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Freundin behandelt mich wie Luft

Thema: Freundin behandelt mich wie Luft

Hallo, normalerweise nutze ich gar keine Foren, aber ich sitze gerade in einer Nachtschicht und meine Gedanken kreisen die ganze Zeit und ich habe das Gefühl langsam wahnsinnig zu werden. Ich bin mit meiner Freundin nun seit fast 3 Jahren zusammen. Im Februar stellten wir fest, dass sie bereits in der 7. Woche schwanger ist. Da war erstmal Panik und Gefühlschaos angesagt, da es seit Dezember (also seit Beginn der SS) in der Beziehung gekriselt hat. Wir haben uns dennoch zusammengerauft, uns für das Kind entschieden und dementsprechend weiter geplant. Nun haben wir noch 80 km getrennt voneinander gewohnt. Ich in einer Eigentumswohnung meiner Eltern, wo ich nur Nebenkosten zahlen musste, sie zur Miete. Sie wohnt in einer dieser Städte, wo die Mieten astronomisch und der Mietraum sehr rar ist, deswegen war es direkt ein Streitthema, wo wir wohnen sollten. Am Ende habe ich kleinbei gegeben, da ich ihr Argument, dass sie ihre Freunde und Familie griffbereit braucht über die finanziellen Bedenken und den Stress einen neue Wohnung zu finden und umzuziehen gestellt. Wir haben eine schöne Wohnung gefunden und ich habe mein Arbeitspensum erhöht, damit wir uns das ganze überhaupt erlauben können. Ich studiere nebenbei auch noch und versuche gerade meinen Abschluss zu machen, während all dies passiert. Und jetzt komme ich zum Problem: Sie behandelt mich, als wäre ich ihr absolut lästig. Ich tue mein bestes um der Situation gerecht zu werden und an allen Baustellen gleichzeitig zu sein und sie ist nur noch abweisend. Von Intimität braucht man gar nicht mehr reden, für mich wäre es schon das Größte einfach mal von ihr in irgendeiner Form Zärtlichkeit zu erfahren, oder mal ein liebes Wort zu hören. Ich bin echt komplett verzweifelt, weil ich gerade so viel auf die Karte setze, dass diese Beziehung funktioniert und ich langsam ernsthaft glaube, dass sie überhaupt nichts mehr für mich empfindet und bei mir wächst der Frust und die Angst auch die ganze Zeit. Der Mietvertrag ist unterschrieben, ich plane die ganze Zeit schon wo was stehen kann und wann ich die ersten Sachen in die neue Wohnung bringen kann und meine Freundin schickt mir nur einsilbige Nachrichten, wenn ich sie frage wie ihr Tag so ist, oder wie es bei der Hebamme lief. Hat irgendwer einen Rat, wie ich mich verhalten soll?? Ich wünschte einfach gerade, dass der Umzug nicht so vor der Tür stehen würde, sonst könnte ich mal etwas Distanz aufbauen und ihr Verhalten spiegeln, damit sie mal merkt wie scheiße sich das anfühlt, aber das passt gerade vorne und hinten nicht. Ich sehe mich schon in einer Fremden Stadt, in kompletter Abhängigkeit von ihr, fern von meinen Bezugspersonen, die Wohnung in der ich gelebt habe (die für eine Familie mit einem Kind perfekt gewesen wäre) wird von meinen Eltern verkauft und so gibt es da auch kein Zurück mehr und das Baby kommt ja auch bald.

von Bimto am 17.05.2024, 23:11



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Für mich fühlt es sich so an, als wäre deine Freundin in einer Art Schockstarre. Ich finde es bewundernswert, wie du das Ganze händelst. Du übernimmst absolut Verantwortung, und das ist toll. Aber das setzt euch beide auch unter Druck. Bis vor 3 Monaten hatte sie mit dir eine Fernbeziehung und konnte ansonsten tun und lassen, was sie wollte. Jetzt bekommt sie auf einmal ein Kind, einen Mann und eine neue Wohnung und kommt wahrscheinlich emotional nicht mit. Vielleicht könnt ihr mal etwas unternehmen, wo ihr mal ein bisschen runterkommen könnt - für mich wäre das z. B. ein Waldspaziergang - und dann fragst du sie, was los ist. Auch sie muss sich irgendwann festlegen. Vielleicht braucht sie mehr Freiheiten. Aber offensichtlich braucht sie noch etwas Zeit, um sich darüber klar zu werden.

von Samira6 am 18.05.2024, 07:45



Antwort auf Beitrag von Samira6

Sie wolltre ihre Familie und Freunde nicht "Verlassen"? Was ist mit Deinen Freunden und Familie? Diese kurzen und knappen Antworten würden mich hellhörig werden lassen, Sie ist ganz schön egoistisch. Ich müsst Euch mal zusammensetzen und reden. So machst du dich kanputt. Mittlerweile soll sie die Schwangerschaft mal verkraftet haben. Aber ganz ehrlich, ich sehe da etwas schwarz für dich.

von bea+Michelle am 18.05.2024, 08:48



Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

Du arbeitets mehr um die Wohnung zu zahlen. Was macht sie??

von bea+Michelle am 18.05.2024, 08:50



Antwort auf Beitrag von Bimto

Hallo, das klingt überhaupt nicht gut. Wenn man so jung ist und das erste Kind erwartet, sollte die Liebe schon noch groß sein. So war es zumindest bei mir und meinem Mann. Natürlich kann eine überraschende Schwangerschaft erstmal belastend sein. Trotzdem stimmt mit der Art deiner Freundin dir gegenüber etwas nicht. Für mich klingt es fast, als ob sie eher an einem Vater für ihr Kind, als an dir als Mann interessiert ist. Sie muss in der Schwangerschaft nicht so viel Lust auf Sex haben, das ist oft so. Aber Nähe, Gespräche, liebevolle Nachrichten wären schon wichtig und auch normal. Ich denke, dass eure Beziehung nicht in Ordnung ist, und eigentlich weißt du das längst selbst. Ich würde jetzt die Reißleine ziehen und nicht mir ihr zusammenziehen. Aus einem unterschriebenen Mietvertrag kommt man oft auf Kulanzbasis und ohne Kündigungsfrist nochmal raus. Meine erwachsene Tochter hat vor kurzem auch einen Mietvertrag kurz nach der Unterschrift gekündigt. Sie hat eine Art „Aufwandsentschädigung“ an den Vermieter bezahlt, auf die sie sich geeinigt hatten (ca. halbe Monatsmiete). Selbst wenn der Vermieter das nicht akzeptiert (erstmal fragen!) und auf der üblichen Kündigungsfrist besteht, würde ich trotzdem kündigen. Rede dir nicht ein, dass das alles „nicht geht“. Natürlich geht es. Menschen tun es jeden Tag. Das Leben läuft oft anders als geplant, und selbstverständlich gibt es da Lösungen, auch wenn sie unbequem sind. Erstmal nicht zusammenzuziehen heißt ja nicht, dass ihr euch trennen müsst. Es heißt nur, dass ihr beide noch nicht soweit seid. Ich würde erstmal abwarten, wie sich eure Beziehung entwickelt und ob es da überhaupt nochmal zu einer Verbesserung kommt. Jetzt ist es einfacher, nochmal mit einem blauen Auge da herauszukommen, als wenn erstmal alles eingerichtet ist. Hör vor allem auf dein Bauchgefühl. Ignoriere es nicht, denn das rächt sich absolut immer. LG

von Bonnie am 18.05.2024, 09:40



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Hier unterschreibe ich! Außerdem würde ich mich auch noch mal mit der Frage auseinandersetzen, ob das Kind wirklich von dir ist (allerdings erst mal nur für dich). Du musst jetzt ins Gespräch mit deiner Partnerin gehen und ganz deutlich deine Grenzen aufzeigen und auch deine Bedürfnisse klar artikulieren. Deine Partnerin wirst du nicht ändern können, da kannst du noch so viel ackern und dich verbiegen.

von JakobsMutti am 18.05.2024, 10:17



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Ich bin da ebenfalls auch voll bei Bonnie. Würde definitiv jetzt die Reisleine ziehen bevor man wirklich richtig eingezogen ist. Muss ja nichts finales sein aber ihr müsst unbedingt offen drüber reden. Ich könnte mir gut vorstellen, da du ja meintest, dass die Beziehung eh nicht so gut lief, dass für sie das mit der Schwangerschaft vielleicht auch so richtig bewusst geworden ist, dass es tatsächlich nicht passt aber sie jetzt nicht mehr rauskommt aus der Sache bzw. Angst hat mit dem Kind alleine zu sein etc. und es jetzt irgendwie versucht durchzuziehen.

von 12Mami am 18.05.2024, 11:38



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Hast du das Posting eins unter deinem gelesen? Ich musste ein bisschen schmunzeln - das könnte die andere Seite der Medaille sein. Also die Gefühle deiner Partnerin? Eine Schwangerschaft verändert alles. Du bist offensichtlich der Typ, der voll Verantwortung übernimmt, aktiv wird, planen und vorsorgen will. Versteh mich nicht falsch, dass finde ich toll! Aber ich erinnere mich auch, wie es war das erste Mal schwanger zu sein. Mein Körper war plötzlich von komischen Hormonen geflutet. Ich war überhaupt nicht mehr ich. Dazu war mir dauernd schlecht, ich hatte Schmerzen an Stellen über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Hübsch wurde ich durch den Bauch und die Wassereinlagerungen auch nicht. Sah er anders, konnte ich so überhaupt nicht nachvollziehen, sodass ich es ihm tatsächlich einfach nicht geglaubt habe. Ich wollte nicht, dass er Sachen organisiert und macht und tut. Ich wollte einfach nur, dass er für mich da ist, mich in den Arm nimmt. Und ich so dann irgendwann die Kraft habe, ihm das alles vorzujammern. Im meinem Kopf stand die Welt still. Er ist um diese Welt rumgewuselt und hat alles noch chaotischer gemacht. Zusammengefasst: er hat mich nicht verstanden und ich ihn nicht. Also alles sch***. Unser Fazit im Nachhinein: Schwangerschaft und frühe Babyphase sind einfach nicht unsere Zeit. Das wurde erst nach dem 1. Geburtstag besser. Seitdem sind wir beide wieder wir und auch unsere Beziehung wieder harmonisch. Versucht euch zusammen zu setzen und offen zu reden. Vielleicht kannst du auch mit deinen Eltern reden? Um eine Wohnung zu verkaufen, ist es im Moment doch eh kein besonders guter Zeitpunkt (hohe Zinsen..). Vielleicht kannst du sie erst einmal untervermieten. Vielleicht sogar möbliert? Als Zeitvertrag für 1 Jahr? Dann hättest du einen Plan B, wenn es wirklich nicht besser werden sollte oder total eskaliert. Künstlich,Distanz aufbauen und Verhalten spiegeln - sorry, aber der Teil deines Gedankenkarussels ist kindisch. Ihr steckt gerade beide im Chaos. Da noch mehr Unsicherheit und emotionalen Druck reinzubringen, dass kann nur schief gehen. Was ihr braucht, ist weniger Druck. Mehr Zeit für euch als Einzelpersonen und als Paar. Habt ihr vielleicht noch ein bisschen Urlaub übrig? Ein paar Tage Beine baumeln lassen. Abhängig von ihr bist du übrigens überhaupt nicht. Du hast einen Job und kannst jederzeit zurück in deine Stadt. Sie und das Kind in der zu teuren Wohnung einfach sitzen lassen (sorry, überspitzt, aber so ist es). So wie du schreibst, wie sie erst mal zuhause sein und erst wieder arbeiten können, wenn ihr einen Kitaplatz habt? Somit ist höchstens sie von dir abhängig. Würde sie zu dir ziehen, könnte sie im Fall einer Trennung trotz fehlendem Einkommen nicht zu ihrer Familie zurück ziehen, wenn du nicht einverstanden bist. Das Risiko würde ich an ihrer Stelle auch nicht eingehen. Gerade wenn es kriselt. Ohne Baby sind 80km keine Distanz. So lange ist mein Arbeitsweg auch. Du kannst dich trotzdem abends mit Kumpelm treffen und dann erst nach Hause fahren. 80km mit heulendem Baby im Auto damit die Oma es dann mal für ein Stündchen nehmen kann - das ist eine ganz andere Belastung

von BabyBoy20 am 18.05.2024, 18:17



Antwort auf Beitrag von Bimto

versteh mich nicht falsch, denn es ist sehr löblich dass du die komplette verantwortung übernimmst aber man kann den partner mit überfürsorge auch erdrücken , so dass der respekt ihm gegenüber immer mehr schwindet. und respekt ist genauso wichtig wie liebe in einer beziehung zwischen 2 menschen . trag ihr nicht den hintern hinterher und zieh dich auch mal zurück. lass sie auch verantwrtung übernehmen und versuche nicht dass alles immer friede freude eierkuchen ist.

von mauspm am 19.05.2024, 12:14



Antwort auf Beitrag von Bimto

Eine gesunde Beziehung mit zwei erwachsenen Partnern geht nicht an Überfürsorge kaputt, in der Beziehung stimmt grundlegend etwas nicht. Es kriselte ja bereits vor der Schwangerschaft. Warum soll es jetzt plötzlich besser werden? Ich kenne keine Beziehung die durch ein gemeinsames Kind gerettet wurde und plötzlich funktional wurde.

von JakobsMutti am 19.05.2024, 14:33



Antwort auf Beitrag von JakobsMutti

das mit der berfürsorge sehe ich anders aber dass ein kind keine beziehung retten kann sehe ich wie du

von mauspm am 20.05.2024, 13:03



Antwort auf Beitrag von Bimto

Mein Rat, nehmt euch Zeit füreinander. Redet miteinander und hört euch auch wirklich zu. Jeder hat Ängste, Erwartungen und Hoffnungen. Es kommen wichtige Entscheidungen auf euch zu die ihr als Paar treffen müsst. Sie ist vielleicht so ruhig, weil sie Angst hat vor der kommenden Veränderung. Eine Schwangerschaft verändert alles. Nicht nur der Körper, auch die Hormone, Stimmungen. Sie wird sich abhängiger fühlen. Sie gibt einen Teil ihrer Unabhängigkeit auf. Das machte mir anfangs zu schaffen. Auf einmal für ein Mensch verantwortlich zu sein, finanziell auf meinen Partner angewiesen zu sein. Was ist mit meiner Arbeit, da wurde ich als Schwangere gleich abgestempelt. Wie geht es danach weiter. Usw. Was du du bzw ihr beide unbedingt überlegen müsst. Gemeinsames Sorgerecht. Willst du das Sorgerecht deines Kindes? Wenn man nicht verheiratet ist, muss man zusammen zum Jugendamt und das gemeinsame Sorgerecht beantragen! Nicht nur die Vaterschaft anerkennen sondern auch das Sorgerecht. Die Mutter hat es automatisch, du als werdender Vater musst dir das Einverständnis der Mutter notariell bestätigen lassen, das auch du das Sorgerecht hast. Nur so hast du "rechtlich" Mitspracherecht in der Erziehung. Das kann man gemeinsam "vor" der Geburt in Ruhe erledigen (keine Ausreden). Das ist jetzt sehr wichtig und da müsst ihr unbedingt drüber reden, bzw. du darüber nachdenken / informieren. Nicht einfach nur Vaterschaft anerkennen, sondern auch gemeinsames Sorgerecht beantragen. So haben wir es bei unseren Kindern gemacht. Du musst dann bei allen wichtigen Entscheidungen unterschreiben und kannst Auskünfte einholen. Man weiß nie was die Zukunft bringt. Als ich das erste Mal schwanger war, wollte ich mit meinem Partner mehr kommunizieren, da es viel zu klären gab. Ich hatte Ängste, er hatte Ängste. Wir stritten auch mal. Jeder hatte so seine Vorstellungen. Die mussten wir auf einen Nenner bringen. Wie geht es weiter, wie finanzieren wir "uns". Er hatte Angst das ich ihn irgendwann nur als Zahlender sehe und ihn verlassen könnte. Seine Kollegen machten ihm da Angst .... Er kam mit Horrorgeschichten nach Hause wie es den anderen oder Bekannten ergangen ist. Redet darüber. :D Unsere Tochter wird bald 8, wir sind noch zusammen und ich wurde nochmal Mama vor einem Jahr. ;) Habt Mut, Vertrauen ineinander. Eltern-Zeit muss geplant werden, ich empfehle dir auf jeden Fall die 2 Monate Eltern-Zeit als Vater mitzunehmen. Die Zeit kommt nie wieder. Ein Baby ist ein Wunder. Finanziell gesehen finde ich es tragisch die Eigentumswohnung aufzugeben. Ihr könntet beide mietfrei wohnen und 80 km ist nun wirklich keine Hürde. Habt ihr Auto? Deine Freundin wird das nächste Jahr oder mehrere Jahre weniger Geld haben bzw. nur Elterngeld erhalten. Ihre Mutter kann zu euch oder sie zu Besuch kommen. Jeder muss Kompromisse machen. Sie könnte Babykurse machen, Babykreise besuchen und neue Mami's kennenlernen mit gleichaltrigen Kindern. Findet das richtige Maß für euch beide. Redet in Ruhe miteinander. Jetzt seid ihr nur zu zweit. Das wird anders wenn ihr ein süßes aber sehr forderndes Baby habt, das euch beide Tag und Nacht braucht. Klärt vorher soviel wie möglich. Alles Gute.

von Sannie180 am 19.05.2024, 18:50



Antwort auf Beitrag von Bimto

Da es vorher schon gekriselt hat, liegt der Gedanke nahe, dass deine Freundin nur wegen des Babys die Beziehung noch irgendwie aufrecht erhält. Mit Liebe hat ihr Verhalten aber nichts zu tun. Ich glaube, du musst jetzt versuchen, den Schleier von den Augen zu nehmen und ehrlich zu dir selbst sein. Man kann Gefühle nicht erzwingen. Und sie ändern sich auch weder durchs Zusammenziehen noch durch die Ankunft eines Babys. LG

von Bonniebee am 22.05.2024, 14:40