Hallo Dr. Busse
Meine Tochter ist jetzt knapp zweieinhalb Jahre und verweigert so ziemlich nach und nach jegliche Nahrung. Sie ißt sehr sehr wenig, bei den 3 Hauptmahlzeiten Früh Mittag Abend, rentiert es sich kaum, für sie zu kochen ( Mittag bin ich mit ihr alleine )Sie ißt morgens nur 1 Toastbrot, Mittag so gut wie nichts, sie sagt immer sie hat Hunger und wünscht sich auch ein bestimmtes Essen ( was ich auch meinstens dann koche ) und ißt gerade mal 2-3 Löffel/ Gabel davon. Dinge wie, Reis, Fleisch, Wurst Schinken kann sie nicht runteressen, kaut stundenlang darauf herum und spuckt es letztendlich dann aus. Gemüse schmeckt ihr nicht, Suppen ißt sie auch ungern, gerade mal 1 Teller Nudelsuppe, Fisch mag sie nicht, Süßspeisen schon gleich 3x nicht. Ich bin langsam am Verzweifeln. Sie sitzt oft nur 5 Minuten am Tisch, steht dann gleich auch, hat nicht mal die Hälfe von dem gegessen was auf dem Teller ist. Ich habe ihr schon einige Male gesagt, dass sie ins Krankenhaus muß wenn das so weiter geht aber das stört sie nicht, obwohl sie ziemliche Angst vor Ärzten hat. Sie wiegt gerade mal 13 Kilo, in schlechtn Zeiten vielleicht 12 Kilo. Dinge wie Pudding oder Joghurt mag sie mittlerweil auch nur noch selten. So ist sie aber total fit. Was soll ich machen?
LG Kassandra
Mitglied inaktiv - 05.10.2005, 11:28
Antwort auf:
Verweigert Nahrung
Liebe T.,
als erstes sollten Sie ihren Kinderarzt bitten zu klären, ob ihre Tochter normal entwickelt und gesund ist. Wenn der das bestätigt, dann sollten Sie aufhören, sich Sorgen zu machen und vor allem ihre Tochter zum Essen zu drängen. Dieses "Machtspielchen" kann keiner gewinnen. Setzen Sie sie zu den Familienmahlzeiten an den Tisch, es gibt, was sie für gesunde Kost halten und sie darf davon so wenig oder viel essen wie sie mag. Keine Extras oder etwas anstatt und außer 1/4 Liter MIlch nur WAsser oder ungesüßten Tee. Und "immer nur lächeln", die Mahlzeiten sollten völlig entsprant verlaufen, auch wenn ihnen das erst mal schwer fällt.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 05.10.2005
Antwort auf:
Verweigert Nahrung
Kann das erblich bedingt sein? Mein Mann war als Kind genauso, zeigte das selbe Verhaltensmuster. Hat auch genau diese Dinge nicht gegessen oder ewig gekaut. Er musste dann mit 4 Jahren letztendlich auf eine KUR.
Mitglied inaktiv - 05.10.2005, 11:31
Antwort auf:
Verweigert Nahrung
..Du schreibst sie ist fit! Klar sollte sie genauer beobachtet werdne, aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur sagen: Mach das Essen nicht zum Machtkampf, dränge sie weder noch drohe ihr mit irgendwelchen Ärzten oder Krankenhaus. Bei so einem Machtkampf gibt es nur Verlierer!
Ich war selbst ein extrem "schlechter" Esser. Mochte nichts, stocherte ewig im Essen rum und hielt mich an einer Kartoffel 45 MInuten auf - zum Glück war ich nicht das erste Kind und meine Mutter (als Kind genauso) gelassen.
Ich kann mich aber sehr genau erinnern, dass die Aufforderungen zum Essen von meiner Großmutter fürchterlich waren und ich sogar trotz Hunger extra wenig gegessen habe (das war so Grundschulalter).
Ich war immer körperlich fit und spindeldürr, mit der Pubertät kam dann der Apetitt und auch heute bin ich noch eher dünn, obwohl ich "normal" esse. Das ist auch einfach Veranlagung.
Dünne Kinder verbrennen auch einfach weniger als dicke, weil sie ja viel weniger Masse bewegen.
Also mein Rat: Mach kein Thema daraus, wenn sie nicht weiter isst, wegräumen und bei der nächsten Mahlzeit wieder nur ein Angebot machen. Solange sie wächst und gesund ist gibts bestimmt keinen Grund zur Sorge.
Gruß Tina
PS: Mein Sohn ist übrigens auch so ein "Hungerhaken", wirklich Sorgen mach ich mir nur, wenn er sehr krank ist, weil er dann wirklich keine Reserve hat. Beruhigend dann aber auch zu sehen, wie schnell die Kinder durch Krankheit verlorenes Gewicht wieder zulegen.
Mitglied inaktiv - 05.10.2005, 11:59