Die 21. Schwangerschaftswoche - 21. SSW

frau mit gummiball

© Adobe Stock, Andres Rodriguez

Alles rund?

Sie sind jetzt in der 21. Schwangerschaftswoche (SSW). Ihr Bauch rundet sich immer schneller und stärker.

Das Brustgewebe ist in dieser Schwangerschaftswoche schon so weit verändert, dass bereits die Vormilch, das Kolostrum gebildet wird. Bei manchen Frauen tritt sie auch schon tröpfchenweise oder sogar in einem Strahl heraus.

Verstärkt können nun die Venen Probleme bereiten. Auf Grund der Hormone sind sie weiter gestellt und schaffen es deshalb nicht mehr so leicht, das Blut und die Gewebsflüssigkeit kräftig aus den Beinen zurück in den Rumpf zu pumpen. Die Folge können Wassereinlagerungen (Ödeme) an Füßen, Beinen und Händen sein. Legen Sie - wann es geht - immer mal wieder die Beine für eine Weile hoch - das entlastet die Venen und tut gut. Sprechen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin darauf an, ob mögliche Ödeme behandelt werden müssen.

21. SSW: Tun Sie etwas für Haltung und Beckenboden

Der wachsende Bauch und das zunehmende Gewicht belasten Rücken und Beckenboden. Vielleicht haben Sie bisher noch keine Rückenschmerzen gehabt. Das kann aber in den kommenden Schwangerschaftswochen leider noch kommen. Achten Sie auf eine gute Haltung! Stehen Sie möglichst aufrecht. Es hilft sich vorzustellen, dass Sie an der obersten Stelle des Kopfes leicht nach oben gezogen werden. Lassen Sie möglichst das Becken nicht nach vorne kippen, um ein Hohlkreuz zu vermeiden.

Denken Sie daran, regelmäßig Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens durchzuführen. Wenn Sie alleine mit den Übungen nicht zurechtkommen, fragen Sie auch Ihre Hebamme um Hilfe.

Klinikgeburt, Hausgeburt oder Geburtshaus?

In den nächsten Schwangerschaftswochen sollten Sie sich langsam überlegen, wo Sie gerne entbinden möchten. Ihr Frauenarzt / Ihre Frauenärztin kann Ihnen sicherlich eine Klinik empfehlen. Die meisten Kliniken bieten Informationsabende für werdende Eltern an. Dort wird erklärt, worauf die Klinik besonderen Wert legt und wie die Versorgung während der Geburt und im Wochenbett passiert. Viele Eltern haben den Eindruck, dass es sich um regelrechte Werbeveranstaltungen handelt. Nichtsdestotrotz können Sie sich mit der Umgebung vertraut machen, vielleicht auch den Kreißsaal besichtigen und entscheiden, ob Sie Ihr Baby gerne dort bekommen möchten.

Vielleicht möchten Sie aber auch in einem Geburtshaus oder zu Hause entbinden. An vielen Orten gibt es heute von Hebammen geleitete Geburtshäuser. Falls Sie dort entbinden wollen, ist es höchste Zeit, sich anzumelden. In den meisten Häusern herrscht großer Andrang. Außerdem wollen die Hebammen die werdenden Mütter möglichst lange vor der Geburt kennen lernen: Je vertrauter sie mit dem Verlauf der Schwangerschaft und der Persönlichkeit der werdenden Mutter sind, desto besser für die Entbindung. Im Gegensatz zu einer Geburt in einem Krankenhaus, wo jede Frau entbinden kann, gibt es für Haus- und Geburtshausgeburten gewisse Voraussetzungen.

Das sollten Sie wissen:

  • Eine Entbindung im Geburtshaus oder zu Hause kommt nur in Frage, wenn Sie und Ihr Baby gesund sind sowie Ihre Schwangerschaft völlig problemlos verläuft. Selbstverständlich brauchen Sie auch bei einer Hausgeburt die Betreuung durch eine erfahrene Hebamme. Hier gilt ebenfalls: Spätestens jetzt sollten Sie mit einer Hausgeburtshebamme in Kontakt treten.
  • Falls während der Entbindung Probleme auftreten, müssen Sie in ein Krankenhaus verlegt werden. Dort kann ihre Hebamme Sie nicht weiter betreuen. Es ist daher sinnvoll, sich die Klinik, in die Sie vermutlich verlegt werden würden, vorher einmal anzuschauen.
  • Sie brauchen nach der Geburt Hilfe. Klären Sie mit der Hebamme, ob Sie die Betreuung nach der Geburt durchführen kann. Ebenso sollten Sie sich bereits jetzt einen Kinderarzt suchen, der die notwendigen Untersuchungen U1 (direkt nach der Geburt) und U2 (zwischen dem 3. und 10. Lebenstag) bei Ihnen zu Hause durchführt.
  • Überlegen Sie sich auch, wer Sie und Ihr Baby in den ersten Tagen versorgt und den Haushalt macht. Es ist schöner, wenn diese Last nicht allein auf den Schultern Ihres Partners ruht.
  • Folgen Sie Ihrem Gefühl. Sie müssen weder sich noch irgendjemand anderem etwas beweisen. Eine Geburt daheim oder im Geburtshaus ist nur sinnvoll, wenn Sie aus ganzem Herzen ja dazu sagen und sich bei dem Gedanken daran wohl fühlen. Eine Alternative ist eine ambulante Geburt in der Klinik. In diesem Fall entbinden Sie im Krankenhaus, erfahren alle Sicherheiten, die das mit sich bringt und gehen aber einige Stunden nach der Geburt nach Hause. Auch in diesem Fall müssen Sie sich um die Betreuung durch eine Hebamme, einen Kinderarzt und weitere helfende Hände frühzeitig kümmern.
  • Klären Sie mit Ihrer Krankenkasse, welche Kosten übernommen werden oder ob Sie einen bestimmten Anteil der Kosten selbst tragen müssen.

Käseschmiere - Schutz für die Babyhaut

Auf der Haut Ihres Babys entwickelt sich mit der 21. Schwangerschaftswoche so langsam die wächsern aussehende "Käseschmiere". Sie schützt die Haut vor der Einwirkung des Fruchtwassers, erleichtert dem Kind das Durchrutschen bei der Geburt und schützt es anschließend vor Wärmeverlusten. Im Gegensatz zu früher, ist es daher heute nicht mehr üblich, die Käseschmiere nach der Geburt abzuwaschen.

In dieser Phase der Schwangerschaft legt Ihr Baby stark an Gewicht zu. Damit nach der Geburt die Körpertemperatur gehalten werden kann, wird unter der Haut des Kindes, besonders an der Brust und am Hals, eine spezielle Fettschicht aufgebaut: das braune Fett. In den Zellen des braunen Fettgewebes kann besonders gut Wärme produziert werden. Alle neugeborenen Säugetiere (außer Schweinen) entwickeln diese schützende Schicht. Im Körper von Erwachsenen hat sich dieses Fett weitestgehend zurückgebildet.

So entwickelt sich Ihre Schwangerschaft:

  • Sie befinden sich jetzt in der 21. Schwangerschaftswoche (21. SSW) nach dem 1. Tag der letzten Periode.
  • Anders gesagt: 20 Schwangerschaftswochen + 1 bis 7 Tage (ärztliche Berechnung). Im Mutterpass steht beispielsweise SSW 20/3 (Woche 20, Tag 3).
  • Sie sind in der 19. Schwangerschaftswoche nach der Befruchtung, d. h. 128.-134. Tag der Entwicklung.
  • Ab jetzt wird nicht mehr die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) angegeben, sondern die Scheitel-Fersen-Länge (SFL). Diese Länge ist aber oftmals eine Schätzung beziehungsweise wird sie aus verschiedenen anderen Messungen errechnet, beispielsweise aus den Messungen des Oberschenkels, des Bauch- und Kopfumfanges und des Bauch- und Kopfdurchmessers. Am Ende der 21. SSW der Fetus ca. 26,5 cm (Scheitel-Fersen-Länge) lang. Der Kopfdurchmesser (BPD) beträgt zwischen 45 und 54 mm und das Baby wiegt zwischen 300 und 500 g. Bitte beachten Sie, dass sich die Größe und das Gewicht des Babys nun immer individueller entwickeln können. Wenn Ihr Baby größer oder kleiner sein sollte, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung.
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