Geburtsbericht

Hallo! Ich bin eigentlich nur stille Mitleserin, möchte euch aber trotzdem gerne meinen Geburtsbericht schreiben: Ich hatte immer schon etwas Wehen, mal mehr mal weniger. Seit November waren auch immer auf jedem CTG mindestens 3 Wehen, die ich auch gespürt habe. Der Muttermund war allerdings immer zu bzw. später "Fingerkuppe". Ca. 1 Woche vor der Geburt habe ich immer wieder Durchfall gehabt. Nicht schlimm aber er war halt immer da. Als ich also vorigen Donnerstag die Nacht wieder auf dem WC verbracht habe, habe ich beschlossen es im Krankenhaus ansehen zu lassen. Nach der Untersuchung meinte die Ärztin, dass sie mich gerne aufpäppeln (mit Flüssigkeit) möchte. Der Muttermund wäre schon sehr weich und 2 Finger offen. Sie könnte sich vorstellen mich am nächsten Tag einzuleiten. Das wäre der größte Blödsinn gewesen, weil ich 6 Tage vor Termin war. Ich habe mir also als ich am Tropf hing schon Argumente gegen Einleitung zurechtgelegt. Es wurde immer wieder CTG geschrieben, aber nichts auffälliges. Ich bin dann also ganz normal schlafen gegangen. Um ca. 1:30 musste ich zur Toilette und hab ein leichtes Ziehen gespürt. Ich bin dann am KH-Flur auf und ab gegangen in der Hoffnung, dass ich es so in Gang bringe. Gegen 2:07 eine Wehe, 2:12 eine Wehe alles nur ganz leichtes Ziehen. Dann hab ich einen Ruck ins Becken gespürt. Nächste Wehe 2:20 musste ich mich festhalten. Also ab in den Kreissaal, die Hebamme untersuchte: MM 3 Finger, Einlauf und Buscopan-Tropf. Ich also auf die Toilette, als ich rauskam fragte ich die Hebamme ob ich meinen Mann anrufen soll. Die Wehen waren echt heftig. Sie meinte, dass es noch nicht notwendig ist, aber ich habs trotzdem getan. Um 3:00 also meinen Mann angerufen. Ich habe dann gesehen, dass der Rettungswagen eine andere Schwangere gebracht hat. Von ca. 3:00 bis 3:30 bin ich mit echt heftigen Wehen und unfähig mich zu bewegen, am Infussionsständer gekrallt im Kreisbett gelegen. Die Hebamme musste die andere Schwangere aufnehmen. Ich war allein und es war so schlimm, dass niemand da war. Um 3:30 kam die Hebamme und meinte, dass sie in den OP zum Notkaiserschnitt muss, aber sie kommt eh bald wieder. Sie wird mich vorher noch untersuchen. Tja. mein Muttermund war vollständig geöffnet. Die Hebamme blieb und meinte mein Mann wird's nicht schaffen. Gott sei dank war mein Mann um 3:45 da, die Hebamme hat noch die Kinderschwester geholt und um 4:05 war die kleine Prinzessin da. Also Geburt in ca. 2 h. Die Ärzte waren im OP. Geburt nur mit Kinderschwester und Hebamme. Ich war total überfordert mit der ganzen Situation. Es ist einfach alles viel zu schnell gegangen. Aber: Als die Kleine auf der Welt war, war es so schön. Die Hebamme hat sich dann viel Zeit gelassen. Wir durften sehr lange in Ruhe kuscheln. Dadurch dass keine Ärzte da waren, waren es so familiär, nicht so ein gewusel wie bei meinem Großen. Die Hebamme hat mir viel Zeit für die Nachgeburt gelassen und mich auch erst spät genäht. Irgendwann ist der diensthabende Arzt gekommen, hat mir nur gratuliert und die Dokumente für die Hebamme unterschrieben, ohne Untersuchung. Es war alles so entspannt und ich durfte die Kleine noch im Kreissaal anlegen und sie hat gleich gesaugt. Ich bin so hin und weg, wie unterschiedlich 2 Geburten sein können. Bei meinem Großen hab ich nicht mal mitgekriegt, als mein Mann die Nabelschnur durchgeschnitten hat. Diesmal war die Erfahrung viel intensiver und ich habe alles miterlebt und kann mich an alles erinnern. Meine Tochter wog 3110 g und war 48 cm groß.