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maedchen bekommt eine impfung
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Die Vogelgrippe breitet sich aus – diese Nachricht versetzt viele Familien in Sorge. Doch wie gefährlich ist das Vogelgrippevirus H5N1 und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Virus sich wieder so stark, so schnell und mit solch gravierenden Folgen ausbreitet wie das Coronavirus?

Die Faktenlage ist: Im Zeitraum von 2003 bis 2023 haben sich weltweit 874 Menschen mit dem Virus H5N1 angesteckt, 458 Menschen starben daran, so die Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 

Infektionen von Milchkühen in den USA 

In der jüngsten Vergangenheit wurden Infektionen mit dem Vogelgrippevirus in den USA publik. Das Virus war in diesen Fällen von Milchkühen auf Menschen übertragen worden. In Deutschland ist aber bislang keine einzige Kuh vom Vogelgrippevirus befallen. Man habe vorsorglich mehr als 500 Tankmilchproben von Milchkühen in Deutschland auf das Virus untersucht, sagt Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das für Tierseuchen zuständige Forschungsinstitut des Bundes. Keine davon sei positiv gewesen. „Stand jetzt gibt es keinen einzigen Fall unter Kühen in Europa."

Keine Übertragung von Mensch zu Mensch

Zunächst musst du wissen, dass das Vogelgrippevirus bislang nicht von Mensch zu Mensch weitergegeben wurde – anders als das Coronavirus. Das Virus H5N1 wurde bei Geflügel sowie bei fleischfressenden Säugetieren wie Katzen, Otter und Robben, aber auch Füchsen oder Nerzen erkannt. Seit März dieses Jahres wurden Infektionen von Milchkühen in den USA nachgewiesen.

Von den Tieren kann eine Infektion auf den Menschen erfolgen. Damit sind Personen mit intensivem Kontakt zu infizierten Tieren, etwa Tierärzte:innen oder Beschäftigte in einem Geflügel-Hof, besonders gefährdet. 

Für die Allgemeinbevölkerung sei das Risiko als gering einzustufen, ordnen die Experten vom Robert Koch-Institut (RKI) die Situation ein. Die Fälle sind bislang hauptsächlich in Asien, Afrika und dem Nahen Osten aufgetreten. In Deutschland ist noch kein Fall bei einem Menschen bekannt geworden. Die Forscher sind sich einig: Aktuell geht von den in den USA zirkulierenden Vogelgrippeviren keine pandemische Gefahr für den Menschen aus.

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Große Wandlungsfähigkeit: Vogelgrippevirus verändert sich stetig

Ein weiterer Unterschied zum Coronavirus: Das Vogelgrippevirus kann sich derzeit nicht vermehren im menschlichen Körper. Aber - und das ist es, was den Fachleuten Sorgen bereitet – das Virus verändert sich schnell, es ist laut Virologen sehr viel wandlungsfähiger als das Coronavirus. Damit kann es in der Zukunft durchaus eine Pandemie auslösen.

Beobachtungen zeigen, dass sich das Vogelgrippevirus mit jedem Ausbruch unter Säugetieren mehr und mehr an Säuger anpasst. Sollte das Virus auch Schweine befallen, hätte dies einen gravierenden Effekt. Denn dann sind Entwicklungen möglich, die es für Menschen gefährlicher machen: Ein Schwein kann auch menschliche Grippeviren in sich tragen, beide Erreger könnten dann Erbgut und Eigenschaften austauschen - und in der Folge kann das Vogelgrippevirus unter Umständen dann auch von Mensch zu Mensch zu springen. Dies kann ebenso passieren, wenn Vogelgrippevirus und menschlicher Grippevirus in einem Menschen aufeinandertreffen. Eine Möglichkeit, die in der nächsten Grippesaison im Herbst Realität werden könnte. Sollte sich das Vogelgrippevirus von Mensch zu Mensch verbreiten können, wäre dies dann eine negative, besorgniserregende Entwicklung.

Symptome bei einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt auf seiner Seite: „Influenza-A-Virus H5N1 - auch unter dem Begriff „Vogelgrippe“ bekannt - kann bei Menschen eine schwere Allgemeinerkrankung und Lungenentzündung hervorrufen.“ Die Menschen in den USA, die sich angesteckt haben, zeigten harmlose Symptome, etwa eine Bindehautentzündung oder leichte Erkältungssymptome wie Husten. Da eine Infektion aber auch derart unauffällig passieren kann, ist es möglich, dass Fälle nicht erkannt worden sind.

Grundsätzlich solltest du und deine Familie den Rat des RKI beherzigen: Kranke oder verendete (Wild-)Vögel bzw. (Wild-)Tiere bitte generell nicht anfassen – dann besteht derzeit kein Grund für zur Sorge für dich.


"Das "Vogelgrippe-Virus" befällt bisher nicht immer mehr Menschen, und jede Panikmache in diese Richtung ist unbegründet."

Rund ums Baby - Experte und Kinderarzt
Dr. Andreas Busse


 

Infektionsgefahr: Kann ich bedenkenlos Geflügelfleisch essen?

Eine Infektion durch infizierte Tiere bei einem engen Kontakt ist möglich – aber Übertragungen über Lebensmittel scheinen keine Rolle zu spielen, laut BfR. „Dem BfR liegen bisher keine Daten vor, die belegen, dass sich Menschen über Lebensmittel mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert hätten und erkrankt wären.“ Trotzdem ist eine Übertragung des Erregers über infizierte Lebensmittel nicht vollkommen auszuschließen.

„Da das Virus empfindlich gegenüber hohen Temperaturen ist, sind bei gut durcherhitzten Lebensmitteln gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten", so die Experten des BfR. Wenn du ganz sicher gehen möchtest, solltest du die allgemeinen Hygieneregeln in der Küche beachten:

  • rohe Geflügelprodukte und andere Lebensmittel getrennt lagern und zubereiten
  • Schneidebretter, Messer, Geräte und Oberflächen, die mit rohen Geflügelprodukten in Berührung gekommen sind, anschließend gründlich mit Spülmittel und Wasser reinigen
  • Hände sorgfältig mit Seife waschen
  • Geflügelgerichte immer gut durchgaren, also min. 2 Min bei 70 Grad garen

Schützt die Grippeimpfung vor der Vogelgrippe?

Mit der Grippeschutzimpfung, die jährlich im Herbst verabreicht wird, bist du aber nicht vor einer Infektion mit dem H5N1-Virus gefeit. Die saisonal auftretenden Grippeviren, gegen die jedes Jahr geimpft wird, seien immunologisch ganz anders als die H5N1-Viren, die sich jetzt in den USA verbreiten, erklärt Leif Erik Sander, Direktor der Klinik für Infektiologie und Intensivmedizin an der Charité in Berlin.


"Alle sollten sich damit beschäftigen, sich im Herbst gegen die "normale" Grippe impfen zu lassen. Die Empfehlung gilt vor allem für "Risikopersonen", gemeinsam mit vielen Kollegen halte ich aber auch die Impfung gesunder Kinder für sinnvoll."

Rund ums Baby - Experte und Kinderarzt
Dr. Andreas Busse


 

Derzeit sind Impfstoffe vorrätig, die auf Virusstämmen der Vogelgrippe basieren, die in der Vergangenheit zirkulierten. Sie schützen deshalb "nicht hundertprozentig" vor einem neu entstandenen Virus, so Sander.

Zum einen sind das präpandemische Impfstoffe, die vor allem Personen verabreicht werden, die in einem engen Kontakt mit Tieren sind. Zum anderen sind das Musterimpfstoffe, die relativ schnell an ein aktuelles Virus angepasst werden können, wenn es zu einer Pandemie kommen sollte und dann in der Weiterentwicklung einen wirksamen pandemischen Impfstoff darstellen.

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