Ellinor
Hi Hat eine von euch positive oder negative Erfahrungen mit Geburtshypnose (Hypnobirthing oder anderer mentaler Geburtsvorbereitung)? In meiner ersten Schwangerschaft habe ich Geburtsvorbereitung mit Hypnose besucht und die Übungen waren zu Beginn der Geburt ganz hilfreich. Als es dann aber heftig wurde - keine Chance mehr. Ich hatte aber auch nicht so viel geübt. Vielleicht hätte das geholfen? Diesmal lese ich das Buch Hypnobirthing und jetzt bin ich bei den Übungen angelangt. Es hat zwar einige gute Grundlagen drin (Angst = Anspannung = Schmerz). Aber auch viel selbstverliebter Quatsch (Wehen seien per se schmerzfrei, nur die Angst generiere Schmerz) und der historische Abriss ist zu grossen Teilen komplett falsch (habe mich wissenschaftlich mit Frauenbilder in der Antike, Mittelalter und dem Hebammenwesen auseinandergesetzt). Liebe Grüsse Elli
Hallo, ich komme aus dem April Bus! Bei Kind 1 hatte ich mich mit Hypnobirthing auseinander gesetzt. Ich hatte aber in einem "normalen" Krankenhaus entbunden. Vielleicht wäre meine Erfahrung anders gewesen, wenn es eine "Hypnobirthing-hebamme" gewesen wäre. Für die Anfangs- und Mittelphase fand ich die Atmung und Entspannung gut. Als es dann heftiger wurde hat aber alles nichts geholfen, schmerzfrei oder schmerzarm war da nichts mehr. Auch die Atmung zum rausschieben des Babys hat bei mir Null geklappt, habe dann normal gepresst. Aber klar, die Hebamme hat auch pressen gerufen und konnte mit dem was ich probiert habe nichts anfangen.
Danke für deine Rückmeldung. Da ging es dir wohl ähnlich wie mir, für den Anfang fand ich es ganz hilfreich. Ich werde die Atem- und Entspannungsübungen sicherlich ein wenig praktizieren. Meine Beleghebamme ist pro Geburtshypnose (nicht Hypnobirthing). Das stimmt mich auch positiv.
Hallo, Also eigentlich hab ich selbst in Erwägung gezogen, mich mit solchen Methoden genauer zu befassen, weil ich die erste Geburt als ausgesprochen qualvoll empfunden habe. Entsprechend groß ist meine Angst. Aber deine Beschreibung bestätigt eher meine Skepsis und ich bin nicht sicher, dass mir das bei der doch recht starken Angst helfen könnte Ehrlich gesagt, und das ist wirklich nur meine persönliche Meinung, die keinem zu nahe treten soll, finde ich schon, dass das ganze Thema Geburt von außen sehr romantisiert wird. Ich bezweifle keinesfalls, dass es diese Mütter gibt, die so eine mentale Stärke haben und mit Power und Mut die Geburt durchstehen. Aber da gehöre ich nicht dazu, für mich war es eine Tortur, kein Wunder und kein magischer Augenblick, es waren Schmerz, Hilflosigkeit und Angst. Das schönste an der Prozedur (also bevor das Baby dann da war) war die PDA. Dass das keine populäre Ansicht ist, hab ich schnell gemerkt und bin sehr hart dafür kritisiert worden. Geblieben bin ich trotzdem dabei, für mich war es eine schreckliche Erfahrung. Je näher der Termin rückt, desto öfter muss ich nun auch schon dran denken und mache mir große Sorgen, dass ich vielleicht zu spät für eine PDA dran sein könnte oder oder oder. Naja, vielleicht ist so eine mentale Vorbereitung doch gar nicht so falsch
Schlecht fand ich das Hypnobirthing trotzdem nicht. Werde auch bei dieser Schwangerschaft z.b. die Entspannung machen. Es hat aber insgesamt nicht meine Erwartungen erfüllt. Vielleicht ist eher der Ansatz der Achtsamkeit in der Schwangerschaft was für dich? Ansonsten finde ich es vollkommen in Ordnung eine PDA zu bekommen. Finde es schlimm, dass sich teilweise Frauen fast schon dafür entschuldigen. Tu das, was sich für dich dann gut und richtig anhört und nicht was andere dir auferlegen. Aber bis dahin sind es hoffentlich noch ein paar Monate. Wünsch dir alles Gute!
Ich bin sehr unbekümmert an die Geburt rangegangen. Nach dem Motto "wird mies wehtun, am Ende ist das Baby draußen - so oder so". So kams dann natürlich auch. Das Ziel ist das Ziel, nicht der Weg. Noch während der Wirkung der PDA hab ich gesagt, dass ich sie heiraten würde, wenn ich könnte :D PDA = geil. Ich bin hochgradig gerissen und hab trotz meiner positiven Einstellung trotzdem das Gefühl gehabt, "versagt" zu haben. Als ob man das beeinflussen könnte... Aber wie du sagst, man wird von (miesen, dämlichen) Frauen angefeindet und verunsichert für Kram, der nichts am Ergebnis ändert: man hat am Ende ein Baby.
Hi Ich fühle mit dir! Ich fand die erste Geburt auch schlimm und die Schmerzen bis zur PDA unerträglich. Vor allem, weil die Hebamme davon lief und meinte, ihre Nachfolgerin könne sich in ein paar Stunden wegen der heftigen Schmerzen um mich kümmern. Noch nie war ich so verzweifelt und hilflos. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass es durch Entspannungstraining, gute Begleitung und dadurch dass es die 2. Geburt sein wird, diesmal besser wird. Und sonst will ich auch wieder eine PDA Hast du dir schon mal überlegt, eine Doula oder Beleghebamme zu kontaktieren? Das ist ein weiterer „Stohhalm“ nach dem ich für eine erträglichere Geburt greife
Diese Wettbewerbshaltung bei Geburt (und Elternschaft) finde ich auch sehr fragwürdig. Ich denke, es hilft sich ein wohlwollendes Umfeld zu schaffen und solche Leute nicht zu nah an sich ranzulassen.
Hallo Schnubbhubb, da sprichst du mir grade tatsächlich aus der Seele. Die PDA empfand ich in diesem Moment als das Beste, Schönste und Gütigste, was mir je wiederfahren ist. Selten war ich so erleichtert wie damals, als die Wirkung eintrat. Und dann ging es mir auch genau so wie dir. Nicht gleich, erst mal war ich im Glücksrausch, Baby da, Schmerz weg, kaum bis gar keine Geburtsverletzungen, alles top. Bis ich dann eben mit den ersten Sticheleien konfrontiert wurde, da konnte ich erst mal gar nicht glauben, aus was die Leute alles einen Wettkampf machen wollen. Ich erinnere mich noch so gut, die erste Woche nach der Geburt, Kaffekränzchen mit einigen Damen aus dem Dunstkreis meines Mannes. Keiner sagte was wirklich böses, aber hinterher fühlte ich mich, als hätte ich mir das Kind "erschlichen", ich war irgendwann nur noch am rechtfertigen. Großer Fehler. Generell habe ich bei dem Thema Elternschaft das Problem, dass ich meine Privatsphäre sehr sehr schätze und das nicht jeder akzeptieren kann, dass bei uns eben vieles unter uns bleibt. Es scheint dadurch schwer vorstellbar, dass wir keine schrecklichen, düsteren und grausamen Geheimnisse haben, sondern eigentlich sogar ziemlich langweilige Leute sind
Liebe Ellinor, ich wollte mit meiner Antwort zu deinem Beitrag, in dem es ja um Erfahrugen zur Geburtshypnose gehen sollte, wirklich nicht vom Thema abweichen und eine Pro-PDA Debatte daraus machen. Da mich das Thema mit der Hypnose aber wirklich sehr interessiert, finde ich eure Meinung dazu super spannend und die Tipps sehr anregend. Ich denke die PDA ist und bleibt mein Rettungsboot, von dem ich einfach weiß, es ist da und zur Not kann ich das in Anspruch nehmen. Aber jede Möglichkeit, mich mit Körper und Geist vorzubereiten, ist mir herzlich willkommen.
Ich werde sicherlich mal ein Update bezüglich Hypnose posten in den nächsten Monaten Vielleicht magst du es ja auch ausprobieren! (Und die PDA bleibt ebenfalls mein Rettungsboot bzw. mein Plan B )