Monatsforum März Mamis 2015

"Etwas" länger Geburtsbericht inkl. Zusatzinfos zum KS und Zeit danach

"Etwas" länger Geburtsbericht inkl. Zusatzinfos zum KS und Zeit danach

Kekspü

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So ihr Lieben, hier mein Bericht inkl. Update wie es gerade ist bzw die Tage war. Ich werde etwas detaillierter auf den Kaiserschnittablauf eingehen. Ich hätte mir gewünscht im Vorfeld einfach etwas genauer über den Ablauf bzw manchen "Begriffe" bescheid zu wissen. Für alle Erstlingsmamas mit geplantem KS oder auch für die, die dann einen sekundären bekommen, kann es vielleicht hilfreich sein. Wir sind am Morgen um 6.20Uhr in der Klinik angekommen. Im Kreißsaal war nichts los, was ich schon mal beruhigend fand. Das Bett stand bereit und ich musste mir gleich das OP-Hemd anziehen. Meine Hebamme legte mir die Braunüle (ehrlich, das war das "schmerzhafteste" an dem Tag) inkl Infusion (Flüssigkeit für den Kreislauf), zog mir die "Halterlosen" an ;-) und schrieb ein CTG. Der Arzt kam vorbei und machte nochmal ein US um zu sehen ob sie sich vielleicht doch gedreht hat (@Shikaji: ich weiß deinen Paddeleinsatz zu schätzen!) und dann hieß es irgendwann "auf geht's". Mein Freund musste dann erstmal draußen blieben und sich umziehen. Im Vorraum wurde ich auf die OP-Liege umgebettet (bzw das hab ich selbst gemacht) und von dort in den Anästesieraum geschoben. Dort gabs Blutdruckmanschette und Elektroden für die Herztöne und schon erste Ablenkungsgespräche. Meine Hebamme kam und irgendwann dann der Anästesist (bei mir hat der Chefarzt gespritzt, es war dann noch ein weiterer Anästesist + Anästesiepfleger dabei). Zuerst wurde die Stelle desinfiziert (boah war das kalt!) und dann gabs n kleine Pieks zur Betäubung der Haut (hat etwas gebrannt). Anschließend sollte ich ganz ruhig sitzen und lieber meiner Hebamme die Hand quetschen als zu verrutschen. Ich habe von der Spinalen lediglich n kleinen Druck verspürt, das tat wirklich nicht weh!! Dann sollte ich mich sofort hinlegen. Ich war über dieses "schnellschnell" etwas irritiert, aber die möchten eben, dass man mithilft ;-) Schon fingen die Füße an zu kribbeln und dann die Waden usw. Dann ging's in den OP, ich würde von weiteren Menschen begrüßt, die Beine und Arme wurden "fixiert", der Katheter gelegt (hab ich nicht gemerkt), das Tuch hochgezogen, der Bauch desinfiziert und der Anästesist hat mit einem Spray getestet was ich bis wohin merke. Man merkt, dass man angesprügt wird aber nicht überall die Kälte. Mir wurde dann kurz mal flau, gab sofort was und gut war. Ich hab dann mit den Leuten gesprochen und meiner Hebamme dann gesagt, dass mir schwindelig wird und gleich darauf, dass es schlimmer wird. Und jetzt wird's spooky! Sie sagt dann, ich solle tief atmen und merkte, wie sie mir die Sauerstoffmaske anlegte. Mir ging's dann besser und ich hörte sie sagen "okay, sie sieht wieder besser aus". Da hab ich mich gewundert, warum sie nicht mit mir spricht? Dann war auch mein Freund da und ich erzählte ihm was bisher alles passiert ist usw. Im Nachhinein hab ich erfahren, dass ich ne knappe Minute nicht ansprechbar war und doch sehr sehr käsig aussah. Tja, mir fehlt eine Minute meines Lebens. Den Schnitt an sich merkt man, vergleichbar als würde einer ganz leicht über den Bauch streichen. Dann ruckelt es und ruckelt, der Anästesist hat den "Sportreporter" gemacht, man hört wie das Fruchtwasser abgesaugt wird, wie oben auf den Bauch gedrückt wird und plötzlich fühlt sich der Bauch leer an :-) Sie war da. Ich wusste, dass meine Hebamme sie sich erst anschaut. Aber was dann passierte war nicht schön. Mir ist wohl die Spinale zu hochgestiegen und sie hat was davon abbekommen. Daher brauchte sie fast 5min um fit zu sein. Sie musste mehrfach abgesaugt werden, bekam Sauerstoff und hatte n kritischen pH-Wert. Aber nach 5min war sie fit. Sie ging dann mit meinem Freund und der Hebamme raus und ich wurde genäht. Von Schnitt bis Pflaster rauf dauerte es 40min. Danach wurde ich in den Aufwachraum geschoben und musste die Kleine vor dm Hungertod retten ;-) Nach ca. 1h wurden wir dann aufs Zimmer verlegt und dann hieß es kuscheln, staunen, Finger zählen, beschnuppern,... Ich hab dann noch einen Tropf mit Oxytocin bekommen und anschließend Schmerztropf. Am Abend musste ich mich einmal hinsetzen (wurde gewaschen) und eine Minute stehen. Mein Freund übernahm dann die Wickelaufgabe. Samstag früh wurde der Katheter gezogen (tut nicht weh!), ich durfte im Sitzen Frühstücken und danach ging's sehr gebückt ;-) ins Bad zum Zähneputzen und waschen und Toilette. Ab da an musste ich allein aufstehen, aber dennoch konnte ich die Kleine noch nicht wickeln. Sonntag ging's mir dann aber viel besser! Ich hatte noch Untersuchung vom FA und durfte Wickeln und generell kamen die Lebensgeister immer mehr zurück. Am Montag war die U2 und da die in Ordnung war, bin ich danach nach Hause. Mädels: geht so früh ihr könnt nach Hause! Ich war ziemlich gestresst/genervt von den Schwestern, denn jede hatte eine andere Meinung zum Stillen, anziehen, wickeln, beruhigen, .... Ich empfand das als sehr verwirrend und war ziemlich verunsichert. Gepaart mit der Anstrengung und den Hormonen fühlte ich mich geradezu ungeeignet Mutter zu sein. Seit wir zu Hause sind, bin ich deutlich entspannter und das projiziert sich auch auf die Kleine. Wir leben jetzt zu dritt so unseren Tag. Alle 3-4h stillen, wickeln, kuscheln, trösten, .... Und natürlich Staunen was da in den "paar Wochen der Schwangerschaft" entstanden ist. Ein Tipp noch von mir: trinkt erst dann Stilltee, wenn ihr nach 2-3 Tagen noch keinen Milcheinschuss hattet. Ich sag nur "Dolly Buster lässt grüßen". Das sind Schmerzen, die man nicht haben muss. So, etwas lang, aber so wird den Wartenden doch ein bisschen die Zeit vertrieben. :-)


Neo

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Erst mal herzlichen Glückwunsch und vielen dank für deinen Bericht. Ich hab meine geplante sectio am 20.03. Und soll auch um 06.30 im kh sein. wann wurde deine Maus denn geboren? Bzw wann warst du aus dem op? meine letzte bewusst erlebte sectio liegt bereits 8 Jahre zurück da ich bei meinem 2. Sohn noch nachträglich in vollnarkose gelegt wurde. wird das mit dem östlich mittlerweile Standard mäßig gemacht ? Kann mich nicht dran erinnern ob das damals bei mir gemacht wurde.


Kekspü

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Antwort auf Beitrag von Neo

Sie wurde um 8.15 Uhr geboren. Allerdings so spät, weil der Chefarzt "gebummelt" hat. Plan war, dass 7.45Uhr schnitt war. So war 8.10uhr sxhnitt jnd 5min später war sie da. Ich bin wohl um 9 rausgeschoben worden (hatte nachgefragt) Vollnarkose gibt's noch im Notfall bzw ausdrücklichen Winsch. Würde ich aber nie machen, da es für die Zwergd risikoreicher ist, weil sie definitiv was abbekommen. Ich hätte jetzt etwas Pech. Aber es war ja nur ne Minute bei mir und ich hab davon ja nix gemerkt ;-)


5unshin3

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Sehr schöner Bericht, danke Keks :) ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und Erholung & deiner frischgebackenen Familie alles erdenklich gute. Genießt die Zeit & gaaaaanz viel Spaß beim kuscheln :)


Jeka26

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Oh man... Das war ja ziemlich aufregend.Ich bin froh das es euch beiden gut geht!!! Mama und Kind waren ja richtig tapfer! Dein Armer Freund hat sicherlich ganz schön gebangt als es erst dir nicht gut ging und dann hinterher noch eurem kleinen Schatz. Das die Hebammen einen ganz schön verrückt machen, habe ich auch schon oft gehört. Da fürchte ich mich sogar schon fast vor weil ich auf sowas eher wütend reagiere. Ich find es toll das es euch jetzt allen gut geht und Ihr jetzt viel Zeit habt zum kuscheln


Kekspü

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Antwort auf Beitrag von Jeka26

Mein Freund war gerade angekommen bei mir als ich wieder im Redemodus war. Er hat erst von mir erfahren, dass ich mal weg war. Er dachte nur "na die ist ja gut drauf" als er mich plappern hörte. Die Minuten Bangen un die Maus waren dagegen schrecklich. Ich glaub er wäre gern zu ihr wollte mich aber auch nicht allein lassen. Auf der Wochenbettstation waren keine Hebammen sondern "nur" Krankenschwestern. Und die haben halt jeder ne andere Meinung. Ich kann ja verstehen, dass jeder so seine Ansichten hat aber ich hätte erwartet, dass ich irgendwie ne Meinung eines Teams bekomme und nicht "andere dagen ja soundso aber ich sag ihnen, machen sie es soundso"


Krümelinside

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Hab gerade durch Zufall deinen Bericht gelesen. Erst einmal herzlichen Glückwunsch! Genieß die Zeit! Finde ich schön, dass du so ausführlich beschrieben hast. Ich hatte im März 13 einen KS... Das mit den Krankenschwestern (bei mir waren es auch Hebammen) kann ich nur unterschreiben. Die haben mich auch wahnsinnig gemacht. Jede wusste es besser und im Prinzip hat es trotzdem nicht geholfen oder Erfolg gehabt. Bei einem nächsten KS würde ich mich auch auf jedenfall früher entlassen, wenn es der Zustand erlaubt. Liebe Grüße


Aramia

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Ein toller Bericht. Ich denk dass sich da die eine oder andere KS-Mami doch ganz gut vorbereiten kann. Das mit dem Stilltee ist wirklich so. Ich hab auch Unmengen getrunken, weil meine Kleine so leicht war und ich unbedingt Milch haben wollte. Am 3. Tag sind dann meine Brüste explodiert. Zum Glück ist sie ein kleiner Vielfrass.


Shikaji

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Hallo Süße,ich habe mein bestes gegeben,aber leider hat es dann doCh nicht gereicht ;) aber so bist du schneller zum kuscheln gekommen, mein Bubbel War so gütig und hat sich doch wieder gedreht. Liegt mit dem Kopf unten,nur noch nicht im becken. Dein Bericht ist toll und man kann sich besser eine KS vorstellen,aber die 5 Minuten bangen kann ich mir als Tortur für dich vorstellen.du arme,aber jetzt ist alles überstanden und es heißt glücklich sein ohne ende :)


Mami_Anni

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Antwort auf Beitrag von Kekspü

Ohhh...dein Geburtsbericht ist sooo schön, ich muss zugeben, ich hatte sogar Tränen in den Augen (jaja die Hormone...) ihr habt das tapfer gemeistert. Ich freu mich mit dir und wünsche euch alles alles Gute