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die "kevin-schiene"

Thema: die "kevin-schiene"

ich muss euch mal was fragen: was hat es mit der kevin-schiene/jacqueline-schiene auf sich? ich kenne 2 kevins, einer davon noch ein kleinkind, ja ok, etwas quenglig, aber sonst supersüß und einer ist schon über 18, ausbildung mit vorzug abgeschlossen, feste anstellung, guter sportler... zu den jacquelines: davon kenn ich 2, beide so um die 18 eine macht gerade ihre lehre fertig, aufgeschlossen, schaut sich gerade um eine wohnung um, hat ihr leben soweit im griff. die zweite ist im gym, einserschülerin... keine von den familien ist auch nur irgendwie assozial oder "unterschicht" wenn man das überhaupt so bezeichnen will... also ich versteh den hype darum nicht... kevin find ich als name ok, jacqueline gefällt mir so gar nicht, aber deswegen gleich eine "krankheit" daraus zu machen find ich schon etwas krass. oder versteh ich da irgend etwas falsch?

Mitglied inaktiv - 07.12.2011, 12:33



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hallo, manche leuten denke eben gerne im schubladen! ich beurteile namen lieber danach, ob sie MIR gefallen und menschen nach ihrem verhalten und nicht nach ihrem namen! ich kenne auch eine jacqueline. super hübsches mädel, so um die 15/16 jahre... und auch wenn ICH den namen selber gar nicht mag, würde ich nicht drüber nachdenken, OB ihre eltern wohl einer bestimmten sozialen schicht angehören. (tun sie letztendlich auch nicht, nur die mama hat halt einen GANZ anderen namensgeschmack als ich...) klar, wenn man nun manchmal auf dem spielplatz ein total unmögliches kind sieht, dessen eltern rauchend und fluchend im trainingsanzug (genug klischees bedient!? ;-) ) daneben sitzen und DIE dann ihr kind marvin, kevin, jean-luca oder sonstwie rufen, ist man nunmal leider ein bißchen geprägt und denkt sich: jo, das paßt! ;-) aber genauso oft paßt es eben auch, wenn ein stiller junge julian heißt, ein wildes mädchen carlotta oder oder oder... lg m.

von mibele am 07.12.2011, 12:45



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Dieser "Hype" wird von Eltern (?) untestützt, die sich unheimlich gerne an Klischees festhalten. Denn Nichts ist bequemer für das eigene Leben und die eigenen Probleme. Davon ab, ist das Ganze aboluter Blödsinn. Ich habe Abi und arbeite im Steuerrecht, diesen Werdegang muss man erstmal nachmachen. Meine Töchter tragen "solche" Namen. Das wir aber (u.a.) auch frz Wurzeln haben, steht uns leider nicht auf der Stirn geschrieben, so dass ich in diversen Foren schon richtig angegriffen und gestalkt wurde inkl. rassenfeindlicher Aussagen. Schlimm finde ich, dass die Medien dieses Thema immer und immer weider aufgreifen und somit keine Ruhe rein kommt. Denn die ganze Thematik an sich ist nur EINS: NICHT SOZIAL, somit A-Sozial, als Kurzform ASSI. Und nicht die Eltern, die ihren Kindern "solche" Namen geben. Die Kopf- und Verhaltensassis sind hier ganz Andere.

von hubbabubba am 07.12.2011, 12:48



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hallo, meine freundin ist grundschullehrerin, mein bruder gymnasiallehrer und logischerweise verheiratet mit einer lehrerin ;o) auch grundschule und sie alle haben mir bestätigt, das die kinder die auffallen leider in diese schubladen (wenn man so sagen will) passen. Ich fand Kevin als name auch schön, er war mir nur zu oft und daher heißt mein sohn mit zweitnamen Gavin (altirische Form), aber er ist ein typischer junge, eben zappeliger als die mädels hier und auf wunsch des lehrers haben wir ihn jetzt auf ads/adhs testen lassen und das ergebnis: er ist überdurchschnittlich intelligent. tja so kann es kommen, passt dem lehrer aber auch nicht, weil er halt immer noch so ist wie er ist und sich nicht "abstellen" lässt ;oD ich weiß auch nicht was man da sagen soll, aber gerade wenn die meinung in der schule von den lehrern so vorgefertigt ist, von den leuten, die ja das leben meines kindes mitbestimmen, dann liegt mir schon am herzen, das ich da nicht noch den passenden (bzw. nicht passenden) namen mitgebe, um es nicht für mein kind unnötig zu erschweren. aber hier auch wie immer im leben, man macht selten was für sich, man achtet einfach zu viel auf das was andere sagen. und da wir mit 5 (fast 6) kindern eh immer schon etwas seltsam angeguckt werden, gehe ich da gerne den weg des geringsten widerstandes. LG ANJA

von Anja4 am 07.12.2011, 13:47



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Hallo, ich bin ja selber Erzieherin und seit 20 Jahren namensverrückt und muss feststellen, dass das ein Phenomen der letzten Jahre ( aber bestimmt schon der letzten 10) ist. Ich kenne eine Menge Kindeer, die da gar nicht reinpassen. Super intelligente und stille Kevins hatte ich mehrere. Aber leider kenne ich noch mehr Kinder mit "solchen" Namen (und deren Familien), die dann doch voll da rein passen. Aus diesem Grund würde ich den Namen meines Kindes mit viel Bedacht auswählen. Ein Name kann eben auch eine Bürde sein. Man weiß, das es eine Katharina oder Anna eben leichter in der Schule hat als eine Jaqueline. Ich möchte es meinem Kind nicht unnötig schwer im Leben machen, auch wenn es sicher nicht von besonderer Intelligenz und Sorgfalt zeugt, die Leistung eines Johannes besser zu bewerten als die eines Marvin. Letztlich muss das aber jeder für sich entscheiden, was für Ansprüche er an den Namen seines Kindes stellt. Liebe Grüße, Ev.

von Ev71 am 07.12.2011, 14:32



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Hallo, unsere Tochter heisst Jacqueline. Uns hat der Name damals gefallen und wir haben uns gar keine Gedanken darüber gemacht in welche "Schiene" der Name fällt ! Wir sind noch nicht einmal auf den Gedanken gekommen. Im gegenteil uns wurde immer gesagt was sie doch für einen schönen Namen hat. Sie wurde in Schleswig-Holstein geboren und da war der Name wohl nicht so häufig. Heute ist sie 11 Jahre alt und ich glaube sehr zufrieden mit ihrem Namen. Unser Sohn heisst Niklas. Ich denke sie können beide sehr gut mit ihre Namen leben. Lg

von Jess01 am 07.12.2011, 14:41



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Achso nur um es anzumerken...wir Eltern haben beide einen Beruf und unsere Tochter gehört zu besten in der Klasse. Nur wegen der Schublade! Lg

von Jess01 am 07.12.2011, 14:49



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Es sagt ja niemand, dass jemand mit dem Namen Kevin automatisch aus einer RTL 2 - Klischeefamilie stammt. Ich kenne auch einen netten intelligenten Kevin etc. Aber umgekehrt wird ein Schuh daraus: die Klischee-Leute, die man halt so trifft (Ruhrgebiet) rufen ihre Kinder halt überproportional "SCHAKKELINE" und nicht "ALEXANDRA" oder "JOHANNA". Und schon sind die Namen dahin... Und wenn man eben bestimmte Leute im Hinterkopf bzw. vor Augen hat beim Klang bestimmter Namen, dann gefallen die einem auch nicht (mehr) sonderlich. Genauso wie mir der Name Esther nie gefallen wird, weil ich mal eine ganz doofe Person dieses Namens kannte. Das gleiche Prinzip...

von Morla72 am 07.12.2011, 14:58



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Du magst Recht haben damit, dass DERZEIT gewisse Namen bei (einigen) Lehrern diesen bitteren Beigeschmack haben und es davon wieder eine Handvoll Lehrer gibt, welche sich davon so sehr beeinflussen lassen, dass sie automatisch ein Kind namens (zB) Kevin in eine ganz bestimmte Schublade packen und das Kind tatsächlich schlechter behandeln/bewerten, als die anderen Kinder. Menschlich und psychologisch brauchen wir uns darüber nicht zu unterhalten, wie daneben und berufsverfehlend das ist. Ich möchte aber noch etwas ganz Wichtiges dazu zu bedenken geben: Die „typischen“ Hartz4-Hochhaus-Kampfhund-sozial-schwache-Familien gehen namenstechnisch schon wieder einen ganz anderen Weg…klar werden die diskutierten Namen dort immer noch vergeben, so ein Schwenk passiert ja nicht über Nacht oder in einem halben Jahr. Es passiert aber gerade DAS, was ich schon vor Ewigkeiten gesagt habe: Der Wandel zu ganz anderen Namen beginnt! Somit kannst Du Dir gar nicht sicher sein, welche Namen in weiteren 5 Jahren in eben diese Schiene gedrückt werden. Somit können sich all die Eltern, welche ihren Kindern bloß „gerechte“ Namen geben wollen (wie Du schreibst geringster Widerstand etc), definitiv NICHT sicher sein, ob der Name ihres Kindes in 6 oder 10 Jahren nicht zum „Kevinismus“ gezählt wird. In einem anderen Forum wurde jüngst darüber diskutiert, der Name EMMA sei mittlerweile abgerutscht. Namen können also „abrutschen“. So so. Bei Leon das Gleiche. Von daher vergebe ich weiterhin Namen, die mir am Herzen liegen und keine, die die Gesellschaft „fordert“, weil es jetzt gerade passt.

von hubbabubba am 07.12.2011, 15:39



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und das lustige ist, das die tochter meines bruders emma heißt ;o) du hast ja recht, man weiß nie was kommt und doch versucht man oder auch ich es allen recht zu machen. LG

von Anja4 am 07.12.2011, 19:24



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Und das ist eine ganze Generation an Steuerberaterfamilie :-)

von hubbabubba am 07.12.2011, 19:34



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Ähm, die Tochter unseres Steuerberaters heißt Emma! Und die sind da auch alle Steuerberater. Jetzt müssten das bloß noch die gleichen sein!

Mitglied inaktiv - 07.12.2011, 19:51



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...wann ist denn "Eure" Emma geboren?

von hubbabubba am 07.12.2011, 20:11



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Puuuh, mal überlegen ... grob so in der Zeit von 2007 bis 2009

Mitglied inaktiv - 08.12.2011, 13:56



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Hallo, als wir uns vor gut 10 Jahren für den Namen "Pascal" entschieden haben, wusste ich noch gar nichts von irgendwelchen "Kevin"-Schienen. Uns hat der Name gefallen, punkt. Außerdem sprechen wir beide französisch und gerade mein Mann hat eine ausgesprochene Affinität zu Frankreich. Studiert haben wir beide auch, sind also nicht unbedingt assozial. Und die meisten Pascals, die ich kenne, sind genauso normal wie unserer. In unserer Siedlung gibt es auch zwei Michelles, die auch ganz normal sind. Man sollte es nicht glauben . Ich hätte damals z. B. mein Kind nie "David" nennen können, mit diesem Namen habe ich nämlich am meisten schlimme Erfahrungen. Inzwischen ist es aufgrund solcher Diskussionen leider so, dass ich es manchmal bereue, diesen Namen gewählt zu haben, obwohl er uns und auch unserem Sohn immer noch sehr gut gefällt. Aber man weiß ja nicht, auf welche Mitmenschen er mal treffen wird... Außerdem gibt es zahlreiche Gegenden in Deutschland - unsere zählt auch dazu - wo niemand Schakkeline, komm bei die Mama oder so ähnlich sagt - auch wenn wir lt. Werbung alles außer Hochdeutsch können. LG, Sabine

von Bine u. Pascal am 07.12.2011, 15:29



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Ich kenne einen Kevin, der ist Anfang 30 und Rechtsanwalt, damals war der Name nicht so häufig. Ist wie bei Leon/Leonie. Der war auch mal selten, heute is er halt ein Sammelbegriff. Ich gebe zu, dass auch mir ein Seufzer entfährt, wenn ich wieder nen neuen Leon in ner Babygalerie sehe. Weil einfach für mich nicht in Frage kommen würde, einem Kind nen Namen zu verpassen, der soooo häufig ist in seiner Altersklasse. Oder Namen, die das Kind erst in der 5. Klasse selber schreiben kann. Oder welche, für die es als Erwachsener belächelt wird (diese Bindestrich Lucas/Finns oder Marvins/Melvins/Levins/Merlins). Warum das jetzt ausgerechnet nur auf Kevin oder Jacqueline bezogen ist, weiß ich grad auch nicht. Ne Zeit lang waren es halt die typischen DDR-Namen wie Ronny, Enrico, Doreen. Ich finde halt, man muss es dem eigenen Zwerg dann nicht auch noch aufbürden, wenn man schon weiß, dass es ne "Schiene" gibt. Denn für Kinder ist es schwer, sich für die Eltern zu rechtfertigen, die werden einfach nur gehänselt.

Mitglied inaktiv - 07.12.2011, 16:26



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ich glaube, wenn man Leute kennt, die das Gegenteil von diesem Denken sind, kann man das auch nicht verstehen...ich persönlich habe bei so Namen wir Kevin, Justin, Cantal und Jacqueline immer so ein Gefühl, dass sich sträubt.... ich würde mein Kind aber auch nie so nennen, weil Studien beweisen, das es diese Namen schwerer haben...

Mitglied inaktiv - 07.12.2011, 17:00



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Ich sage ja, und in 5 bis 10 Jahren wird es Studien über ganz ANDERE Namen geben. Nämlich über die, welche DANN "ganz unten" sind. Keiner ist sicher mit der heutigen Namensvergabe seiner Kinder. Sehen ja jüngst zB die Emma- und Leon-Eltern. Bestes Beispiel. Ich bin gespannt, welche Namen als nächste "abrutschen". Vor 15 Jahren zB waren die frz Namen absolut on Top. Keiner in einer sozial schwachen Familie hätte damals sein Kind so genannt, diese Namen (sowie die amerikanischen) waren hoch angesehen bei uns. Man sieht ja, was der Wandel der Zeit daraus gemacht hat. Gleiches wird mit den Namen passieren, die heute (angeblich) so anerkannt sind. Denn, der Wandel hat schon begonnen. Und den Gelehrten wird mit ihren ach so wichtigen Studien niemals langweilig ;-)

von hubbabubba am 07.12.2011, 18:59



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hubbabubba

von May.mama am 07.12.2011, 21:25



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Da gebe ich dir absolut recht, Hubba. Sehr viele Userinnen hier schauen darauf, dass sie eben nicht so einen Schubladennamen haben und vergessen gerne, dass der Lauf der Geschichte sich dauernd ändert. Sehr möglich, dass eben Emma und Hanna in zehn Jahren den Stellenwert eiens Kevins/Chantal heute haben. (In CH sind die frz. Namen überhaupt nicht "degradiert", sondern immer noch eher edel, da werden sie aber auch richtig ausgesprochen). Von dem her: darauf schauen, was einem gefällt, und nicht zu sehr darauf achten, was andere sagen etc...das kann man eh nie vorausschauen! LG Kikilotta

von Kikilotta am 08.12.2011, 16:03



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da gebe ich dir recht enola83, verstehe d. "kevinismus" u.ä. gar nicht, es gibt schlimmere namen, und ich kenne keinen asozialen kevin noch andere engl. VN/Leute, die asozial sind!

von May.mama am 07.12.2011, 21:16