Monatsforum Dezember Mamis 2014

Vitamin K Prophylaxe

Vitamin K Prophylaxe

BiBi82

Hallo! Ich wollte mal fragen, wie ihr das mit dem Vitamin K für das Baby macht. Ich werde wohl wie auch bei meiner ersten Tochter die erste Dosis hochdosiert im Kreissaal geben lassen, dann aber täglich niedrigdosierte ölige Lösung geben. Allerdings weiß ich noch nicht, wo ich die Tropfen herbekomme. Bei meiner Tochter hatte die Nachsorgehebamme mir welche mitbringen können, meine jetzige Hebamme kann das aber nicht. Als ich in der normalen Apotheke vor Ort nachgefragt habe, haben die nur Bahnhof verstanden und wollten mir die hochdosierten Tropfen verkaufen. Naja, notfalls werde ich die Tropfen dann im Internet bestellen. Wie macht ihr das? Lasst ihr bei den U1-U3 die hochdosierten Tropfen geben? Liebe Grüsse BiBi


MayasMama

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Damit habe ich mich auch schon befasst... Wieso hochdosiert nach der Geburt? Ich dachte mir, ich gebe nur die niedrig dosierten. Täglich. Statt bei U 1 - 3 die hoch dosierten. Also auch am Tag der Geburt nur die niedrig dosierten. Hab das so auch schon mit meiner Hausgeburtshebamme besprochen. Die kannst du bestimmt in einer online Apo bestellen. Bei uns gibt es die in den großen Apos. Du lässt dann sicher auch die prophylaktischen Augentropfen nicht geben, oder?


DeJoHaLt

Antwort auf Beitrag von BiBi82

hatte bei meinen sohn auch tropfen bekomm und habs se den jeden Tag gegeben.. wir hatten se von der Kinderärztin. statt hochdosiert


Vicoline

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Die Tropfen kann man in den Niederlanden kaufen... Die Standards zur gabe sind unterschiedlich, einige Länder geben als niedrig dosierte Spiegel, einige empfehlen stoßweise Bolusgaben. Ich werds nach deutschem Standard geben lassen, weil mir nicht einleuchten will, wo da denn nun der Vorteil liegt - ich hätte viel zuviel Angst die Tropfen zu vergessen oder dass sie nicht richtig geschluckt sind. Und in der Bioverfügbarkeit sind bei beiden Varianten ausreichende Mengen zu jedem Zeitpunkt vorhanden. LG, Vico


Herminchen88

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Ich hab es bei meinem ersten Kind auch so gehalten wie du Bibi und werde das auch diesmal wieder so tun (einmal hochdosiert und dann niedrig dosiert). Das haben mir die Geburtshaushebammen so empfohlen und es wird auch auf dem Merkblatt Anthroposophischer Ärzte zur Vitamin K-Gabe vorgeschlagen. Mit dieser Mischform fühle ich mich gut :)


MayasMama

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Wenn man sich ausreichend mit dem Thema beschäftigt wird ganz schnell klar, wo der Vorteil von den niedrig dosierten Tropfen liegt. Die hohen Dosen stehen nicht nur in Zusammenhang mit Neugeborenengelbsucht, sondern auch in Verdacht Lebertumore zu begünstigen. Der deutsche Standard ist nur so, weil mal wieder die Verantwortung nicht auf die schludrigen Eltern gepackt werden soll, sondern lieber gleich bei den Vorsorgeuntersuchungen die Hammerdosis gegeben wird.


Kriekkrischtn

Antwort auf Beitrag von MayasMama

Hast du bzgl. des Zusammenhangs von Vit. K und Lebertumoren eine Quelle/Studie für mich? Das würde mich aus persönlicher Sicht sehr interessieren.


moflsis

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Ich denke eine vernünftige Studie oder eine wirklich gute wissenschaftliche Quelle wird bzgl. der Tumorgeschichte kaum zu finden sein. Diese These, die in einigen Foren tatsächlich vertreten wird entbehrt soweit ich weiß jeder Grundlage. Vielmehr hat sich das niederländische Schema mit 25 Mikrogramm tgl als nicht effektiv dargestellt. Nochmal:es geht um die Prophylaxe von u.a. Hirnblutungen. Die die sich wirklich belesen wollen, die können ja das aktuelle Positionspapier der Fachgesellschaften unter http://www.dgkj.de/wissenschaft/stellungnahmen/meldung/meldungsdetail/vitamin_k_prophylaxe_bei_neugeborenen/ anschauen. Hier ist auch klar beschrieben, mit Quellenangabe, warum es so gemacht wird wie es gemacht wird.


BiBi82

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Hallo! Die Gefahr z.B. von Hirnblutungen ist direkt nach der Geburt am höchsten, daher fühle ich mich am sichersten, wenn das Kind dann erstmal eine höhere Dosis bekommt. Außerdem müssen die Tropfen gekühlt gelagert werden, so dass ich sie nicht in die Kliniktasche packen kann und in der Hektik bestimmt zu Hause vergesse. Auch in der Klinik (wo viele Mitarbeiter die Tropfen nicht kennen werden) will ich sie nicht einfach in irgendeinen Krankenhauskühlschrank stellen. Daher finde ich die Lösung mit der niedrigen Dosis später anzufangen am praktikabelsten. Viele Grüsse BiBi


MayasMama

Antwort auf Beitrag von BiBi82

Ja richtig, es geht um die Vermeidung von Hirnblutungen. Von 30.000 Kindern, ist eines davon betroffen. Ein geringer Prozentsatz von den betroffenen Kindern trägt Schäden davon. Erster Fakt ist also: Das Risiko ist als gering einzustufen. Eine medikamentenfreie Schwangerschaft, eine stressfreie Geburt und die Gabe von Kolostrum (frühes Stillen!!) minimieren dieses eh schon geringe Risiko IMMENS. Tatsächlich gibt es bereits nicht-deutschsprachige Studien die den Zusammenhang von Krebserkrankungen und der extremen Überdosierung von Vitamin-K nach der Geburt bewiesen haben. Ein Mittelweg ist also die Gabe von Vitamin-K in niedrigeren Dosen. Auch die die nach einer entspannten Geburt und erfolgreichem ersten Anlegen das Vitamin K ganz weglassen, sind quasi aus der Risikogruppe. Dein "Info-Link" entbehrt jeder objektiven Sicht und ist von Pharmaindustrie geprägt.


moflsis

Antwort auf Beitrag von MayasMama

Liebe MayasMama Ja, das Risiko ist gering, aber ein vermeidbares. Tatsächlich gibt es sogar Hinwese dass gerade das gestillte Kinder das Vitamin K brauchen. Ich wäre schon interessiert eine wirklich valide Quelle (gute nicht später widerlegte Studie nach wissenschaftlichen Kriterien) für diese Behauptungengen gibt. Zu den niedrigen Dosen hab ich schon etwas geschrieben, valide Quellen findet man in dem Positionspapier. Die Gabe von hochdosiertem Vitamin K, welches sehr billig ist, bringt den Ärzten im Krankenhaus keinen, der Pharmaindustrie kaum Gewinn (klar, nichts wird ohne Gewinn verkauft) Die Behauptung dass das Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin unobjektiv ist (ist ja nur die wissenschaftliche Gesellschaft der Kinderärzte) finde ich sehr interessant Es bleibt jedem natürlich selbst überlassen was man glaubt und tut. Insofern kannst du gerne machen was du willst. Ich will niemanden hier überzeugen, ich glaube wir leben in dieser Hinsicht einfach auf zwei verschiedenen Sternen und halte die Diskussion für müßig.