Mitglied inaktiv
Danke erstmal an Alla, dass Sie so lieb war zu posten, dass ich auf einmal doch nicht mehr schwanger bin. :o) Jetzt der Bericht: Nachdem ich ja in den letzten Tagen doch eher ungeduldig wurde und mir wünschte, Baby würde sich auf den Weg machen, kam die eigentliche Geburt doch eher überraschend, wie ich finde. Meine große Tochter war die ganze Woche krank gewesen mit Magen-Darm und als ich Samstag morgen kurz nach 5 Uhr, wie so oft wach wurde, und Bauchweh hatte, dachte ich sofort "angesteckt, verdammt". Das Bauchweh kam ab da 10 minütlich den ganzen Vormittag. Ich war mir zwar sicher, MD, dachte aber, ich sollte unseren Babysitter doch einmal informieren über die Möglichkeit, dass... Gegen Mittag kamen die Wehen dann schon alle 8 min, aber nicht so tragisch, alles zu ertragen. Nachdem ich zu dem Zeitpunkt schon 3 mal auf der Toilette war, schwankte ich trotzdem immer noch und nahm eine Badewann, um zu erkunden, was das ist MD oder wirklich Wehen. Nach dem Bad waren wir wieder bei 10 min, aber ich dachte mir, da machste noch keine Panik. Hab noch geputzt, 3 Ladungen Wäsche gewaschen, Babysitter beruhigt, Küche hergerichtet für eine Mahlzeit des Nächtens für unseren Sohn, unsere Tochter instruiert falls wir mal morgens nicht da wären... Abends gab es dann lecker Angrillen, und ich bin dann ziemlich müde um 8 Uhr ins Bett. Gegen halb 10 dachte ich auf einmal, ich ruf im Kreissaal an und frage doch einmal. Die Hebamme (ich berichte später von dieser welchen...) sagte dann, keine Panik, nochmal schlafen, wenn es geht und wir sehen uns später. Ich meinte dann nur zu meinem Mann, ähm die spinnt, wir sehen uns später. Irgendwie fand ich das sehr amüsant. Hab dann nochmal geschlafen und kurz vor 0 Uhr bin ich wach geworden, rüttelte am Mann und fragte nur, Zeit? und dann wieder Zeit? und dann okay, es sind 7 min, es ist soweit, wir fahren in die Klinik... Mein Mann rief dann ziemlich widerwillig im Halbschlaf dann den Babysitter an, weil er dachte, ich bin hysterisch. Ich hab dann Bett gemacht, Zähne geputzt, mich angezogen, immer wieder Wehen veratmet, bin in die Küche, hab alles gecheckt, dass für früh alles passt und dann waren es auf einmal nur noch alle 3 min Abstand. Mittlerweile schwerer zu veratmen. Punkt 1 Uhr sprang dann die Fruchtblase. Baby hat aber sofort abgedichtet mit dem Köpfchen. Ich musste mich dann aber wieder umziehen. *seufz* Nach Säuberung meiner Selbst, kam dann auch schon der Babysitter, schnell nochmal drücken lassen und Auto ans Haus fahren, einsteigen, losfahren, Wehen mittlerweile alle 1,5 bis 2 min. Im Auto hab ich immer aufs Navi geschaut und nach jeder Wehe gedacht, so jetzt hast Du eine Minute zum Erzählen bevor es wieder losgeht... Diese Strategie klappte ganz gut bis ins Krankenhaus. Als ich dann im KH aus dem Auto stieg, lief mir schwallartig immer mehr Suppe aus der Hose. Sehr schick, ich hab nur gedacht, was für ein Dreck, nur gut, dass uns niemand sieht. Es war 2 Uhr. Fahrstuhl rein, ab in den 4. Stock in den Kreissaal, geklingelt, Tür geht auf (sie wußten schon, dass wir kommen), und da steht die unsympathischste Hebamme, die ich mir wünschen konnte. *argh* Ich versuchte noch einen Scherz "Hallo, wir haben angerufen, ich laufe aus...", aber sie blieb emotionslos, kein Lächeln, keine Beruhigung, nix. *grmpf* Dann hieß es CTG schreiben, leider lief der Toco nicht richtig und keine Wehe war zu sehen. Ich hatte den Eindruck, sie denkt, ich verarsche sie mit meinen schmerzverzerrten Grimassen. Dann Untersuchung, Fruchtblase gesprungen (ach nee??), Gebärmutterhals weg, aber Muttermund nur fingerdurchläßig. Wir haben dann dort fast 1,5 Stunde zugebracht bevor wir ins Entbindungszimmer konnten. Ich bekam gegen die Schmerzen 2 Zäpfchen und zwischendurch noch eine Untersuchung durch eine Ärztin. Dort habe ich dann gleich auf meine PDA hingewiesen, die ich wirklich dringend haben möchte. Mein Glück, den die Ärztin hat mir sofort Blut gezapft und das ins Labor geschickt. Wenn das da nicht passiert wäre, hätte ich später sicher länger warten müssen... Im Entbindungszimmer dann haben wir versucht zu schlafen. Ich hatte nochmal ganz toll wirkende homöopathische Tabletten bekommen, die wirkten so gut, dass ich totales Sodbrennen bekam, aber nicht mal annähernd schmerzfreier. Danach versuchte diese Hebamme, ob ich in der Wanne entspannter wäre, ging ganz gut bis mich Wehen überrollten, wo ich dachte, ich muss jemanden umbringen. Dann labberte die mich auch immer von der Seite zu, dass ich das super mache und loslassen soll und entspannen...Meine einzigen Gedanken waren eigentlich, ob es auf Hebammen-Mord auch so Freiheitsstrafen gibt. Als ich schließlich aus der Wanne verlangte, weil sinnlos und ich aufgeweicht und kreislaufgeschädigt, wollte sie eine Schmerzinfusion mit Paracetamol versuchen. Die brachte auch so ziemlich nix. Mein Hauptproblem zwischenzeitlich war, dass die Schmerzen meinen Kreislauf fertig gemacht hatten, mir gingen die Beine weg, und ich musste liegen, obwohl das viel unangenehmer war wie die Wehen stehend, schwingend in den Beinen zu veratmen. Meine Erlösung kam um 7 Uhr mit Schichtwechsel. Eigentlich sollte die neue Hebamme dann auch gleich kommen, aber sie kam nicht. 7.45 Uhr hab ich dann geklingelt, dann kamen beide zusammen. Ich muss dann ziemlich barsch meine PDA verlangt haben und hab der neuen Hebamme gleich mitgeteilt, dass ich nicht angefasst werden will, außer zu Untersuchungszwecken. Hab ihr dann auch gleich noch gesagt, dass ich das nicht böse meine, nur das ich es eben nicht mehr ertrage. Dann waren irgendwelche Menschen bei mir, da erinnere ich mich nicht mehr. Erinnerung setzt ein als die Narkose-Ärztin kam und mit mir nur kurz die PDA durchsprach und dann völlig klar war ich dann ab 8.30 Uhr etwa als die Testlösung durchlief und anschlug und die erste Dosis der PDA gesetzt wurde. Kurz nach 9 Uhr war dann alles save und ich bekam Frühstück. Ab da hatte ich eine sehr entspannte weitere Geburt. Konnte in Ruhe schlafen und dösen und mich mit dem Mann unterhalten. Kurz nach 10 Uhr dann war der Muttermund auf 6-7 cm auf und als nach einer halben Stunde nix mehr passiert war, wurde ein Wehentropf angehangen, damit es fürs Baby nicht stressig wird und wir nicht in diese 18-Stunden-Problematik wegen Fruchtblase-weg geraten. Um 11.40 Uhr dann stellte die Hebamme 10 cm fest und holte die Ärztin. Die kam um 11.50 Uhr. Ab da wurden die Herztöne auch direkt abgeleitet, und es wurde deutlich, dass Baby begann unter Stress zu geraten. Dann rollte im Grunde auch schon die erste angeleitete Presswehe (vorher hab ich alleine für mich schieben müssen) an und dann dauerte es 5 Presswehen und das Baby war da. Die Presswehen waren letztlich nicht mehr schlimm. Ich hatte ja noch die PDA spürbar, und das erleichterte alles ungemein. Am unangenehmsten war letztlich als das Köpfchen nicht mehr ganz drin und noch nicht draußen war, aber die Wehe zu Ende und die nexte und letzte Wehe ließ auf sich warten. 12.16 Uhr war Jona Felis dann geboren. Jona wurde dann ganz kurz gecheckt, weil die Nabelschnur um den Hals war, mein Mann hat diese dann durchtrennt (wir haben ja gespendet) und dann durfte ich sie schon an mich nehmen. Nach 20 min fing sie schon an zu suchen, und ich hab sie das erste Mal angelegt. Danach hab ich die Zeit verloren. Die Nachgeburt dauerte etwas und wollte nicht so recht, das Nähen war nicht schlimm und irgendwann bin ich dann auch duschen und hab Mittag gegessen. Mein Mann ist dann halb 4 die Kinder holen gefahren, und ich wurde halb 5 in mein Zimmer verlegt. Tja, und nachdem das Bett in der Klinik zu klein, zu laut und zu unbequem war, die Nacht nervig laut und unruhig (Jona schlief, aber der Rest der Kinder draußen nicht), hab ich mich morgens dann entlassen. Die beste Entscheidung überhaupt, denn zu Hause ist schon besser, auch für die anderen Familienmitglieder und soviel entspannter, weil alles klappt. Stillen klappt sehr gut bisher, hatte bereits gestern den Milcheinschuß und Jona die U2. Soweit alles okay. Die Hebamme ist sehr zufrieden. Jona hat heute bereits wieder zugenommen. :o) Allen Neuentkugelten meinen Glückwunsch an dieser Stelle und eine wunderschöne Kennenlernzeit. Allen noch Kugelnden eine schöne Geburt. Nicht ungeduldig sein, die Babys kommen, wie sie es mögen. Ich habe nicht damit gerechnet vor Termin zu entbinden und doch ist es passiert. Alles wird auch für Euch gut.
Hallo, schleiche aus dem Mai Bus rein. Gratuliere dir ganz herzlich zu deinem Baby. Du hast den Bericht echt klasse geschrieben, am besten der satz: "ob es auf Hebammen- Mord auch Freiheitsstrafen gibt." Klasse ;-) Ist ja schade das du da so doofe Hebammen hattest. Aber um so schöner ist es doch jetzt bestimmt das alles hinter dir zu haben. Bin mal gespannt wie es bei mir läuft, habe ET 3.5. und bin eigentlich recht entspannt. Ich wünsche dir eine wunderschöne Zeit mit deinem Zwergi!! Alles liebe wünscht Danny