Geburtsbericht (Einleitung)

Hab mal etwas Zeit, meinen Geburtsbericht zu tippen. Mal sehen, wie das mit dem Handy klappt... Ich musste ja freitags zur Einleitung ins KH, weil ich ja den Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes im Mutterpass hatte und mein Nüchternwert die ganze Zeit grenzwertig war. Dazu kam dann noch, dass der junge Mann schon recht groß und schwer geschätzt wurde. Da ich bereits eine nicht so schöne Einleitung hinter mir hatte, habe ich an dem Abend rotz und Wasser geheult. Freitag ist mein Mann dann noch kurz zur Arbeit und hat mich dann vormittags ins KH gebracht. Die haben ihn und meine Tochter erstmal weggeschickt, weil es so voll war. Da hab ich dann wieder wie ein Schlosshund geflennt, konnte mich noch nicht mal richtig verabschieden. Es wurde erst mal ein CTG geschrieben und dann kam die Diskussion mit den Hebammen, warum bei +1 schon eingeleitet werden soll. Nach der vaginalen Untersuchung, bei der noch alles unreif war, wollten sie nicht einleiten und haben mich zur Kontrolle zum Oberarzt geschickt. Nach einer ausführlichen Untersuchung hat er dann entschieden, dass mit der Einleitung begonnen wird, um mir noch eine vaginale Entbindung zu ermöglichen. Denn der Kopf war sehr groß geschätzt und das übrige Kind auch und da es bei ähnlichen Werten bei meine Tochter schon ein Drama gab, sollte nicht mehr gewartet werden. Also hab ich dann die erste Tablette Misoprostol bekommen, die Hebamme war total angesäuert und hat mir prophezeit, dass es noch mindestens eine Woche dauern würde bei dem Befund. Man muss dazu sagen, die Wochenstation und der Kreißsaal waren total überfüllt. Wie erwartet tat sich dann erstmal nichts. Die Dosis wurde sehr schnell erhöht und alle 4h musste ich mir eine Pille einwerfen und dann immer am CTG liegen. Das ging bis Samstag Abend. Sonntag um 7 sollte es weiter gehen. Immer wenn mein Mann mich mit unserer Tochter besuchen kam, hab ich geheult ohne Ende, denn die Kleine wollte mich immer mit nach Hause nehmen und hat die Station zusammengebrüllt. Der Schwesternschüler hatte so mitleid mit mir, dass er mich in das freie Bett in ein Privatzimmer gelegt hat. Da gab es Playstation und Minibar und eine eigene Dusche. Wir waren nur zu zweit. Die anderen Zimmer sind 3-4 Bettzimmer mit Dusche auf dem Gang, weil die eigentliche Wochenstation gesperrt war. Samstag nach der letzten Tablette bin ich schön unter die Dusche und dann ins Bett. Um kurz vor Mitternacht bin ich dann irgendwie aufgewacht und wollte mich umdrehen und dann PLATSCH! Alles nass. Habe geschellt und die Schwester hat mich in den Kreißsaal geschickt. Der ist am anderen Ende vom KH. Da wurde ich untersucht, alles fest zu und noch weit hinten. Der Kopf lag noch weit unten. Die Hebamme meinte, ich sollte noch schlafen. Entweder dauert es noch lange oder es muss ein KS gemacht werden bei dem Befund. Eigentlich sollte ich nicht mehr laufen, aber es konnte mich gerade keiner auf die Station bringen. Also bin ich doch wieder zurück aufs Zimmer per Pedes... Hab dann versucht zu schlafen, ging aber nicht, ich hab mich so unwohl gefühlt. Um 2.45 hab ich dann geschellt und gesagt, es geht mir nicht gut, ich will wieder in den Kreißsaal. Mir war schlecht und ich hatte ein leichtes Ziehen im Unterbauch wie bei der Mens. Im Kreißsaal angekommen wurde ich wieder untersucht. Nichts hatte sich getan, nur dass alles laut der neuen Hebamme "butterweich" war. Man muss dazu sagen, ich habe wohl ein sehr langes Becken und die müssen sehr weit rein bei mir um überhaupt was untersuchen zu können. Es war mittlerweile kurz nach 3 und ich sollte meinen Mann anrufen. Diesmal hatte ich eine Hebamme vom alten Schlag erwischt und dafür bin ich echt dankbar! Sie telefonierte wohl im Hebammenzimmer mit der Stationsschwester und der Bereitschaftsärztin und meinte, da kann man was machen oder auch lassen. Dass kann 3 Stunden dauern oder auch schneller gehen. Da dachte ich mir nix bei... Als mein Mann da war, bin ich aufs Bett vom Kreißsaal. Ich wurde wieder untersucht und die Hebamme meinte, der Kopf liegt noch so weit oben, sie muss Fruchtwasser ablassen. Ich sag euch, das tat weh. Ich weiß nicht, was sie gemacht hat, ich hatte Schmerzen. Ich habe in meinem Leben noch nie so geschrieen!!! Sie ging kurz weg, legte mir einen schwachen Wehentropf. Mittlerweile hatte ich das Gefühl, mein Unterbauch zerreißt! Auf dem CTG keine Wehen zu sehen. Die Hebamme ging kurz weg und telefonierte. Ich lag da wie ein Käfer auf dem Rücken und schrie vor Schmerzen. Ich wollte aufstehen, durfte nicht. Noch nicht mal auf die Seite drehen. Ich schrie nach Schmerzmitteln. Mein Mann erkannte mich gar nicht wieder. Zu dem Zeitpunkt ging ich moch davon aus, es dauert noch 2-3 Stunden. Die Hebamme kam wieder, fummelte in mir rum, gab Kommentare zur Kopfform und dann kam auch schon die Ärztin und untersuchte mich auch. Ich schrie, ich konnte nicht mehr. Da sagte die Hebamme nur: Kinderkriegen tut halt weh. Drücken sie mal! Und zack, war der Kleine da! Um 4.02 Uhr mit 3900g und 53cm und 37cm Kopfumfang. Ich habe keinerlei Verletzungen und bin total glücklich, dass alles so schnell ging! Im nachhinein sind die Schmerzen auch nicht mehr so schlimm gewesen ;) Stillen klappt von Anfang an super, er nahm bereits im Krankenhaus schon wieder zu. Nur ab und zu hat er Bauchkrämpfe und schreit wie am Spieß. Wenn die Windel danach voll ist, ist er ein total liebes Baby, anders als seine Schwester damals.