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Begabung - Einschulung

Thema: Begabung - Einschulung

Hallo, ich bin fast neu hier. Ich habe einen Sohn, und bin mir unsicher, wie ich weiter 'vorgehen' soll. Er ist ist im April 2007 geboren. In Bayern würde er also im September 2013 in die 1. Klasse kommen. Sehe ich das richtig???? Er kam mit zweieinhalb in den Kindergarten, irgendwann nach seinem 3. Geburtstag las er mir am Hauptbahnhof die Zahlen der Bahngleise vor. Jetzt ist er noch nicht ganz viereinhalb, zählt im Kindergarten aber ab September zu den 'Großen', weil er einfach fit ist. Ich möchte nicht von Hochbegabung sprechen, darum geht es mir nicht. Er ist körperlich, emotional, sozial, geistig etc einfach WEIT. Weiter als seine gleichaltrigen Kindergartenfreunde, die er auch hat, wobei er sich mit ihnen eigentlich nur 'abgibt', wenn keiner von den älteren Kindern zum Spielen da ist. Von ihnen wird er auch problemlos akzeptiert. Neulich war er auf dem Geburtstag eins Kindes eingeladen, das auch 4 wurde, da kam er halbgestresst nach Hause und meinte, das sei so babymäßig gewesen. Hm. Ansonsten ... kann er einzelne Wörter schreiben (seinen Namen, Oma, Opa, Mama, Papa und solche einfachen Dinge) und ein paar Zahlen, damit hat er neulich unsere Einfahrt mit Straßenmalkreide zugeschrieben. Er rechnet auch gerne bis 10. Jetzt kam er von Oma und Opa nach Hause und hat mich in Carcassonne geschlagen. Das ist doch erst ab 8?! Seine Interessen sind vielseitig ... er reimt gerne, singt, großes Fachwissen (inkl Fachbegriffe) hat er zum Thema Ritter, Weltraum/Space-Shuttle und Piraten. Da interessieren ihn nicht die Kinderbücher. Wir müssen in die Erwachsenenabteilung gehen, er kennt die höchsten Berge Nepals, weiß, auf welchen Kontinenten verschiedene Länder liegen, und teilweise, welche Sprachen man da spricht, er bewegt sich gerne und viel, turnt, fährt schon ewig Fahrrad ohne Stützräder, kann sich sehr gut alleine beschäftigen, malt gerne, bastelt ... volles Programm eben. Außerdem philosophiert er gerne ... 'Wer hat das mit dem Sterben erfunden?' und will alles wissen: "Wie groß ist das Weltall?' 'Wo kommt das erste Wasser auf der Erde her?' etc etc. Außerdem drängt er von sich aus, dass ich ihm Hausaufgaben aufgebe, ER will unbedingt Hausaufgaben machen. Deshalb habe ich jetzt einen Lernspielzwerge-Block gekauft, den er ganz eifrig bearbeitet, auch wenn die Aufgaben irgendwie 'aufhalten' weil 'zu einfach'?! Klar: werde im September die Erzieherin mal um ein Gespräch bitten. Ich bin mir einfach unsicher, was ich tun soll: Einerseits will ich ihn auf keinen Fall mit einer frühzeitigen Einschulung ÜBERfordern. Mit Überforderung und den Auswirkungen kenne ich mich nur allzu gut aus, das möchte ich ihm auf keinen Fall antun. Andererseits ... habe ich schon meine Bedenken, wenn er jetzt noch zwei Jahre (!!!!) in den Kindergarten gehen muss (obwohl er ja supergerne hingeht), dass seine Bedürfnisse nach Wissen nicht erfüllt werden können, und so eine Fähigkeiten eventuell verkümmern?! Ich will ja auch nicht, dass er sich dann mal in der 1. Klasse 'langweilt', weil er unterfordert ist, und dann nicht richtig 'Lernen lernt'?! Was meint ihr? Was würdet ihr tun? Wie würdet ihr das handhaben?! Über Input jeglicher Art würde ich mich sehr freuen. Schöne Grüße, Mayalu

Mitglied inaktiv - 21.08.2011, 01:18


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Ich würde das Ganze mit den Erziehern besprechen, eventuell zum Kinderpsychologen gehen, um mir einen Rat zu holen. Wir haben bewußt unsere "entwicklungsbeschleunigte" Tochter nicht früher eingeschult. Es war mit Absprache von der Schulleiterin und dem Kindergarten. Der Kinderpsychologe hatte damals die Hände übern Kopf geschlagen, aber wir waren ja auch erst im November da, da war das Schuljahr eh schon im Gange. Er meinte kognitiv hätte sie eingeschult werden müssen, aber sie war recht zierlich, Busfahrkind... Meine Große ist sehr gerne in den Kindergarten gegangen, sie hat halt allen anderen Kindern das Schreiben beibringen wollen. Wir haben ihr das eine Jahr zum Spielen noch gegeben und sie hat es auch genutzt. Das mit dem "Langweilen" ist nicht pauschal zu sagen. Das kann auch "gut" gehen. Sie ist jetzt eingeschult, liest fließend, rechnet auch recht gut. Wie es weiter geht, wissen wir noch nicht, das wird sich denn herausstellen, auch mit der engen Absprache mit den Lehrern. Trotzdem bin ich davon überzeugt, das es bei uns richtig war, das Jahr zu warten. Eine Gegenprobe kann man ja nie machen ;-) Das ist auch ein nettes Forum www.kluge-kinder.de, die sich mit all dem Für und Wieder beschäftigen In der heutigen Zeit wird meistens wesentlich besser auf diese Kinder eingegangen, wie früher. Du kannst natürlich auch Musikschule oder ähnliches jetzt schon machen (meine beiden lern(t)en da eine Schulstunde still zu sitzen und sich selbst zu organisieren und nebenbei auch die Noten.) Auf alle Fälle soll man die Kinder nicht bremsen, weil man Angst hat, das sie sich später langweilen.

Mitglied inaktiv - 21.08.2011, 08:48


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ich kann mich steffi nur anschliessen. so ist es bei uns auch. nur das der Grund es letztlich nicht zu tun in ihrer sozialen Entwicklung lag. sie hätte die schule schon dieses Jahr problemlos geschafft. aber sie hatte noch zu beginn des Jahres einige Probleme nicht immer das asphaltier sein zu können und ist dann aus der spur geschlagen. inzwischen hat sich das gebessert. wir haben im kiga viel darüber gesprochen auch mit dem Kinderarzt. und warten nun noch. im Zweifel hat sie ja immernoch die Möglichkeit zu überspringen. um ihr genügend Input zu geben, geht sie nun in einen Chor, der ist sehr anspruchsvoll, hält sie aber trotzdem nicht ab, zu schreiben, zu lesen und zu rechnen, das entwickelt sich kontinuierlich weiter.

Mitglied inaktiv - 21.08.2011, 11:31


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Warum muss ein Kind immer direkt eingeschult werden, wenn es evtl. weiter ist als gleichaltrige Kinder. Ob er emotional der Schule gewachsen ist, weißt du doch gar nicht. Man kann ein Kind auch zuhause fördern z:B. ein Istrument oder eine Fremdsprache lernen lassen. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber man hat oft den Eindruck, dass Eltern die Aufgabe an die Schule abgeben wollen, um sich nicht selbst damit auseinandersetzen und Zeit investieren müssen. Im Übrigen ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Kind mit 4,5 Jahren bis 10 "rechnen" kann und einzelne lautgetreue Wörter schreiben kann. Den eigenen Namen, Mama, Papa, Oma und Opa sind nun wirklich nicht schwer und werden von vielen Kindern aus dem Gedächtnis geschrieben, ohne dass sie wirklich "schreiben" können.

von montpelle am 21.08.2011, 11:58


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hallo, unsere tochter wäre letztes jahr ein kannkind gewesen. sie hat früh lesen gelernt und ist in ihrer entwicklung schon sehr weit gewesen. allerdings sahen wir keinen vorteil, oder besser gesagt keinen grund sie vorzeitig einschulen zu lassen.... sie hat das letzte kindergartenjahr als "große" genossen. lg

von biggi71 am 21.08.2011, 12:53


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Wir haben unsere Tochter frühzeitig (dieses Wochenende) einschulen lassen. Sie ist nicht gern in den Kindergarten gegangen, hat jeden morgen geschimpft... Wir alle hätten das nicht noch ein Jahr aushalten können. Sonst hätten wir sie sicherlich noch im Kiga gelassen, aber sie wollte einfach nicht mehr und war sehr unglücklich. Ich kann dir noch die DGHK empfehlen. Einfach mal um sich einen Rat zu holen.

Mitglied inaktiv - 21.08.2011, 16:13


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Für mich hört es sich eher nach einem wissbegierigen Kindergartenkind an. Ich verstehe nicht ganz, warum Eltern immer meinen, sie müssten ihren Kindern ein Jahr Kindheit rauben und früher einschulen als geplant, nur weil das Kind bis 10 rechnen kann (was in dem Alter auch eigentlich nix besonderes ist finde ich) und ein paar Zahlen oder Buchstaben schreiben kann. Zur Schulfähigkeit gehört mehr als rechnen oder lesen können. Mein Sohn konnte mit 5 flüssig lesen und in Druckbuchstaben schreiben. Mit 4 Jahren hat er 300er Puzzels gemacht (auch 8+), kannte sämtliche Dinosauerier mit Größe,Gewicht, Lebensraum und Fundort, Rechnen war gar kein Problem und trotzdem haben wir uns (nachdem uns vom Kiga und der Schulärztin zur frühen Einschulung geraten wurde und der KIA das aber ganz anders sah) gegen eine frühe Einschulung entschieden. Er war und ist heute noch einfach nur interessiert. Im Nachhinein betrachtet war die Entscheidung goldrichtig und obwohl er bereits liest und schreibt langweilt er sich im Unterricht nicht wirklich. Wenn du meinst, er sei irgendwie unterfordert, lass ihn wie bereits vorgeschlagen ein Instrument oder eine Fremdsprache lernen, aber einer früheren Einschulung bedarf es m.M. nach nur selten.

von mama von Joshua am 21.08.2011, 19:55


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Unser Sohn hat das auch alles gemacht. Und macht es noch bzw. entwickelt sich in ähnlichem Tempo weiter. Trotzdem haben wir ihn nicht eingeschult, sondern schulen ihn er nächstes Jahr ein. Ich glaube nämlich nicht, daß Schule ihn besser fördern kann, als das, was er jetzt noch an Input im Kiga hat, z.B. sich um Kleinere kümmern, Verantwortung übernehmen und einfach so ganz akute Fragen auch sofort stellen zu können. In der Schule ist das nämlich vielmehr vorgegeben, was jetzt gerade gelernt werden soll. Unser Kleiner fängt übrigens jetzt genauso an und ich kenne auch genug andere Kinder, die ähnliches können, wobei er schon vor allem ältere Freunde hat. Achso, er geht ab jetzt in die Musikschule, als weitere Herausforderung. Mal sehen, ob er Spaß hat.

von Xusal am 21.08.2011, 22:28


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hallo, ich denke auch nicht, dass er damit früher gehen sollte - mein sohn ist jetzt fünf und schreibt, rechnet, hätte also auch schon eingeschult werden klönnen - aber warum - es geht doch alles später noch schnell genug - und in der ersten klasse werden alle unterschiedlich gefördert - außerdem schadet es keinem kind, im kiga noch am sozialverhalten zu feilen, gerade jungs - und die körperliche situation sollte man auch nicht außer acht lassen - das kind soll nicht immer jünger sein als seine klassenkameraden - vielleicht kann er ja nocht später springen.... aber ich verstehe immer nicht, warum der kindergarten nur als aufbewahrungsstätte missachtet wird - hier lernen die kinder täglich viel für das leben und ihrer entwicklung entsprechend.... kann dein sohn schon schuhe binden, alles was ein schulkind noch können muss?? darauf kommt es nämlich auch an....

von lejon am 24.08.2011, 15:46


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Eine Einschulung mit 5 bei einem Aprilkind ist sowieso fast ausschließlich bei Vorlage eines entsprechden schulpsychologischen Gutachtens notwendig, insofern wäre das dann der richtige Ansprechpartner, wo du dich erkundigen könntest. Außerdem müsstest du rechtzeitig mit der Schule Kontakt aufnhemen, um in Erfahrung zu bringen, ob sie überhaupt so ein junges Kind einschulen würde. Nach dem was du schreibst, sehe ich hallerdings keinen dringenden Handlungsbedarf bezüglich Einschulung, denn letztendlich ist er auf dem Stand eines interessierten Kiga Kindes, das zu Hause gut gefördert wird. Was das Lernen lernen angeht - ein begabtes Kind wird in der Grundschule nicht das Lernen lernen. Das ist kein Argument für eine Einschulung mit 5. Das lernen lernen und sich auch mal anstrengen müssen, lernt ein begabtes Kind eher im Instrumentalunterricht, wie hier schon mehrfach vorgeschlagen. Eine so frühe Euinschulung ist wirklich gut abzuwägen und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn es dafür wirkliche Gründe gibt und die sind aus deinem Text nicht ersichtlich.

von Graupapagei3 am 22.08.2011, 06:47


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Schön, das dein Kind so aufgeweckt und intelligent ist...aber, das sind andere Kinder in dem Alter auch! Soooo besonders ist das was du aufzählst nun nicht! Mich würde interessieren was die Erzieherinnen im Kindergarten zu diesem Thema sagen?! LG

von Mutti69 am 22.08.2011, 09:07


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Hallo, für mich klingt dein Beitrag, nach einem normalen, interessierten und aufgewecktem Kind. Ich weiß nicht, warum es so viele Eltern gibt, die ihre Kinder schon eher zur Schule schicken möchten. Was spricht denn gegen ein weiteres/reguläres Jahr im Kindergarten? Hat dein Kind ein Hobby (Sport, Musikschule, Schwimmen etc.) LG

von ccat am 22.08.2011, 12:19


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Ein Kind, bei dem ich die Familien sehr gut kenne, ist ein Aprilkind 2005 und ist 2010 eingeschult worden, ist also genau dein Fall. Sie war immer schon grandios weit und ist auch körperlich weit entwickelt. Sie konnte mit vier schon lesen und schreiben und hat sich unglaublich gelangweilt im Kindergarten (trotz Förderung daheim, aber sie war nun einmal 8 Stunden am Tag im KiGa). Dadurch hatte sie keine Freunde und zunehmend soziale Probleme. Nach Beratung etc. haben sich die Eltern für eine Einschulung entschieden. An der Grundschule hatten und haben sie mit der Lehrerin zu kämpfen. Vom Stoff her hat das Mädchen keinerlei Probleme. Freunde hat sie noch immer keine, wobei sie gut in der Peer-Group klarkommt. Sie ist keine Außenseiterin oder so. Sie sagt selbst, dass sie eigentlich keine richtigen Freunde braucht. Ich würde eine frühe Einschulung nur bei sozialen Problemen richtig finden, wie es bei meiner Freundin der Fall war. Ansonsten nimmt man den Kindern eher was. Denk bitte daran, dass dein Kind dann immer mit Älteren zusammen ist. Es wird alle möglichen Sachen recht früh machen wollen, da die anderen das ja auch machen. Das erlebe ich in meinem Berufsalltag am Gymnasium täglich: Die Zehnjährigen, die mit Zwölfjährigen in einer Klasse sind. Entweder sie haben Probleme, weil sie eben noch mit Lego spielen, während die "Großen" nur noch am Computer herumhängen, oder sie sind eben auch schon bei Facebook etc. und dürfen in jeden Film ab 12, weil sie eben "weiter" sind. Diese Probleme sollten euch eben bewusst sein. Aber manchmal ist eine frühe Einschulung tatsächlich die bessere Lösung. PS Bis auf das Carcassonne-Spielen konnte meine Tochter die Sachen mit vier Jahren auch schon. Sie kann jetzt auch schon eine Weile lesen und schreiben (auch mit Kleinbuchstaben). Dennoch kommt sie jetzt im September ganz normal in die 1. Klasse. Mal sehen, wie es dann wird.

von magistra am 22.08.2011, 13:25


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Sie hat ja auf jeden Fall ein wissbegieriges, gut entwickeltets Kind, auch wenn Eure vielleicht noch viel weiter sind. Ich denke auch, man sollte mit den Kindergaertnern reden, wie die das Kind einschaetzen, denn sie sehen den Jungen mit seiner Peer Group und koennen daher am ehesten uebersehen, ob Handlungsbedarf besteht (insbesondere z.B., wenn sich der Unterschied im Lerntempo steigert) oder nicht. Wie Graupapagei schon geschrieben hat, braucht man fuer die Frueheinschulung eines Aprilkindes ja in jedem Fall ensprechende Gutachten. Ansonsten ist es nicht so, dass die Schule einen Meilenstein gegenueber dem Kindergarten darstellt, im Gegenteil ist es fuer Kinder, die schnell lernen oder "weiter" sind, in der 1. Klasse haeufig viel langweiliger als vorher im Kindergarten, weil eben einfach allen Kindern die Buchstaben und Zahlen beigebracht werden muessen und weniger Zeit fuer andere nicht auf das Lesen und Schreiben bezogene Themen fehlt. Da ist man manchmal in einem guten Kindergarten mit Einschulung direkt ins 2. Schuljahr besser aufgehoben. Gruss FM

von Foreignmother am 23.08.2011, 13:40


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Der letzte Absatz deines Beitrage stimmt nicht.

von montpelle am 23.08.2011, 15:36


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da ich "manchmal" geschrieben habe, d.h. der letzte Absatz eine Moeglichkeit eroeffnet, stimmt er doch. Gruss FM

von Foreignmother am 23.08.2011, 16:51


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Dann habe ich mich undeutlich ausgedrückt: Ich meinte den Satz davor, dass im ersten Schuljahr hauptsäclich Buchstaben und Zahlen vermittelt werden und wenig Zeit für andere Dinge bleibt. Denn das stimmt nicht.

von montpelle am 24.08.2011, 18:17


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Und ich sehe das sehr kritisch. Meine Eltern dachten damals sie tun mir was besonders Gutes. Auch ich war nach Aussagen meiner Eltern besonders weit, konnte schon lesen, schreiben und rechnen. Was diese Fähigkeiten angeht war die Schule auch kein Problem. Aber ich war nicht glücklich damit. Meine Klassenkameradinnen waren einfach körperlich weiter als ich. Waren größer als ich, sind früher in die Pubertät gekommen, haben sich früher für Jungs interessiert usw. Und ich hatte eine "Schwachstelle". Kunst und Werken. Ich konnte einfach nicht so gut mit Schere und Kleber u.ä. umgehen wie das die ein Jahr älteren Kinder konnten. Gerade da hätte mir ein Jahr Kindergarten mehr sehr gut getan und vielleicht wäre das dann bei mir nicht so verhasst gewesen (vielleicht, vielleicht auch nicht) Ich habe mich nach einem Auslandsaufenthalt dann selbst umentschieden. Trotzdem ich 6 Monate weg war hatte ich am Jahresende immer noch sehr gute Noten und sollte laut meiner Eltern und der Schule mit Sondergenehmigung die Klasse nicht wiederholen. Ich habe aber freiwillig das Jahr wiederholt und es war für mich genau die richtige Entscheidung. So war es bei mir, aber jeder ist bekanntlich anders. Aber falls es bei meinen Kindern zur Sprache kommen sollte würde ich das alles sehr genau von jeder Seite betrachten. Meine große Tochter ist April 2006 geboren. Das wäre dann dieses Jahr soweit wie bei dir nächstes Jahr. Sie ist auch nicht auf den Kopf gefallen. Kann schon vieles von dem was du schreibst. ABER Sie hat z.B. manchmal noch eine niedrige Frustrationsschwelle. Wenn sie Dinge nicht schafft, dann schmeisst sie auch mal alles einfach hin. Das ist ein Punkt an dem ich denke, dass sie noch nicht schulreif wäre. LG

von Bajuli am 23.08.2011, 14:59


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was Du schreibst, könnte meine Tochter sein. Sie ist ein Kann-Kind August 05 und wird erst nächstes Jahr in die 1. Klasse kommen. Sie hat eine sehr niedrige Frustrationsgrenze. Und man merkt an so ganz Kleinigkeiten den Unterschied zu einem Mai 05 Kind. Ich kenne so einige, die ihre Kann-Kinder früh eingeschult haben und alle haben es später bereut. Sie würden es nie wieder machen. Gruß maxikid

von Maxikid am 23.08.2011, 15:53


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Jetzt kennst Du ein Gegenbeispiel. Wir haben unser Septemberkind mit fast sechs eingeschult und bisher läuft alles prima (sie ist jetzt in der dritten Klasse). Natürlich haben wir es uns nicht leicht gemacht, natürlich sind wir besorgter, als wir es bei einer 6,5 jährigen wären. Aber bisher haben wir keinen Grund, es zu bereuen. Es gibt in der Klasse einige Kann-Kinder, bei einigen läuft es richtig super (wie eben bei meiner Tochter), andere haben Schwierigkeiten. Ein Gesetz lässt sich aus so wenig Fällen sicher nicht ableiten. Man muss halt sein Kind sehr genau beobachten und einschätzen können, wenn man soetwas entscheidet. Bei der Ursprungsfrage geht es aber gar nicht um ein Kann-Kind, sondern um die Eischulung eines Frühjahrskindes mit 5 Jahren. Auch hier kenne ich zwar nur zwei Fälle, aber das sind beides Erfolgsgeschichten (heute 5. bzw. 6. Klasse und alles läuft super). Aber auch diese beiden Fälle können sicher nicht als Paradebeispiele angesehen werden. Mein Schluss: Der eigene Bekanntenkreis ist meist wenig repräsentativ...

von stjerne am 23.08.2011, 22:22


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Lass die Entwicklung fachgerecht prüfen. Wenn ein Kind geistig und körperlich einem 6-jährigen entspricht (auch wenn es erst 4 ist), sollte es m.E. eingeschult werden. Das hat auch nichts mit "Kann-Kindern" oder so zu tun. Das nennt sich eingehen auf die persönlichen Bedürfnisse eines Kindes und die sind nunmal individuell.

von shinead am 23.08.2011, 16:11


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Hallo, vielleicht kommst du in einem anderen Forum weiter: Such mal unter "willinek.de" und "alhambra". Meine Erfahrungen: Tochter wurde als Märzkind in BW absolut problemlos eingeschult (bis auf die Tatsache, dass sie ihren Stuhl offiziell erst ab dem 1. Schultag sicher hattte). Es war kein Gutachten nötig. KiGa war auch dafür. Koop-L'in ebenso. Bei ihr stimmte das Gesamtpaket, so wie anscheinend bei Deinem Sohn. Sport war allerdings ein Thema! Nach den Ferien kommt sie jetzt in die 7. Klasse. Sie ist nicht mehr die Kleinste und Langsamste. Sohn, Mai 2006, wird dagegen normal eingeschult, auch wenn er kognitiv und "leistungsmäßig" schon jetzt auf dem Stand der 1. Klasse ist. ABER ... aber... die ganzen "soft skills" benötigen doch noch das eine Jahr, um sich in Richtung SchulREIFE zu bewegen. Außerdem definieren sich Jungs innerhalb ihrer peer-group durch andere Eigenschaften als Mädchen: Da zählen Größe, Stärke und Schnelligkeit immens viel, während die Mädels für derartige Vergleiche nur ein müdes Lächeln übrig haben. Ich gönne es meinem Sohn, der derzeit 1,23m ist, stolz auf seine Größe und seine Kraft zu sein. Meine Tochter fand es zwar nicht schlimm, jahrelang größenmäßig hinterherzuhinken, aber eben auch alles andere als großartig! LG Anja

Mitglied inaktiv - 24.08.2011, 23:16


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Ich selbst wurde als August-Kind eingeschult, und konnte schon lesen und rechnen. Ich habe während des Lese-U die Geschichten hinten im Lesebuch gelesen, später mich unendlich gelangweilt. Meine Lehrerin hatte viel Verständnis für meine Absencen. Das haben die anderen natürlich mitbekommen, und mir das Leben (aus Neid?) schwergemacht. Heute würde man wohl Mobbing sagen ... Ein Umzug im Laufe der 2. Klasse hat mich gerettet. Mittlerweile konnten alle lesen und rechnen, und ich bin nicht mehr so aufgefallen. Obwohl ich im Laufe des Gymnasiums mit bis zu 3 Jahre älteren Klassenkameraden zusammen saß, kamen sie mir teilweise recht kindisch vor. Der Drang zum anderen Geschlecht ist ja schließlich nicht das einzige Reifekriterium. Das wäre also ein Argument FÜR eine frühere Einschulung. Aber hätte ich mich von Anfanf an unter 2-3 Jahre Älteren wohl gefühlt? azalee

Mitglied inaktiv - 24.08.2011, 23:28


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Ich selbst wurde als August-Kind eingeschult, und konnte schon lesen und rechnen. Ich habe während des Lese-U die Geschichten hinten im Lesebuch gelesen, später mich unendlich gelangweilt. Meine Lehrerin hatte viel Verständnis für meine Absencen. Das haben die anderen natürlich mitbekommen, und mir das Leben (aus Neid?) schwergemacht. Heute würde man wohl Mobbing sagen ... Ein Umzug im Laufe der 2. Klasse hat mich gerettet. Mittlerweile konnten alle lesen und rechnen, und ich bin nicht mehr so aufgefallen. Obwohl ich im Laufe des Gymnasiums mit bis zu 3 Jahre älteren Klassenkameraden zusammen saß, kamen sie mir teilweise recht kindisch vor. Der Drang zum anderen Geschlecht ist ja schließlich nicht das einzige Reifekriterium. Das wäre also ein Argument FÜR eine frühere Einschulung. Aber hätte ich mich von Anfanf an unter 2-3 Jahre Älteren wohl gefühlt? azalee

Mitglied inaktiv - 24.08.2011, 23:28


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jedenfalls in den Augen der Kindergärtnerinnen. Er legte damals im Alter von drei Jahren schon ohne Vorlage ihm fremde Puzzle zusammen mit 250 Teilen und mehr in 10 min und solche Sachen, auch Zahlen waren ihm nicht fremd, mit vier Jahren löste er die Vorschulaufgaben schneller als so einige Vorschulkinder. Ich weiß, dass es Dir DARUM nicht geht, aber nicht selten zählen Kinder mit vier Jahren schon bis 10 und darüber hinaus und können einfache Rechenaufgaben lösen, auch ihren Namen schreiben usw. Deshalb muss das Kind nicht gleich ein Genie sein. Und trotz dem "schnellen" Kind habe ich meinen Sohn sogar zurückstufen lassen, weil er einfach emotional noch nicht schulreif war. Und in meinen Augen geht es hauptsächlich darum. Kinder, die "weiter" sind als andere kann man auch anders füttern und fördern bzw. fordern. Wenns allerdings auf emotionaler oder sozialer Ebene nicht klappt, dann nutzt die tollste frühzeitige Einschulung nichts.

Mitglied inaktiv - 26.08.2011, 08:46


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Hallo! Letztlich kannst nur DU beurteilen, ob es notwendig ist, Dein Kind einzuschulen. Dann hast Du aber - je nach Bundesland - einen beschwerlichen Weg vor Dir. Da ist die Stimmung einiger Teilnehmerinnen hier nichts dagegen. Genauso wie Du müssen der Kindergarten, die Schule, ein Schulpsychologe usw. dieser Ansicht sein. Es gibt allerdings Fälle, da sind die es auch und dann bin ich (aus Erfahrung mit meinen eigenen Kindern) eher dafür ein Kind so früh einzuschulen als es später überspringen zu lassen. Mehr gerne per PN. Liebe Grüße Ina

von snuck2 am 28.08.2011, 08:13


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Hallo Mayalou, in dem jungen Alter einzuschulen, berdarf der vorherigen Abklärung. Bei uns macht das die aufzunhemende Schule und/oder die schulpsychologische Stelle, ohne die geht nichts und dabei sind wir ein sehr offenes BL hier in BW, denn hier zählen zu den Kann-Kindern alle Kinder die bis Juni 6 werden. Hier werden also ganz normal 5-jähige eingschult. Klär dein Anliegen a) mit den Kigadamen und b) der Schule ab. Diese werden Dir dann sagen, ob eine Einschulung möglich ist oder nicht. Sind freie Plätze verfügbar, ist die Schule für Kleine gerüstet, wie fit ist dein Kind nicht nur im kognitiven Bereich. Die Dinge die Du aufzählst sind schon recht viel, aber ich schätze mal, das es genausoviele andere Kinder gibt, die sich dafür auch interessieren und ebenfalls Mama, Papa, "schreiben" können und/oder bis 10 rechnen. Trotzdem hast du natürlich ein fittes Kind, ob das allerdings für eine so zeitige Einschulung reichen wird, das wird die Schule abklären, denn die müssen ja aufnehmen und werden entscheiden. Frag nach und klär es ab. Alles andere bringt Dich nicht weiter. Viel Erfolg.

von Caot am 31.08.2011, 12:51


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Hallo liebe Antworter, vielen Dank für die vielen größtenteils konstruktiven Antworten. Es gibt ja noch viel mehr, was mein Kind 'ausmacht', als die paar Dinge, die ich in meinem Eingangsposting geschrieben habe. Für sein Alter ist er auch körperlich schon weit, größentechnisch, motorisch, kognitiv, sozial auf dem Stand eines viel älteren Kindes, und wird deshalb grundsätzlich für viel älter gehalten. Lustigerweise (?) bin ich selbst vom Fach, habe in der Tat einen guten Vergleich in der Altersgruppe, inklusive aller Entwicklungstabellen etc etc und kann bei anderen Kindern prima offizielle Empfehlungen über die Schulreife abgeben. Bis jetzt habe ich diesbezüglich in meiner Arbeit noch nie geirrt. Diejenigen die ich für eine frühzeitige Einschulung empfohlen habe, haben sich mehr als gut gemacht. Diejenigen, die ich zurückstellen musste, haben ein gutes Jahr GEWONNEN (auch wenn die Eltern meist mehr als sauer waren). Das sind die ANDEREN Kinder. Aber beim EIGENEN Kind?! Unabhängig weiß ich auch, wie es gehen kann, wenn sehr begabte (mir geht es jetzt nicht um Hochintelligenz etc) Kinder NICHT die Förderung bekommen, die sie brauchen. Ich will einfach nur, dass mein Kind entsprechend seiner individuellen Reife/Entwicklung gefördert wird. Es ist ja auch nicht so, dass ich ihm das letzte Kindergartenjahr nehmen möchte, ich bin KEINE ehrgeizige Mutter! Danke für die Tipps bzgl 'Hobbies'. Sohn spricht mehr oder weniger von Anfang an zwei Sprachen, geht in Kinderturnen (was wir ab September gegen Fußball eintauschen, da Unterforderung). Ein wichtiger Punkt ist auch, dass ich ihn in seiner Freizeit nicht von einem Hobby/Unterricht zum nächsten zerren möchte, damit er entsprechend seiner Bedürfnisse gefordert wird. Ich habe halt immer auch im Hinterkopf, was mit nicht-ausgelasteten Kindern geschieht. Mein Gefühl sagt mir, dass es für ihn passend wäre, 'außer Haus', das heißt in Kiga/Schule entsprechend gefordert zu werden, damit er zu Hause außer eben Fußball oder so genug Freizeit hat, in der er SPIELEN kann, Freunde treffen oder wir wandern gehen etc etc. Sonst hätte er ja Kiga/Schule, dann Fußballtermin, Instrumenttermin, Termin hier, Termin da ... und die Freizeit?! Danke für den Input, Mayalu

Mitglied inaktiv - 31.08.2011, 22:14