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Getrennt - und jetzt?

Thema: Getrennt - und jetzt?

Hallo, habe ein emotionales Problem - meine Ex und ich haben die Lisa, 18 Monate. Lisa wohnt bei Ihrer Mutter, und ich sehe beide momentan jeden dritten Tag, jedes zweite Wochende habe ich die Kleine, da ist sie wohlauf, bei der Mutter auch. In letzter Zeit ist Lisa sehr komisch und zurückhaltend, wenn ich sie einige Tage nicht gesehen habe. Kann dies in diesem Alter normal sein, oder sollte ich mir Sorgen machen? Lischen wacht nachts bei der Mutter öfter auf, schläft dann in ihrem Bett, da geht das dann. Bei mir schläft Lisa mit mir im Bett, da ist sie meistens ruhig. Mache mir jetzt Gedanken, ob da was "schief" geht, ob das die Folgen der Trennung von letztem Jahr sein könnten... Habe wohl Schuldgefühle wegen der Trennung und meiner zwangsweise ausufernden beruflichen Tätigkeit (doc-Nachtdienste-Krankenhaus...) Wie unterscheide ich solche Trennungsfolgen von altersüblichen Entwicklungsschritten? Sie ist noch zu klein, um darüber sprechen zu können, und ich möchte für sie da sein.

Mitglied inaktiv - 13.05.2008, 22:28


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Zuerst einmal finde ich es super, wie du dich trotz Trennung um deine Tochter kümmerst und dir Sorgen machst (muss ja auch mal sein, dass man sich von Mann zu Mann auf die Schultern klopft !) Ich glaube nicht, dass das Verhalten deiner Tochter unbedingt "äußere" Ursachen haben muss. Unser Sohn (jetzt 2) ist derzeit vollkommen auf seine Mama fixiert - wenn sie da ist, bin ich völlig abgemeldet. Das war nicht immer so, das sind eben so Phasen. Wir leben alle unter einem Dach und ich war sogar das letzte Jahr zuhause - an "Entwöhnung" kann es also nicht liegen. Außerdem hört es sich so an, als ob du deine Tochter ja ziemlich oft siehst, dass sie dich zwischendurch "vergisst" ist also auszuschließen. Die Trennung wird sie zwar sicher mitgekriegt haben, da du aber wie gesagt ja nach wie vor vorhanden bist, glaube ich nicht, dass sie das in diesem Alter allzu sehr trifft. Schuldgefühle sind zwar verständlich, aber: es ist sicher besser so, als sich zwangsweise wegen einem Kind nicht zu trennen - das richtet wahrscheinlich den größeren Schaden an, da dann das Kind Schuldgefühle bekommt. Ich würde mir nicht zu viel graue Haare wachsen lassen. Veränderungen des Verhaltens sind in diesem Alter wirklich an der Tagesordnung !

Mitglied inaktiv - 14.05.2008, 10:00


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Das kann ich nur bestätigen! Unser Sohn war lange Zeit ziemlich deutlich ein "Papa-Kind". Als er mit 1 1/2 Jahren 5 Tage wg. Rota-Viren im Krankenhaus lag und ich ihn wg. Ansteckungsgefahr nicht besuchen durfte (weil ich zeitgleich gerade auf der Wöchnerinnen-Station lag...), war es danach für eine kurze Zeit ganz schlimm. Ich durfte ihn nicht einmal mehr trösten, wenn er hingefallen ist. Das gab sich aber mit der Zeit auch wieder. Mit ca. 2 Jahren war der Papa nicht so interessant, da kam er ständig zum kuscheln und umarmen zu mir. Und z.Z., jetzt ist er 2 1/2, sind wir beide wohl gleichrangig für ihn. Ich würde die Situation weiter beobachten, und mich möglichst natürlich verhalten.

Mitglied inaktiv - 14.05.2008, 18:52


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Danlke, eure Einschätzungen tun gut. Es ist wirklich wichtig, wenn man in einer unbekannten Situation versucht, sich so natürlich wie einem möglich zu verhalten. Ist aber oft schwer, gerade wenn man viel Streß hat und die Selbstwahrnehmung fehlt. Was tut man gegen die Schuldgefühle?

Mitglied inaktiv - 14.05.2008, 20:59


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Gegen die Schuldgefühle direkt kann man zunächst wahrscheinlich nicht viel tun. Ich kann mir vorstellen, dass sie verschwinden, wenn du siehst, dass sich deine Tochter ohne größeren "Schaden" entwickelt. Und natürlich können dir die Menschen in deiner Umgebung Vertrauen geben, dass du am richtigen Weg bist. Wir hier können natürlich nur Ferndiagnosen stellen, aber für mich hört es sich wie gesagt sehr gut an !

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 21:02


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Hallo, ich glaube nicht, dass es ein Heilmittel gegen Schuldgefühle gibt. Vermutlich leiden fast alle, deren Kinder eine Trennung miterleben müssen darunter. (Mich eingeschlossen). Ich finde es super, dass Du dich so um Deine Tochter kümmerst und Ihr ein guter Vater bist und sein willst. Da gibt es ja nun unzählige andere Fälle, in denen sich Elternteile eben nicht so um ihren Nachwuchs Gedanken machen. Wenn Du Deiner Meinung nach, in Deiner besonderen Situation, Dein Bestes gibst, musst Du, so finde ich, auch keine Schuldgefühle haben. Ich wünsche Dir, dass die Schuldgefühle schnell irgendwie verschwinden und Du die Zeit mit Deiner Tochter voll und ganz genießen kannst. Mein Sohn ist nun fast 3 und will auch bei mir im Bett schlafen. Ich sehe das als Kompliment. Wenn er nachts mal kurz aufwacht, vergewissert er sich, ob ich da bin und schläft weiter. Ähnliches wurde mir auch schon von anderen Müttern berichtet. Mein Sohn ist sich, glaube ich, sehr sicher, dass ich immer für ihn da bin. Das zeigt mir seine Sicherheit in vielen alltäglichen Situationen. Ich will Dir damit einfach sagen, dass Deine Tochter vielleicht die Zeit mit Dir einfach ganz und gar auskosten möchte und einfach gerne bei Dir ist. Liebe Grüße Beatrice

Mitglied inaktiv - 14.05.2008, 22:21


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Und glaubt Ihr denn, dass es für ein Kind wichtig ist, beide Elternteile gleichzeitig zu erleben, oder ist es auch ok, nur den einen und dann den Andren zu sehen? (Wegen der Integration im kindlichen Erleben). Danke schonmal für Eure gute Hilfe!

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 22:18


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vielleicht wäre es ganz gut,wenn du dich mit deiner ex absprichst,was erziehung und gewohnheiten mit dem kind angeht.also,wenn die kleine eigentlich in ihrem eigenen bett schläft,wenn sie bei der mutter ist,ist es nicht so gut,wenn sie ,wenn sie bei dem vater ist mit in seinem bett schläft.das ist sehr wichtig,damit die kinder schlafen -lernen.meine tochter hat von anfang an in ihrem eigenen bett geschlafen und gott sei dank schläft sie gut,wenn mein mann und ich uns trennen sollten,wäre das für meine tochter ungewohnt und einfach schlecht,wenn sie auf einmal mit ihm ins bett schlafen würde.sie käme durcheinander,denn für kinder sind solche gewohnheiten wichtig.vielleicht könntest du dir ein kinder bett besorgen

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 23:55


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Da bin ich jetzt aber komplett anderer Meinung. Ich glaube, die Kleine checkt ohne Mühe, dass es bei der Mama so ist und bei Papa eben anders. Ich würde dir recht geben, wenn die Schlafsituation überhaupt ständig wechselt, egal bei welchem Partner. Aber zwei Einschlafrituale und zwei Schlafsituationen sind nach meinem Empfinden für ein kleines Kind durchaus erträglich. Zur eigentlichen Frage von Felix: ich denke, dass beide Partner getrennt erlebt werden, ist kein Problem. Gut ist ja angeblich immer, wenn es zumindest eine weibliche und eine männliche Bezugsperson gibt. Ob die nun unter einem Dach leben, ist nicht gar so wichtig. Ich kann mir aber vorstellen, dass für das Erlernen von Beziehungen im späteren Leben das Erleben der Partnerschaft der Bezugspersonen schon wichtig ist. Ob das nun der leibliche Vater bzw. die leibliche Mutter ist, spielt dabei wahrscheinlich eher eine untergeordnete Rolle.

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 19:44


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Da muss ich mal dazusenfen. Ich sehe das wie daidalos. Kinder können sehr gut unterscheiden, wo welche Regeln gelten. Von daher ist es sehr in Ordnung, dass Lisa bei ihrer Mutter im eigenen Bett und beim Vater im gemeinsamen Bett schäft. In dem Alter ist das Familienbett der Entwicklung eines Kindes sehr zuträglich und der gute Schlaf, den Felix73 beschreibt, ist Folge davon.

Mitglied inaktiv - 20.05.2008, 21:59