3engelchen
...ich meine das Stillen.
Die Nächte sind seit etlichen Wochen der Horror. Unsere Anneli schläft 2 h, mal nur 1 1/2 h dann ist sie wieder wach und will gestillt werden. Sie nimmt keinen Nucki, ich bin der Ersatz
Dass sie meine Nähe braucht ist mir klar, sie ist ja noch so klein, aber ich halte es echt nicht mehr lange durch, denn man schläft ja selbst dann auch nicht wieder gleich ein. Ich habe noch 2 Kinder wie ihr wisst, 6 J. und 10 J.
Durch den Schlafmangel bin ich manchmal gereizt und die beiden großen bekommen meine Laune ab (selten, aber es kommt vor), ich schimpfe mehr als sonst, sehe vieles enger........
Ich will auch endlich mal wieder durchschlafen, oder wenigstens mal ein paar Stunden am Stück.
Ausserdem will ich abends mal wieder zu meiner Sportgruppe.
Also denke ich daran, auf die Flasche überzugehen, langsam. Sie ist ja auch schon (HEUTE !!!
)7 Monate alt.
Im Moment sieht Anneli´s Essenplan so aus:
5:00 - 6:00 Uhr stillen
gg. 8:00 - 8:30 Uhr stillen
bis um ca. 11:30 Uhr ungesüßter Fencheltee (seit 3-4 Tagen), sie schafft nur ca. 20 ml
dann gg. 12:00 Uhr Mittagsbrei (Kartoffel-Gemüse-Fleisch), davon schafft sie meist nicht mal ein halbes Gläschen (koche auch selbst viel frisch)
danach wird nochmal gestillt, dann Mittagsschläfchen
gg. 15:30 Uhr wurde bisher immer gestillt.
Gestern habe ich das erst mal ein Fläschchen angeboten, sie mag es überhaupt nicht. Anneli beisst nur auf dem Nucki rum und zieht eine Grimassen, so dass man sieht, dass sie es ablehnt. Weitere Versuche mit der Flasche gingen gestern voll daneben. Also haben wir wieder gestillt, sie hat getrunken, als hätte sie den ganzen Tag noch nichts bekommen.
Abends gibt es seit 2 Wochen einen Milchbrei, danach stillen.
Und dann wird gestillt derzeit:
gg. halb 11:00 Uhr
gg. halb 1:00 Uhr
gg. halb 3:00 Uhr
naja, ihr seht ja selbst, so alle 2 Stunden, selten 3 Stunden.
Also, ich will mein Mäuschen so allmählich (Zeitraum v. 2 Monaten) auf Flasche umstellen, weiss aber nicht wie. Sie lehnt es ab.
Mensch ich habe schon 2 Kinder, habe immer länger gestillt, aber irgendwie stelle ich mich gerade bissl blöd an.
Habt ihr Tipps, wie die Umstellung funktioniert? Mein Hauptgrund der Umstellung ist ja, dass sie doch endlich mal nachts länger schläft.
Ich danke euch für eure Antworten.
LG Diana
Bist Du sicher, daß sie mit der Flasche nachts besser schläft? Sind hier im Forum nich genügend Mütter, die mit ihren Flaschenbabys nachts die gleichen Probleme haben? Als Tipp hätt ich nur, ihr nachts statt der Brust Wasser anzubieten, da sie die Nahrung nachts nich mehr wirklich braucht. Aber da ihr Stillbedürfnis nachts wohl eher ein Kuschelbedürfnis sein wird, wird das dann wohl auch nich helfen...
Huhu Also bei mir hatte es geklappt mit dem Schlafen. Sie kam bei mir auch alle 2 Stunden ca, dann habe ich Flasche gegeben und es wurden 4. Miit der umstellung gab es bei mir keine Probleme, daher kann ich dir da leider auch keinen tipp geben. vielleicht mal versuchen Muttermilch aus der Flasche zu geben, die riecht ja doch anders als die Fertignahrung. Viel erfolg wünsche ich dir. LG
Alsoooo, keine Angst, ich möchte dich nicht zum Stillen überreden. Aber du musst dir bewusst sein, dass die Umstellung auf die Flasche KEINE Garantie dafür ist das sie besser bzw durchschlafen wird! Das nächtliche Stillen wird wohl größtenteils "Kuschelbedürfnis! sein....wo schläft sie denn? Ach so, und nicht du bist der Ersatz für den Schnuller, sondern es ist genau andersrum! Das sie die Flasche nicht mag ist doch ganz klar. Sie hatte 7 Monate die warme, weiche Brust von Mama. Die würde ich auch nicht gegen "Plastik" tauschen! Was du aber probieren kannst, ist ihr die Milch aus einem Becher zu geben!!
wenn sie die flasche nimmt ist doch gut, dann probiers doch erst mal abends, hast ja eh noch milch und wenn sie die brust nicht verweigert, so hast du fürn notfall immer noch die brust, dann brauchst nicht ständig aufstehen. ich hoffe das es was bringt wenn du flasche gibst und evtl noch ein bisl kraft tanken kannst.
Ich wünsch dir viel Glück beim Umstellen. Bei uns klappt es super mit dem Fläschchen. Wir haben 4 Mahlzeiten am Tag: in der Früh (meist 7 Uhr) 210 ml Premlich, 11.30 Uhr 1 2/2 Gläschen Brei, 15.30 Uhr 210 ml Fläschchen, 18.30 Uhr Abendbrei. Derzeit läuft es also super. Klar muss das nicht heißen, dass es bei allen mit Fläschchen gut läuft. Aber bei uns im Pekip-Kurs geht es allen mit dem Rythmus gut, die Fläschchen geben und denen schlecht die Stillen. Aber vielleicht ist das Zufall?. Keine Ahnung.
Liebe Littlebig, bei Biggi bin ich auf folgenden Beitrag gestoßen (Mich hat vor allem der Zusammenhang zwischen IQ und Stillen überrascht, der besteht, wenn man länger als ein halbes Jahr stillt... Ich weiß, wie stressig Still-Nächte sein können aaaaaber: ich glaube auch, wenn man aufhört, fehlt einem was. (nicht nur dem Baby...) Und manchmal denke ich, he, das ist normal so anstrengend, Mutter Natur stattet uns schon aus mit Hormonen, damit wir das schaffen. Und ich weiß nicht, ob es gut ist, ihr da "reinzuwurschtelnt". Ich denke, der Stress, den wir jetzt zusätzlich haben, zahlt sich irgendwann aus ..! Ich wünsche dir, dass du für dich einen gehbaren Weg findest! Cosi "Was Du stillst noch?" Stillen des "älteren" Säuglings Elizabeth Hormann, IBCLC Vortrag, gehalten am Berlin Brandenburgischen Stillseminar, Berlin, 25. Oktober 1997 Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet. Auch in den USA gab es immer langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abgestillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust. Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrieländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kombination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren. Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind. Die ersten 6 Monate Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren. Der niedrige Eiweissgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweissgehalt wurde festgestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum das erstrebte Ziel führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253). DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Muttermilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254). Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebenswochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilchernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklammert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst. Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern. Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar. Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind hat das Stillkind lebenslänglich einen anderen Körper als seine nicht gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder. Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun und Herzkranzarterienkrankheiten als auch vor Allergien. All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen? Stillen bis ca. ein Jahr Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr und oft darüber hinaus das wichtigste Nahrungsmittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiss, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate oder länger sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt. Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ Wert (Stuart Macadam 18). Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer. o Allergien Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5%) als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36%) (Strimas JH, Chi OS, 1988). o Haemophilus Influenza Typ B Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989). o Otitis media Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980). o Malocclusion Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987). o Lymphoma in der Kindheit Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988). o Diabetes Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht gestillten Kindern. o Multiple Sklerose Ein zwei bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde. Stillen im zweiten Lebensjahr und danach Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.: Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden. Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13 18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt. wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982. Eine andere Studie zeigte, daß nicht gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen. Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. "Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wieviel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann. o Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%. Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher: o Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht gestillte Kinder einem sechs bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A MangelErkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten. o Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin CKonzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6 12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden. o Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%. Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nichtgestilltes Kind. Immunfaktoren Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes' ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen. Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte. Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern : Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch gestillte Kinder und nichtgestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung verglichen. Die Energieaufnahme bei nicht gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiss wie die nicht gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiss in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig. Das "natürliche" Abstillalter Aus dem bisher Gesagten ist klar geworden, dass Muttermilch ihre Nahrungs und immunologischen Werte behält, so lange sie produziert wird. Trotzdem muss die Stillbeziehung irgendwann zur Ende kommen aber wann? Die Anthropologin Katherina Dettwyler hat versucht, durch kulturvergleichende Studien und durch Vergleiche der Säugetiere untereinander diese Frage in etwa zu beantworten. Ich werde hier auf die Vergleiche der Säugetiere verzichten obwohl sie hoch interessant und überzeugend sind, und nur kulturenvergleichende Studien berücksichtigen. Auf ihrer Suche nach einem "hominiden Entwurf" (hominide blueprint) für das "natürliche" Abstillalter hat sie verschiedene Kriterien angeschaut: o Alter, in dem das Kind das Geburtsgewicht vervierfacht hat o Alter, in dem das Kind ein Drittel des durchschnittlichen Erwachsenengewichts erreicht hat o Bezug auf das Gewicht einer erwachsenen Frau (Abstillalter in Tagen = 2,71 mal das Gewicht einer erwachsenen Frau in Gramm) o Vergleich zu Schwangerschaftswochen (6 x Schwangerschaftswochen auf vergleichenden Primatendaten basiert. o Alter beim Durchbrechen der ersten Backenzähne. Nach keinem der Kriterien würde ein Kind unter 2,3 Jahren abgestillt und die Grenzen reichen bis 6 Jahre für Mädchen und 7 Jahre für Jungen. Sechs Jahre übrigens ist der Zeitpunkt, wann das eigene Immunsystem des Kindes reif und eigenständig wird. Bis zu diesem Punkt, schreibt Dr. Dettwyler, können die Lymphokine in der Muttermilch die aktive Immunantwort sowohl im Serum als auch sekretorisch steigern (Dettwyler, 56). Ist die Idee, dass Muttermilch eine positive Auswirkung auf das Immunsystem des Kindes bis zu 6 Jahren haben könnte, so weit hergeholt? Ganz und gar nicht. Gespendete Muttermilch als Behandlung für verschiedene Krankheitsbilder ist mittlerweile weit verbreitet: o Marinkovich (1988) behandelt IgA lnsuffizienz mit 100ml frischer Frauenmilch täglich o Asquith berichtet über den Einsatz von Frauenmilch bei der Therapie für Leukämie oder Knochenmarktransplantation o Erichson (1990) berichtet, dass verbrannte Kinder Frauenmilch besser vertragen als die übliche hypermolekulare Nahrung und o Wright benutzt mit Erfolg frische Frauenmilch für Erwachsene in den ersten Tagen nach Lebertransplantation (Springer, persönliche Kommunikation, 1996). Ist es so schwierig zu glauben, dass die Milch der eigenen Mutter lange Zeit. bis ins Schulkindalter als effektiver Stimulus für das kindeseigene Immunsystem dienen kann? Sollten wir unsere Abstillvorschläge so hoch setzen? Nicht unbedingt. Die Vorschläge bleiben nach wie vor die Gleichen: "Im Idealfall wird die Still beziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" (Grundsatz 6, La Leche Liga). Das eine Kind wächst aus seinem Stillbedürfnis früher, das andere später hinaus. Weil das Stillen eine Partnerschaft ist, spielen auch die Bedürfnisse der Mutter eine Rolle. Wir möchten hier keine neue Vorschriften erstellen, sondern durch das Anschauen der wissenschaftlichen und anthropologischen Daten einen erweiterten Blick für das "normale" Abstillalter und eine grössere Toleranz für die Mütter, deren Stillpraktiken von der kulturellen Norm abweichen schaffen. Ich hoffte, mit diesem Referat dazu beigetragen zu haben. REFERENZEN Bradley, J., Baldwin, S., Armstrong, H. Breastfeeding: a neglected household Ievel weaning food resource. in Alnwick D., Moses S., Schmidt OG. (eds.) Improving young child feeding in eastern and southern Africa' Household Ievel feod technology. International Development Research Centre. Ottawa, Canada IDRC 265e 1988 Chandra, RK. Prospective studies of the effect of breastfeeding on incidence of infection and allergy. Acta Paediatr Scand. 68 :691 694 1979 Cunningham, AS. Breastfeeding: adaptive behavior fot child health and longevity in Stuart Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding' Biocultural Perspectives New York: Aldine de Gruyter, 1995. Davis MK., Savitz DA., Graubard BI. Infant feeding and childhood cancer I.an.cet 2: 365 3868 1988 Dettwyler KA. A time to wean: The hominid blueprint fot the natural age of weaning in modern human populations in StuartMacadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding' Biocultural Perspectives NewYork: Aldine de Gruyter, 1995. Helsing E. and King FS.. Breastfeeding in practice Oxford University Press, Oxford, UK. 1982 Labbok MH., Hendershot GE. Does breastfeeding protect against malocclusion? An analysis of the 1981 child health supplement to the National Health Interview Survey Am J Prev Med 3: 227232 1987 Mayer EJ., Hamman RF., Savitz DA. et sI. Reduced risk of insulin dependent diabetes mellitus (lDDM) among breastfed children Diabetes 37: 1625 1632 1988 Pisacane AN., Impagliazzo M., Russo R. et sI. Breastfeeding and multiple sclerosis British Medical Journal 308: 1411 1412 1994 Strimas JH., Chi DS. Significance of IgE level in amniotic fluid and cord blood fot the prediction of allergy. Ann Allergy 61: 133 136 1988 Stuart Macadam P. Biocultural perspectives on breastfeeding in Stuart Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding: Biocultural perspectives. New York: Aldine de Gruyter, 1995 Takala AK., Eskola J., Palmbren J. et sI. Risk factors of invasive Haemophilus influenzae type b disease among children in Finland J.Pediatr. 115:694 701 1989 Teele DW, Kleine JO., Rosner B. Beneficial effects of breastfeeding on duration of middle ear effusion (MEE) after first episode of acute otitis media (AOM) Pediatr. Res. 14:494 1980
Stillkinder sind nicht intelligenter: http://www.focus.de/gesundheit/news/intelligenz_aid_116734.html Und wg. Gesundheit: Im Pekip-Kurs waren alle Babs schon mindestens 2x Krank. Nur meine Kleine war (obwohl ich schon 3 x Husten oder Schnupfen hatte) immer gesund und hat sich nie bei mir oder ihrem Vater angesteckt, wenn wir krank waren. Er ist übrigens im Gegensatz zu mir ein Flaschenkind und ist im Gegensatz zu mir fast nie krank. Und wir haben beide unserer gutes Abitur in Bayern gemacht. An Intelligenz mangelt es bei uns beiden nicht, also mach ich mir auch um mein Töchterlein keine Sorge. Man kann sich Studien immer so drehen wie man will. Amelie ist laut dem Eintrag der Kinderärztin in ihrem Untersuchungsheft "Sehr gut entwickelt". Ich habe es schon öfters versucht, das Stillmütter versuchen ihre Ansicht durchzusetzen und Nichtstillmütter als schlecht darstellen. Ich rede auch niemandem rein der stillt und sage es ist besser nicht zu stillen. Jeder wie er/sie meint. Unser Weg ist für uns der richtige und Amelie geht es blendend.
Es hat ja auch Keiner behauptet , dass das IMMER und bei ALLEN Kindern so ist! Das ist doch Blödsinn... Und es stellt auch Niemand Irgenjemanden als schlecht dar. Im Grunde genommen drehst du dir ja die Studien auch so wie es dir passt, oder? Wieso fühlst du dich gleich angegriffen und verteidigst dich und deine Familie? Verstehe ich nicht...
...mmmm... ich und meine schwestern wurden (zum bedauern meiner Mutter) auch nicht gestillt und bei uns ist alles ok.. ob wir nun evtl noch intelligenter hätten sein können weiß ich nicht.. ich denke das flaschen kinder sich auch gut gut entwickeln können.. es geht nicht darum zu sagen das flaschen kinder weniger gut versort sind odeer was weiß ich.. dennoch denke ich schon das muttermilch eben das beste ist-die nahrung als auch das drum herum was wohl das selbstvertrauen, den umgang mit essen etc , bindungen und intelligenz und psychische sicherheit und stabilität positiv BEEINFLUSSEN soll.. was nicht heißt das dann alles tikki takki ist, sondern einfach nur positiv beeinflusst.. ich denke auch das es in allen bereichen - sogar der Babymilchpulver industrie unumstritten ist.. warum sonst wird damit geworben die "künstliche" milch der muttermilch so ähnlich wie möglich zu machen wenn es nicht etwas gutes wäre.. flaschen kinder werden auch groß (siehe meine familie) und ich würde keinen überreden weiter zu stillen der sich damit nicht wohl fühlt, oder eine nicht-still mama verurteilen.. das ist nicht der punkt.. ich UNTERSTÜTZE nur das stillen.. das heißt nicht automatisch das das andere gänzlich abgelehnt wird.. alles liebe
Das hast du schön geschrieben ![]()
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Oh herrje, da haba ich ja eine Diskussion losgetreten. Ich wollte um Gottes Willen keine Flaschenkinder runter machen. Ich bin im Gegenteil auch der Meinung: Lieber ein glückliches Flaschenkind und eine glückliche Flaschenmutti als ein unglückliches Stillbaby und eine unglückliche Stillmutti. Entschuldigt, wenn das falsch rübergekommen ist. Liebe Grüße Cosi