Viele Kinder wünschen sich einen Hund: Gemeinsam mit dem treuen Vierbeiner die Gegend erkunden, kuscheln und toben - so stellen sie sich das Leben mit dem Haustier vor.
Bevor ein neues Familienmitglied einzieht, solltet ihr aber verschiedene Dinge bedenken. Schließlich ändert sich das Leben als Hundehalter ein wenig.
Ein neues Familienmitglied: Anschaffung reiflich überdenken
Grundsätzlich sollte die Entscheidung, ob die Familie einen Hund anschafft, niemals spontan getroffen werden, sondern nur nach reiflicher Überlegung und am besten mit Zustimmung aller Familienmitglieder. Schließlich erreicht ein Hund je nach Größe ein Alter von etwa 10-15 Jahre und die Pflichten, die mit der Hundehaltung einhergehen, sollten idealerweise auf alle verteilt werden. Wenngleich natürlich die Eltern die Hauptverantwortung für das Tier tragen.
Trotzdem können Regeln festgelegt werden, dass beispielsweise die Kinder abwechselnd mit dem Hund spazieren gehen oder das Fell kämmen. Auf diese Weise lernen die Sprösslinge, Verantwortung zu übernehmen und regelmäßige Pflichten zu erfüllen. Außerdem können die Kleinen manchmal besser entspannen mit einem kleinen Tierfreund. Nicht zu vergessen, dass ein Hund zu Bewegung verhilft und Kinder, die nur schwer Freunde finden, können über den Vierbeiner auch besser in Kontakt mit anderen kommen. So können etwa die Spaziergänge mit dem Hund zu einer wichtigen gemeinsamen Aktivität für die ganze Familie werden.
Grundsätzlich benötigt man für einen Hund drei Dinge: Zeit, Platz und Geld für die Haltung.
Gassirunde, Auslauf und Erziehung - Ihr braucht Zeit
Ein Hund kostet viel Zeit: Zunächst sind da natürlich die regelmäßigen Gassirunden - egal ob die Sonne scheint, es regnet, stürmt oder schneit. Zusätzlich kommt noch Auslauf und Bewegung dazu, der je nach Hunderasse ganz unterschiedlich ausfallen kann. So muss ein Windhund oder ein Labrador viel rennen und sich auspowern, während ein Malteser oder eine Französische Bulldogge auch gern mal in ihrem Körbchen faulenzt. Deshalb ist es auch unabdingbar, dass man sich vorab genau informiert über die Rasse bzw. die Eltern eines Mischlingshundes.
Weiter sollte ein Hund natürlich eine gewisse Erziehung genießen und vielleicht ein Hundetraining in einer Hundeschule absolvieren. Auch dafür muss man die nötige Zeit und die Geduld aufbringen. Wer sich einen Welpen ins Haus holt, ist in der ersten Zeit noch stärker gefordert, die kleinen Hunde müssen erst stubenrein erzogen werden und können kaum aus dem Blick gelassen werden. Insgesamt sollte man einen Hund auch nicht länger als sechs Stunden alleine lassen.
Wer schaut auf den Hund, während ihr im Urlaub oder krank seid? An die Betreuung muss auch in Ausnahmezeiten, wie eben im Urlaub gedacht werden. Sicherlich können Hunde an viele Urlaubsorte mitgenommen werden, in manchen Ländern gelten aber strenge Einreisegenehmigungen für Tiere. Vielleicht habt ihr vor Ort auch eine gute Tierpension oder Freunde und Verwandte, die während eurer Abwesenheit das Tier zu sich nehmen und aufpassen.
Platz für den Hund: für Futterstelle und Hundekorb
Das neue Familienmitglied benötigt seinen Platz: im Haus einen Korb oder eine Decke bzw. im Garten einen Hundezwinger: In der Wohnung kann ein Körbchen je nach Größe des Hundes als Schlafstatt an einem zentralen, aber geschützten Fleck aufgestellt werden. Hier hat der Vierbeiner seinen Rückzugsort und vielleicht trotzdem das Treiben der Familie im Blick. Auch für den Futterplatz müsst ihr Platz schaffen.
Nicht vergessen: Generell müsst ihr in einer Mietwohnung immer erst in den Mietvertrag schauen, ob hier die Hundehaltung insgesamt untersagt wird. Gegebenenfalls könnt ihr auch direkt den Vermieter um Erlaubnis fragen.
Futter, Tierarzt und Versicherung - Hundehalter haben regelmäßige Ausgaben
Zum einen kostet natürlich die Anschaffung eines Hundes seinen Preis. Dieser kann je nach Züchter oder auch je nach Tierheim unterschiedlich ausfallen. Dazu summieren sich die Kosten für den Tierarzt, so sind regelmäßige Schutzimpfungen nötig oder Zecken- und Wurmkuren bzw. die Behandlungen bei Krankheit oder Unfall.
Schließlich benötigt der Hund noch eine Ausstattung: ein Körbchen, Spielzeug, Näpfe, Leine und Halsband etc. Und regelmäßig müsst ihr natürlich auch das Futter und extra Leckerli für Belohnungen kaufen.
Für den Hund müsst ihr Steuern zahlen, eine Haftpflichtversicherung empfiehlt sich ebenfalls. Experten schätzen, dass Hundebesitzer im Laufe eines Hundelebens eine Summe von mindestens 5.000 Euro ausgeben. Für größere Hunde wird sogar noch mehr fällig.
Ein Hund - eine Verpflichtung für lange Zeit.
Neben all den Kosten, Zeit und Mühe kann ein Hund aber der ganzen Familie auch viel Spaß bereiten. Sicherlich bringt die Anschaffung eines Haustieres eine gewisse Menge Arbeit und Aufwand mit sich, dafür kann ein Blick aus Hundeaugen oder das Anstupsen mit der Nase vieles wieder aufwiegen.
Jedoch solltet ihr vorab genau überlegen, möchtet ihr euch auf das Abenteuer Hund einlassen? Schließlich erreicht ein Hund je nach Größe ein Alter von etwa 10-15 Jahre - dafür solltet ihr die nötige Ausdauer mitbringen. Mit Tieren bleibt der Haushalt auch oft nicht so sauber, Hundehaare können herumliegen, nach dem Spaziergang bei Matschwetter muss das Fell abgetrocknet werden, sonst hängt ein typischer Geruch nach "nassem Hund" in der Luft. Teilweise probiert ein kleiner Hund vielleicht auch seine Kräfte am Möbiliar, da kann schon mal etwas zu Bruch gehen. Manche ältere Vierbeiner, insbesondere die aus dem Tierheim haben eventuell schon bestimmte Eigenarten, wie bellen beim Türklingeln, die sie nicht mehr loswerden.
Entscheidet euch nur nach dem Abwiegen aller Für und Wider für bzw. gegen einen Hund. Eltern dürfen ihren Kindern diesen Wunsch durchaus auch abschlagen. Begründet eure Entscheidung aber je nach Alter der Kinder ausführlich. Alternativ könnt ihr dann ja regelmäßige Ausflüge zum Tierheim unternehmen und mit einem Hund von dort oder mit dem Hund vom Nachbarn Gassi gehen.