Frage: Hysterischer Schreianfall

Guten Tag Herr Dr. Busse. Folgendes ist uns heute passiert. Unsere Tochter, 5 Jahre alt, hatte einen extremen Schreianfall der über 30 Min. andauerte. Wir waren an einer Geburtstagsfeier. Sie war sehr müde und geschafft von der Hitze. Als sie ein Lego-Spielzeug wieder zusammen setzen wollte und ihr dies nach mehrfachen Versuchen nicht gelang, bekam sie einen Anfall. Sie warf sich auf den Boden und machte sich immer wieder steif wie ein Brett, d.h., sie streckte Arme und Beine aus und verkrampfte sich. Sie schrie über die ganze Zeit hysterisch laut und wir fanden überhaupt keinen Zugang mehr zu ihr. Je mehr wir sie berührten oder zuredeten, umso schlimmer wurde es. Mein Mann nahm sie dann schliesslich doch auf den Arm und brachte sie ins Auto. Dort stampfte sie und hämmerte auf alles ein. Sie schlug sich selber und klemmte mich kurz. Wir hatten Angst, dass man die Polizei ruft, so schlimm war die Situation. Wir haben gewartet schliesslich, bis der Anfall vorbei war. Solche Schreianfälle haben wir auch schon erlebt, zum Glück nicht häufig (immer wegen einer Lapalie, verbunden mit Müdigkeit), so schlimm wie heute war's jedoch noch nie. So wie der Anfall gekommen war, ging er wieder vorrüber, von einer Sekunde auf die andere und sie war wieder ganz "normal", suchte Körperkontakt zu uns, welcher ich ihr auch gab indem sie ihr Gesicht auf meine Hände legte (wir fuhren im Auto). Natürlich war sie total erschöpft und meinte, sie sei einfach so wütend gewesen, weil das Lego-Teil nicht zusammenzumachen war. Was sollen wir davon halten? Hat dies einen psych. Hintergrund? Wie sollen wir reagieren? Vielen Dank im Voraus für Ihre Anwort! Freundliche Grüsse

Mitglied inaktiv - 24.05.2009, 21:23



Antwort auf: Hysterischer Schreianfall

Liebe J., solche Affektanfälle gibt es einfach und Sie müssen sich deswegen keine Sorgen machen. Da hilft nur geduldig abwarten, bis das Ganze vorüber ist, es sei denn, man wollte mit so groben Dingen wie einem Guß kalten Wassers das Ganze gewaltsam unterbrechen. Hinterher dann trösten und Verständnis zeigen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 25.05.2009