Rückbildung eines Follikels?

Dr. med. Rüdiger Moltrecht Frage an Dr. med. Rüdiger Moltrecht Frauenarzt

Frage: Rückbildung eines Follikels?

Sehr geehrter Hr. Dr. Moltrech, Bin aufgrund einer eigenartigen Ultraschalluntersuchung am Rätseln und hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Beim Ultraschall war am 16. Zyklus Tag kein größerer Follikel zu sehen (nur viele kleine, AMH ca. 10). Allerdings ist die Schleimhaut bereits über 9mm dick gewesen. Daher sagte man mir, wahrscheinlich ist der ES bereits vorbei. Es wurde noch Blut abgenommen, Progesteron 0 und Estradiol 70 pg/ml. LH17,5 FSH 7. Also kein Eisprung in Sicht. Bin es aufgrund des hohen AMH Werts gewohnt, dass es ab und zu dauern kann... ...Aber wie lässt sich die hoch aufgebaute Schleimhaut erklären? Dafür ist doch eigentlich Östrogen nötig? Kann sich ein Follikel zunächst gebildet haben und hat sich dann aus irgendeinem Grund zurückgebildet? Viele Grüße, Aurora

von -Aurora- am 15.02.2021, 19:08



Antwort auf: Rückbildung eines Follikels?

Hallo Aurora, die Hormonwerte ergeben - wie Sie schreiben - den Hinweis für eine Follikelreifungsstörung - hier wird sich auch kein Follikel wieder zurückgebildet haben. Wahrscheinlich ist ja eine nochmalige US-Kontrolle geplant - es sollte dann nochmals gezielt die Schleimhaut betrachtet werden. LG R.Moltrecht

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 16.02.2021



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Hallo Hr. Dr. Moltrecht, Zunächst vielen lieben Dank für Ihre Antwort, leider wurde ich nicht darüber informiert und kann Ihnen daher jetzt erst sagen, dass Sie natürlich Recht haben. Die Follikelreifung scheint schon sehr gestört zu sein: Nachkontrolle an ZT 23, Estradiol 261.0 pg/ml. US ZT 24, Follikel 16,8 mm und GMS ca. 11 mm. Mittlerweile habe ich mich über die IVF Behandlung beraten lassen. Raten Sie im Falle einer IVF bei solchen Störungen auch, einige Eizellen mit ICSI befruchten zu lassen? Die ICSI ist momentan nicht indiziert, sodass diese Zusatzoption für relativ teuer kommt. Der Grund für die Empfehlung sei, dass bei der Störung / bei den polyzystischen Ovarien sich oftmals Eizellen mit einer "zu harten" Hülle bilden würden. Ich weiß nun nicht, was ich davon halten soll. Stimmt das und ist die Zusatz-Icsi ratsam? VG Aurora

von -Aurora- am 27.02.2021, 23:41



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Hallo Aurora, wenn das Spermiogramm unauffällig ist, rate ich nicht zur zusätzlichen ICSI. Benötigen Sie wirklich eine IVF? Ggf kommt auch zuvor eine milde Stimulation zur Unterstüzung der Eibläschenreifung in Frage. Aber das läßt sich hier aus der Ferne natürlich nicht eindeutig beantworten. LG R. Moltrecht

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 01.03.2021



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Hallo Hr. Dr. Moltrecht, das Spermiogramm ist unauffällig, z.B. einmal nach Aufarbeitung 150 Mio mit 42% schnell bewegliche. Morphologie ok, genauer weiß ich es leider nicht da die Werte nur telefonisch durchgesagt wurden. Daher ist keine ICSI indiziert. An mir wurde auch schon viel untersucht, aber es wurde bisher keine richtige Ursache gefunden, warum es einfach nicht klappen will. (Genetik ok, Gerinnung lediglich Faktor 12 Mangel, Hashimoto - Schilddrüse auf TSH < =1 eingestellt, Bauchspiegelung / Gebärmutterspiegelung ohne Befund lediglich ein Endometrioseherd zunächst entfernt lt. Histologie war es aber Fibrose, Adenomyoseverdacht wg. unterschiedlicher Dicke Vorderwand zur Hinterwand, sollte angeblich aber nicht ausschlaggebend sein, und dann noch die polizystischen Ovarien ohne Übergewicht jedoch mit AMH >9, LH/Fsh passend zum PCO & leichte Insulinresistenz mittlerweile mit Clavella und Top Ernährung gut in Griff, Zyklen immer öfter zw. 30 und 36 Tagen). Parallel zu all den Untersuchungen wurden bereits 4 Zyklen mit letrozol stimuliert, insgesamt 5 Inseminationen (3 mit letrozol, 2 ohne) durchgeführt - die erste führte zu einer Schwangerschaft welche aber wg. MA in der 9 SSW endete. Die zwei letzten Inseminationen waren im natürlichen Zyklus da die Wirkung vom Letrozol nachgelassen hatte. Das führte zu dem oben erwähnten Chaos-Zyklus der nun gestern leider negativ endete. Mittlerweile blicke ich auf 3 teilweise traurige Jahre mit vielen Enttäuschungen zurück und weiß noch immer nicht, woran es liegt. Würden Sie unter diesen Umständen weiter mit Stimulation / Insemination fortfahren oder vielleicht doch die IVF in Betracht ziehen? Wir häufig kommt es denn zum Befruchtungsversagen? Wäre es beim o.g. Spermiogramm wirklich ratsam, aus reiner Vorsicht 50% der Eizellen mit ICSI befruchten zu lassen? Momentan bin ich sehr skeptisch, da die ICSI nicht indiziert ist und es keine KK Beteiligung gibt. Die Kosten steigen dadurch auf ein Vielfaches. Bei einem Befruchtungsversagen würde aber in einer Folgebehandlung die Indikation wiederum vorliegen sodass man es zunächst mit IVF versuchen könnte? Entschuldigen Sie, daß der Text so lang geworden ist, bin aber so verwirrt und schätze es sehr, diese Fragen an jemand unabhängigen stellen zu können. Aus reiner Verzweiflung möchte ich lieber keine unnötigen Behandlungen machen. Viele liebe Grüße und danke für Ihre Hilfe, Aurora

von -Aurora- am 05.03.2021, 14:36



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Hallo Aurora, ok, da sehe ich auch eine IVF-Indikation - da bereits Befruchtung bei Insemination, sehe ich für ICSI keinerlei Indikation! LG R. Moltrecht

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 05.03.2021



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Vielen lieben Dank Hr. Dr. Moltrecht, Sie haben mir damit sehr weitergeholfen. Die IVF ohne ICSI werde ich sobald wie möglich starten. Viele Grüße, Aurora

von -Aurora- am 05.03.2021, 16:45



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Hallo Hr. Dr. Moltrecht, da der letzte Streich im natürlichen Zyklus was, konnte ich gleich mit der Stimulation starten. Trotz vorsichtiger Stimulation mit 112.5 Einheiten Bemfola haben sich nach 8 tägiger Stimulationsdauer jetzt 29 Follikel (15 links, 14 rechts) mit etwa 15 mm gebildet. Sie sollen alle punktiert werden. Ich merke so gut wie nichts, nur gelegentlich ein sehr leichtes Ziehen. Sollte ich langsam aufhören, auf einen Frischtransfer zu hoffen? Würden Sie dies eventuell vom Wohlbefinden und vom Ultraschall abhängig machen, oder ist der Frischtransfer bei dieser Anzahl grundsätzlich nicht zu empfehlen? Viele Grüße, Aurora

von -Aurora- am 16.03.2021, 10:16



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Hallo Aurora, bei der Anzahl unbedingt ein freeze all. Alles Gute R. Moltrecht

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 16.03.2021



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Hallo Hr. Dr. Moltrecht, vielen Dank für Ihre ganze Unterstützung. Leider habe ich doch noch Fragen an Sie, denn die heutige Punktion war leider nicht so erfolgreich. Von den 29 Follikeln konnten nur 16 punktiert werden. Absolut natürlich keine schlechte Zahl, bin aber sehr überrascht und auch ein klein wenig enttäuscht dass doch fast 50% nicht brauchbar waren. Schon keine gute Rate. Ich fragte nach dem Grund, es hieß es waren viele kleinere dabei. Liegt das eher an der Follikelreifestörung oder an der Schnellen /stimulation bzw. ausgeprägten Reaktion auf die Medikamente? Oder doch am Triprofem? Was mich aber noch verunsichert: da es viel weniger Eizellen waren wie Anfangs gedacht und sonst alles ok ist, möchte die Praxist nun doch in 5 Tagen Transfer machen (falls überhaupt eine gute Eizelle dabei ist...). Habe ich nun das gleiche Risiko für eine Überstimulation oder ist es mit der geringeren Anzahl an punktierten Follikel tatsächuherabgesetzt? Ausgelöst wurde mit 2 * Triptofem. Ich soll ab heute Punktionstag Synarela Nasenspray nehmen, bis Transfer, dann Erfogt eine neuen Blutabnahme. Ich dachte aber, man verwendet dieses Medikament in dem langen / mittellangen Protokoll während der Stimulation zum verhindern eines vorzeitigen Eisprungs? Ich bin sehr verwundert und fragte warum, Antwort war es unterstützt die Gelbkörperphase. Kennen Sie diese Vorgehensweise? Hier im Forum habe ich nicht viel dazu gefunden. Ich habe Zuhause noch jede Menge Cyclogest und auch Progynova. Ich habe gefragt ob ich die nehmen soll, Antwort war aber das bringt gegenüber Synarela keinen Zusatznutzen. Bringt das wirklich keinen Nutzen? Viele Grüße Aurora

von -Aurora- am 18.03.2021, 13:32



Antwort auf: Rückbildung eines Follikels?

Hallo Aurora, tut mir leid, ich hatte Urlaub, deshalb sehe ich erst jetzt Ihre Frage; wenn nun doch kein freeze all erfolgt ist, Sie mit Triptofem ausgelöst haben, sollte zumindest ganz vorsichtig auch mit HCG unterstützt werden. Viel Erfolg R. Moltrecht

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 22.03.2021