Mitglied inaktiv
Hallo liebe Dezember-Mamas, habe dieselbe Frage gerade im Stillforum gestellt und kopiere sie einfach mal hier rein. Vielleicht mag die eine oder andere erfahrene Stillmama mir ihre Meinung dazu sagen. Das Thema beschäftigt mich sehr. … o.g. Aussage bekam ich vor 3 Tagen von einer guten Freundin zu hören. Auch wenn sie es ganz sicher nicht böse gemeint hat, so macht sie mich doch nachdenklich und ich fühle mich etwas „auf den Schlips getreten“. Mein Kleiner – er ist mein 3. Kind – wird nächste Woche 5 Monate alt und ich stille immer noch voll und nach Bedarf. Wirklich Hunger hat er alle 2-3 Stunden (nachts alle 3-5 Stunden, zwischen den Mahlzeiten schläft er nachts ohne Brust), tagsüber kommt er aber schon auch manchmal jede Stunde zum Kuscheln und Nuckeln. Trinkt ein paar Schlückchen, lächelt mich dann zufrieden an und spielt weiter, oder schläft an der Brust ein. Für mich ist es so völlig in Ordnung und ich denke, er bekommt einfach was er braucht. Dafür schreit er nie und ist eigentlich so gut wie nie unzufrieden. Würde ich ihm in manchen Situationen die Brust nicht anbieten, wäre das sicher anders. Schnuller nimmt er selten und ungern, höchstens mal im Maxi Cosi beim Autofahren. Ansonsten würgt er ihn regelrecht heraus. Meine Meinung ist: er ist einfach ein kuschelbedürftiges Kind und v.a. ist er ja noch sehr klein. Mein Mittlerer hat damals alle 3 Stunden getrunken, dazwischen nie gekuschelt oder nur genuckelt. Ganz im Gegenteil: waren die 3 Stunden noch nicht abgelaufen und ich habe ihm die Brust angeboten, so hat er sie strikt abgelehnt. Daher weiß ich, dass die Kinder da eben auch unterschiedlich sein können. Was ist eure Meinung zu solchen Sprüchen? Mag mich jetzt mit der Freundin erstmal gar nicht mehr treffen…
Absolutes No-Go sind solche Sprüche und ich hoffe die Freundin ist (und bleibt) kinderlos. Na gut, ganz so hart vielleicht auch wieder nicht, aber solche neunmalklugen Nichts-Wisser regen mich wahnsinnig auf
Natürlich machst du alles genau richtig, so fühlt sich dein Baby wohl, so ist es von der Natur vorgesehen und so ist es "menschlich". Isst und trinkst du nur wenn du extrem hungrig oder durstig bist und kuschelst du nur mit deinem Mann wenn ihr ein Baby machen wollt?! Das was ein Leben lebenswert und schön macht sind doch all die kleinen Genuss-Momente, das Miteinander, das Vertrauen in die Familie etc. Und das gilt auch für Babys, nicht nur für Erwachsene.
Jeder der ein Baby als kleine Persönlichkeit und als willkommenes Familienmitglied sieht, würde es genau so machen wie du. Und jeder der Ahnung vom Stillen hat sowieso.
Zu mir sagte eine Freundin neulich so etwas ähnliches, Ella war quenglig aber nicht hungrig und ich habe sie angelegt. Da kam dann:"Essen ist doch nicht das Allheilmittel!" - aber gut, sie ist eine kinder- und mannlose Juristin und hat sich mit Dingen wie Babys und Stillen nie beschäftigt, daher fiel meine Antwort nicht ganz so böse aus
Für mich zwar nicht genau wie bei dir, aber trotzdem ähnlich und gerade ganz großes Thema. Das Einmischen anderer. Andere machen das ja gaaanz anders als ich und viel besser und ich muss mich fast schon ändern, um nicht als Außenseiter behandelt zu werden. Traurig. Hinnehmen und selbst machen wie man möchte und gut ist. Was du beschrieben hast, ist bei uns übrigens genau so. Finden andere komisch, wird aber mit Gesichtverziehen hingenommen. Bei uns ist eher ein anderes Problem mit der Außenwelt: dass ich gefragt werden möchte, wenn jemand an mein Baby geht, insbesondere bei denen, die ich nicht gut kenne. Aber andere sind ja viel lockerer. Das ich das nicht böse meine, wird auch nicht verstanden. Mir gehts einfach ums Prinzip, dass ich entscheiden möchte.
Genau das Gleiche haben wir auch: jeder meint immer einem erzählen zu müssen was man anders machen sollte. Am Besten sind wirklich die, die keine Kinder haben, aber jemanden kennen "bei dem das soundso war". Oder die ältere Generation, ich muss mir so viele Sachen von meiner Mama oder Schwiegermama anhören, "wieso machst du das denn so?", "ja das kommt davon weil du..." oder "Ihr müsst auch mal..." - Ultra nervig und überflüssig. Gut gemeinte Ratschläge ok, aber ich werd immer wie so ne Oberglucke hingestellt, weil ich mein Kind auf den Arm nehme BEVOR es schreit und lieber trage als im Kinderwagen brüllen zu lassen. Ich quatsch auch niemandem rein, wenn er Familienbett doof findet oder Tragetücher für sich nicht mag - jeder so wie er möchte!
Oder sein Kind den lieben langen Tag links liegen lassen und nur nehmen, wenn es dem Erwachsenen passt und nicht, wenn das Kind es möchte. Das ich ne Glucke bin, weiß ich. Und trotzdem möchte ich mich nicht für andere verstellen. Ich habe meine Gründe und fertig. Ich finds schön zu lesen, dass es anderen genau so geht. Schade, dass es nicht wirklich hilft...
Danke!
Ihr habt recht, einfach so machen wie man es selbst für richtig hält.
@Nadine: besagte Freundin hat selbst 2 Kinder. Das Traurige ist nur immer, dass man bzgl. des Themas Stillen auch bei Müttern auf viel Unwissen und Unverständnis stößt. Es ist genauso wie du sagst: warum sollte ich die Grundbedürfnisse meines Babys nicht erfüllen?
Übrigens finde ich deine Einstellung in vielen Bereichen toll, das nur mal am Rande
@kleine Ente ;-): Ja, immer diese Einmischerei... Eine Freundin sagte zu mir neulich, dass ich nicht ganz so entspannt sei wie eine andere Freundin von ihr mit gleich altem Baby. Allerdings ist das deren 1. Kind und bei mir das Dritte
- sehr repräsentativ diese Aussage.
Danke für euern Zuspruch, kann man ab und zu mal gebrauchen
Stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, es ist Kuscheln, Ruhepol, Einschlafhilfe, Beruhigungshilfe... Das vergessen wohl viele, auch die die bereits Kinder haben. Und wer strickt nach Uhr stillt, befriedigt mE nicht die Bedürfnisse des Baby, sondern seinen eigenen Zeitplan, den Stillen nach Bedarf kann auch mal stressig sein, wenn ich mich noch an das Clustern erinnere. Ich für mich sage mir, dass es richtig ist. P.S. Wenn Ben viel spielt und strampelt, trinkt er sogar öfter. Oder schafft einer der Leute, die solche Behauptungen aufstellen, 1,5 Stunden Sport ohne Wasser?? Oder stundenlang bei warmen Temperaturen ohne Wasser?
Ich glaube die, die sowas sagen, sind der Meinung, man könne mit Tee strecken, wenn das Baby Durst hat. Bis die 3 oder 4 Stunden rum sind.
Die Ratschläge sind schon oft echt nervig.... wir wohnen ja in engem Kontakt mit Schwiegermutter und Grosstante, da kam das beim ersten Kind oft und es dauerte bis mir keiner mehr erzählte, dass Kinder auch mal schreien müssen. Toll war es bei Lars: beim ersten Kommentar in die Richtung wies mein Mann darauf hin, wie fröhlich und unkompliziert und sicher Mia sei, weil sie immer umtüdelt worden sei - Seitdem kam kein Kommentar mehr :-) :-) :-) Da war ich echt stolz auf meinen Mann! Lg, Vico
Selbst das hilft bei uns nicht. Sooo viele sagen, wie toll unser großer ist. Wie gut er Begründungen einsieht, wenn mal was nicht nach seiner Nase geht. Und trotzdem macht man ja alles falsch. Obwohl das Ergebnis dann super ist - aber das ist ja egal. Ich hab das Gefühl, man legt nicht mehr viel Wert auf eine gesunde Bindung. Lernen ist wichtiger als Bedürfnisse, schon im Babyalter. Die Babys müssen vorbereitet werden, dass sie als Erwachsene auch nicht mehr alles bekommen. So wurde mir das gesagt (der letzte Satz, dass die Bindung dann unwichtig wird, sind meine eigenen Schlüsse).