Partnerschaft

Forum Partnerschaft

Umzug zum Partner, aber irgendwie komme ich nicht an

Thema: Umzug zum Partner, aber irgendwie komme ich nicht an

Hallo, mich würde interessieren, ob jemand ähnliches erlebt hat und wie ihr damit umgegangen seid ... Mein Mann und ich leben quasi in der Gegend aus der er kommt. Meine Familie wohnt etwas weiter weg. Ich habe zu meiner Familie ein sehr gutes Verhältnis. Trotzdem haben wir uns nach der Hochzeit beide dazu entschieden zu der Familie meines Mannes zu ziehen. Und ich komme seit vier Jahren irgendwie nicht so richtig zur Ruhe. Ich habe ständig "Heimweh" nach meiner Familie. WIr besuchen uns so oft es geht ... ca. 1 mal in 1-2 Wochen. Manchmal mehr. Umzug zurück ist zurzeit nicht möglich, da wir beide hier einen guten Job haben. Ich war in den letzten vier Jahren in Elternzeit. Viel mit den Kindern alleine zuhause. Denke, dass das das Heimweh bestärkt hat. Ich werde in den nächsten paar Tagen wieder arbeiten gehen und erhoffe mir so mehr Zufriedenheit. Ich liebe meinen Beruf sehr. Freue mich auf neue Kollegen und neben dem Mama- und Hausfrausein auch meinem Beruf nachgehen zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass ich dadurch weniger Zeit zum Grübeln haben werde. Ich habe hier in der neuen Gegend auch Freunde gefunden. Aber ich finde, dass junge Frauen mit Kindern irgendwie wenig Zeit haben. Ich habe den Eindruck, dass die meisten entweder mit ihren Kindern, ihrem Haushalt oder ihren Eltern "beschäftigt" sind. So ist meine Erfahrung. Viele Freundschaften bestehen seit Jahren ... da muss man als Neuankömmling reinfinden ... Ich weiß, dass einmal sehen in 1-2 Wochen eigentlich nicht wenig ist, aber manchmal fehlt es mir einfach mal nen kurzen Spaziergang mit Familienmitgliedern zu machen oder einfach mal kurz bei ihnen reinzuschauen ... einfach mal ... die in der Nähe zu haben ... Klar ist meine Schwiegerfamilie hier ... aber die Beziehung zu ihnen ist mit der zu meinen Eltern überhaupt nicht zu vergleichen. Vielleicht steckt jemand in einer ähnlichen Situation oder hat das schon durch ... ich würde mich über etwas Austausch freuen. :-)

von Kleeblatt4 am 15.08.2016, 13:31



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Ich bin sicher, dass das besser wird, wenn du wieder arbeiten gehst und weniger daheim rumhängst! Bei mir wurde es mit der Arbeit viel besser, und als ich dann über das Kind noch Leute am Wohnort kennen gelernt hatte, war eigentlich alles in Ordnung. Ich würde immer noch lieber bei meiner Familie wohnen, aber so geht es auch. Ich fahre fast jede Woche mit den Kindern (manchmal mit Mann, wenn er frei hat) hin. Zum Ratschen und damit die Kinder eine enge Beziehung zu den Großeltern und der Familie meines Bruders aufbauen und aufrecht erhalten können. Das reicht mir idR auch. Ab und zu telefonieren wir unter der Woche, aber nicht oft. Das wird schon! LG.

von Häsle am 15.08.2016, 14:02



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Wir haben es versucht und uns wegen der Arbeit auf halber Strecke im Wohnort der "Schwiegermonster" niedergelassen. Es war ein Versuch und ich hab den guten Willen gezeigt. Scheiß Verhältnis, tolle Wohnung, alles schick aber wir fühlten uns beide im Ort nicht "Zuhause". Jetzt in der 37 SSW gab's die Schlüssel fürs neue Heim im alten Heimatort. Ich habe sogar fast die ganze Schwangerschaft im Garten meiner Eltern und alten Kinderzimmer verbracht, mit Ehemann. Hier gehören wir her. Nur hier schieb ich Kutsche :-D Hut ab, dass Du so durch hältst... Seht nur zu, dass ihr zurück kehrt, bevor sich die Kinder tränenreich von Freundschaften verabschieden müssen... Alles Gute.

Mitglied inaktiv - 15.08.2016, 19:43



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Auch ich wohne im Nachbarort meiner Schwiegereltern und Schwägerinnen mit Familien. Meine Familie wohne ca. 40 km entfernt. Meine Schwiegerfamilie ist absolut in Ordnung. Meine eigene Familie toppen sie natürlich nicht ;-) Ich hatte den Vorteil, dass ich Vollzeit arbeitete, als ich zu meinem Mann zog. Ich war den ganzen Tag außer Haus und somit beschäftigt. Anschluss hier im Ort hatte ich nicht - ich hatte auch keine Lust als "Nicht-Mama" zu den Mamas auf den Spielplatz in der Nähe zu gehen. Meine Eltern besuchte ich ca. 1x in 2 Wochen nach der Arbeit. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich so sehr darauf freute, ins neue Haus zu ziehen, dass ich nach 2 Tagen im Haus so richtig "daheim" war und nicht mehr mit der Situation haderte. Erst als ich ein Kind bekam udnd nach und nach die Freundschaften in meinem Heimatort aufgrund Entfernung einschliefen, bemerkte ich einen Anflug von Einsamkeit. Ich finde aber, dass durch ein Kind sehr schnell neue Freundschaften entstehen. Ich habe zwei sehr nette Mädels in der direkten Nachbarschaft kennengelernt. Mit denen treffe ich mich nicht nur auf dem Spielplatz, sondern wir unternehmen auch gerne und viel ohne unsere Kinder (Shoppingtouren, Hugo-Abende, Wellnesstage (volles Mädels-Klischee-Programm ;-D) etc.). Mit meiner Mama telefoniere ich täglich. Wegen den Enkelkindern sehe ich unsere Eltern auch ca. 1x/Woche. Hilft dir mit deiner Familie zu telefonieren oder zu skypen nicht ein wenig über das Heimweh hinweg? Bei mir war das schon der Fall. Nach 10 Jahren im "neuen" Dorf bin ich angekommen. Ich kenne fast alle Leute, die kennen mich und ich fühl mich hier sauwohl! Ich hoffe, dass auch du diesen Punkt noch erreichen wirst!

von mimavi am 15.08.2016, 19:56



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Wow - ich kann das so ganz und gar nicht verstehen. Deine Worte sind für mich so fern wie der Mond (den ich aber gern mal besuchen würde). Du bist doch erwachsen!!!!!! Hast ein eigenes Leben, eigene Kinder, bist eine eigene Persönlichkeit! Da muss man doch nicht ständig an Mamas Rockzipfel mehr hängen. Ihr seht euch doch noch irrsinnig oft. Wenn dir langweilig ist - was ich verstehen kann bei vier Jahren zuhause - leg dir ein Hobby zu, Kern was neues, mach ne Fortbildung, mach was was du gerne machst, Reise mit den Kindern und und und.

von kirshinka am 16.08.2016, 06:55



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Ich meinte natürlich "Lern" was neues... Und 40km ist ja quasi um die Ecke! Meine Freundschaften haben 8 Jahre getrennte Kontinente überlebt und seit 8 Jahren 700km Entfernung in Deutschland - die Beziehung zu meiner Mutter und Bruder übrigens auch!

von kirshinka am 16.08.2016, 07:00



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Ich wohne seit 1992 fast 600 km entfernt von zu Hause. Wir sehen uns im Normalfall 2 x im Jahr und telefonieren einmel pro Woche. Gelitten habe ich nur in den 2 x 6 Monaten Erziehungsurlaub. Trini

von Trini am 16.08.2016, 13:09



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Dankeschön für eure Antworten! Manches war ermutigend ... bei manchen hatte ich das Gefühl, dass ich etwas missverstanden wurde. Nein, ich muss nicht an Mamas Rockzipfel kleben, aber es gibt Tage ... teilweise je nach Lebenslage auch Wochen, wo es einem gut täte mal jemanden für einen spontanen kurzen Spaziergang zu haben ... für einen spontanen kurzen Besuch ... Nein, es sind auch keine 40 km, sondern mehr bei mir. Die 40 km bezogen sich auf eine andere Userin. Und es gibt Lebensphasen, in denen man dem Mann aus unterschiedlichen Gründen den rücken frei hält und sich selbst zurücknimmt. Je nach Charakter des Kindes und eigenem Charaktertyp muss man dann sehen, was möglich ist. Ich habe in den letzten Jahren das Augenmerk darauf gelegt, mich für die Familie zurück zu nehmen. Ich War Mama und Hausfrau in erste Linie ... Nun , wie erwähnt, gehe ich demnächst wieder arbeiten ... und das ist in meinen Augen eine gravierende Veränderung für die gesamte Familie, auf die ich mich sehr freue. Ich habe Freundinnen dazu gewonnen, ich habe mit Kindern gearbeitet, wir sind mit dem Mann auch zwischendurch weggefahren mit und ohne Kinder ... aber ist es denn so abwegig, dass man dennoch hier und da die Familie vermisst. Und sich fragt, ob der Umzug die richtige Entscheidung war. Ich bemühe mich sehr , dass meine Kinder eine gute Beziehung zu meiner Familie aufbauen, aber ich muss es bewusst tun, wegen der Entfernung. Würden wir näher beieinander wohnen, wäre es einfacher :) Ich heule ja nicht den ganzen Tag rum ;) aber hier und da fehlen mir meine Geschwister und Eltern - im ALLTAG :)

von Kleeblatt4 am 17.08.2016, 14:33



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

...meine Mutter wohnt etwa 40 km von uns, und wenn es nach mir ginge, könnten es ruhig noch ein paar km mehr sein, denn jedes Mal, wenn ich sie im ALLTAG erlebe, bekomme ich hinterher Verzweifelsanfälle und muss erst einmal Urschreie loslassen, um mich wieder abzuregen. Sie lebt (fast) komplett in ihrer eigenen Welt und glaubt wirklich, weil sie vor 50 Jahren mal eine Vorlesung über Kinder- und Jugendpsychologie gehört hat, ist sie jetzt Fachmann in dem Bereich und kann alles beurteilen. Meine Schwester ist ja derzeit wegen Burn Out längerfristig in einer Tagesklinik und meine Mutter ist der Meinung, früher hätte man gesagt, sie soll sich mal zusammen reißen, und dass meine Schwester Medikamente nimmt, findet Muttern völlig verkehrt. Ich würde mir da regelmäßig MEHR Abstand wünschen. Meine Mutter fehlt mir nicht im Alltag... Insoweit - nichts gegen Verwandtschaft, aber bitte mit genug Abstand! :)

von Leena am 17.08.2016, 20:06



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Ich hoffe/ glaube Dich ganz gut zu verstehen...? An meinen Eltern klebe ich auch nicht. Wir bauen aber ein Haus aus und das ist im gleichen Ort einfacher, wie wenn man erst ne Stunde zur Baustelle fahren muss. Zusätzlich hab ich Hilfe benötigt, da ich wegen gesundheitlicher Probleme in der Schwangerschaft gar nicht mehr allein sein durfte. Daher wohnen wir Übergangsweise wieder in meinem Elternhaus. Funktioniert ganz gut. Haben unsere Wohnung aber trotzdem behalten und das Ende naht ja :-) Meine Patenkinder wohnen fünf Meter weiter. Ich muss sie nicht täglich sehen aber mit der geringen Entfernung lässt sich einfach viel besser Kontakt halten. Fünf Minuten fix: "Wie war der erste Schultag wieder?" Zack 1/2 Stunde bei Omi ran. Genau das hat mir in den drei Jahren Abwesenheit gefehlt. Ich hatte nach der Arbeit nie lust und wollte einfach immer nur schnell Heim fahren. Jetzt lebt es sich wesentlich leichter. Deine Gedanken klingen für mich überhaupt nicht abwegig...

Mitglied inaktiv - 17.08.2016, 23:43



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

Ich weiß schon dass die 40km sich auf eine andere Userin beziehen nicht auf dich. Und wenn du so empfindest dann empfindest du halt so (ich geh auch nicht gerne mal spazieren - und wenn dann genieße ich es das alleine zu tun). Ich hab Freunde fürs soziale Netz und jede Menge zu tun. Und nein - ich habe noch nie "den Rücken frei gehalten" - und ich denke auch nicht "dass das im Leben jeder Frau mal eine Zeit kommt wo das so ist". Wie habe das Kind zusammen (leider nur eins) und wir sind dafür zu gleichen Teilen verantwortlich - genau wie für alle anderen Aspekte des Lebens.

von kirshinka am 18.08.2016, 00:17



Antwort auf Beitrag von Kleeblatt4

wächst nicht proportional zur Kontaktzeit. Ich behaupte mal, dass meine Söhne zu meinen Eltern ein mindestens genauso gutes Verhältnis hatten wie sie es zu den dicht dabei wohnenden Schwiegereltern hatten. Mein Vorteil in der gesamten Situation ist wohl, dass ich ERST von zu Hause weggegangen bin und DANN hier meinen Mann getroffen habe. Er ist also nicht "Schuld" an meinem Weggehen. Trini

von Trini am 18.08.2016, 10:25