Frage: Jodmangel beim Baby?

Sehr geehrter Dr. Busse, Ich habe während der Schwangerschaft bis 6 Wochen nach der geburt trotz hashimotothyreoiditis folio forte mit jod eingenommen. Dann setzte ich das Jod ab, weil ich mir seiner Wichtigkeit nicht bewusst war und die ärzte von Jod abgeraten hatten. Das ear Anfang Juli. Im August wurde bei mir dann eine postpartale thyreoiditis mit manifester hyperthyreose diagnostiziert und ich bekam thiamazol 15mg verschrieben. Jetzt, Ende September, sind es drei Monate, die mein kind ohne jodsubstitution ausschließlich gestillt wird. Ich weiß nun, wie wichtig ausreichend Jod für die Entwicklung des Kindes ist. Ich esse selten Fisch und würze mit unjodiertem meersalz. Milchprodukte esse ich täglich. Die Kinderärztin rät nun auf meine Nachfrage hin zu einer jodidgabe von 80 mykrogramm an das Kind. Ich habe gelesen, dass dies nicht so effektiv sei wie eine Substitution über die muttermilch. Kann ich nun, da sich die Werte stabilisiert haben, ein jodpräparat einnehmen? Ist anzunehmen, dass mein Kind einen jodmangel erlitten hat in letzter Zeit? Gelangen überschüssige Hormone der hyperthyreose über die muttermilch zum Kind? Wenn durch die Entzündung und Zerstörung meiner SD viele Hormone ins Blut gelangen und die Produktion (bei einem tsh von fast 0) eh gedrosselt ist, gelangt dann mehr ungenutztes Jod zum Kind mit der muttermilch oder wird es in der SD angereichert? Wie lange kann das Kind von bei sich gespeicherten jodvorräten zehren? Zapft es bei Bedarf die mütterlichen Vorräte an? Stimmt es, dass bei zu wenig jodzufuhr zunächst das kind versorgt wird und eher die Mutter einen Mangel bekommt als das Kind? Ich mache mir große Sorgen durch die fehlende Substitution meinem Kind geschadet zu haben. Das wohl des kindes ist doch wichtiger als einer Verschlimmerung der Entzündung vorzubeugen. Warum wird die jodversorgung nicht flächendeckend bei stillenden Müttern per Blutuntersuchung gecheckt, wenn sie so wichtig ist? Mfg, A.

von Magtas am 24.09.2018, 23:44



Antwort auf: Jodmangel beim Baby?

Liebe M., was Ihre eigene Therapie angeht, so muss das Ihr Endokrinologe entscheiden. Und wenn Sie weiterhin schilddrüsenhemmende Medikamente nehmen müssen, dann sollte die Schilddrüsenfunktion Ihres gestillten Kindes sicherheitshalber untersucht werden. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 25.09.2018