt....soll ich mein Kind vorzeitig einschulen? das ist keine leichte Frage. da kann man niemals einfach ja oder nein sagen. ES KOMMT IMMER AUF DAS KIND AN! und es kommt nicht darauf an, ob es schon ein bisschen lesen oder rechnen kann. Und es kommt nicht darauf an, ob es schon ganz viel über Ritterburgen oder Dinosaurier oder....weiß. Und es kommt nicht darauf an, ob es sich im Kindergarten langweilt. Das spricht nicht für eine Einschulung, sondern für Probleme im kindergarten. Und es kommt nicht darauf an, ob der beste Freund auch schon in die Schule kommt. Und es kommt nicht darauf an, was die Nachbarin, die Oma oder sonstwer dazu meint. ............ SONDERN ES KOMMT DARAUF AN; OB DAS KIND SCHULE AUSHALTEN KANN! Ob es aushalten kann, jeden Tag, immer wieder, früh aufzustehen und pünktlich zur Schule zu gehen. Ob es den Schulweg alleine meistern kann und die verschlungenen Wege im Schulgebäude alleine finden kann. Ob es aushalten kann, den Vormittag alleine weg zu sein, ohne diese Behütung der Erzieherinnen, die es im Kindergarten gibt. Ob das Kind es schafft, mit anderen Kindern, auch ohne erwachsene Anleitung klarzukommen. Die Pausen ohne Lehrerin zu verbringen, sich selbst und mit anderen Kindern Spiele auszudenken. Ob das Kind es schafft, in der Klasse seine Sachen selbst zu organisieren, seine Bücher, Stifte, Hefte FLOTT heraus und wieder weg zu räumen. Ob es Arbeitsanweisungen sofort verstehen kann und nicht wegen jedem Strich die Lehrerin fragen muß. Ob es aushalten kann, daß andere Kinder drankommen; daß es nicht im Mittelpunkt steht. Ob es Langeweile aushalten kann, denn nicht alles in der Schule ist wahnsinnig spannend. Ob es Frustration aushalten kann und nicht dabei resigniert, sondern Fehler als Ansporn nutzt. Ob es Ausdauer und Durchhaltevermögen zeigt, bei sachen, die einfach jetzt mal dran sind, auch wenn es diese uninteressant und langweilig findet. Ob es in der Lage ist, zu Hause seine Hausaufgaben alleine, selbständig und eigenverantwortlich zu erledigen." Ganz LG! sun

von sun1024 am 27.02.2011, 12:50