Guten Tag Herr Dr. Busse
Ich bin verunsichert betr. der Impfung gegen Hepatitis B. Bei uns in der Schweiz wird diese normalerweise erst in der Pubertät gemacht. Mit der Begründung diese werde vor allem über Sex übertragen (und via Blut). Wenn ein Elternteil betroffen ist, wird auch das Baby geimpft. Man kann natürlich auf Wunsch auch bei uns ein Baby sonst schon impfen lassen.
Bei Ihnen lese ich jetzt aber immer wieder wie wichtig es ist, das Baby möglichst früh gegen Hepatitis zu impfen.
Wie schnell kann man sich den nun an Hepatitis B anstecken? Braucht es z.B. eine grosse Menge an Blut? Wieso sind denn hier die Empfehlungen so verschieden?
Weiss jetzt nämlich nicht ob ich meine Kinder schon vor der Pubertät impfen soll.
Vielen Dank für eine Antwort.
von
Luna4
am 01.09.2014, 13:28
Antwort auf:
Impfung Hepatitis B
Liebe L.,
die Unterschiede in den Empfehlungen von Land zu Land sind wohl auch in den unterschiedlichen Lebensbedingungen begründet. Obwohl das Erkrankungsrisiko für Säuglinge ohne familiäre Risiken relativ niedrig ist, empfiehlt die STIKO in Deutschland seit 1995 die Hepatitis-B-Impfung allen Säuglingen und Kleinkindern. Dies ist u.a. darin begründet, dass sich für die selten auftretenden Krankheitsfälle bei Säuglingen und Kleinkindern ein besonders hohes Risiko für eine chronische Verlaufsform ergibt. Während es bei 10% der erkrankten Erwachsenen zu einem chronischen Krankheitsverlauf kommt, liegt der Anteil bei einer Erkrankung im Säuglings- und Kindesalter bei bis zu 90%. Und auch Kinder im Kindergarten können sich gegenseitig verletzen, beißen,......... Mit der Zunahme der Migranten aus Ländern mit unsicherer Impfpolitik muss man leider auch mit einer Zunahme von Kindern rechnen, die unerkannt das Hepatitis B Virus tragen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 01.09.2014