Hallo,
seit unser Kleiner auf der Welt ist (September 02) ist in der Beziehung zu meinem Mann irgendwie der Wurm drin. Eigentlich war ich immer diejenige, die den ausgleichenden Pol in unserer Ehe gegeben hat. Was nun leider nicht mehr so möglich ist. Klar, ich bin alles andere als perfekt, und auch manchmal mit meinem Hausfrauendasein recht frustriert. Aber es macht mich fertig, daß mein Mann in letzter Zeit immer zynischer und aggressiver wird... Er ist zu unserem Baby rührend und kümmert sich auch sehr viel, aber es ist kein "Miteinander". Wir sind beide empfindlich, und manchmal glaube ich, egal was ich mache, es ist nicht genug (Frauenproblem?!). Vielleicht sollte ich noch hinzufügen: Ich stehe seit 1 1/2 Jahren eigentlich unter permanenter Spannung. Meine Mutter habe ich während ihrer Chemotherapie betreut, war sehr viel bei ihr. Letztendlich war die Therapie umsonst und sie ist nach langen Qualen letztes Jahr am Dezember gestorben. Und mein Mann suggeriert mir, daß ich die Trauer nicht so ausleben soll, was ich wegen unserem Baby auch nicht kann. Und das macht das Ganze nicht leichter.
Vielleicht waren wir vorher zu sehr ein eingespieltes Team. Aber ich denke, solange wir reden können, ist nicht alles verloren. Ich bin nur mit dem Zustand unserer Beziheung ziemlich unglücklich...
Könnt Ihr sagen, ob Ihr Euch auch verändert habt, und wann kehrte (wenn überhaupt) wieder "Normalität" ein?
LG Sabine
Mitglied inaktiv - 21.04.2003, 11:16
Antwort auf diesen Beitrag
Hi Bumblebear!
Also, ich bin schonmal kein Mann. Hab mich nur reingeschlichen um mal zu sehen, was hier so abgeht. Aber als ich deinen Beitrag gelesen hatte dachte ich, ich muß dir unbedingt zurückschreiben. Also: seit nem guten Monat wissen wir nun, das wir unser zweites Kind erwarten. Mein erster Sohn ist schon 4 und nun kommt bald das nächste. Wir hatten es eigentlich geplant und alles ist gut.
Aber mein Mann hat sich, seitdem er das weiß, seeehhhrrr verändert. Möglich ist auch, das ich jetzt einfach auch viel sensibler darauf reagiere, usw. Aber es ist halt nunmal so, das sich einiges geändert hat. Er ist sehr unsensibel und unzärtlich und schaut am allerliebsten nur fern. Nachdem ich schon ca. eine Woche alleine ins Bett gehe und er nur vor der Glotze hockt ging mir so einiges durch den Kopf. Betrügt er mich? Bin ich ihm nicht mehr attraktiv genug? Ich denke aber das die Antwort einfach nur diejenige ist: die Männer wissen nicht, wie sie mit uns umgehen sollen. Sie sehen sich in ihrer Rolle sicherlich auch oft überfordert und kommen in eine gewisse Regelmäßigkeit, die gefährlich sein kann. Ich habe mir vorgenommen jetzt nicht mehr zu fordern, sondern einfach nur zu warten. Er fehlt mir zwar, aber das wird sich doch wohl ändern?! Ich weiß es nicht.....jedenfalls wünsch ich dir auch, das es bei Euch bald besser wird.
Die Trauer zu deiner Mutter solltest du meiner Meinung nach UNBEDINGT voll ausleben. Du solltest deinen Mann (wenigstens am Wochenende oder an Feiertagen) darum bitten, auf die Kinder zu achten. Dann hättest du mehr zeit, mal in dich einzukehren. Dich einmal richtig auszuweinen, deiner Mutter nachzutrauern. Oder ihr gebt die Kinder mal ab und du hast zeit, mal wieder mit deinem Mann auszugehen. Das hilft oft wirklich, mal aus dem Alltag herauszukommen.
Also, wie gesagt: alles alles erdenklich gute!! Gruß und Kuß!!
Zeljka
Mitglied inaktiv - 21.04.2003, 14:23
