binesonnenschein
Sie hat gerade einen Tobsuchtsanfall weil sie nicht ins Bett will. Dabei ist sie ganz müde. Mein Mann versucht sie abzulenken bzw. zu beruhigen, aber erfahrungsgemäß funktioniert nur in Ruhe lassen. Aber das wird er bestimmt gleich rausfinden, zu mir kommen und sagen: "Geh du mal hin, ich komm nicht klar"
Ohje...so wie du es beschreibst, erinnert es mich an mich als ich klein war. Meine Eltern waren irgendwann ratlos und haben dann mit der gegen Therapie begonnen :-D ich glaube da war ich 4 Jahre alt. Ich sollte dann einfach mal so lange wach bleiben wie mein Vater (war glaube ich an einem Wochenende an dem Boxen kam-er saß dann meist bis tief in die Nacht im Wohnzimmer). Wenn ich eingeschlafen bin wurde ich geweckt, durfte erst ins Bett gehen als mein Vater ging. Das klingt zwar verdammt gemein :-D aber es hat was gebracht...bin dann immer fleißig ins Bett gegangen wenn es mir gesagt wurde...wusste ja was sonst auf mich zu kommt.
Oh je, das ist radikal! Wie mein Mann mir berichtete hat sie auch deshalb getobt weil er ihr eine neue Windel machen wollte (da war ein Stinker drin) und sie sich weigerte. Na ja, sie hat sich dann doch relativ schnell beruhigt, kam ins Wohnzimmer, ich hab mit ihr noch eine halbe Stunde gekuschelt und sie dann ins Bett getragen. Meine Große hatte ab 1,5 wöchentliche Tobsuchtsanfälle wegen eigentlich nichtiger Anlässe. Das legte sich erst so mit 4. Heute hat sie noch quartalsweise Anfälle. Völliges Ignorieren hilft am Besten, aber manchmal geht das halt nicht (wenn man einen Termin hat, z.B.). Meine Kleine ist da wesentlich ruhiger, hat selten solche Anfälle.
Ich hatte solche Anfälle auch ganz oft, da meine Eltern dann irgendwann nicht mehr weiter wussten ging es zum Arzt...Diagnose ADHS (was ja jedes Kind bekommt wenn es etwas unruhiger ist-schwachsinnig) und daraufhin eine tägliche Portion Ritalin :-( und das bis ich 14 war!!!
Ich glaube meine Große hatte nur keinen anderen Weg, um mit uns zu kommunizieren. Inzwischen schafft sie es doch meistens anders. Aber wenn verschiedene Dinge zusammen kommen (Müdigkeit, Frust), dann kommt es wieder mal vor. Sie tobt dann in ihrem Zimmer und wir warten einfach ab. Meine Kleine wird bald drei - bei ihr würde ich sagen, dass es die typische 2-3-Jährigen-Bockigkeit ist. Sie verschränkt dann die Arme, schiebt die Unterlippe vor und schreit "NEIN". Entweder kriegt man sie dann schnell abgelenkt (ein paar Tricks habe ich noch) oder sie kriegt nen Ausraster, so wie gestern Abend. Letztens hatte ich mal ein Erlebnis, draußen, auf dem Weg vom Spielplatz nach Hause. Beide Kinder wollten nicht heim, waren bockig und müde und stachelten sich dann noch gegenseitig an. Das Ende vom Lied war, dass sich beide auf den Boden schmissen und schreiend und tobend mit den Beinen strampelten. Das war so grotesk, dass ich laut lachen musste. Die Passanten waren eher verständnisvoll und ich hab mich einfach hingesetzt und sie schreien lassen.