Hallo Dr. Busse,
ich soll in meiner derzeitigen Schwangerschaft (momentan 34. Woche) zum wiederholten Male ein Antibiotikum (Cefaclor 500) einnehmen.
Vorausgegangen sind bereits 5 weitere Therapien mit Antibiotika, jeweils wegen Nasennebenhöhlenentzündung, Grippe und die letzten 3 Male wegen Befall der Bronchien mit Staphylococcus aureus. Es wurden jeweils Mittel eingesetzt, die in der Schwangerschaft wohl vertretbar sind: 2 x Amoxicillin, 1 x Cefixim, 2 x Cefaclor.
Dieses Mal soll Cefaclor als Dauertherapie von 4 Wochen eingesetzt werden, da der Keim (Staphylococcus aureus - sensibel auf Cefaclor) bei den letzten beiden Malen nach einer 2-wöchigen Therapie wohl nicht ausreichend abgetötet wurde und daher leider wieder gekehrt ist.
Obwohl mein Frauenarzt mir versichert, dass diese Art der Antibiotika fürs Baby ungefährlich sind, mache ich mir inzwischen doch große Sorgen, dass gerade die wiederholte Einnahme der Mittel Auswirkungen auf das Baby hat in Form von Spätfolgen nach der Geburt, z.B. Darmproblemen, höherer Infektanfälligkeit, Resistenzen ggü. der eingenommenen Mittel.
Gibt es da Erfahrungswerte?
Kann auch gerade die bevorstehende 4-wöchige Therapie noch einen größeren Schaden anrichten?
Ich danke Ihnen vorab schon für Ihre Antwort.
Mitglied inaktiv - 12.06.2009, 06:21
Antwort auf:
Wiederholt Antibiotika in der Schwangerschaft - Spätfolgen fürs Baby???
Liebe D.,
die Therapie ist an sich nicht bedenklich. Sie sollten aber die Notwendigkeit am besten bei einem Lungenfacharzt überprüfen lassen, denn Staphylokokkus aureus wäre ein sehr ungewöhnlicher Keim als Verursacher einer Bronchitis, die in den meisten Fällen viral verursacht wird. Und wenn der Keim bei einem Abstrich gefunden wurde, dann muss man spekulieren, ob er nicht von der Haut oder Schleimhaut des Hals-Nasen-Ohrentrakts stammt und die Bronchitis damit gar nichts zu tun hat.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 12.06.2009
Antwort auf:
Wiederholt Antibiotika in der Schwangerschaft - Spätfolgen fürs Baby???
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Mein Lungenfacharzt meinte auch, es wäre sehr ungewöhnlich. Allerdings kam er zu dem Ergebnis aufgrund zweier Antibiogramme auf Basis von Sputumproben. Und beide Male war der Keim reichlich vorhanden. Und da der Husten mit eitrigem Auswurf einhergeht, muss wohl tatsächlich von einer bakteriellen Infektion der Bronchien ausgegangen werden und nicht von einer Viruserkrankung. So wurde es mir zumindest gesagt.
Wenn Sie schreiben, die Therapie wäre unbedenklich, kann ich also davon ausgehen, dass es Ihrer Meinung nach zu keinen Spätfolgen fürs Baby kommen sollte. Richtig?
Danke nochmals
Sorry für das nochmalige Nachhaken
Mitglied inaktiv - 12.06.2009, 13:27