Mal meine Sorgen erzählen.

Hab heute einen Anruf von Justin seiner Ärztin aus der UNI Halle bekommen. Die fragte mich wie es Justin geht, weil sie gerade den Brief von der Station bekommen hat, auf der er ja die zwei Wochen lag. Hab ihr gesagt das er hohes Fieber hatte am WE und auch schlecht gegessen hat. Waren ja gestern beim KA. Da hatte er ein Gewicht von 6590 gr. Entlassungsgewicht am Do. war über 6800, also wieder weniger. Dann hat sie mir gesagt (was mir die Ärzte auf Station nicht gesagt haben) das in der rechten Niere Kalkablagerungen gefunden wurden und da hat sie mich gefragt, wer mir gesagt hat, das ich diese Zahntabletten noch geben soll. Weil es evtl. dadurch sein könnte und sie sich erkundigt, ob ich diese Tabletten absetzen soll. Meinem großen hab ich die Tabletten auch gegeben bis er 2 war. Hat mir niemand gesagt das ich die nicht geben soll. Dann sagte sie noch das ihr der allgemeinzustand von justin nicht gefällt, da es in den letzten monaten öfters zu infektionen gekommen ist und er auch immer mehr abnimmt. Sorry weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, ich versuchs einfach mal. Ein Professor sagte uns damals mal, das man im Verlauf sehen wird, wie er sich entwickelt, ob es gut geht, oder ob er sich wieder "zurückentwickelt". Ob er eine Behinderung bekommt usw. usw. Nun ist es so, das er in den letzten Monaten stark zurückgeworfen wurde. Ich weiß gar nicht mehr wann er das letzte mal richtig gelacht hat. Wenn überhaupt kann man ihm nur mal ein kleines schmunzeln entlocken. Er liegt seit 3 Tagen nur da, ist ständig müde, kann die Augen kaum aufhalten, isst ganz schlecht, ganz zu schweigen vom trinken. Kriege ein paar Tröpfchen in den Mund rein, von denen er so gut wie alles wieder ausspuckt. Weiß echt nicht mehr weiter. Jetzt müssen wir nächsten Freitag wieder nach Mainz fahren. Weil es ihm halt so schlecht geht und der Arzt dort sich halt mit der Krankheit besser auskennt. Dann wollen sie ihm ja diese PEG Sonde einsetzen und da soll ich halt auch die Meinung von dem Arzt hören. Aber ich denke da wird es wohl kein Problem geben. Nur mit der Narkose wird es wohl ein Problem geben. Da er ja eh schon so geschwächt ist, wird ihm die Narkose noch mal zusätzlich Kraft rauben. Als mir die Ärztin das heute sagte, das sie sich große Sorgen macht musste ich einfach nur noch heulen. Ich versuche immer so stark zu sein, aber irgendwann kann ich auch nicht mehr. Krieg zwar genug unterstützung von meinem Mann und meiner Familie, aber trotzdem hab ich das Gefühl manchmal ganz allein damit da zu stehen. Ich bin halt den ganzen Tag mit ihm zusammen, ich muss ihn füttern, muss ihn inhalieren, muss dies machen und das machen. Manchmal hab ich das Gefühl alles würde zusammenbrechen. Aber es darf nicht sein, ich muss stark sein. Hab ne Freundin die sagte heute zu mir das sie es nicht könnte. Sie könnte nicht so stark sein wie ich. Aber es muss ja weitergehen, ich kann ja nicht den Kopf hängen lassen. Ich glaube ich hab euch jetzt genug mein Leid erklärt. Das wars erstmal von mir.