Fast zwei Jahre ist er alt: der Nutri-Score. Seit Ende 2020 können Hersteller ihre Lebensmittel freiwillig mit einem Nutri-Score kennzeichnen.
Nutri Scor - Das ist die einfache, farblich unterlegte, rechtsichere Darstellung zur Nährwertqualität des Produkts, die Kunden einen schnelleren Überblick über die Inhaltstoffe bieten soll. Durch das Logo mit Farben und Buchstaben sollen Verbraucher Nährwerte besser vergleichen und bestenfalls schneller entscheiden können, was sie essen wollen, wenn etwa auf der Salamipizza ein gelbes „C“, auf der vegetarischen Pizza ein hellgrünes „B“ und auf dem Sahnepudding ein orangefarbenes „D“ leuchtet.
Nutri-Score: freiwillig, aber nicht willkürlich verwendbar
Laut der EU-Lebensmittel-Informationsverordnung ist die Nährwerttabelle Pflicht für fast alle verpackten Lebensmittel, der Nutri-Score kann sie ergänzen. Der Nutri-Score muss auf der Vorderseite im unteren Drittel der Packung platziert werden und soll so direkt ins Auge stechen. Aber Hersteller dürfen nicht nur einzelne Produkte einer Marke mit einer günstigen Nährwertzusammensetzung damit kennzeichnen, sondern müssen – wenn das Logo auf einem Produkt verwendet wird – alle Produkte der registrierten Marke mit dem Nutri-Score ausstatten. Zählen mehr als 2000 Produkte zur Marke, gilt noch eine Übergangsfrist. Dann müssen jetzt mindestens 80 Prozent der Produkte mit dem Nutri-Score ergänzt werden und im kommenden Jahr müssen ihn alle Produkte der Marke tragen. Das Logo darf auch in der Werbung, etwa im Onlinehandel, genutzt werden, wenn die Lebensmittel den Nutri-Score wirklich auf der Packung haben.
Fünf Stufen: von grün zu rot
Der Nutri Score ist in fünf Stufen unterteilt: Mit vielen günstigen Nährwerteigenschaften erhält das Produkt ein grün unterlegtes A – den positivsten Nutri-Score. Ein gelb unterlegtes C zeigt mittlere Nährwertqualitäten an. Der ungünstigste Nährwert eines Lebensmittels, das möglichst selten konsumiert werden sollte, wird mit einem rot unterlegten E dargestellt. Für den Wert werden pro 100 g jeweils Punkte für Zucker, Fett, Salz, Ballaststoffe, Eiweiß oder Anteile an Obst und Gemüse vergeben. Die negativen Punkte werden von den positiven Punkten abgezogen und der Gesamtwert wird als Nutri-Score, was „Nährwert-Punktzahl“ bedeutet, abgebildet.
Forderung: Nutri-Score auf allen Produkten
Nutri-Score biete die beste Orientierung am Supermarktregal, wurde bei der Einführung geworben. Die Ampelfarben sollen dabei helfen, gesündere Produkte auszuwählen. Jedoch muss das Logo dazu flächendeckend auf allen Produkten zu finden sein, damit Verbraucher Lebensmittel innerhalb einer Produktkategorie wie Joghurts vergleichen können. Deshalb fordern Verbraucherverbände im nächsten Schritt eine europaweite, flächendeckende und bestenfalls verpflichtende Kennzeichnung.