Wir alle haben unser Handy heute immer und überall dabei und nutzen es ganz selbstverständlich. Für viele Eltern ist es da nur natürlich, es auch zur Geburt mitzunehmen.
Geburtshelfer, übrigens auch Entwicklungspsychologen, sehen das allerdings eher kritisch. In vielen Kreißsälen herrscht inzwischen Handyverbot, manche Krankenhäuser setzen sogar einen Störsender ein.
Eine Geburt verlangt volle Konzentration
Es gibt gute Gründe, die dafür sprechen, das Handy rund um die Geburt mal komplett zu vergessen. Wichtig ist zum Beispiel, dass die werdende Mutter sich wirklich ganz auf die Geburt einlassen kann. Dazu gehört, dass dein Partner oder die Begleitperson das ebenfalls tut: um dir Kraft zu geben oder dich mal bei den Geburtspositionen zu unterstützen. In vielen Momenten ist volle Konzentration gefragt, auch in der Zusammenarbeit mit den Geburtshelfern.
Da stört es, wenn zwischendurch das Handy klingelt oder ständig irgendwelche Nachrichten eintrudeln. Natürlich kannst du dein Smartphone, wenn du es in den Kreißsaal mitnehmen darfst, nutzen, um dir Musik vorzuspielen, die dich entspannt. Tipp: Musik vorher runterladen, statt zu streamen; dann klappt es auch offline.
Dein Baby braucht deine volle Aufmerksamkeit
Und wenn das Baby da ist? Die allererste Begegnung mit einem Neugeborenen gehört zu den besonders kostbaren Momenten im Leben. Die Kleinen sind jetzt hellwach, ganz darauf eingestellt, die allerersten, lebenswichtigen Kontakte zu schließen: Du bist der wichtigste Mensch für dein Kind. Für diesen neuen kleinen Menschen, den du gerade nach langer Wartezeit auf die Welt gebracht hast. Für euer Zusammenwachsen als Familie ist es hilfreich, wenn du und dein Partner alles andere einfach mal kurz vergessen.
Natürlich kannst du ein paar Fotos machen. Zum Beispiel direkt nach Geburt, wenn das Baby noch Käseschmiere auf der Haut hat und auf dem Oberkörper der Mutter liegt. Die Kinder verändern sich innerhalb der ersten paar Stunden sehr stark und es ist faszinierend, diesen ersten Augenblick im Nachhinein einmal anzuschauen.
Aber warte lieber noch, bis du Bilder in deinem Netzwerk postest. Sonst bricht die Glückwunschlawine los und es ist vorbei mit dem innigen Beisammensein. Außerdem brauchen du und dein Kind bald nach dem ersten Überschwang der Gefühle einfach Ruhe.
Nach dem Kaiserschnitt: Fotos machen für die Mama
Tipp: Nach einem Kaiserschnitt geht die Hebamme meistens mit dem Neugeborenen und seinem Vater in den Kreissaal, während die Mutter noch im OP versorgt wird. Dann ist es wirklich hilfreich, wenn der Partner oder die Begleitperson ein paar Bilder des Babys macht: Oft können die Mütter ihr Baby erst ein bis zwei Stunden nach der Geburt in Ruhe sehen. Für die Frauen ist es daher besonders schön, Fotos aus der allerersten Lebensstunde ihres Kindes zu haben. Das gilt umso mehr, wenn der Kaiserschnitt nicht geplant war, sondern im Verlauf der Geburt notwendig wurde.