Die meisten Eltern können es kaum erwarten, dass ihr Kind endlich das Laufen lernt. Entsprechend werden die ersten Schritte bejubelt, gefeiert und das Datum rot im Kalender markiert.
Und genauso groß sind die Sorgen, wenn gleichaltrige Kinder schon flott auf zwei Beinen dahin sausen, während der eigene Nachwuchs noch auf allen Vieren unterwegs ist. Dennoch sind diese Bedenken fast immer unbegründet, denn Kinder gehen die ersten Schritte dann, wenn sie bereit dazu sind, in ihrem ganz eigenen Tempo.
Wann lernen Babys laufen?
Viele Kinder beginnen so, um den ersten Geburtstag herumzulaufen, meistens zuerst nur an den Händen oder an den Möbeln entlang. Oft dauert es noch einige Wochen oder gar Monate, bis sie dann ganz alleine die ersten zaghaften Schritte wagen. Wann Kinder laufen lernen, ist aber individuell sehr verschieden, und es kann hier kaum von "normal" und "unnormal" gesprochen werden. Manch kleine Draufgänger laufen schon mit 7 bis 8 Monaten los, vorsichtige Kinder trauen sich vielleicht erst mit 18 Monaten.
Braucht mein Baby Lauflernschuhe?
Laufen lernt Ihr Baby am allerbesten barfuß. Wenn es für nackige Füßchen zu kalt ist, sind ABS-Socken empfehlenswert, die vor Kälte und vor dem Abrutschen auf glatten Böden schützen. Schuhe sind in dieser Phase eher hinderlich als nützlich und dienen rein als Schutz vor Kälte, Nässe und spitzen Steinen. Die ersten Schuhe müssen Siw deshalb erst kaufen gehen, wenn Ihr Baby draußen laufen möchte.
Was tun, wenn mein Kind nicht laufen will?
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind zu den Spätentwicklern in Sachen Laufen gehört. Entwicklungsphasen werden von Kindern eben sehr unterschiedlich lang und auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgemacht. Erst wenn es mit 20 Monaten noch nicht laufen kann, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt darüber sprechen, der eventuell die Untersuchung bei einem kindererfahrenen Neurologen und/oder unterstützende Krankengymnastik empfehlen wird.
Gehen Sie bitte auch zum Arzt, wenn Ihr Kind bereits laufen konnte und dann plötzlich nicht mehr will.
Kann und soll man Kinder beim Laufen lernen unterstützen?
Sie können mit Ihrem Kind turnen, toben und spielen. Alles, was die Muskeln kräftigt und den Gleichgewichtssinn fördert, ist auch gut für seine motorische Entwicklung. Sie werden aber dennoch den Zeitpunkt, da es zu laufen beginnt, nicht beeinflussen können. Generell abzuraten ist von Lauflernhilfen wie Gehfrei und dergleichen!
Lauflernhilfen sind gefährlich!
Lauflernhilfen sind natürlich verführerisch, weil sie Babys Bedürfnis nach Mobilität zufrieden stellen und es entsprechend weniger quengelt. Lassen Sie aber bitte dennoch die Hände davon, denn diese Geräte bieten eine Menge - teils gefährliche - Nachteile. Zum einen besteht erhöhte Unfallgefahr, zum anderen drohen Schäden im Halteapparat, da die Muskulatur Ihres Babys noch nicht kräftig genug ist. Und ihm fehlt dann ein wichtiger Antrieb, sich von alleine fortzubewegen und laufen zu lernen. Als Alternative darf Ihr Baby, sobald es alleine stehen kann, aber gerne Wäschekörbe, Staubsauger, Kinderwagen oder andere "natürliche Lauflernhilfen" durch die Gegend schieben. Aber bitte auch das immer nur unter Aufsicht.
Wichtig: auf Kindersicherheit achten!
Sobald Ihr Kind mobil wird, egal ob auf vier oder zwei Beinen, besteht erhöhte Unfallgefahr. Machen Sie Wohnung und Garten bitte rechtzeitig kindersicher, nicht erst dann, wenn die ersten kleinen Unfälle schon passiert sind. Hier finden Sie Tipps, wie Sie die Wohnung kindersicher machen kannst.