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In der Beziehung muss man sich zuweilen streiten....

Thema: In der Beziehung muss man sich zuweilen streiten....

nur so erfährt man etwas voneinander. (Goethe) Angeregt von dem Posting weiter unten bin ich etwas ins Grübeln gekommen. Manche vertreten ja den Standpunkt, dass man selbst im Streit immer die Fassung bewahren sollte und Dinge wie "dumme Kuh, oder Idiot etc. nicht fallen sollten. Nun, wenn ich so auf meine Beziehung schaue (die immerhin schon ein Vierteljahrundert alt ist) dann gibt es da verschiedene Abstufungen des Streits; da gibt es das fröhliche "Kabbeln", wo beide gut gelaunt sind, eine Meinungsverschiedenheit im Raum steht und man sich eher "neckt". Dann gibt es ganz sachliche Diskussionen, wo jeder seine Meinung darlegt und man schnell einen Kompromiss finden will und kann. Auch wenn nur einer gerade schlecht drauf ist, der andere aber relativ entspannt, dann ist ein Streit auch eher noch harmlos, weil eben der Entspannte eher einlenkt. Es gibt aber auch durchaus Situationen, wo beide explodieren, weil sich durch Stress etcpp. viele nichtweiterausdiskutierte Punkte angehäuft haben, und dann braucht es nur noch ein Tröpfchen und das Fass läuft über...dann geht es aber auch zur Sache. Da fliegen dann bei uns schon mal die Fetzen, es wird laut und dann wird der andere schon auch mal ganz primitiv und betitelt den anderen mit "Depp", oder "du gehst mir echt auf den Sack...." etc. Und in dem Moment MEINE ich das dann auch so, weil in diesem Moment herrscht für kurze Zeit Krieg, und da mag ich ihn dann auch nicht in diesen Minuten ; nein, da kommt dann das berühmte: "Ich hasse dich" dem Gefühl das ich da gerade habe einfach näher. Und dann sehen wir auch beide hässlich aus, benehmen uns hässlich. Dann knallen Türen und beide müssen erstmal durchatmen. Und dann ? Dann ist man wieder "klar" im Kopf, man denkt darüber nach, was der andere gesagt hat und ob er nicht doch irgendwie recht hatte.... dann REDET man drüber, kann auch wieder zuhören was der andere sagt und meint und eine Lösung für das "Problem" suchen. Dann war der Streit ja auch irgendwie "Konstruktiv", weil man im Nachhinein Dinge angesprochen hat, die einen nerven und einander so die Gelegenheit gibt, diese Dinge in Zukunft anders zu machen. So geht mir das ja auch z.B. mit meiner Mutter, ja selbst bei meinen Kindern: im Grunde liebe ich sie von Herzen, aber es gibt eben Situationen, da könnte ich sie ...... (gibt ja da den Spruch: es ist völlig normal, wenn sie ihre Kinder zuweilen aus dem Fenster werfen MÖCHTEN....es ist NICHT normal, wenn sie es TUN "!) Also, wie streitet ihr ? Immer "friedvoll" oder eher sehr emotional und dramatisch ? Und hier noch ein Zitat: Warum wir überhaupt unser Leben teilen? Mit anderen Menschen teilen wir es, weil wir von ihnen erwarten, was wir uns selbst nicht geben können. (Jürgen Werner, FAZ Magazin)

Mitglied inaktiv - 03.12.2011, 21:32



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Wir streiten nie laut, wir sagen unsere Meinung i.a. in Form einer Ich-Botschaft und bocken und schmollen dann eher, ziehen uns zurück, reduzieren die Kommunikation und reden dann wieder drüber, wenn der Ärger verflogen ist. Aber "Depp" oder ander Schimpfwörter sind in 16 Jahren Beziehung tatsächlich noch nie gefallen, wir sind aber beide eher harmonieliebend, vielleicht liegt es ja daran. Mich würden Schimpfwörter tatsächlich auch im Innersten treffen, vermutlich weil sie nicht Teil unserer "Streitkultur" sind. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 03.12.2011, 21:58



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Hallo, hm also mir gehts da ähnlich wie dir ich kann manchmal ganz sachlich bleiben und manchmal sogar mit Humor streiten (leider immer selterner). Aber meistens geh ich auch ziemlich an die Decke und kann ganz schön dramatisch werden. Im Streit hab ich schon Gefühlte hundertmal die Scheidung eingereicht :-). Naja ich schiebst immer drauf das ich halbitalienerin bin, die sind ja immer sehr temperamentvoll auch beim Diskutieren und streiten. Es geht mir auch oft so das mich voher schon wieder 5 andere Sachen angelehnt an das untere Posting z.B. meine Schwiegermutter aufgeregt haben und dann kommt noch ein Punkt dazu und das Faß läuft über... Naja meist streiten wir uns leider auch nur wegen der Schwiegermutter. Und der Gedanke mich Scheiden zu lassen und diese Frau nieeeee wieder sehen zu müssen ist zugegebenermaßen manchmal zu verlockend. Aber ich bin ja zum Glück mit meinem Mann verheiratet den ich Liebe und wir haben eine wunderbare Tochter! Grüße Julanda

von Julanda am 03.12.2011, 21:59



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Wir diskutieren schon mal lauter. Aber es beleidigt keiner den anderen. Auch fliegen keine Türen oder sonstige Gegenstände.....muss nicht sein.

von desire am 03.12.2011, 22:08



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...ich weiß nicht, wir sind jetzt 10 Jahre zusammen, und ja, sicherlich sind wir nicht immer einer Meinung, aber bisher haben wir es immer noch irgendwie geschafft, dass nur einer richtig gereizt war und der andere dann zumindest so lange die Luft anhalten konnte, bis der Partner wieder auf "Normaltemperatur" war. Worte, die man bedauern müsste, sind jedenfalls bis jetzt noch nicht gefallen. Mein Mann ist ja eher der Typ, der Konflikte "ausschweigt", wenn er auf jemanden ernstlich sauer ist, redet er nicht mehr - das konnte er in der Vergangenheit mit seinem Vater schon über mehrere Jahre durchexerzieren. :-( Meines ist das nun so gar nicht, wenn ich wirklich sauer bin, werde ich sehr kurz und knapp und einsilbig, und dann setze ich mich an meinen Rechner und schreibe eine lange Mail, so kann ich mich klarer und strukturierter ausdrücken. Meistens dauert es dann zwei, drei Tage, bis von meinem Mann eine konkrete Antwort darauf kommt, oder er gibt sich wirklich von sich aus Mühe, das konkrete Problem zu lösen... Ich denke, soweit passt es schon bei uns, auch wenn bisher noch nie wirklich Türen geflogen sind oder Ausdrücke, die bedauerlich sein könnten. Allerdings bin ich eh nicht der Typ, der lautstark streiten kann...

von Leena am 03.12.2011, 22:25



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Ich denke, daß jede funktionierende Beziehung ihre funktionierende Streitkultur hat - und jede eine andere. Ich kenne ein Paar, daß sich seit mehr als 20 Jahren auf einer absolut unterirdischen Schimpfwortebene streitet, sicher mindestens einmal die Woche - und sehr glücklich zusammen ist. Andere streiten sich auf der "Schatzi, ich fühle mich gestört durch die Tatsache, daß...."-Ebene und sind auch glücklich. Passen muß es halt.... Ich bin offen: Ich kann mich nicht immer p.c. streiten. Im Rahmen meines Berufes habe ich auch diverse Rhetorik-Kurse gehabt, in denen das "korrekte Kritisieren" geübt wurde: Ich-Botschaften, keine Generalisierungen, keine Kritik an der Person an sich und das ganze Blablubb. Das kann ich ganz gut, und im "öffentlichen" Leben halte ich mich auch daran. Aber in einem privaten Streit mit meinem Lebenspartner oder auch meinen Kindern kann ich auch anders - und will das inzwischen auch dürfen. Nicht dauernd und ständig, aber eben auch mal. Generell bin ich ein friedlicher Mensch. Und zwar gar nicht mal so sehr, weil ich harmoniebedürftig bin - das klingt gerne nach Konfliktscheu, eine Eigenschaft die ich für beziehungstödlich halte. Sondern weil ich wirklich viel "er-tragen" kann, im positiven Sinne. Ich bin zu alt, um wegen jedem Scheixx an die Decke zu gehen oder mit jedem Depp irgendwelche Grundsatzdiskussionen zu führen. Ich finde es deutlich anstrengender zu streiten, als mal eben die Unterhosen von KindKlein in den Wäschekorb zu schmeißen. Aber WENN ich ausraste, dann sollte man besser in Deckung gehen - dann fliegen Schimpfwörter und Tassen. Okay, Tassen sind schon seit vielen Jahren nicht mehr geflogen, die letzten hat damals mein Mann abbekommen - aber meine Kinder wissen, daß ich unsachlich werden kann, wenn die Vorzeichen ungünstig sind und man es dann drauf anlegt. Doch das passiert vielleicht alle sechs bis acht Wochen. Wer diese - seltenen, aber vorhandenen - Wutausbrüche nicht ertragen kann, ist als mein Lebenspartner ungeeignet. Dafür darf er dann auch hin und wieder ausrasten, ich halte das ganz gut aus. Dafür komme ich gar nicht klar damit, wenn jemand im Streit die Kommunikation einstellt. Das macht KindGroß derzeit hin und wieder - gräßlich. Unter anderem daran ist meine Ehe gescheitert - mein Ex-Mann hat es geschafft, tagelang nicht mit mir zu sprechen und auf die Frage, was ich denn falsch gemacht habe, nur zu sagen: "Wenn Du das nicht weißt, dann tust Du mir leid!" oder gar: "Was hast Du, ist doch alles in Ordnung?" Nee, dann soll man mich lieber gepflegt anbrüllen, von mir aus auch unter der Gürtellinie - und dann ist es wieder gut.

von Strudelteigteilchen am 04.12.2011, 00:04



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ja und was machst du mit deinem Kind? Lässt du die Beziehung auch scheitern nur weils im Streit nicht mit dir sprechen will?! manche versteh ich nicht...bevor ich mich anbrülle oder beleidige geh ich mir lieber gepflegt aus dem Weg bis ich wieder zivilisierte Sachen sagen kann.

von desire am 04.12.2011, 07:36



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Was machst Du, wenn Dein Kind eine Anbrüll-und-Beleidigen-Streitkultur entwickelt?

von Strudelteigteilchen am 04.12.2011, 08:54



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das selbe was ich mit jemand anderem machen würde Ihm sagen dass ich mich auf so ein Niveau nicht herunterlasse und er/sie/es sich mal beruhigen soll bevor es meint mich anbrüllen zu müssen. Wüsste aber nicht woher sich meine Kinder das abschauen sollten weil wir zuhause das nicht praktizieren. Wenns meint es müsse andere nachahmen und sowas bringen dann schick ichs mal zum Nachdenken drüber wie man mit anderen spricht aufs Zimmer und nach reiflicher Überlegung kanns dann gerne zum Schluss kommen dass man vor seinen Eltern und allgemeinen vor anderen doch noch Respekt hat und normal in normaler Lautstärkke mit normalen Wörtern spricht. Klappt bisher sehr gut.

von desire am 04.12.2011, 09:10



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Tja, das mit dem Aufs-Zimmer-Schicken-zum-Nachdenken war bei meinem Mann irgendwie fruchtlos.

von Strudelteigteilchen am 04.12.2011, 09:12



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na ihr werdet ja wohl zwei Räume haben die euch unabhängig voneinander machen? Und wenn einer rausgeht mal ein paar Schritte....

von desire am 04.12.2011, 09:25



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Ich erinnere mich: Ironie überfordert Dich.

von Strudelteigteilchen am 04.12.2011, 09:41



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ja? vielleicht kann ich Selbstironie besser.....

von desire am 04.12.2011, 16:38



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Hallo Skywalker, ich schließ mich dem alten Goethe an - ich hab's unten ja schon geschrieben: Es gibt Situationen/Themen in meinen Beziehungen, da entwickeln sich auch heftige Emotionen, und da wirkt das lautstarke Schimpfen für den Wütenden befreiend und gibt dem anderen ein klares Signal: Hier ist meine äußerste Grenze erreicht, ich bin stinkwütend auf dich. STT unten hat aber recht, wenn sie schreibt, dass es passen muss: Wenn der eine Part immer pc streitet, so nach dem Motto: "Ich fühle mich sehr schlecht dabei, wenn..." und der andere ein "Leck mich!" dagegen hält, dann funktioniert das natürlich nicht... LG Nicole

Mitglied inaktiv - 04.12.2011, 08:36



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ich hab mich da unten auch rausgehalten, denn ich bin beim streiten auch sehr emotional und da sind mir auch schon worte rausgerutscht, die ich in der tat in dem moment auch so gemeint habe. entgegen meiner sonstig sehr friedlichen haltung und zurückhaltung kann ich sehr ausfallend werden, da hat dann sogar meine bessere hälfte schon überrascht reagiert. bei uns sind auch schon sachen zu bruch gegangen. allerdings habe ich mich im laufe der jahre gezügelt, heute diskutieren wir. mein mann ist beim echten streiten der, der rausgeht um sich zu sammeln, was mich natürlich NOCH fuchtiger macht. wenn ich aber so recht überlege streiten wir seit 3 jahren nicht mehr..... mit meinen kindern streite ich nicht.

Mitglied inaktiv - 04.12.2011, 09:49



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"mein mann ist beim echten streiten der, der rausgeht um sich zu sammeln, was mich natürlich NOCH fuchtiger macht" genauso ist es bei uns auch. Wr können beide ganz schön ausfallend werden udn es fallen mit Sicherheit auch schonmal Worte die man besser nicht von sich gibt und ja es knallen auch schonmal Türen oder irgendwas fliegt durch die Gegend. Naja wir sind da wohl beide so. Mein Mann ist da aber auch der, der bevor es eskaliert gehen möchte, aber das machts bei mir nicht besser, da bekomm ich dann de Krise. Naja, jeder so wie er mag, wir lieben und streiten set 11 Jahren so, da kanns soooo schlimm ja nicht sein ;-)

von Luni2701 am 04.12.2011, 10:55



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Wir mussten uns erstmal annähernd....und zwar die volle Strecke! Ich bin eher der Typ, der lospulvert, sehr emotional und mitunter auch schonmal unsachlich wird ((tiefe) persönliche Verletzungen versuche ich zu vermeiden..., davon hielt mich bisher auch in größter Wut immer etwas ab). Genau DAS erwarte ich auch von meinem Partner! ER ist/war jedoch der Ansicht, das jeglicher Streit destruktiv ist. ER war eher der, der geschluckt hat, obwohl ich dann natürlich gemerkt habe, dass was nicht passt. Das hat mich wahnsinnig gemacht! DAS war für mich destruktiv! Dieses Gefühl, diese Grübelei...."hab ich vielleicht was falsch gemacht?". Ganz schrecklich, allein deshalb hätte ich explodieren können. ICH führe schließlich keine Beziehung, um meinem Partner alles von den Augen abzulesen und mich somit zur Hellseherin zu qualifizieren...:-( Vor allem find ichs auch so furchtbar respektlos. Habe ich dann gefragt was los ist, kam ein "ach nichts". Bei mir wusste/weiß er immer, woran er ist. Wenn es etwas gibt, das ich bereden will, weils mir nicht passt, dann mach ich das auf der Stelle! Genau das ging aber zunächst auch regelmäßig in die Hose, da ich ihn damit ja kritisiert habe. Ging GAR nicht, da "böse"! Hat er nie gelernt! Wenn ich mir seine Eltern/seine Familie (und unseren letzten Konflikt insbesondere) so ansehe, erklärt sich dieses Verhalten. Dass seine Mutter jemals anderer Ansicht war als sein Vater, GAB es nicht. Das HATTE es nicht zu geben! Und wenn, wäre es respektlos gewesen, es so aus/anzusprechen! Streitkultur? eigentlich =NULL! Sieht von aussen alles ganz nett auch, ich nenns inzwischen aber "vergiftete Scheinharmonie". DAS irgendwie auf einen Nenner zu bringen, war verdammt schwierig und klappt bis heute nicht so richtig, aber es ist bedeutend besser geworden. Ich weiß jetzt, wie er empfindet und warum. Er weiß, wie ich die Sache sehe. Irgendwo "in der Mitte" wird nun inzwischen gestritten, immer bzw. oft(!) mit einer Paralleldiskussion ÜBERS Streiten ansich, über den SINN und die NOTWENDIGKEIT! Ermüdend ist es allemal, da ich oft den Eindruck habe, jedes Mal wieder von vorne beginnen zu müssen. Vor allem bin ich ziemlich leidenschaftlich in meiner Art zu reden und zu gestikulieren (ohne Schimpfworte), was ihn auch oft überfordert. Ein "in DIESEM Ton rede ich nicht mit Dir" (Grüßle an desire) lässt mich dann im schlechtesten Fall VÖLLIG zum Hühnchen mutieren....., bestenfalls entlockt es mir ein "bleib BITTE beim Thema, ich möchte INHALTE diskutieren". Nunja mal sehen, wo wir damit noch "landen"....... Ich finde eine funktionierende Streitkultur, wie ja schon einige Male erwähnt, auf jeden Fall auch SEHR SEHR (sogar überlebens)wichtig für eine Beziehung!

von Butterflocke am 04.12.2011, 11:02



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Man kann auch reden/streiten/diskutieren, ohne Schimpfworte zu benutzen, ich jedenfalls. Mein Mann auch, und meiner Tochter fallen noch nicht so viele Schimpfworte ein. Nichtmal meine Eltern, die sich wirklich viel gezofft haben, als wir Kinder waren, haben sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf geworfen. Sie haben sich angeschrien, Türen geknallt, und einer von ihnen hat den Raum verlassen. Bevor etwas gesagt wurde, das sie nachher bereut hätten. Wir Kinder haben uns schon mit diversen Schimpfwörtern betitelt, das hat aber irgendwann auch aufgehört. Ich merke oft, dass ich eher der ruhige, gefasste Typ bin. Ob das immer nur von Vorteil ist, weiß ich nicht. Es hat aber schon einige Situationen gerettet (auch beruflich). Ich sehe meinen Mann nicht als "Depp, Idiot etc.", und ich "hasse" ihn auch nicht. Also werfe ich ihm das auch nicht im Streit an den Kopf, das fällt mir in dem Moment überhaupt nicht ein. Aber das ist natürlich auch Typsache. Wenn ein Hitzkopf (z.B. mein Bruder) mir ein Schimpfwort verpasst, nehme ich das nicht weiter ernst. Wenn mein Mann (der mir typmäßig sehr ähnlich ist) das Gleiche sagen würde, würde mich das schon treffen. Weil ich wüsste, dass er das tatsächlich ernst meinen würde. Ich könnte nicht auf Dauer mit jemandem zusammenleben, der eine andere Streitkultur hat als ich. Ich mag es harmonisch und offen.

von Häsle am 04.12.2011, 11:18



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wenn wir streiten, dann nur über Sachthemen, dabei beschimpfen tun wir uns nicht. Warum auch? Das bringt doch nichts. Es geht doch nur um den Streitpunkt, den man irgendwie klären muss. Sachen gehen bei uns auch nicht kaputt.

von Silke11 am 04.12.2011, 16:08



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streiten wir friedvoll. Obwohl wir ehr wenig streiten. Wir sind so Typen, die ehr gar nicht reden, wenn wir einfach schlecht drauf sind oder uns nur "anraunzen" und der andere (meist mein Mann) sich dann zurückhält. Echte Streit- bzw. ehr Diskussionspunkte gibts hier nur selten. Und wenn, dann diskutieren wir zivilisiert und ich bin ich meinem Mann fast immer verbal überlegen und meine Argumente sind vorher durchdacht. Manchmal nervt mich das, denn ich weiß oft gar nicht, ob er mir zustimmt, weil er es auch so sieht, oder weil er sich nicht damit beschäftigen will / beschäftigt hat oder vll auch einfach nur seine Ruhe will. Aber bei den wenigen Gelegenheiten, wo wir beide mies drauf sind und trotzdem "auskommen" müssen, uns nicht aus dem Weg gehen können, wird es auch mal "übel" (Idiot fiel auch schonmal und sowas wie verpiss dich). Ich erinnere mich da gerne an einmal (ist erst ein paar Monate her), da fiel sowas von beiden Seiten und das war so ungewöhnlich für uns (insbesondere auch, dass wir zeitgleich soo mies drauf waren), dass wir beide in Gelächter ausbrachen... Lg, Susi

von Susi0103 am 04.12.2011, 11:47



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Bei uns kracht es auch oft richtig. In letzter Zeit aber immer seltener. Wir sind schon 14 Jahre zusammen. "Ehe ist der Versuch, zu zweit Probleme zu lösen, die man alleine nie gehabt hätte."

von Thymian am 04.12.2011, 12:26



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Unter Streiten versteht sicher jeder was anderes. Bin mit meinem Mann auch schon über 25 Jahre zusammen, davon 18 verheiratet. Von Zeit zu Zeit gibts so ein Kabbeln, wie du schreibst, wo man sich eher neckt. Und natürlich gibts auch sachliche Diskussionen, wenn wir verschiedener Meinung sind. Was ich aber noch nie erlebt habe, ist, dass wir uns streiten und richtig böse Worte fallen. Das gabs bis jetzt kein einziges Mal. Wenn wir mal sauer auf den anderen sind, sagen wir lieber nichts, bis wir uns wieder abgeregt haben und in den Zustand der sachlichen Diskussion wieder eintreten können. Ich wäre zutiefst gekränkt, wenn mein Mann sagen würde, dass ich ihm auf den Sack gehe, oder gar, dass er mich hasst. Ich finde, so sollte man nicht miteinander reden. Auch nicht im Streit, aber das gilt für uns und wenn ihr euch danach vertragen und diese Worte vergessen könnt, ist es gut. Agnetha

von Agnetha am 04.12.2011, 15:29