und erst wenns Hart auf Hart kommt erkennt man die Qualität von Freundschaften und der eigenen Beziehung... Habe letzten Donnerstag erfahren, dass mein Papa (eigentlich Stiefvater, aber bei ihm bin ich aufgewachsen) Lungenkrebs hat. Er liegt seitdem im Krankenhaus 30km von meinem Wohnort entfernt. Ich besuche ihn, sooft ich nur kann. Die Krankheit hat sich bereits im ganzen Körper verteilt..... die Ärzte geben ihm noch ein halbes Jahr. Er isst so gut wie gar nichts mehr, laufen geht auch nimmer. Und ich sitz da und kann nicht helfen!!! Und dann muss man selbst stark sein d.h. wir sitzen nicht heulend an seinem Bett, sondern wir versuchen ihn abzulenken, reden und lachen mit ihm. Diese Schauspielerei ist beendet sobald ich das Krankenhaus wieder verlasse. Sobald ich zur Ruhe komm....naja... Jetzt bräuchte ich jemanden dem ich mal sagen kann wie ich mich fühle und was mir gerade durch den Kopf geht - oder einfach nichts sagen und sich mal anlehnen... Nebenbei muss ich arbeiten und "abschalten". Mein Bruder leidet auch, redet aber kaum darüber. Einen Halt würde ich mir von meinem Freund wünschen, leider Fehlanzeige. Sobald das Thema auftaucht, zieht er sich zurück er ist grad nicht für mich da. Ob er nicht will oder nicht kann - keine Ahnung. Durch diesen Schicksalsschlag denke ich nun darüber nach was ich anders oder besser machen könnte. Jetzt stell ich sogar einiges in Frage, wie meine Beziehung z.B. Ich liebe diesen Mann, komme mir aber momentan sehr alleine vor. Jetzt ziehe ich mich auch zurück aber ich merke es tut mir nicht gut. Im Moment habe ich nicht einmal die Kraft dafür, meine Wünsche anderen gegenüber zu äußern z.B. "ich brauch dich jetzt" Ich weiß, es muss sich alles wieder "normalisieren" und ich muss das Schicksal akzeptieren - aber es fällt grad alles so verdammt schwer!!! Für mich ist es nicht selbstverständlich einen Mann an meiner Seite zu haben, der mir Halt gibt - gerade in solchen Ausnahmesituationen :-(( Lyssi
von Lyssi am 15.05.2012, 11:02