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Vertrauen usw.

Thema: Vertrauen usw.

Hallo ins Rund, nach den ganzen Abtreibungsdiskussionen muss ich mal mit meinen Problem wiederkommen. Wer sich erinnert, mir hat vor drei Wochen mein Partner eröffnet, dass er mich auf Geschäftsreise mit seiner Arbeitskollegin betrogen hat. Nun gut, ich sagte ja bereits, glaube ich zumindest, dass ich ihn sehr liebe, er mich ebenfalls, sodass ich ihm / uns noch eine Chance geben mag. Wir nähern uns auch an, haben sogar inzwischen mal den ein oder anderen Abend, den wir "einfach so" locker miteinander verbringen, ohne andauernd über das Thema reden zu müssen. Redebedarf ist ganz klar vorhanden, vor allen Dingen von meiner Seite her. Er gehört ja zur Kategorie Mann, der am liebsten das Mäntelchen des Schweigens darüber breiten würde. Er würde gerne die Geschichte ganz, ganz weit weg packen und so tun, als ob nichts gewesen wäre. Dass dies so nicht funktioniert, liegt ja auf der Hand. Diesbezüglich lasse ich auch nicht locker, denn wir haben m. E. nur eine Chance, wenn wir BEIDE darüber sprechen. Da muss er halt nun durch. Ich teile mich mit, erkläre ihm, wenn es mir schlecht geht, ich aus den blödesten Situationen heraus einen Knäuel im Magen habe etc. Er lernt gerade, damit umzugehen. Ist aber schwer, er ist nicht unbedingt der Redner vorm Herrn. OK, soweit das nur als kurzen Hintergrund. Nun ist ja das Vertrauen erst mal dahin. Oder sagen wir mal, ganz, ganz klein. Ein klitzekleiner Rest ist noch vorhanden, aber der ist wirklich ganz mini und droht jederzeit zu zerbrechen. Ich weiß ja, dass sich Vertrauen nur ganz langsam wieder aufbauen kann, wir Geduld haben müssen, er sich mir auch beweisen muss. Aber leide wirklich wie ein Hund, ich kann das kaum sagen. Habe ich mal Tage, wo es mir emotional wirklich "gut" geht, so kommen Tage, die mich wieder völlig auf den Boden werfen. Damit komme ich nicht klar. Das bin nicht ich... eigentlich. Ich lerne gerade Seiten an mir kennen, mit denen ich mich in den vergangenen Jahren nie auseinandersetzen musste. Wann wird es besser? Dass es besser wird, glaube ich fest. Die Zeit hat ja auch heilende Kräfte. Aber ich bin ungeduldig, mag mich wieder festigen, möchte eigentlich auch wieder ein Stück weit meinen Alltag zurück. Ich weiß auch gar nicht genau, wie ich mit ihm richtig umgehe. Ich habe immer die Angst im Nacken, dass ich ihm zu sehr entgegen komme, sodass er meinen könnte, alles sei wieder rosa. Das ist jetzt übertrieben, so ist er nicht, aber ich denke, Ihr könnt nachvollziehen, was ich meine. Ich bin unsicher, wie noch nie in meinem Leben. Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Ich versuche, als Kopfmensch, meinen Bauch zu befragen. Aber das fällt mir sehr schwer... Also - an alle die, die sowas selbst auch schon mitgemacht haben: wann wird es besser? Gibt es Tipps, die ich vielleicht beherzigen könnte? Mal davon abgesehen, haben wir uns entschlossen, eine Therapeutin aufzusuchen, die uns beim Sortieren und Wiederfinden helfen soll. Oder sagen wir mal, von der wir uns Hilfe erwarten. Dass sie uns auf einen Nenner bringt (oder vielleicht auch das krasse Gegenteil, wer weiß). Auf jeden Fall liegt bei uns einiges im Argen, was es aufzuarbeiten gilt... Der Termin zur Erstberatung findet Ende November statt, ich bin froh, dass wir nicht gar so lange warten müssen. Wir sind beide gewillt, an uns zu arbeiten. Für uns... Aber mein Hauptthema ist logischerweise das Verarbeiten dieses Vertrauenmißbrauchs. Ist das alles schwer *seufz* Ich bin für jeden Tipp / Rat / jede Idee dankbar. Vielleicht gibt es Erfahrungen, die Ihr mit mir teilen mögt... Gerne auch per PN. Danke vorab

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 09:34



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ich bin nicht erfahren, habe es aber als akteur von der anderen seite mitbekommen. was ich dir sagen kann ist: stülpe deinem freund nicht zu lange das büßerhemd über! er hat einen fehler gemacht, hat ihn dir gestanden, du hattest die wahl und hast dich entschieden, es nochmal zu versuchen. mein exmann hat mir auch wieder bei allen möglichen gelegenheiten mein vergehen aufs butterbrot geschmiert, das ist auf dauer für beide seiten zermürbend. irgendwann kannst du es als schuldiger nämlich singen und der unschuldige hat den heiligenschein auf. wenn du mit ihm bleiben willst, dann sei konsquent, verzeih ihm und behalte dein nicht-vergessen für dich. zumindest ab einem gewissen zeitpunkt. irgendwann ist auch so ein thema zerredet. man neigt auch dazu, zukünftige fehler immer in den bezug zu setzen, so quasi, was? du hast den mülleimer nicht ausgeleert, spinnst du, du hast mich betrogen, du hast was wiedergutzumachen! meine meinung, meine erfahrung von der anderen seite. bei uns hat es auch nicht geklappt.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 09:52



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meiner Meinung nach kann mans vergessen, wenn das vertrauen hin ist. Die Wenigsten können alles vergessen, oder zumindest den Mund halten, wenn der Partner was falsch macht in der Zukunft. ALLES wird mit dem Vertrauensbruch in Verbindung gebracht. Kommt er mal zu spät von der Arbeit, weil er z.B. im Stau steht, selbst wenn er anruft und Bescheid sagt, der fahle beigeschmack wird bleiben! Jedesmal wirst du dich fragen, ob er auch die Wahrheit sagt.

von Helena83 am 10.11.2010, 10:34



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ich muss bei vallie unterschreiben und so wie du das beschreibst, glaub ich ehrlich gesagt nicht, dass du ihm jemals wieder vertrauen wirst, egal wie sehr er sich mühe geben wird. ich habe das gefühl du bist in der *opferrolle* schon komplett festgefahren, sonst würdest du nicht permanent das thema wieder hochholen. gib ihm eine chance, ohne das dieses thema lebensbestimmend wird. die therapie ist für euch ne gute möglichkeit, du solltest aber wissen, was du wirklich möchtest, denn ich glaube so ganz sicher bist du noch nicht. alles gute!

von Sakra am 10.11.2010, 10:56



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das vertrauen ist lt. der ap NICHT komplett dahin.

von claudi700 am 10.11.2010, 11:03



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PS unser Therapeut hat mir geraten, mir etwas im Leben rauszunehmen. Etwas zu machen, dass ich will, ohne dafür Rechenschaft abzulegen. Er hat gesagt, geh 2 Wochen in die Ferien... alleine. Und erzähl nichts darüber. Das ist wichtig um das Gleichgewicht wieder zu erlangen. Sonst ist er sein Leben lang in Deiner Schuld! Und für die Beziehung ist das Gift. Das war einer der Besten Taten die ich getan habe.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 21:14



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Hallo Alptraum, ich fang mal gleich mit den Fakten an: Vergiss die Therapie. Bringt nix.Ihr habt drüber geredet, es ist - meine ich - alles gesagt. Er hat dich betrogen, es tut ihm leid, er macht es nicht nochmal. Was soll das? Ein Nenner? Meine Güte! Will er bei dir bleiben? Liebt er dich? Liebst du ihn? Na also. Dein Vertrauen ist weg und du wirst hinter allem und jedem einen Vertrauensbruch erwarten. Das ist normal und gibt sich nach einigen Jahren wieder mit einem Rest, der immer leicht gären wird. Was kannst du tun? Zieh den Schwamm drüber und verschaffe dir kleine Erfolgserlebnisse auf dem Markt. Will damit nicht sagen, daß du ihn betrügen sollst. Das nicht, aber ein bisschen flirten und dabei merken, daß Frau nach wie vor attraktiv ist, tut saugut und hilft dir. Das ist eigentlich schon alles. Gruß Makira

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 11:05



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Vielleicht hilft Dir (Euch) dieser Literaturtipp ein bisschen weiter: http://www.amazon.de/Die-Kirschen-Nachbars-Garten-Daheimbleiben/dp/3442150264/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1289384659&sr=8-1 LG, Kathrin

von Nurit am 10.11.2010, 11:37



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Bei uns ist es so ca. 1 1/2 Jahre her, dass mein Mann sich fremdverliebt hat. Er hat gesagt, es ist nicht zum "letzten" gekommen, ich glaube ihm, bzw. spielt das für mich eine untergeordnete Rolle, weil ich das fremdverlieben mit der ganzen Situation des Belügens bereits als Betrug gewertet habe. Das Vertrauen war dahin, wir haben eine Therapie gemacht, die uns beiden sehr geholfen hat. Der Therapeut hat mir ganz klar gesagt, dass ich mich nicht unter Druck setzen soll und nicht erwarten soll, dass das Vertrauen schnell wieder kommt. Habe ich erstmal so akzeptiert. Ich habe aber wie schon von einer Vorschreiberin erwähnt, meine Paniken so weit es ging für mich behalten. Wir sind ca. 1 Jahr zur Therapie gegangen und als ich nach einem dreiviertel Jahr das Vertrauen immer noch nicht zurück hatte, habe ich das in der Therapie angesprochen. Was unser Therapeut darauf sagte hat mir sehr geholfen. Er meinte nämlich, dass ich das Vertrauen, dass er mich in dieser Weise nicht wieder verletzt nicht haben kann, denn das wäre letzendlich eine Illusion, das hätte die Vergangenheit ja auch gezeigt. Aber ich könnte das Vertrauen in ihn haben, dass ich ihm und das ihm unsere Partnerschaft wichtig ist, denn sonst hätten wir den Weg, so wie wir in gegangen sind nicht gehen können. Seit dem geht es wesentlich besser, wenn ich wieder Mißtrauen habe, was ab und an natürlich passiert, aber sehr selten, dann vertraue ich darauf, dass ich und unsere Partnerschaft meinem Mann wichtig sind. Grüße emismum

von Emismum am 10.11.2010, 12:24



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Hi, diese Aussage des Therapeuten finde ich toll - genau darum geht es ja: Akzeptieren, dass es nicht mehr so wird, wie es vorher war, aber dass das, was jetzt da ist, auch lebenswert ist und dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen.... LG Nicole

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 14:41



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... finde ich auch sehr schön! Vertrauen in die Partnerschaft und Vertrauen in das Leben.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 21:19



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Hi Alptraum, bei mir ist die letzte Situation ähnlicher Art lange her, aber für mich klingt es, als ob du dir in erster Linie dir selbst einen ordentlichen Ruck geben müsstest, so schwer es auch fällt. Darauf zu warten, dass die Zeit schon deine Wunden heilen wird, ist zu passiv - Verzeihen ist ein aktiver Prozess. Dein Mann hat einen Fehler gemacht, bereut ihn und ist zerknirscht, weil du deshalb am Boden zerstört bist, und er gibt dir offenbar die Zeit, die du brauchst, um damit wieder ins Reine zu kommen. Ich denke, da muss der nächste Schritt von dir kommen. Wovor genau hast du Angst, wenn du sagst, du willst verhindern, dass er glaubt, alles sei wieder in Butter? Oder ist es einfach die Wut auf seine "Blödheit", die sich wünscht, dass er noch ein bisschen für das leidet, was er gemacht hat? Ich glaube im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin, dass dir eine Therapie (oder nenn' es meinetwegen auch Beratung) schon etwas bringen wird, weil sie vielleicht einen aktiven Verzeihens- und Abschiedsprozess (Abschied von der Illusion der heilen Partnerschaft, in der so etwas nicht passieren kann, meine ich) einleiten und begleiten kann. Auch wenn viele es von sich behaupten: Ich würde für keinen Menschen (auch für die nicht, die in langjährigen, glücklichen Beziehungen leben) die Hand ins Feuer legen, dass "so was" nicht auch mal passieren kann und es eben NICHT das Aus für jegliches Vertrauen und für die Partnerschaft allgemein bedeuten muss... LG Nicole

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 12:14



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Ich stimme Nicole zu!

von Snowball am 10.11.2010, 12:19



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Du gibst es ihm jetzt aber richtig. Er soll reden (soll er dir erzählen, wie es im Detail war?), er soll beweisen, dass du Vertrauen haben kannst (wie geht das? wie viele Jahre muss er nachweisbar treu sein, damit du ihm glaubst?), ... Ich schließe mich vallie an - so lange auf den Knien rutschen lasse ist auch nicht gut für eine Beziehung. Lg Fredda P.S. Dein Wert sinkt nicht, wenn du es einfach gut sein läßt und deine Bearbeitung mit dir (evtl. + Therapeut) ausmachst.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 13:45



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Hallo du, manche der Antworten, die du bisher bekommen hast, halte ich zu diesem Zeitpunkt für unangemessen, ich hoffe, du wirst nicht verunsichert, dass deine derzeitigen Gefühle und Sorgen übertrieben oder gar falsch sind. Das ganze Geständnis ist erst drei Wochen her und du sollst nun schon "aus der Opferrolle" herauskommen und deinem armen Mann nicht das Verzeihen allzu schwer machen?! Hallo?! In welcher Partnerschaft kann man den so ewtas als Kleinigkeit abtun, die nach drei Wochen schon durchdacht und quasi abgehakt sein muss, damit man den armen Mann nicht mehr so bedrängt mit Gesprächen und Vertrauensverlust?! Das klingt ja alles sehr realistisch, abgeklärt und theoretisch - wer's kann... Ich konnte einen Vertrauensbruch meines Mannes nicht so schnell ad acta legen, habe auch recht lange noch (bestimmt auch noch nach 2 Monaten und später) das Ganze angesprochen, nicht um ihn zu "quälen" oder "büßen" zu lassen, sondern weil es mir im Magen und auf der Seele lag und raus musste. Und zu einem Anteil musste er da "eben durch", so wie du es auch nennst. Wenn wir zueinander finden wollen, müssen wir unsere Sorgen und Probleme miteinander teilen - und wenn der eine davon den "böse, böse-part" hat, ist das eben mal so. In manchen anderen Punkten habe ich den Part ja auch mal. Was ich wichtig finde: Besprich das Ganze nicht nur mit ihm, das bringt dir/euch letztendlich nicht so viel. Du gerätst schnell in diese Haltung der Vorwurfsvollen, und er muss sich wieder und wieder rechtfertigen - auch für ihn undankbar und nicht konstruktiv. Therapie/ Beratung halte ich für dich oder besser euch beide für sehr wichtig. Ein Therapeut kann dir halfen, das zu bearbeiten und weist dich auch darauf hin, wenn du "Macken" entwickelst, die dem Verzeihen, das du vielleicht ja eigentlich willst, konträr laufen. Und dein Partner wird nicht auf einer Anklagebank sitzen, sondern auch einen Fürsprecher haben, der ihm hilft, dich zu verstehen, und auch für ihn selbst da sein kann. Inzwischen - es ist mehrere Jahre her - habe ich es, glaube ich abgehakt. Gesprochen haben wir eeewig nicht mehr darüber. Und ich würde das Alte auch nicht mehr ansprechen. Manchmal taucht es noch im Hinterkopf auf, aber das Bewusstsein, dass ihm und mir unsere Liebe und Ehe wichtiger ist, hilft uns beiden, denke ich. LG, M.

von Minimonster am 10.11.2010, 14:31



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Ich stimme Vallie zu, aber auch Minimonster. Irgendwann ist es wirklich total zerredet und es gibt nichts mehr, was man noch reden könnte. Details will doch keiner wissen. Je mehr man weiss, desto mehr muss man auch verarbeiten. Bei uns ist es jetzt knapp 1 1/2 Jahre her und ich merke, dass ständiges darüber reden, oder auch immer mal wieder darauf zurückkommen im Streit, obwohl es um was ganz anderes geht, beide immer wieder ein Stück zurückwirft, wenn nicht sogar wieder an den Anfang. Drei Wochen finde ich allerdings auch noch recht frisch und liebe "Alptaum" verlang einfach nicht zuviel von Dir. Ich finde Antworten, in dem es heisst: Therapeut?? Veriss es, hilft sowieso nicht, wirklich fehl am Platz. Nur weil es dem einen nicht geholfen hat, heißt das noch lange nicht, dass es nie hilft. Jeder Mensch ist anders und bei den Therapeuten gibt es unterschiede. Ich finde es einen guten Ansatz. Vor allem wenn es beide machen, ist das auch ein Zeichen, dass beide daran arbeiten möchten (auch der "Täter"). Dies bedeutet wieder, dass es beiden wichtig ist, die Beziehung zu retten. Das gleiche gilt auch für die, die Schreiben: Einmal Vertrauensbruch, die Beziehung ist auf jeden Fall am Ende. Finde ich nicht gut. Wenn einem klar ist, dass man für die Beziehung kämpfen möchte, dann sollte man es auch tun.... Wenn man absolut nicht mehr kann, sollte man seine Haltung irgendwann mal überdenken. Aber nach drei Wochen kann niemand verlangen, dass alles verarbeitet ist, das ist einfach zu kurz....

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 16:05



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ich habe auch nicht geschrieben, daß sie jetzt schon aufhören soll, das alles zu bereden, aber sie muß zeitnah einen punkt finden, wo einfach schluß ist. mein exmann hat mich monatelang mit seinen vorwürfen zugekleistert und gemeint, ich müßte den boden küssen, den seine füße berühren, u.a. zu jeder tages- und nachtzeit verfügbar zu sein, sonst: du hast einen anderen.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 16:32



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Ich denke, Du hast eine Entscheidung getroffen, mit der Du selbst aber noch nicht so ganz klar kommst. Natürlich muss man miteinander reden, wenn so etwas passiert ist. Aber wenn dann die Entscheidung getroffen wird (ja hauptsächlich vorn dir!?!), zusammen zu bleiben, dann muss man auch irgendwann mal gut sein lassen. Dein Mann ist im Moment doch recht hilflos. Er hat einen Fehler begangen, den er bereut(?). Und nun? Was soll er nun tun? Du kannst mit Deinem Kampf NICHTS ändern. Weder kannst Du den Fehltritt Deines Mannes rückgängig machen, noch kannst Du beeinflussen, ob er in Zukunft treu sein wird oder nicht. Du hast nur die Chance, den Moment zu leben und auch so zu nehmen, wie er ist. "Gut machen" kann Dein Mann nichts, was man nicht wieder gut machen kann. Einen Betrug kann man meiner Ansicht nach durch kein Verhalten "gut machen"! Man kann ihn allerhöchstens verzeihen oder versuchen zu verzeihen. Und das ist, so blöd wie es klingt, Dein "Job". Ein Job, den Du mit Dir ausmachen musst. Das Vertrauen darfst Du Dir auch nicht zu früh wieder abverlangen. Die Zweifel werden Dich sicher noch eine Weile begleiten...... Viel Glück....:-)

von Butterflocke am 10.11.2010, 17:13



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Wo fehlt dein Vertrauen ? Bei seiner zukünftigen Treue oder bei seinem Part euch wieder dahin zu heben wo ihr hinwollt bzw. dabei mitzuspielen ? Ich würde das Fremdgehen nicht überbewerten. Er hat versucht damit ein Defizit in eurer Partnerschaft zu kompensieren. Das hätte dir auch passieren können, nur er war schneller oder hatte eine Gelegenheit dazu. Euer Beziehungsproblem ist nicht das Fremdgehen. Aber ihr geht es richtig an und wenn er wirklich die Sitzungen ernsthaft mitmacht und nicht nur damit sein schlechtes Gewissen beruhigt werden ihr euch vielleicht neu erfinden ! Übrigens hätte er sich auch dauerhaft für seine Kollegin oder eine andere entscheiden können, somit steht er dir vielleicht näher als Du vermutest.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 19:26



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Wenn er dich 100% liebt,warum geht er dann fremd?Mach es ihm nicht so einfach!Du mußt überhaupt nicht so schnell vergessen und verzeihen.Dann wird er es sehr bald wieder tun,weil er weiß:meine Frau verzeiht mir doch alles,ist doch alles gaaar nicht so schlimm.Wie heißt es so schön:Wer einmal fremd geht,tut es immer wieder.Sei bitte vorsichtig! Das arme Opfer Mann...

von fsw am 10.11.2010, 20:51



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gibts nicht mal bei Rosamunde Pilcher ! Es geht hier nicht um Opfer sondern um verkorkste Beziehungen und da geht man (manchmal meist) fremd. Das Fremdgehen ist nur ein Katalysator. Außer der/die Fremdgeher(in) ist notorisch und dann muß man halt konsequent sein. Ob er es wieder tut hängt nicht davon ab ob und wie ihm verzeihen wird, sondern ob es ihm nützt und was er zu verlieren hat. Dieses Risiko und eine intakte Beziehung sind er beste Schutz. Fremdgehen wird überbewertet.

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 21:06



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... ich kenn das nur zu gut! War vor 2 Jahren in der genau gleichen Situation! Wir haben daran gearbeitet. Waren bei der Eheberatung... Wir haben unglaublich viel gelernt, über uns und über unseren Partner. Es wird langsam immer besser. Aber auch heute noch habe ich Momente in denen ich meinen Mann am liebsten an die Wand klatschen würde für das was er mir angetan hat. Aber dafür haben wir heute so eine tiefe und erliche Beziehung die wir vorher nicht hatten. Ich bin sogar dankbar, dass uns die Möglichkeit geboten wurde soviel zu lernen. Ich bin wirklich dankbar über alles womit wir in unserem Leben gesegnet wurden... Das hat mir vor 2 Jahren unser Psychologe schon gesagt und dafür habe ich ihn gehasst! Heute verstehe ich, was er meinte. Es gibt eine riesige Chance, die Ihr packen könnt! Ich wünsche es Euch von Herzen. Habe Mut, den Weg zu gehen und habe Geduld. Der Preis war hoch, zu hoch um alles wegzuschmeissen- besonders dann, wenn Ihr Euch liebt!!!

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 21:10



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Ich finde es bewunderswert und toll von Dir, dass Du Deinem Partner verzeihen möchtest. Ich glaube das Vergeben geht nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess. Vom Kopf her hast Du ihm wahrscheinlich schon vergeben. Jetzt müssen halt noch die Gefühle hinterher kommen. Ich wurde noch nicht betrogen, kann mir aber sehr gut vorstellen, wie schmerzhaft, dass für Dich sein muss. Ich wünsche Dir (Euch) ganz viel Kraft und finde es sehr gut, dass Ihr Euch auch Hilfe von außen holen wollt. Alles Gute und Gottes Segen für Euch.

von BärundMaus am 10.11.2010, 21:46



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Also, erst mal DANKE an Euch Alle, die ihr mir geantwortet habt! Egal in welcher Form ;o) Ihr habt mir den ein oder anderen Denkanstoß gegeben, gar keine Frage. Ich überdenke gerade mein Verhalten ihm gegenüber. Ob ich ihn wirklich zu sehr mit dem Thema "zukleistere". Schwierig ist in der Tat das "gesunde Maß" zu finden, damit tue ich mich äußerst schwer. Von daher handele ich im Augenblick viel aus dem Bauch heraus, äußere, was mich bewegt. Es ist aber definitiv nicht so, dass ich ihm in einer Tour vorwerfe, was er getan hat. Das nicht. Mich überkommen in den unterschiedlichsten Situationen einfach die Emotionen, der Knäuel im Magen macht sich breit, ich werde plötzlich still und in mich gekehrt. Natürlich merkt er das. Und fragt nach. Von daher sage ich dann auch, was mich bewegt, warum es mir gerade durch dies oder jenes schlecht geht. Ich hoffe dann auf einen gewissen Trost, einfach nur in den Arm genommen zu werden, darauf, dass er mir sagt, dass er mich liebt und nur mich will... Was ihm schwerfällt ist, damit klar zu kommen, wie sehr ich mich verletzt fühle. Dieser Schmerz, der mich zum Teil so auf den Boden wirft. Das tut ihm dann auch weh. Aber wie soll ich das verbergen? Sollte ich das überhaupt? Eigentlich meine ich, dass das der Punkt ist, den er "aushalten" muss. Im Moment zumindest noch. Ich arbeite wirklich sehr an mir, bin aber, wie ich gestern schrieb, wirklich sehr, sehr verunsichert. Ich weiß einfach nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Das kenne ich überhaupt nicht. Ich kenne mich auch so nicht. Ich will ihn auch überhaupt nicht permanent zutexten oder von ihm abverlangen, dass er sich als "Arsch" darstellt. Das ist kontraproduktiv, ist mir völlig klar. Mir geht es in erster Linie darum, wie man einen solchen Vertrauensbruch verarbeiten kann, um wieder auf einen "normalen" Kurs zu kommen. Versteht mich nicht falsch, aber mein Kopfkino läuft im Augenblick gerne auf Hochtouren. Diese Frau ist jeden Tag auf der Arbeit um ihn. Mein Verstand sagt, dass da nichts ist, dass sie nicht sein Typ ist, er sie überhaupt nicht will. Und trotzdem hat er bei der ersten Gelegenheit, die sich ergab, diese Frau gepoppt. Es hätte aber wohl auch jede andere sein können. Leider. Und ja, ICH habe nun das Problem, das Vertrauen in ihn wieder zu finden, aufzubauen und in der Hoffnung zu leben, dass wir wieder zueinander finden. Aber trotzdem meine ich, dass auch ER beweisen muss, dass er mein Vertrauen wert ist. Nicht, indem er auf dem Boden vor mir liegt, vor mir kriecht oder meint, mir alles recht machen zu müssen. Das will ich überhaupt nicht. Wenn der Eindruck durch mein erstes Post entstanden ist, dann revidiere ich das gerne. So bin ich auch nicht. Aber ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich ein "ehrliches Bereuen" erwarte bzw. erwartet habe. Und das zeigte er mir bereits in vorangegangenen Gesprächen. Ich weiß nicht, wer es von Euch schrieb, dass es das Leben wie vor dem Tag X nicht mehr geben wird. Das sehe ich genauso. Es wird definitiv anders werden, es IST schon anders. Ich sehe auch unbedingt eine Chance darin, es anders zu machen... Ich halte ihn für ehrlich genug, dass er es auch tatsächlich will und so an sich arbeitet, dass er eben einen Seitensprung nicht mehr als Katalysator für Dinge, die ihm auf der Seele brennen, nutzen muss. Womit ich aber nicht wirklich klar komme ist, dass er in ein Verhalten verfällt, wo er so tut, als ob eben nie etwas gewesen wäre. Er neigt, aber in allem, dazu, Dinge für sich so lange zurecht zu drehen, bis sie rosa sind. Grotesker Weise weiß er genau, dass sie weder für sich noch für Andere wirklich rosa sind. Aber er "lebt" rosa. Und darin sehe ich das Problem. Er verarbeitet nicht. Sagt er ja selbst. Er will, weiß aber nicht wie. Und ich kann ihm dabei nur schlecht helfen. Und schon sind wir wieder bei der Therapeutin, in die ich schon auch Hoffnungen setze... Ich für mich weiß, dass ich ihn will. Umgekehrt will er das wohl auch, auch wenn es ihm stellenweise schwerer fällt, das darzustellen, zu sagen, wie auch immer. Aber auf "seine Art" zeigt er es und so nehme ich es an. Wenn auch insgeheim mit einer Portion mißtrauen. Wie auch immer, ich denke, es ist zu schaffen, wenn man sich wirklich liebt. Ich bin bereit, zu verzeihen. Ich möchte ihm auch wieder vertrauen können. Ich wünsche mir nur, dass es "schneller" geht. Womit ich nun anfange ist, die Bilder der Beiden endlich abzulegen. Damit will ich mich nicht länger befassen, weil ich ja selbst merke, wie kontraproduktiv das Ganze ist... Danke erst einmal für Eure Gedanken, auch für die PNs, dafür, dass Ihr Eure Sicht der Dinge darstellt. LG

Mitglied inaktiv - 11.11.2010, 08:05



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Liebe "Leidensgenossin", ich befinde mich seit einer Woche in der gleichen Situation wie du und sehe viele Dinge sehr ähnlich. Möchte aber hier nicht weiter darüber sprechen. Was ich noch zu deiner Situation sagen will: Ich glaube, es gibt Dinge, die kann man nicht verzeihen. Das heißt aber nicht, dass man deswegen nicht wieder zusammen kommen kann. Was ich meine, ist, dass wohl immer eine Narbe bei dir (bzw. mir) bleiben wird. Und entweder wir können mit dieser Narbe weiter mit unseren Männern zusammen leben oder eben nicht. Ich glaube, es ist eine falsche Annahme, dass man alles Verzeihen muß oder kann. Ich wünsche dir viel Kraft.

von Heidi42 am 15.11.2010, 09:53