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Mein Mann hat unseren ältesten Sohn nicht lieb :(

Thema: Mein Mann hat unseren ältesten Sohn nicht lieb :(

Hallo, ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag hier reinsetzen soll. Weiss nicht mehr weiter. Mein Mann hat unseren ältesten Sohn nicht lieb, es kommt kein nettes Wort zu ihm über seine Lippen. Er redet nicht nett mit ihm und die beiden streiten sich jeden Tag. Auf die Frage, warum er ihn nicht lieb haben kann, weiß er keine Antwort. Unser Ältester leidet sehr unter dieser Situation und wird auch mir gegenüber aggressiv (letzten als wir gemeinsam Hausaufgaben gemacht haben, hatte er mir mit seinem Bleistift 2 mal in die Hand gepiekt und mir den Stift anschließend ins Gesicht geworfen) Vorgestern hatte ich ein Gespräch mit meinem Mann auf der Terrasse und ich fragte ihn, wie es hier weitergehen soll, er meinte er weiss es nicht, und dass unser Ältester uns auseinander bringen will! Da war ich total geschockt! Ich meinte zu ihm er solle eine Therapie machen, um heraus zu finden, warum er unseren Ältesten nicht liebt und warum er ihm gegenüber immer so aggressiv und kalt ist, dies will er aber nicht machen! Da meinte ich es wäre besser , wenn er sich eine eigene Wohnung sucht. Er meinte, da kann er auch gleich den Anwalt anrufen, zwecks Scheidung :( Heute morgen war wieder so eine Situation zwischen den beiden, mein Mann wollte, dies unser Sohn ein Spielzeug nach oben bringt. Das wollte er aber nicht machen, da schrie mein Mann ihn an : Willst du also , das sich der Papa eine neue Wohnung sucht!? Dann hast du aber keinen Papa mehr!" Ich und mein Sohn waren über diesen erneuten Ausbruch geschockt. Er hatte dann auch (wo wir alleine auf dem Klo waren) sehr geweint " ich habe meinen Papa doch so lieb, warum ist er so gemein zu mir?" Er tut mir so leid und ich finde die Situation für ihn einfach nur unertäglich. Mit meinem Mann ist nicht zu reden, er geht, knallt die Türen und tut danach wieder so, als sei alles in Bester ordnung! Wir haben 2 Söhne , der ältere ist 7 Jahre alt ist halbseiten Gelähmt und der Jüngere wird am 04.05. 3 Jahre alt und ist Autist. Am 05.05. kommt zum ersten Mal eine Sozialarbeiterin vom Jugendamt zu uns. Ich hoffe, das sie uns ein wenig mit unseren Söhnen unterstützen kann. Wie seht ihr unsere momentane Situation? Warum ist mein Mann bloss so kalt zu unserem Ältesten, ich verstehe es einfach nicht! Er hat ihm nichts getan! Mein Mann hat schon seinen ältesten Sohn verloren (er ist letztes Jahr gestorben). Warum will er partou keine Therapie machen? Er lässt nicht mit sich reden. So wie es ausschaut, bin ich wohl bald alleinerziehnde Mama von 2 schwerbehinderten Kindern. Danke an die, die bis zum Schluss gelesen haben. Ich würde mich sehr über unabhängige Meinungen freuen. LG

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 22:20



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Hallo! Nur kurz: Eure Situation mit zwei Kindern mit Handycap ist ja wirklich nicht leicht! Vielleicht ist Dein Mann da einfach überfordert? Habt Ihr in irgendeiner Art Unterstützung außer derm Termin mit der Sozialarbeiterin? Selbsthiflegruppe oder so? Und noch ein Gedanke: Warum "schickst" Du Deinen Mann zur Therapie? Ich glaube, es ist für niemanden schön, zu hören, dass er doch mal eine Therapie machen soll und für einen Mann schon gar nicht. Warum geht Ihr nicht gemeinsam als Paar? Es gibt doch nicht nur einen "Sündenbock", sondern es betrifft die ganze Familie. Ich wünsche Euch, dass Ihr einen guten Weg miteinander findet! LG Johanna

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 22:28



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Hallo, ohje, du Arme, das hört sich ziemlich heftig an...!!! Kann es vielleicht sein, dass dein Mann mit der Situation überfordert ist, der älteste Sohn ist gestorben, das könnte er vielleicht noch nicht verarbeitet haben und zudem sind eure anderen Söhne beide behindert, womit er vielleicht nicht so gut umgehen kann.... Vielleicht wäre hier eine Familientherapie sehr sinnvoll. So kommt eventuell ja mal heraus, warum sich dein Mann so verhält. Konfrontier ihn mit seinem Verhalten und sag ihm, wie der Junge sich in der Situation fühlt... Wünsche euch alles Gute und das ihr schnell eine Lösung findet... Kathrin

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 22:30



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hallo, ich denke, er ist total überfordert. ein kind verloren, 2 kinder im haus, die behindert sind, damit kommt er wohl nicht klar. es wäre wohl am besten, wenn ihr alle zusammen eine lösung sucht. eine trennung ist auch nicht der beste weg, dein älterer sohn wird dann denken, daß er schuld ist. das wäre fatal. hat dein mann ärger oder streß im job? vielleicht wird ihm alles zu viel? claudia

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 22:34



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Danke für eure Antworten. Mein Mann war schon immer so abweisend gegen J. Ich hatte nach J.`s Geburt schwere Depressionen und mein Mann war damals selbst überfordert, da er sich nach seinem Job, gleich ums Kind kümmern "musste". Ich habe große Schuldgefühle, das ich damals diese Depressionen hatte, vielleicht wäre mein Mann heute anders zu J. Familientherapie habe ich ihm auch schon vorgeschlagen, er WILL NICHT. Sein Argument : ich erzähle fremden Menschen nicht meine ganzen Probleme. Ich möchte so gerne meine kleine Familie zusammen halten, glaube aber langsam , das es nicht funktioniert :(

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 22:54



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du kannst doch nichts dafür, dein sohn nicht und dein mann doch eigentlich auch nicht... glaubst du denn, daß er euren sohn nicht mag, weil er ihn für deine depri nach der geburt verantwortlich macht? wenn ja, hat er da wirklich eine extreme scheuklappendenke! vielleicht solltest du ihm klar machen, daß er mit seinem verhalten euer familienleben und auch die psyche eurer kinder nachhaltig schädigt bzw. zerstört. auch wenn es weh tut: sprich ihn darauf an, daß SO kein zusammenleben möglich ist. frag ihn, ob er glücklich ist, ob er sich das so vorgestellt hat. vielleicht regt es ihn mal zum nachdenken an. claudia

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 22:58



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Das habe ich alles schon gemacht, es bringt nichts. Ich glaube wirklich, das er J. die Schuld gibt für alles.

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 23:02



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Tanny, ich sehe einen Teil des Problems auch bei Dir. Du bist u.a. zu duldsam; das spricht aus Deinen ganzen Worten, wie ich mir einbilde. Und Du nimmst "Schuld" auf Dich, wo es nicht nötig ist, was natürlich auch Dein Großer spürt. Irgendwie spielt ja Deine ganze Familie ein Schuld-Zuschiebe-Spiel wie Mühle auf dem Spielbrett. Jeder schiebt seine Steine irgendwo oder zu irgendwem hin und sei es zu sich selbst. Schmeisst diese Schuldsteine schnellstens von Eurem Spielbrett und spielt dort um etwas ganz anderes. Ich schlage ganz pragmatisch vor: Wenn Du schon erst mal auf Deinen Mann wenig Einwirkemöglichkeit hast, dann fang bei Dir an, etwas zu ändern. Beobachte doch mal Deine Rolle, die du da spielst. Dein Sohn hat Dich gepiekst und Dir den Stift ins Gesicht geschleudert - wahrlich ein Wink mit dem Zaunpfahl. Mama, reagiere, mach was! Ich wünsche Dir viel, viel Kraft und Willen und die richtigen externen Berater. Ich würde die Ehe und Familie nicht so schnell aufgeben. Sondern um sie kämpfen. Ihr seid es Euren Kindern und Euch selbst schuldig. Und bei Deinem Mann sehe ich auch noch Hoffnung. Er scheint zumindest noch nicht resigniert zu haben, wie ich an seiner Aggressivität zu sehen meine.

Mitglied inaktiv - 30.04.2009, 00:31



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Ich habe jetzt nicht die anderen Postings gelesen, aber ich glaube nicht, dass dein Mann euren Sohn nicht lieb hat. Jemanden lieb haben und das ihm auch zeigen zu können, ist nicht unbedingt dasselbe. Ich habe das Gefühl, dass dein Mann überfordert und unglücklich ist und ein Ventil sucht, um sich irgendwie zu äußern. Das trifft dann zu Unrecht euren Sohn, den er irgendwie als "Sündenbock" ansieht und bei dem er sich traut, seine Agression abzulassen. Nicht sehr erwachsen, unfair und fies, aber leider oft der Fall... Ihr habt ja wirklich ein schwieriges Leben mit viel Sorgen und dein Mann kennt anscheinend keinen guten Weg damit umzugehen. Wenn er selbst schon sagt, dass er "die ganzen(!) Probleme" nicht mit Fremden besprechen will, zeigt das, dass er ahnt, dass er allerhand klären müsste in sich/ für euch/mit euch. Bitte sucht euch Hilfe, vielleicht auch konkret eine Familienhelferin, die er auch kennenlernt und die möglicherweise sein Vertrauen gewinnt. Oder habt ihr einen Kumpel, der feinfühlig ist und mal mit ihm reden könnte? Und macht dein Mann irgendwas zu seiner eigenen Entspannung und zum Agression rauslassen (Sport etc.)? Gerade für Männer ist das oft so schwer zuzugeben, dass sie Hilfe brauchen...puh. Und ich würde dir raten, ihm gegenüber nicht zu sagen (ihm quasi vorzuwerfen), dass er euren Sohn nicht lieb hat, vielleicht trifft ihn das noch zusätzlich. Mach auf liebevolle Weise Druck, weil du dich um ihn und um euch sorgst. Hab Verständnis - nicht für sein blödes Verhalten - aber vielleicht für das dahintersteckende Unglücklichsein. Ich drück euch so die Daumen. LG, Minimonster

Mitglied inaktiv - 30.04.2009, 10:44



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Oh je! Lass Dich erstmal drücken! Das ist wirklich schlimm! Ich versuche mal, meine Gedanken zu ordnen. Bin sonst eher nur Leserin, aber Dein Beitrag hat mich tief berührt! Ich denke, Ihr braucht auf jeden Fall Hilfe von aussen, das muss ja nicht gleich eine "Therapie" sein, sondern eher Familienhilfe. Du hattest ja glaub ich geschrieben, dass jemand zu Euch kommt? Dein Sohn schreit jedenfalls nach irgendeiner Reaktion von Dir (die Sache mit dem Stift). Natürlich streitet er sich dann auch mit dem Papa, er ist ja ein Kind! Aber dein Mann kann m.M. momentan die Vaterrolle nicht ausfüllen. So werdet Ihr alle zusammen unglücklich bzw. seid Ihr es schon. Den Tod eines Kindes zu verkraften ist schon Schwerstarbeit... und dazu kommen ja noch mehr Probleme bei Euch, die für sich allein schon nicht einfach zu schultern sind. Für mich entsteht der Eindruck, dass Dein Mann den Tod des Großen nicht verkraftet hat. Was ja auch verständlich ist, kann man das überhaupt jemals abschliessen? Wie ist sein (auch dein?) Sohn denn gestorben, redet Ihr darüber oder meidet er das Thema? Unbewusst scheint er dem mittleren vorzuwerfen, dass er die Stelle des "Ältesten" niemals so ausfüllen kann wie der tote Sohn, der vielleicht gesund war? Und er ist wütend auf das Leben, auf den lebenden Sohn und auf sich selber, dass er keinen gesunden Erstgeborenen "vorzuweisen" hat. Dass er den Tod nicht verhindern konnte, dass das Leben ungerecht ist. Vieleicht plagt er sich auch mit dem Gedanken, wieso ausgerechnet dieser Sohn sterben musste und nicht der andere? Und ist über diese Gedanken kreuzunglücklich und kann sie sich nicht verzeihen? Und ist deswegen so abweisend zum Sohn, weil diese Gedanken wiederkommen wenn er ihn ansieht und die er sich nicht eingestehen will? Das klingt jetzt heftig, aber solche Gedanken erscheinen mir normal und müssen sicher auch professionell verarbeitet werden. Evtl. hat seine Familie sehr traditionelle Vorstellungen vom Erstgeborenen. Weisst Du, wie ich das meine? Der 1. Sohn ist ja immer was Besonderes usw.usw. Und dein Mann kann sich jetzt in eurer speziellen Sizuation nicht davon befreien?! Es tut mir so leid, was Ihr durchmachen müsst! Aber ich glaube AUF KEINEN FALL, dass er sein Kind nicht liebt! Da ist nur was komplett verschüttet und er kommt da nicht raus! Ich denke aber auch, dass es Euch nicht weiterhilft, wenn Du ihn in die Therapie schicken willst. Ihr solltet alle zusammenhalten und gemeinsam Hilfe holen. Versuche, in Ruhe mit deinem Mann zu reden, dass Du ihn liebst und seine Kinder ihn brauchen und dass Du weisst, dass er seine Söhne liebt. Denn das tut er ganz bestimmt. Ihr seid nur grad im Ausnahmezustand! LG Jana

Mitglied inaktiv - 30.04.2009, 17:09