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Wenn wir Erwachsenen mal zu frieren beginnen, ziehen wir uns einen warmen Pullover über oder drehen die Heizung ein Stückchen höher.

Wenn's uns zu warm oder zu heiß wird, suchen wir einen kühleren Platz auf, ziehen uns luftiger an oder hüpfen einfach ins nächste Schwimmbad. Zudem reagiert unsere körpereigene Klimaanlage von selbst regulierend auf unterschiedliche Temperaturreize von außen. Babys haben es allerdings nicht so gut. Sie haben eigentlich nur eine Möglichkeit, sich gegen zuviel Wärme oder zuviel Kälte zu wehren: Schreien. Dein Körper ist nämlich noch kaum in der Lage, seine eigene Temperatur auf steigende oder fallende Außentemperaturen einzustellen, weshalb du eine ganze Menge Hilfe brauchst, um dich rundum wohl zu fühlen. Zwar wirst du deine Decke wegzustrampeln versuchen, wenn es dir zu warm wird - doch besteht dabei nicht viel Aussicht auf Erfolg. Erwachsene können eine solche Situation kaum nachvollziehen - es sei denn, sie kennen z.B. das Gefühl, in einer Massagepraxis von Zeit zu Zeit in Fangopackungen und dicke Decken gewickelt zu werden. Aber selbst im letzten Fall bestünde für sie die Möglichkeit, sich jederzeit befreien zu lassen.

Babys, denen z.B. zu heiß ist, haben keine Möglichkeit der gezielten Beschwerde. Ihr Schreien oder Weinen signalisiert zunächst einmal nicht mehr als Unglücklichsein und lässt die Eltern rätseln: Hat es Hunger ..? Oder Angst ..? Tut ihm etwas weh ..? Oder hat es nur schlecht geträumt ? Ganz instinktiv versuchen sie es dann oft zuerst mit einem Fläschchen. Doch was gut gemeint war kann die Situation nur allzu leicht noch verschlimmern. Denn der Inhalt des Fläschchens ist warm und führt dem Baby noch mehr Wärme zu. Erst einmal die "klimatischen" Bedingungen des "Protestlers" zu prüfen, kann also ratsam sein.

Erwachsene reagieren auf solche und andere Wärmezufuhr ganz einfach mit Schwitzen - und der Schweiß auf der Haut kühlt. Bei Babys kann dieser Kühlmechanismus bei weitem noch nicht so gut funktionieren, weil ihre Schweißdrüsen erst schwach entwickelt sind. Dazu kommt auch noch die isolierende Fettschicht, die ihnen die Natur für den "Kälteschock" der Geburt mit auf den Weg ins Leben gegeben hat. Beides kann eine Situation für das Baby schnell unerträglich machen, in der es zu großer Wärme ausgesetzt ist.

Aber nicht nur einer Überhitzung - auch Unterkühlungen sind Babys hilflos ausgeliefert, wenn du deine Eltern nicht davor schützt. Schon wenn du dich im Schlaf in einem kalten Zimmer freistrampelst, kann es leicht dazu kommen. Dein Stoffwechsel reagiert in tiefem Schlaf nämlich nicht gleich auf Temperaturschwankungen im Raum, sondern wird erst kurz vor dem Aufwachen wieder "aktiv".

Weil auch Babys Energie aufwenden müssen, um ihre Körpertemperatur in kühler Umgebung aufrechtzuerhalten, ist es in Anbetracht der diesbezüglich noch geringen Leistungsfähigkeit leicht zu verstehen, dass sie bei diesem "Heizvorgang" sehr viel schneller an ihre Grenzen stoßen, als Erwachsene. Doch wenigstens für die ersten Lebenstage hat die Natur mit dem sogenannten "Braunfettdepot" ein bisschen vorgesorgt. Diese im Rücken und Nacken angesiedelte Reserve kann durch ganz bestimmte chemische Prozesse Wärme freisetzen, wenn die Außentemperaturen fallen.

Wenn ein Säugling warm angezogen ist, fühlt er sich bei einer Raumtemperatur von etwa 24° - 25°C am wohlsten. Unter der Kleidung bringt das Baby es mühelos selbst auf optimale Werte. Es macht auch nichts, wenn es mit Temperaturen zwischen 22° und 24°C mal etwas kühler ist. Allerdings sollte man vor allem in der ersten Zeit darauf achten, dass es für das Baby besonders dann wohlig warm ist, wenn es unbekleidet ist.

Nach den ersten Lebenstagen beginnt der Wärmebedarf langsam zu sinken und schon nach wenigen Wochen kann das Baby seine eigene Temperatur wesentlich besser kontrollieren.

Jetzt sollte die ideale Temperatur tagsüber zwischen 20° und 21° betragen und nachts um einige Grad abgesenkt werden.

Viele Mütter sind beim ersten Kind oft sehr in Sorge, dass sich ihr Kind erkälten könnte, ziehen es deshalb zu warm an und drehen die Heizung zu hoch. Zu dicke Kleidung aber macht dem Baby das Leben schwer und führt erst recht zu Erkältungen. Fachleute empfehlen, mit Hemdchen, Baumwolljäckchen und Strampelhose bekleidete Babys (z.B. auf der Krabbeldecke) rechtzeitig an Raumtemperaturen von 20° - 21° zu gewöhnen. Doch musst du auch weiterhin darauf achten, dass Babys nicht zu frieren beginnen, wenn sie beim Wickeln oder nach dem Baden unbekleidet sind.

Größeren Temperaturschwankungen solltest du Babys nie aussetzen (z.B. auskühlendes Zimmer nachts oder Kinderwagen in praller Sonne), weil sie sich noch in keiner Weise selbst schützen oder helfen können.

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