Kaffeekauz
Hallo ihr! Wie läuft denn bei euch ein normaler Termin beim beim FA ab? Ich komme nämlich grade von meinem und sitze jetzt frustriert heulend zuhause. Ich hab die Tage festgestellt, dass ich beim arbeiten immer weniger klar komme. Ich sag mir jetzt seit acht Wochen "Das wird! Du musst dich da erst reinfinden!" Aber es wird eigentlich nur schwerer. Das wollte ich heute mal mit meinem Arzt besprechen. Zur Erklärung: Ich hatte gleich am Anfang der SS beim arbeiten Blutungen. Hat uns ziemlich erschreckt, war aber letztendlich nicht dramatisch. Ich arbeite als Krankenschwester mit Querschnittpatienten und war mir anfangs einfach noch nicht bewusst, wie körperlich belastend das eigentlich ist. Man arbeitet halt und gut. Seitdem versuche ich wirklich auf der Arbeit kürzer zu treten, was ja aber bekanntlich leichter gesagt als getan ist. Mein Chef hat sich Mühe gegeben mich zu entlasten, ich bin nur noch in der Frühschicht, weil mir da mehr Kollegen beim heben, lagern und mobilisieren helfen können (wir sind recht viele Mitarbeiter weil wir ausschließlich sehr aufwendige Patienten haben, die alle Unterstützung benötigen) und ich bin auch nur noch auf der Seite der Station eingeteilt, die kürzere Wege hat. An sich ja super, aber der Alltag ist halt so, dass wir eigentlich täglich unterbesetzt sind, die Station ist mit zwei Betten überbelegt und jeder Kollege, der mit mir einen Bereich schmeißen muss, darf doppelt arbeiten, weil ich alle Transfers (Bett< ->Rolli< ->Duschliege usw.) abgeben muss. Ich versuche das auszugleichen, indem ich mir ein Bein ausreiße um alle anderen arbeiten doppelt so schnell zu machen. Und immer wieder bin ich dann doch für einige Stunden allein im Bereich und mache Sachen selbst,die ich abgeben sollte, weil ich einfach keine Zeit hab mir Hilfe zu suchen. Seit ich wieder aus dem Urlaub zurück bin hab ich jetzt eigentlich konstant Schmerzen, auch im Unterleib, und gestern hab ich mir dann irgendwie die Leiste gezerrt. Ich kann jetzt schlecht laufen und bin dauergroggy. Meine Übelkeit war nie ausgenommen schlimm (nicht wenn ich sie mit einigen anderen von hier vergleiche), aber sie kam auch immer wieder und ist schon auch anstrengend. Inzwischen gehts mir ab vormittags meist gut, nur am Morgen ist mir schlecht. Jetzt beginnt mein Tag aber um 4.30 und der Dienst um 6.00 mit Körperpflege (ist im Frühdienst eben Hauptgeschäft). Das bedeutet Ausscheidungen jeglicher Art und zwar bei jedem Patienten und danach einige Verbandswechsel mit zum Teil aseptischen und oft dementsprechend riechenden Wunden. Ich bin da eigentlich unempfindlich, aber wenn einem schon übel ist... Übergeben musste ich mich noch nicht, aber bis etwa 10.00 gehts mir einfach dreckig. Und zuletzt bekomme ich seit einigen Tagen Ausschlag von unserer Dienstkleidung. Das Dreieck des Grauens ist komplett. Im Großen und Ganzen weiß ich einfach nicht mehr wie ich die Arbeit packen soll. Man darf das nicht falsch verstehen, ich arbeite unheimlich gern dort! Man hat es als Krankenschwester nirgendwo leicht und meine Station gehört zu den außergewöhnlich guten! Ich hab vor dort und vorallem im Querschnittbereich noch lange zu arbeiten. Mein Team ist der Wahnsinn und ich hab auch ein super Verhältnis zu meinen Patienten. Aber im Moment pack ich es nicht. Es ist mir schlicht und ergreifend zu viel. Und schert es meinen FA? Nö. Er fragt mich wies mir geht, ich antworte "Nicht sehr gut." Kurze Pause während er tippt, dann "Haben Sie noch irgendwelche Fragen?" Ich tue mich wahnsinnig schwer damit einzugestehen, wenn ich etwas nicht schaffe (dieser Post ist eigentlich der große Gegenbeweis, aber wir wissen vermtl alle, dass es im Netz wesentlich leichter ist), und das hat mir dann den Wind aus den Segeln genommen. Ich hab noch Kleinlaut meine Schmerzen und den Ausschlag erwähnt und bekam als Antwort, das Schmerzen im Unterleib normal sind (Mutterbänder) und ich mir doch einfach ne Cortisonsalbe für den Ausschlag holen soll. Dann schnell nen pH-Abstrich, einmal nach der Gebärmutter gebuddelt und ich wurde zur Arzthelferin geschickt für Vitalzeichen und Herztöne. Hätte die Dame nicht Probleme gehabt was zu hören, wäre ich nach 10 Minuten wieder draußen gewesen. Dann musste er ja tatsächlich noch nen US machen um die Herzaktivität zu überprüfen. Natürlich war der Bildschirm dabei von mir weggedreht und er hat auch kein Bild ausgedruckt, weil ich hab mich ja gegen zusätzliche US entschieden und einen Blick aufs Baby gibts nur für zahlende Kunden. Ich weiß auch nicht wie groß der Krümel ist oder ob alles im Normbereich ist, ich kann es nur annehmen, der einzige Kommentar blieb "Ach ja, da ist er." Zu dem Zeitpunkt hab ich schon Tränen runterschlucken müssen und kam nicht mehr auf die Idee Fragen zu stellen. Nach 20 Minuten wars dann rum und die Dame am Empfang war auch noch genervt, dass ich nicht sofort den nächsten Termin ausmachen wollte, weil ich den gerne bei einer Hebamme will. Jetzt soll ich aber unbedingt morgen anrufen wegen dem nächsten "großen" US, damit der auch ja in 7 Wochen stattfindet (beim ersten hat er nur kontrolliert ob der ET passt und war schon dabei mich zu verabschieden, als ihn die Sprechstundenhilfe darauf hingewiesen hat, dass es Zeit für ne VU ist). Ich erwarte nicht von einem Arzt, dass er mir Händchen hält und Panik macht wo keine nötig ist, aber ich wollte mich heute mit ihm darüber unterhalten, welche Möglichkeiten ich bzgl meiner Arbeit habe, aber das wurde konsequent abgeblockt. Und auch jede Untersuchung wirkt wie eine hastige Routinehandlung (was sie ja natürlich für ihn ist, aber muss er das so raushängen lassen). Ich bin super glücklich dass es mit dem Krümel anscheinend so komplikationsfrei läuft, aber ich hänge da doch auch mit dran und mir gehts eben nicht gut. Das sollte meinem Arzt doch nicht völlig egal sein?
Das geht gar nicht. Ein Frauenarzt ist immer zuerst genau das. FRAU(en)arzt. Und zur Frau gehört auch die Psyche. Bei mir gehts auch immer schnell, aber meine Fragen werden so beantwortet, dass ich es auch verstehe, also kein Ärztelatein und ich fühle mich ernstgenommen, auch wenn ich mit lächerlichen Dingen ankomme, die mich nichtsdestotrotz beschäftigen. Bei jedem Termin wird US gemacht, direkt überm Stuhl hängt ein Bildschirm für die Patienten, so dass man alles sehen kann. Und immer legt er mir die Hand da hin, wo das Baby gerade ist. Heute hat er so lange geschallt, bis es sich gedreht und getreten hat, so dass ich meine Zweifel ob es Kindsbewegungen sind, die ich spüre, beseitigen konnte. Ich würde wechseln.
Och Mensch....lass dich mal drücken. Kann dich echt gut verstehen das hört sich alles wahnsinnig anstrengend an. Dein job ist verdammt hart. Dein FA ist echt blöd. Er hätte sich für dich Zeit nehmen müssen. Vielleicht guckst du dich doch noch nach einem anderen FA um. Ich drücke dir die Daumen Alles liebe
Hallo, ich würde mich auch nach einem neuem Arzt umschauen. Die Schwangerschaft ist noch lange und wenn es schon so losgeht..... Nach dem MuSchG ist schweres Heben über 5 kg. etc nicht erlaubt. Schau doch da mal genauer rein. Eine andere Möglichkeit wäre es sich über den Hausarzt eine Krankschreibung zu holen. Eine Woche durchschnaufen hilft erst mal, und evt. auch Kontakt mit dem Betriebsarzt aufzunehmen. Ich hoffe Du findest bald eine Lösung.
Hallo, ich bin auch der Meinung du sollst dich nach einem anderen FA umschauen. ist schon sehr unangenehm, wenn die Sorgen und Fragen nicht ernst genommen werden und man so abgewickelt wird. war bei meinem letzte FA auch so. es wurde zwar US gemacht, aber kein Bild und Hinweis darauf dass es ja alles bezahlt werden müsste, die Papiere hätte ich doch bekommen.... mein FA ist eine Stunde weg von mir, ich bin nur wieder hin, weil ich bei ihm meine 2 erste SS hatte. ich werde ihn mir bei nächsten Termin (schon nächste Woche, yahoo!) nochmal genauer unter die Lupe nehmen und wenn meiner wieder so blöd redet - auf wiedersehen.
Hallo, ich kann dich verstehen. In meiner ersten Schwangerschaft war ich etwa ab der Hälfte nicht mehr zufrieden mit meinem FA. Ich bin dann trotzdem bis zum Ende geblieben, weil das restliche Team wirklich sehr nett war und weil bei uns schon feststand, dass wir kurz nach der Geburt umziehen werden. Jetzt werde ich von einer anderen Ärztin betreut und es ist genau andersherum, ich finde die Ärztin toll, aber ihr Team nicht. Überleg es dir genau, du wirst noch eine menge Zeit in der Praxis verbringen. Ein Wechsel steht dir jederzeit zu. Triff die Entscheidung aber nicht nur aus dem Frust heraus, vielleicht hat dein FA ja Qualitäten, die doch noch gut oder wichtig sind. LG, Emmi.
Hallo, das hört sich nicht wirklich schön an und ich schließe mich den anderen an und würde dir auch raten zu wechseln. Du solltest Vertrauen haben in deinen Arzt und dich auch in der Praxis wohlfühlen. Ich habe das Glück einen tollen Arzt zu haben und noch dazu arbeiten dort ganz liebe Arzthelferinnen. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben und bei mir ist es eher so das mein Arzt ständig fragt ob ich ne Auszeit brauche oder er mich mal ne Woche rausnehmen soll das ich wieder zur Ruhe komme als das ich etwas sagen muss. Er schallt auch jedes mal um zu schauen ob alles gut ist. Zumindest noch solange bis ich es selbst spüren kann. Dann wird er die Termine von 2 auf 4 Wochen strecken. Erschreckend zu lesen, dass dein Arzt dich nicht mal auf den Monitor schauen lässt weil du dafür nicht gezahlt hast. Sowas geht gar nicht. Ich kann dir ebenfalls nur raten dich nach einer anderen Praxis umzusehen. Es ist wichtig das du dich wohlfühlst und mit deinem Arzt über all deine Sorgen und Ängste und vor allem auch körperlichen wie psychischen Probleme der Schwangerschaft betreffend reden kannst. Liebe Grüße
Danke für eure Antworten. Tut gut zu hören, dass nicht nur ich das unmöglich fand. Bin auch heute nicht mehr so traurig, jetzt bin ich sauer. Hab auch heute morgen gleich bei einer anderen Praxis angerufen, die können zwar erst ab März wieder Termine vergeben, weil sie umbauen, aber die Dame mit der ich telefoniert habe klang gleich anders als meine Telefonate mit der letzten Praxis. Muss jetzt mal sehen wie ich mache, aber das wird schon. Zum Glück hab ich, wie gesagt die besten Kollegen der Welt, als ich mich nämlich fürs Wochenende krank gemeldet hab wars überhaupt kein Thema.