Meine Mutter überschreitet Grenzen

Tut mir leid, dass es dich so ärgert. Sicher war es aber nicht ihre Absicht dich zu verletzen. Sie ist bestimmt ganz aufgeregt und hat nicht drüber nachgedacht. Manche reden einfach schneller, als sie denken können. Du musst doch deshalb nicht auf Distanz gehen und ihr vielleicht einfach bestimmte Dinge, die wirklich keiner wissen darf für dich behalten und/oder nochmal klipp und klar sagen, dass sie es nicht weitererzählen darf. Alles Liebe für euch!

Hallo aus dem April, Ich antworte jetzt einfach Mal, da es uns fast identisch (seine Mutter, nicht meine) erging. Ich hoffe, das ist okay? Meine Schwiegermutter hat das in der ersten Schwangerschaft gemacht. Wir wollten meinen Eltern den Namen erzählen und aus Fairnessgründen natürlich auch der Schwiegermutter. Bei beiden haben wir betont, dass weder das Geschlecht noch der Name weitergegeben werden sollen. Gar nicht. Das Geschlecht war noch etwas „wackelig“ und auch nicht das gewünschte - nicht schlimm, aber ich musste mich einfach noch dran gewöhnen und wollte da nicht von allem und jedem überrollt werden. Meine Schwiegermutter überrollte mich dann direkt (es war ihr Wunschgeschlecht) und wir erklärten ihr mehrfach, dass das noch nicht nach außen soll. Antwort: Schon verstanden, ich bin doch nicht blöd. Zwei Wochen später waren wir dann bei der Schwiegeroma, die uns stolz die Babydecke präsentierte, mit den Worten: Guck mal, ist die nicht schön, ihr bekommt ja ein xx. Wir haben uns sowas von entsetzt angesehen und dann gefragt, woher sie das wüsste. Ja, von meiner Schwiegermutter. Die hätte angerufen. Später hat mein Mann dann seine Mutter angerufen und mal nachgehakt: Ja, sie wusste ja nicht, dass das ein Geheimnis wäre. Pipapo. Geeeenau. Er hat sie zurechtgewiesen, aber da war es nun mal in der Welt und es war nur noch für meine Seite ein Geheimnis. Ich bin bis heute sauer und mein Mann ehrlicherweise auch. Es war ein Vertrauensvorschuss wider besseren Wissens und das ging schief. Das bedeutet für uns jetzt nur umso mehr, dass wir ihr keine Geheimnisse erzählen, weil sie mit sowas immer hausieren geht. Etwas positives gab es in der Geschichte übrigens auch: Den Anruf haben wir vom Babyone-Parkplatz gemacht und haben drinnen aus einer Fruststimmung heraus durch Zufall das tollste Stillkissen der Welt in der Schnäppchenecke gekauft und das freut mich. Du musst für dich jetzt überlegen, was du aus dieser Erkenntnis machst. Ist das ein normales Verhalten für deine Mutter, dass sie ausdrückliche Geheimnisse weitererzählt? Oder war sie in beiden Fällen einfach nur aufgeregt und wusste nicht, dass das explizite Geheimnisse sind? Im Zweifelsfall liegt es, wenn du sie gleichzeitig als Unterstützung brauchst, künftig an dir, was du ihr erzählst. Das ist schwierig und auch etwas traurig, aber wenn du ihr keine Geheimnisse anvertraust, kannst du auch nicht ent-täuscht werden - denn du hast dich zuvor über ihre Geheimhaltungsfähigkeiten getäuscht. Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg für dich findest. Und ja, ein Teil sind sicher auch die Hormone. ;)

Kann deinen Frust verstehen. Bei uns war es zwar nie ein Geheimnis. Weder Geschlecht, noch Name. Aber was mich mehr gestört hat, war als die Schwiegermutter es der halben Verwandschaft erzählt hat, dass wir unser erstes Kind erwarten und KEIN SCHWEIN (tschuldigung) das Gefühl gehabt hat, sich bei uns zu melden. Das fand ich dann eher verletzend. Ich denke, passiert ist passiert. Aber so weisst du nun, dass du etwas vorsichtiger sein wirst mit gewissen Details. Was zwar schade ist, weil man ja seiner Mutter vertrauen möchte.

Ich kann dich verstehen. Mir ist der Name gegenüber meiner Mutter aus Versehen rausgerutscht, weil sie mich so überrumpelt hat… sie hat den Namen direkt schlecht gemacht. Das ist ein paar Wochen her… ich kann das immernoch nicht vergessen und vermeide derzeit auch engeren Kontakt. Ich kann das nicht haben im Moment einfach nicht ertragen und muss da jetzt an mich denken. Mach das, was für dich im Moment das beste ist. Wenn du den Kontakt nicht ertragen kannst, dann zieh dich zurück. Mit Ende der Schwangerschaft hat man ja auch die beste Begründung, sich auf sich selbst konzentrieren zu wollen.

Ich kann dich völlig verstehen. Meine Mutter ist auf andere Weise für mich eine emotionale Belastung, aber was auf jeden Fall nicht funktioniert, ist, sie durch Gespräche (egal wie direkt!), zu ändern. Man könnte auch mit einer Wand reden. Daher ist meine Mutter auch keinerlei Unterstützung für mich. Ich kann ihr auch nicht vertrauen. Ihr Hilfsangebot rund um die Geburt muss ich ablehnen, wenn ich nicht einen Nervenzusammenbruch haben will... Aber das ist wohl zum Glück nur bei den wenigsten so krass. Deine Mutter denkt vermutlich überhaupt nicht daran, dass es für dich nicht ok ist, dass sie gewisse Dinge erzählt. Da würde ich auch einfach meine Konsequenzen draus ziehen. Aber schön ist es nicht. Da kann man nur auf Distanz gehen, wenn man es nicht akzeptieren kann. Menschen ändern ihre Persönlichkeit nicht. Hoffentlich ist sie dir trotzdem eine Stütze, wenn du sie brauchst!