Frage: Darmgesundheit

Guten Abend. Bei meinem 4 1/2 Monate alten Sohn war mehrmals Blut und Schleim im Stuhl. Er wird voll gestillt ( wir wollen jetzt aber mit Beikost starten). Seit 11/2 Wochen verzichte ich auf jegliche Kuhmilch (nach Rücksprache mit dem Kinderarzt ) Anfangs besserte es sich, aber gestern ist das Problem wieder aufgetreten . Der Kleine wurde per Sectio geboren (reif) ,und seit Beginn voll gestillt. Ich selbst musste aber wegen einer Gebärmutterentzündung 2 Wochen mit Antibiotika i.v. behandelt werden (1Woche eines, das nicht gut geeignet ist beim Stillen wg einer Penicillin Allergie , die zweite Woche mit Cefaroxim)Kann es da vielleicht schon ein grundlegendes Problem mit der Darmflora geben?.Es wurde eine Stuhlprobe eingeschickt , die einen leicht erhöhten Entzündungswert ergeben hat. Der Kleine war von Anfang an ein Schreibaby ,und hat immer noch relativ wenige gute Tage. Er nimmt sehr gut zu,obwohl er oft und viel flüssigen Stuhlgang hat und sich oft zwischen den Mahlzeiten erbricht( saure Milch).zwischen den Mahlzeiten stößt er oft auf,was ihm sichtlich unangenehm ist.Beim Trinken macht der Bauch laute Geräusche. Haben Sie bitte eine Empfehlung,was ein sinnvolles weiteres Vorgehen wäre? Mein Kinderarzt hat nämlich schon angekündigt,dass er sich auf diesem Gebiet nicht auskennt. Vielen Dank schonmal ! Herzliche Grüße, Kerstin

von Mama42 am 18.02.2021, 20:25



Antwort auf: Darmgesundheit

Liebe M., es können z.B. auch andere Lebensmittel sein, die beim Stillen auf das Kind übergehen und eine Unverträglichkeitsreaktion wie Blut im Stuhl hervorrufen. Um es so einfach wie möglich zu machen, kann zunächst damit begonnen werden, die wahrscheinlichsten Verdächtigen für Allergien eines nach dem anderen wegzulassen (z.B. Kuhmilch und Kuhmilchprodukte wie Käse, Butter, Eiscreme und andere Milchprodukte, Soja, Zitrusfrüchte, Eier, Nüsse, Erdnüsse, Weizen, Mais, Erdbeeren und Schokolade). Die Mütter werden instruiert, ein Nahrungsmittel oder eine Nahrungsmittelgruppe (z.B. Milchprodukte) nach dem anderen wegzulassen und mindestens zwei bis hin zu vier Wochen zu warten. Die meisten Fälle zeigen innerhalb von 72 – 96 Stunden eine Besserung. Sollten sich die Symptome beim Säugling innerhalb dieses Zeitraums nicht verändern, kann die Mutter in der Regel diese Nahrungsmittel wieder in ihren Speiseplan aufnehmen und ein anderes Nahrungsmittel bzw. Nahrungsmittelgruppe aus der Liste weglassen. Dies wird so lange weitergeführt, bis sie alle der aufgelisteten Nahrungsmittel weggelassen hat. Bei der Eliminationsdiät muss die Mutter auch daran denken, alle anderen Nahrungsmittel wegzulassen, die dieses Produkt enthalten. Sinnvoll kann es auch sein, die Mutter ein sehr umfassendes Ernährungstagebuch für zwei Werktage und ein Wochenende führen zu lassen, um ihre üblichen Essgewohnheiten zu erfahren. Durch eine sorgfältige Analyse ihres Ernährungstagebuchs kann möglicherweise das auslösende Nahrungsmittel festgestellt werden. Wichtig ist, dass Sie als stillende Mutter zusätzlich Kalzium einnehmen, um die Milch zu ersetzen. Unterstützung können Sie und Ihr Kinderarzt dabei von einem Kindergastroenterologen bekommen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 19.02.2021