Lieber Herr Dr. Busse, unsere Antonia hatte im März ihren ersten Fieberkrampf. Damals waren wir im Krankenhaus, keine Auffälligkeiten (EKG, EEG, Blut usw. ohne Befund). Man hat uns Diazepan-Rectiole mitgegeben und Fiebersenkung schon ab 38 Grad empfohlen. Besondere Vorsicht wäre geboten, weil die Tante der Kleinen Epileptikerin ist (allerdings ist diese Epilepsie durch ihre Behinderung bedingt aufgrund einer Zyste im Gehirn, durch sie mit 6 Monaten aufhörte zu atmen und dadurch eine Unterversorgung im Gehirn erlitt) und mein Freund als Kind auch mal EINEN einzigen Krampfanfall hatte (nachdem sein über alles geliebter Opa gestorben ist). Ich bin da etwas skeptisch, denn das muss ja nun nicht gleich heißen, dass Antonia zur Epileptikerin wird, oder? Sicher hat sie eine angebore Anfälligkeit für derartige Fieberkrämpfe, denn vorgestern und gestern abend hatte sie wieder einen. Sie sind immer unterschiedlich (mal wird sie blau, mal nicht, mal schläft sie danach gleich ein, mal ist sie gleich wieder da), aber nie lang (maximal 5 Minunten). Waren nach dem ersten am nächsten Morgen bei unserer Kinderärztin und gestern abend nochmal in einem anderen Krankenhaus. Eine stationäre Aufnahme war nicht nötig. Nun bin ich etwas ratsam, was die Behandlung in diesem Fall betrifft. Thema Fiebersenken: Man liest oft, dass das Fieber ja auch ein gutes Zeichen vom Körper ist und Krankheiten bekämpft. Und dass Fiebersenken nicht unbedingt Fieberkrämpfe verhindern kann. Dann habe ich gelesen, dass die Krämpfe meist im Fieberanstieg auftreten. Das war zwei Mal bei Antonia der Fall, aber gestern hatte sie schon den ganzen Tag gleichbleibend hohes Fieber über 39 Grad und trotzdem abends einen Krampf. Und dann sagen manche Ärzte ab 38 Grad senken, meine homöpathisch orientierte Ärztin sagt aber bis 39,5 Grad mit Belladonna senken, dann erst PCM oder Ibuprofen. Wie macht man es denn nun richtig? Ich denke, dass der ständige Anstieg und Abfall des Fiebers durch diese Medikamente auch nicht gut für den Körper ist. Und dann noch die Frage, was dann bei Krankheiten ist, für die das Fieber wirklich wichtig ist. Wenn man das ständig unterdrückt, kann das doch auch nicht im Sinne des Erfinders sein oder? Ich bin vollkommen ratlos, will das Immunsystem meines Kindes einerseits selbst arbeiten lassen und ihr die Chance auf eine Heilung durch Fieber lassen, andererseits aber möchte ich auch nicht noch einen Fieberkrampf erleben oder irgendwelche Folgeschäden riskieren. Die Angst sitzt so tief und man will einfach nur alles richtig machen, aber durch diese widersprüchlichen Informationen sind wir auch total verwirrt. Vielen Dank Anne Wagner
Mitglied inaktiv - 19.06.2009, 10:23