Mitglied inaktiv
Hallo, ich hab mal ne Frage an euch. Würdet ihr versuchen ein Betriebsverbot zu bekommen? Kurz zu der Situation: Stille Geburt anfang Januar 2012 Fehlgeburt dieses Jahr Mai. Psychisch geht es mir leider nicht immer so super. Hab auch schon versucht ein Termin beim Psychologen zu bekommen, leider haben die Wartezeiten bei uns bis zu einem Jahr bei uns. Die eine wollte sich jetzt melden, wenn sie früher einen frei hat. Blutgerinnungsstörung wurde festgestellt, muss Heparin spritzen, Schilddrüsentabletten nehmen und Aspirin. Ich muss jetzt auf der Arbeit in die Telefonzentrale, sobald ich es offiziell mache mit der Schwangerschaft. Das bedeutet 8 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche am Telefon. Sind am Tag so 150 Anrufe. Da meine Kollegen öfters keine Lust haben sich am Telefon einzuschalten, kommen schon Tage vor, wo ich ganz alleine am Telefon sitze. Das alles zerrt sehr an meinen nerven, dass ich schon mal dann nachhause komme und einfach weine, weil es einfach zu viel ist. Meine eine Kollegin meinte, ich sollte versuchen ein Betriebsverbot zu bekommen. Ich habe aber Angst, als verrückt hingestellt zu werden, wenn ich mein Arzt danach frage. Wie würdet ihr euch verhalten?
Liebe god-bless-u, ich würde den Arzt auf ein Beschäftigungsverbot ansprechen! Dieses sollte in Deiner Situation ausgestellt werden! Ich hab Deine stille Geburt damals mitverfolgt, war zu dem Zeitpunkt auch schwanger. In meiner ersten SS wollte ich auch ein Beschäftigungsverbot, um die Wochenarbeitszeit auf die Hälfte zu reduzieren, da ich damals einen sehr stressigen Job hatte - der hat's verweigert. Hab daraufhin den Arzt gewechselt - und der neue war ganz erstaunt, dass ich in meinem Job überhaupt noch arbeite. Vielleicht hast Du auch nen Hausarzt, mit dem Du Dich besser verstehst? Und eine psychotherapeutische Behandlung ist mit Deiner Geschichte sicher das Richtige. Es gibt auch psychosomatische Tageskliniken, in denen man öfter mal "schneller" nen Platz bekommt. Hab ich hinter mir und kann's Dir nur empfehlen. Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute, Philo
Als was arbeitest du denn normalerweise? Ich würde die Situation mit deinem Arzt besprechen, dann könntest du ggf. ein individuelles BV bekommen. Meine Ärztin meinte, Angst vor einer erneuten Fehlgeburt an sich wäre kein Grund für ein BV, ich habe eins bekommen wegen der Arbeit in der geschlossenen Psychiatrie. Psychotherapeuten haben leider überall lange Wartezeiten :-(. Aus welchem Raum kommst du denn? Einige psychiatrische Kliniken bieten mittlerweile Ambulanzen an, in denen man sich melden kann, wenn man eigentlich dringend Hilfe bräuchte, aber keinen Psychotherapeuten hat bisher. Dort kann dann praktisch die Zeit überbrückt werden, bis man ambulant jemanden gefunden hat für eine längere Therapie. Dann müsstest du dich an die für dich zuständige Klinik wenden, ob sie so etwas anbieten. Ich hab meine Schwangerschaft recht früh bekannt gegeben, hatte im Januar eine FG und weiterhin Angst, das Kind wieder zu verlieren. Mir war das auf der Arbeit letztendlich einfach zu gefährlich... Ich wünsche dir alles Gute :-)!
Ist nur die Frage, ob den ganzen Tag daheim sein und sich Gedanken machen, ob es dem kleinen Racker gut geht, unbedingt besser ist.....
Es soll ja weitestmöglich Streß in der SS vermieden werden und wie das klingt, hättest Du da einen ganz schön nervenaufreibenden Job. Ich bin ja manchmal schon nach 30 Anrufen am Tag fix und fertig, aber das ist nur ein "normaler" Bürojob. Telefonzentralen-Arbeit wird oft unterschätzt, denke ich; von daher würde ich - besonders weil Du so eine traurige Vorgeschichte hast - das auch mit dem Arzt besprechen. Selbst wenn dieser jetzt nicht dafür, Du hast ja freie Arztwahl und kannst Dir dann ja auch nochmal woanders Rat holen. Kann Dir Deine Krankenkasse evt. mit einem Psychologentermin weiterhelfen bzw. es dringlicher machen?