Antibiotikaassoziierte Colitis oder Milcheiweißallergie

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Antibiotikaassoziierte Colitis oder Milcheiweißallergie

Sehr geehrter Dr. Busse, meine Tochter ist fünf Monate alt, voll gestillt und hat seit fast sechs Wochen Durchfall. Dieser ist grün, schleimig, riecht komisch und mehrmals am Tag (5-10) Angefangen hat alles ein paar Tage nachdem ich selbst ein Antibiotikum gegen Blasenentzündung nehmen musste (Monuril = Einmalantibiotikum mit Depotwirkstoff Fosfomycin). Ein paar Tage später hatte sie Durchfall, der grünlich war. Ich bin dann mit ihr zum Kinderarzt, der stellte fest, dass ihr Bauch hart sei und dass es wohl ein Virus sein müsse, der wieder weg ginge. Nach ein paar weiteren Tagen war der Durchfall immer noch nicht weg und ich war mit ihr nochmal bei einer Kinderärztin. Sie hat eine Stuhlprobe eingeschickt, in der massenhaft Staphylokokkus aureus gefunden wurde mit verminderter aerober Darmflora. In der Zwischenzeit habe ich meiner Tochter Bigaia und Mutaflor gegeben. Jedoch wurde der Durchfall immer schlimmer mit fleischfarbenem Schleim (Blut) und schließlich bekam sie eine Antibiotikum. Mit diesem wurde der Durchfall besser, nur noch 4-5 Mal am Tag und der Stuhl wurde zuerst bräunlich, dann wieder mehr gelblich wie Muttermilchstuhl, aber noch immer flüssig. Leider hat sie das Antibiotikum nicht vertragen und hat Blutungen im Stuhl bekommen, so dass wir es nach 6 Tagen wieder absetzen mussten (waren deshalb im KH). Das Blut im Stuhl hat sofort nach Absetzen des AB aufgehört. Leider hat sich der Durchfall seither wieder verschlechtert. Nun waren wir wieder im KH, weil der Durchfall wieder ganz grün und schleimig war und im Stuhl auch immer noch Staphylokokken und nun auch Pseudomonas aeruginosa gefunden wurden. Das Labor hat auch ein Antibiogramm mitgeschickt. Jedoch wurde im KH (ein wenig aus dem Bauch heraus, wie mir schien) die Diagnose Kuhmilcheiweißallergie gestellt. Ein Bluttest war jedoch negativ. Dennoch gehen die Ärzte davon aus, dass es nur an der Kuhmilch liegen kann, die ich zu mir nehme, da ich ja stille. Ich soll nun vier Wochen auf Kuhmilchprodukte komplett verzichten um zu sehen ob es besser wird. (Einen Auslassversuch über eine Woche habe ich schon hinter mir, weil meine Kinderärztin auch schon auf die Idee kam, es könnte ja daran liegen. Jedoch ohne Verbesserung.) Wenn das nichts hilft soll ich abstillen. Das möchte ich jedoch auf keinen Fall und schon gar nicht auf Verdacht. Ich persönlich denke nicht, dass es an der Kuhmilchproteinintoleranz liegt, da meine Tochter ja vorher auch NIE Probleme damit hatte und die Untersuchungsergebnisse auch nicht dafür sprechen. Sie hat auch keine Bauchschmerzen, Blähungen oder Hautausschläge. Der Bauch ist auch wieder weich. Das Einzige ist der Durchfall mit wenig okkultem Blut. Was denken Sie? Sind die gefundenen Keime schuld, die meine Tochter seit der Antibiose in großer Menge im Darm hat oder eher die Milchprodukte, die ich zu mir nehme? Vielen Dank für Ihre Antwort!

von sylwer77 am 29.11.2014, 11:03



Antwort auf: Antibiotikaassoziierte Colitis oder Milcheiweißallergie

Liebe S., das Rätsel kann ich leider auch nicht aus der Ferne lösen, es ist aber sicher eher unwahrscheinlich, dass alleine Ihre Einnahme eines Antibiotikums das Ganze ausgelöst haben soll. Die Idee, dass es mit der Muttermilch zu tun haben könnte, finde ich deshalb nicht so abwegig, nur muss es ja nicht eine spezifische Allergie sein, es gibt leider auch Kinder, die auf einen bisher nicht geklärten Faktor in der Muttermilch mit Blut im Stuhl reagieren. Sprechen Sie doch bitte mit Ihrem Kinderarzt, ob es angesichts der langen Odyssee nicht vertretbar wäre, Muttermilch erst mal abzupumpen und zu verwerfen oder einzufrieren, wenn Sie weiter stillen wollen, und Ihrem Kind eine kuhmilcheinweißfreie Spezialnahrung zu geben bis sich die Verdauung wieder erholt hat. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 29.11.2014



Antwort auf: Antibiotikaassoziierte Colitis oder Milcheiweißallergie

Sehr geehrter Dr. Busse! Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Was mich persönlich an der Sache stutzig macht, sind die Stuhlbefunde meiner Tochter. Es wurden ja massenhaft Staphylokokken gefunden mit verminderter aerober Darmflora, nunmehr im vierten Stuhlbefund. Könnte es nicht auch daran liegen und nicht an meiner Milch? Und wie würde man dann therapieren? Mit AB? Danke für Ihre Antwort!

von sylwer77 am 29.11.2014, 14:46



Antwort auf: Antibiotikaassoziierte Colitis oder Milcheiweißallergie

Du musst die frage neu stellen. Dr B liest keinen nachtrag, wenn er eine frage schon beantwortet hat

von bettina 1981 am 29.11.2014, 15:49



Antwort auf: Antibiotikaassoziierte Colitis oder Milcheiweißallergie

@ Bettina: Danke für den Tipp

von sylwer77 am 30.11.2014, 12:00