Monatsforum Oktober Mamis 2012

Nur mal das Herz ausschütten...

Nur mal das Herz ausschütten...

Auraya77

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Bei mir ist es so: ich heirate in 2 Wochen.Ich kriege im Oktober ein Baby. Alles gute und berechtigte Gründe um völlig aus dem Häuschen zu sein und Bäume ausreißen zu wollen. Meine Mama hat Krebs. eigentlich geht es ihr gut (sagen die Ärtze) und es gign ihr auch richtig gut.aber dann kam über Weihnachten sie ins KH wegen Metastasen am Kleinhirn. Auch nicht schlimm (sagtne die Ärtze) sie bekam Bestrahlung und durft heim. Seitdem baut sie ab. Sie kann kaum mehr laufen.will nichts essen. Das macht mich fertig! Gestern hab ich 2 Stunden nur geheult (da kommen dann Sprüche wie "Das wird eh nichts mehr" ) und konnte mich nur schwer beruhigen.auch heute ist mir noch ganz schlecht. Ich weiß nicht,was ich tun kann.es reicht wohl nicht,daß sie Brautmutter und Oma wird als Ansporn. Ich will hier niemanden langweilen oder so. Ich finde es nur für mich (alter Ego) unfair,daß ich diese schöne Zeit nicht völlig genießen kann, Ständig diese Sorgen... das sitzt mir immer im Genick. Ich will sie mitnehmen zum nächsten Ultraschall.Mal sehen...vielleich hilft das Danke für Zuhören


Angie1983

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Antwort auf Beitrag von Auraya77

Liebe Auraya, ich weiß wie Du fühlst...mein Opa, ist 2008 an Krebs gestorben. Ok, es ist nicht die Mama, aber mein Opa, war wie mein Papa. Wir hatten ein ganz tolles Verhältniss, obwohl er fünf Enkelinnen hatte, war ich seine liebste!! Das schlimmste an der Sache, als es soweit war, war ich nicht da!! Ich konnte mich nicht vom Ihm verabschieden, das habe ich bis heute nicht verkraftet. Sitze auch oft da und weine um Ihn!! Es ist sehr schwierig, so kranke Menschen wieder einen Lebenssinn zu geben...ich weiß wovon ich rede...wie oft sahs ich an seinem Bett und sagte Ihm, wie sehr wir Ihn lieben und das er noch nicht gehen soll...aber der Wunsch nach "Freiheit" war stärker...irgendwann werde ich das vielleicht verstehen... Ich wünsche mir, für Dich, das wenn deine Mama das Kleine sieht, evtl wieder ein bißchen Lebensfreude erhält, ansonsten, sorry für die ehrlichen Worten, solltest du die Zeit mit Ihr genießen!! Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft. Lg Angie


NAG-Hasi

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Antwort auf Beitrag von Auraya77

Hallo Auraya, Als ich mit meiner großen Tochterschwanger war, wurde bei meiner Oma Krebs festgestellt. Sie kam mehrfach ins KH und musste eine Chemotherapie anfangen, die sie aber überhaupt nicht verkraftet hat. Das war gerade um die Zeit, als meine Kleine geboren wurde. Wir haben dem Kind als Zweitnamen Omas Namen gegeben, auch als Zeichen, dass sie egal wie sie sich entscheidet, auch wenn sie die Chemo abbricht, immer in ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln weiterleben wird. Trotz Abbruch der Chemo hat sie noch gekämpft und obwohl uns 1000 km trennen, hat sie die Fahrt zu uns noch einmal durchgehalten und wir haben den letzten Sommerurlaub bei ihr verbracht. Eine Woche nachdem auch meine Cousine mit ihren Kindern nochmal da war, ist sie ins KH gekommen und nach einer Woche gestorben. Sie hat nie gejammert, aber sie hat sich nach der Diagnose noch ein Jahr ohne Therapie am Leben festgehalten, um sich von allen zu verabschieden. Du kannst es nicht beeinflussen, wann ein todkranker das Leben loslässt, ich bin davon überzeugt, dass das zu 80% eine bewusste Entscheidung ist. Vielleicht reicht es deiner Mutter völlig, zu wissen, dass du heiratest, ein Kind bekommst und ein gutes Leben haben wirst. Du kannst sie nicht zwingen, da zu bleiben. Geh lieber auf sie und ihre Situation ein, anstatt an ihr zu zerren, wenn sie nicht mehr will, dann ist es so und du Must es akzeptieren. Oh Mann, jetzt muss ich auch schon wieder heulen... Meine Oma ist ein paar Tage vor dem ersten Geburtstag meiner Tochter gestorben, das war echt hart für mich, direkt von der Beerdigung 3 Tage später eine lustige Party ausrichten zu müssen. Das hab ich auch noch nicht ganz verarbeitet....


sammie2010

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Antwort auf Beitrag von Auraya77

hallo! das tut mir wirklich sehr leid für dich und deine Mutter. ich kann nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen aber als eine sehr gute Freundin von mir schwanger wurde, ist ihre Mutter auch gleichzeitig an Leukämie erkrankt. es war ne sehr schwere Zeit. aber letztendlich hat ihr Baby ihr die Kraft gegeben, für die Mutter da zu sein. und fast pünktlich zur Geburt ging es auch der Mutter besser!! ich drück dir die Daumen, dass es deiner Mama bald besser geht und ihr beide Kraft aus deiner Schwangerschaft schöpfen könnt.


BlackPueppi

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Antwort auf Beitrag von Auraya77

Hallo! Erstmal muss ich zugeben das ich hier rotz und Wasser heule! Meine Mama starb vor 5 Jahren an Krebs, da war ich 19 Jahre alt. Auch wenn es "schon" 5 Jahre her ist berührt mich das Thema Krebs noch heute und ich hab das Gefühl das alle Ereignisse erst eine Woche her sind. Meine Mutter hat ihre Enkel nie kennenlernen können und ich hatte nie die möglichkeit eines Mütterlichen Ratschlags. Mir graut es vor dem Tag an dem meine Kinder nach ihrer Oma fragen werden... Nun zu dir: Ich möchte nicht zu hart klingen aber aller ansporn bringt nichts, wenn es ihr wirklich schlecht geht und ihr Körper einfach nicht mehr kann. Man sagt zwar immer man kann gegen den Krebs kämpfen aber von meiner eigenen Mutter weiß ich das jeglicher Kampfgeist manchmal nichts bringt. 7 Tage vor ihrem Tod sagte sie noch das sie zu jung zum sterben ist und nicht aufgibt. Sie hatte am ende noch über 2 Tage gekämpt aber irgendwann ging es nicht mehr. Auch bei ihr waren die Metastasen bis ins Hirn vorgedrungen und nicht nur da. Leber, Lunge, und vieles mehr war betroffen. Ich kann dir nur ans Herz legen jede Minute mit deiner Mutter auszukosten. Wenn sie nicht bei dir Wohnt dann nimm sie zu dir nach Hause. Besorg dir eventuell einen Rollstuhl und geht mal nach Stramplern ausschau halten, vielleicht gefällt ihr einer und den würd ich kaufen. Frag sie nach Namensideen für euren Zwerg! Gib ihr irgendetwas unsterbliches. Das zumindest war der Wunsch meiner eigenen Mutter. Und was ich persöhnlich auch am wichtigsten finde: Sag ihr so oft wie möglich wie gern du sie hast und wie dankbar du für all das bist was sie für dich und ihre Familie tat. Vielleicht fällt es dir schwer aber frag sie mal ob sie soetwas wie einen letzten Wunsch hat, nur für denn fall der fälle. Es ist eine verdammt schwere Zeit für dich, such dir jemanden zum reden und anlehnen. Lass deinen Schmerz und deine trauer raus. Fühl dich ganz doll gedrückt! Anne


Auraya77

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Antwort auf Beitrag von BlackPueppi

Also,ich bin dann doch echt überwältigt von der Resonanz!! Vielen dank,daß ihr mir soviel Mut zusprecht! Und ich fühle mit jeder,die ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Es geht ihr ja gut,und wir haben auch keine schlechte Prognose von den Ärzten bekommen. Daß alle eines Tages sterben...ja...das war mir schon klar,aber...ich denke halt inzwische öfter daran. Früher war Krebs was - das hatte andere. aber der Kreis schließt sich. Jedenfalls: ich wollte euch nur danken. Und ich bin echt froh,daß ich inzwischen den Mann fürs Leben gefunden hab und von daher nicht allein sein werde