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VON WEGEN STILLDEMENZ! Mamas Hirn wächst nach der Geburt Quelle: SpringerMedizin.deQuellendetails öffnen Wird die Mutterschaft positiv erlebt, so legt Mamas Gehirn besonders stark an Größe zu. Die Geburt und die ersten Monate danach hinterlassen bei Frauen ihre Spuren – und das auch im Gehirn, wie eine aktuelle Studie zeigt. Dabei verwandelt sich das Denkorgan aber nicht etwa in eine breiige Masse, sondern legt ganz im Gegenteil an Volumen zu. Nach der Schwangerschaft zweifeln viele Frauen an ihrem Geisteszustand – von Schusseligkeit, Vergesslichkeit und Stilldemenz ist die Rede. Umso überraschender scheinen die Ergebnisse einer prospektiven Studie aus den USA, die klären sollte, welche strukturellen Veränderungen die erste Zeit der Mutterschaft im Gehirn der Frauen verursacht. Insgesamt 19 frisch gebackene stillende Mütter im durchschnittlichen Alter von 33 Jahren nahmen an der Untersuchung teil. Deren Gehirne scannten die Forscher um Dr. Pilyoung Kim ein erstes Mal zwei bis vier Wochen und ein weiteres Mal drei bis vier Monate nach der Geburt mithilfe der Magnetresonanztomographie. Positive Muttergefühle begünstigen Wachstum Obwohl das Gehirn erwachsener Menschen normalerweise nicht innerhalb weniger Monate wachsen kann – außer etwa während intensiver Lernphasen – zeigte der Vergleich der Aufnahmen: Bei allen Frauen hatte die graue Substanz in bestimmten Hirnregionen nach der Geburt an Volumen zugenommen. Während der ersten Monate gewachsen waren etwa Hypothalamus, Amygdala und präfrontaler Cortex; also Hirnbereiche, die in Zusammenhang gebracht werden mit mütterlicher Motivation, Emotionsverarbeitung und Entwicklung von Problemlösungen. Interessanterweise fiel dieses Wachstum besonders stark aus, wenn die Frauen sehr von ihrem Kind und der Mutterschaft schwärmten. Betitelten sie ihren Nachwuchs in einer gleichzeitig durchgeführten Befragung z. B. als „schön“, „ideal“, „perfekt“, und sich selbst als „gesegnet“, „stolz“ oder „zufrieden“, so war das positiv assoziiert mit einer Größenzunahme von Hypothalamus, schwarzer Substanz und Amygdala. Möglicherweise machen hormonelle Veränderungen wie der Anstieg von Östrogen, Oxytocin oder Prolaktin das mütterliche Gehirn nach der Geburt empfänglich für strukturelle Veränderungen als Antwort auf den Umgang mit dem Baby, vermuten die Autoren. Aber auch die Interaktion zwischen Mutter und Kind könne ihren Teil zum beobachteten Hirnwachstum beitragen. Größere Studien seien nun notwendig, um dem Prozess weiter auf den Grund zu gehen