Frage: Corona

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel, leider haben wir Corona bekommen. Im Kindergarten wurde ein Fall bestätigt. Woher wir es haben wissen wir leider nicht. Mein Mann und der ältere sind nicht bei uns, da sie kein Corona bekommen haben. Mein kleiner Sohn (3 Jahre) und ich haben es bekommen und sind jetzt 14 Tage isoliert. Der kleine hatte 2 Nächte Fieber bis 39,4, wenig Schnupfen und etwas Halsweh. Danach war es vorbei. Ich war die ganzen 2 Nächte wach und habe ihn ständig kontrolliert. Da ja Fieber sehr wichtig für die Abwehr ist, habe ich ihn in der ersten Nacht bis 39-39,4 fiebern lassen. Ich hatte Wadenwickel benutzt. Später wurde ihm kalt, er hat gezittert (wahrscheinlich Schüttelfrost) und das Fieber ging runter. Habe ich mich in der ersten Nacht richtig verhalten? Oder hätte ich das Fieber sofort senken sollen? Mein Kinderarzt sagte mir immer, Fieber erst senken wenn das Kind sich sehr unwohl fühlt und es extrem steigt. Ich hatte Angst, dass wenn ich es sofort senke, der Körper dieses Corona Virus nicht bekämpfen würde. Die 2. Nacht habe ich dann das Fieber mit 1 Zäpfchen gesunken weil er nicht richtig schlafen konnte. Danach war alles vorbei. Er ist wieder der alte, und ihm geht es bestens. Ich habe jetzt 2 Fragen: 1. hätte ich in der 1. Nacht schon das Fieber senken sollen? Oder habe ich das so richtig gemacht? 2. wie hoch ist das Risiko einer Spätfolge von Corona? PIMS? Ich mach mir große Sorgen dadrüber. 3. warum gibt es noch keine Impfung für kleine Kinder? Es wird ja am Ende darauf hinauslaufen, dass irgendwann alle Kinder diese Infektion durchgemacht haben, wenn es so weiter geht. Ich danke für Ihre Hilfe und würde mich sehr freuen von Ihnen zu lesen, alles Gute Vanessa

von Vanni8 am 18.08.2021, 07:42



Antwort auf: Corona

Liebe V., Fieber ist in der Tat ein wichtiges Abwehrmittel gegen die Erreger und sollte nur dann künstlich gesenkt werden, wenn ein Kind mehr darunter leidet als es ihm nützt. Spätfolgen von COVID-19 sind Gott sei Dank bei Kindern äußerst selten und Sie sollten sich keine unnötigen Sorgen machen. Wie bei allen Neuentwicklungen von Medikamenten und Impfstoffen muss es für jede Altersgruppe eine Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit geben. Damit hat man aus verständlichen Gründen erst mal mit den Erwachsenen angefangen, bei denen ja auch die Älteren und Kranken am meisten von COVID 19 bedroht waren. Seit kurzem gibt es die Zulassung und Empfehlung auch für die Jugendlichen ab 12 Jahren, und ich kann nur hoffen, dass ganz viele diesen Impfschutz auch in Anspruch nehmen. Und die Firmen arbeiten auch an Impfungen für Jüngere. Um die zu schützen, ist es derzeit entscheidend, dass alle Erwachsenen sich impfen lassen, speziell die, die in der Kinderbetreuung tätig sind. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 18.08.2021